Friedrich-Schiller-Universität Jena Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften Institut für Soziologie Seminar: Arbeit- Organisation- Geschlecht Dozentin: Karen Schierhorn Thesenpapier: „(K)ein Ende der Geschlechterungleichheit? Arbeit und Geschlecht als Medium der Inklusion und Exklusion in Organisationen“ von Maria Funder Jennifer Thüne ( 103997) „(K)ein Ende der Geschlechterungleichheit? Arbeit und Geschlecht als Medium der Inklusion und Exklusion in Organisationen“ von Maria Funder In dem mir vorliegenden Text von Maria Funder wird der Zusammenhang von Arbeit, Organisation und Geschlecht sehr eindeutig dargestellt. Der Beitrag ist in vier Punkte gegliedert. Einleitend stellt Maria Funder die Kernthesen der Geschlechterforschung dar, als ersten Gliederungspunkt wird „Arbeit als Medium der Inklusion und Exklusion“ erklärt, im zweiten Punkt wird „Geschlecht als Medium der Inklusion/ Exklusion oder: Zum Zusammenhang von Arbeit, Geschlecht und Organisation“ behandelt und abschließend erläutert Maria Funder ein vorläufiges Fazit und vorläufige Forschungsperspektiven. Einleitend erklärt Maria Funder, dass in den letzten Jahrzehnten eine eindeutige Anhebung des Bildungs- und Qualifikationsniveau im Arbeitsvermögen der Frauen zu beobachten war. Dieser Faktor führt zu einer höheren sozialen Integration der Frauen in die Erwerbsarbeit. Dennoch ist die Gender- Asymmetrie auf dem Arbeitsmarkt immer noch vorherrschend, denn je höher die Karriereebene, umso kleiner der Frauenanteil und ausgeprägter die Dominanz der Männer. Diese These zählt zu den Kernthesen der Einleitung, denn es gibt eine eindeutige Diskrepanz zwischen den Qualifikationen in beruflichen Kenntnissen der Frauen und der realen beruflichen Positionierung und Einkommenssituationen deren auf dem momentanen Arbeitsmarkt. Weiterhin ist die Überschrift sehr geschickt von Maria Funder gewählt, denn diese erklärt durch die Klammersetzung des Buchstabens K welches Ziel dieser Beitrag von Maria Funder verfolgen soll. Des Weitern wird in der Einleitung deutlich, dass die Gender- Asymmetrie immer wieder festgestellt wird, aber die Ursachen und Mechanismen der Erzeugung der Geschlechterungleichheit unbekannt sind. 1 Dass Arbeit und Geschlecht als Medium der Exklusion und Inklusion in Organisationen fungieren, soll die Zielsetzung des Textes von Maria Funder sein. Im ersten Gliederungspunkt „Arbeit als Medium der Inklusion und Exklusion“ fokussiert Maria Funder den Begriff Arbeit. Die geschichtliche Entwicklung und der immer fortführende Wandel der Arbeit ist zentral im ersten Teil des Textes. Arbeit wird als Teilnahmevoraussetzung des Menschen an der Gesellschaft und als Vergesellschaftungsmedium begriffen. Schließlich ist Arbeit nicht nur als Tätigkeit zu betrachten, sondern schafft soziale Annerkennung und Identität. Erwerbsarbeit stellt somit das eigentliche Inklusionsmedium dar. Weiterhin gibt es einen arbeitsorganisatorischen Wandlungsprozess, denn beobachtbar ist eine Bedeutungszunahme nichttechnischer, organisatorischer und sozialer Kompetenzen im Arbeitsprozess. Maria Funder fokussiert hierbei die Subjektivierung der Arbeit und somit die damit zusammenhängenden zentralen Begriffe der „Selbsttätigkeit“ und „Selbstorganisation“. Dennoch verfügen momentan Individuen aufgrund der begrenzten Formbarkeit ihres individuellen Arbeitsvermögens über limitierte Inklusionsmöglichkeiten und sind demnach auch Exklusionsrisiken ausgesetzt. Abschließend ist die Verteilung der Arbeit immer noch ein Ereignis, dass zuallererst von Organisationen gelenkt wird. Somit zum zweiten Gliederungspunkt „Geschlecht als Medium der Inklusion/ Exklusion oder: Zum Zusammenhang von Arbeit, Geschlecht und Organisation“ des Textes. Fokussiert wird hier die Frage, ob Organisationen eine geschlechtsneutrale Struktur haben oder geschlechtlich strukturiert sind, sodass das Geschlecht omnipräsent und omnirelevant ist. Maria Funder beschreibt Organisationstheorien. In in der diesem Teil Mainstream- die Entwicklung unterschiedlicher Organisationsforschung gibt es keine systematische Berücksichtigung der Genderdimension. Geschlecht als „Eigenschaft“ oder als gesellschaftliches Strukturverhältnis wird lange Zeit aus der Theoriebildung ausgeblendet. Nun stellt sich heutzutage die Frage, ob Organisationen vergeschlechtert oder geschlechtsneutral sind. Schließlich wohnt der Geschlechterdifferenzierung ein Status des Wandels als auch eine Persistenz inne. Zusammenfassend kann die Kategorie Geschlecht auf Grund ihres Wesens als strukturierende Struktur nicht vollständig aus systemtheoretischen und konstruktivistischen Organisationstheorien ausgeblendet werden. Entgegen Luhmann wäre Geschlecht demnach Eigenschaft und Struktur. Abschließend werden Organisationen von den Theorien her sowohl als vergeschlechtert als auch geschlechtsneutral definiert. 2 Maria Funder stellt in ihrem vorläufigen Fazit fest, dass es einerseits einen allmählichen Abbau von Geschlechtergrenzen Einkommensunterschiede zwischen gibt, aber Männern andererseits und Frauen. bestehen Ebenfalls weiterhin sind die Aufstiegschancen im Vergleich zu den Männern bei Frauen mit vielen Barrieren verbunden. Metapher wie „Verschwinden der Grenzen“ und „auf der Stelle treten“ verdeutlichen die Aussage des Fazits. Geschlecht spielt eine Rolle, aber muss nicht von vorneherein als Ungleichheitskategorie behandelt werden. Abschließend prognostiziert Maria Funder, dass man zukünftig eine flexiblere Sichtweise auf die Geschlechterbeziehungen in Organisationen und eine Transformation der Strukturkategorie „Geschlecht“ in eine „Prozesskategorie“ erwarten kann. 3