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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 18. November 2013
VW im weltweiten FuE-Vergleich spitze, aber Leistung
der EU-Unternehmen insgesamt durchwachsen
Erstmals seit 2004 führt mit dem deutschen Kraftfahrzeughersteller Volkswagen ein
Unternehmen aus der EU die Rangliste der Privatunternehmen an, die weltweit die
höchsten Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) tätigen. Volkswagen setzte
sich mit Investitionen in Höhe von 9,5 Mrd. EUR im Jahr 2012 an die Spitze des EUAnzeigers für FuE-Investitionen der Industrie 2013 der Europäischen Kommission.
Insgesamt erhöhten die Unternehmen mit Sitz in der EU (527 Unternehmen) ihre
Ausgaben für FuE um 6,3 % und damit geringfügig stärker als der Durchschnitt der 2000
Unternehmen, die im Anzeiger erfasst sind (6,2 %). Allerdings blieben sie wie bereits im
vergangenen Jahr hinter den US-amerikanischen Unternehmen (+8,2 %) zurück. Ferner
waren bei den EU-Unternehmen Unterschiede je nach Wirtschaftszweig zu verzeichnen,
wobei in manchen Branchen ein starker Anstieg der Investitionen in FuE, in anderen
hingegen Stillstand oder sogar ein Rückgang zu beobachten war. Die Unternehmen aus
der EU, die im Anzeiger erfasst sind, gaben in der Befragung an, sie beabsichtigen
zwischen 2013 und 2015 eine Erhöhung ihrer FuE-Investitionen um durchschnittlich 2,6 %
pro Jahr, was einen Rückgang der geplanten Investitionen gegenüber dem Vorjahr
bedeutet.
Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und
Wissenschaft: „Die EU hinkt bei den Unternehmensinvestitionen in FuE ihren wichtigsten
Wettbewerbern nach wie vor hinterher. Außerdem zeichnen sich in den jüngsten Berichten
einige besorgniserregende Entwicklungen ab. Während die führenden EU-Unternehmen in
wichtigen Industriezweigen wie der Automobilindustrie gute Ergebnisse vorweisen können,
sind wir in Hochtechnologiebereichen wie Biotechnologie und Software weiterhin zu
schwach.“
Die im Anzeiger erfassten Unternehmen erhöhten ihre FuE-Ausgaben um durchschnittlich
6,2 %, obwohl sich das Nettoabsatzwachstum im Vergleich zu 2011 von +9,9 % auf
+4,2 % abgeschwächt hat und die Betriebsergebnisse 2012 um 10,1 % einbrachen. Die
insgesamt erfreulichen Ergebnisse der EU waren weitestgehend den gestiegenen FuEInvestitionen deutscher Unternehmen vornehmlich aus der Automobilindustrie zu
verdanken.
Den zweiten Platz in der Rangliste belegt das südkoreanische Unternehmen Samsung
Electronics mit Investitionen in Höhe von 8,3 Mrd. EUR. Unter den Top Ten rangierten
ferner fünf Unternehmen aus den USA (Microsoft, Intel, Merck, Johnson & Johnson und
Pfizer), zwei aus der Schweiz (Roche und Novartis) und eines aus Japan (Toyota).
IP/13/1090
Unternehmen aus dem Wirtschaftszweig Kraftwagen und Kraftwagenteile mit Sitz in der
EU wiesen ein hohes Wachstum ihrer FuE-Investitionen aus (+14,4 % gegenüber -2,6 %
bei US-Unternehmen desselben Wirtschaftszweigs). Auch in den Bereichen Maschinenund Anlagebau sowie Luft-/Raumfahrt und Verteidigung stellten EU-Unternehmen ihre USamerikanischen Pendants in den Schatten (+12,3 % gegenüber +9,4 % bzw. +9,5 %
gegenüber -1,3 %). Im IKT-Sektor hingegen verzeichneten EU-Unternehmen gemischte
Ergebnisse: Software und EDV-Dienstleistungen schnitten mit +14,2 % gut ab, während
die FuE-Investitionen bei IT-Anlagen um 2,3 % zurückgingen. Unternehmen mit Sitz in
den USA konnten hingegen in beiden Wirtschaftszweigen gute Zahlen vorweisen (+12,6 %
bzw. +14,8 %).
Eine Analyse der Trends der vergangenen 10 Jahre hat ergeben, dass die USA ihre
Spezialisierung in FuE-intensiven Wirtschaftszweigen wie IKT und Gesundheit weiter
ausbauen (70 % der gesamten FuE-Investitionen, die 2012 von im Anzeiger erfassten USUnternehmen getätigt wurden, entfielen auf diese beiden Wirtschaftszweige, gegenüber
64 % im Jahr 2004).
Trotz des deutlichen Vorsprungs der USA in diesen sehr FuE-intensiven Wirtschaftszweigen
ist bei näherer Betrachtung der niedriger platzierten Unternehmen festzustellen, dass in
Wirtschaftszweigen wie Software und Biotechnologie eine bedeutende Anzahl von EUUnternehmen gut abschneiden und in Zukunft möglicherweise führend sein werden.
Hintergrund
Der EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie wird jährlich von der Europäischen
Kommission (GD Forschung und Innovation und Gemeinsame Forschungsstelle)
veröffentlicht. Der Anzeiger 2013 beruht auf einer Stichprobe der 2000 Unternehmen mit
den höchsten Investitionen in FuE, die zusammen mehr als 90 % der von Unternehmen
weltweit getätigten Gesamtausgaben für FuE tätigen. Gemessen wird der Gesamtwert
ihrer aus Eigenmitteln bestrittenen FuE-Investitionen insgesamt, unabhängig davon, an
welchem Standort diese FuE-Tätigkeiten stattfinden. Die Stichprobe umfasst
Unternehmen, die 2012 mehr als 22,6 Millionen EUR in FuE investiert haben und ihren Sitz
in der EU (527), den USA (658), Japan (353) und sonstigen Ländern (462) wie China,
Südkorea, der Schweiz, Indien, Kanada, Australien, Israel, Norwegen und Brasilien haben.
Ergänzend zum EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie enthält die EU-Erhebung
über FuE-Investitionstrends in der Industrie qualitative Informationen zu Faktoren und
Themen, die die derzeitigen und erwarteten FuE-Investitionsstrategien von Unternehmen
beeinflussen und bedingen. Die Ergebnisse der Erhebung von 2013 basieren auf den
Antworten von 172 überwiegend großen Unternehmen (von 1000 Unternehmen mit Sitz in
der EU, die im EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie 2012 erfasst sind). Die
Befragung fand zwischen April und Juni 2012 statt.
MEMO/13/1000
Die vollständigen Berichte finden Sie unter:
http://iri.jrc.ec.europa.eu/reports.htm
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Weitere Informationen über „Horizont 2020“:
http://ec.europa.eu/research/horizon2020/
Weitere Informationen zur Innovationsunion:
http://ec.europa.eu/research/innovation-union/index_en.cfm
Kontakt:
Michael Jennings (+32 229-63388) Twitter: @ECSpokesScience
Inma Martinez Garcia (+32 229-87303)
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