Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Studentinnen und Studenten, Kolleginnen und Kollegen, Vorstellungen von Ordnung, Unordnung, Mustern und Regelmäßigkeiten sind grundlegend für jedes Fach: Man denke an historischen Bilder wie das der elisabethanischen Great Chain of Being, an die chronologischen Zielgerichtetheit geschichtlicher Entwicklungsmodelle wie der jüdisch-christlichen ApokalypseTradition oder des historischen Materialismus, an philosophische oder soziologische Konzeptionen von gesellschaftlicher Ordnung und Anarchie. Wissenschaften prägen unsere vorstellungen von Normalität und Anomalie, beispielsweise medizinische und psychologische Begriffe von geistiger Störung oder Reflexionen über die Ordnung der Dinge, Texte, Mythen und Diskurse. Was aber ist Ordnung? Ist sie etwas Gegebenes, das wir entdecken, oder wird sie erst durch uns erfunden? Schaffen unsere geistigen und kreativen Tätigkeiten erst Muster, oder reproduzieren sie natürliche Regelmäßigkeiten? Inwieweit hängt der Eindruck augenscheinlichen Chaos vom unvollständigen Wissen des Betrachters ab? Wie hängen die Muster der Natur und der Kunst zusammen und was widerfährt ihnen bei der Übersetzung von einem Feld ins andere? Inwieweit unterscheiden sich Fachbegriffe vom Alltagsbegriff der (Un-)Ordnung? Und ist der Ordnungsbegriff in der Physik nicht ein gänzlich anderer als in der Informatik, der Soziologie, der Psychologie oder Literaturwissenschaft? Diesen und anderen Fragen widmet sich Patterns of (Dis-)Order – und sucht nach Ordnung im Chaos zwischen den Wissenschaften Hiermit laden wir Sie herzlich ein zu unserer Tagung Patterns of (Dis-)Order, die wir von Freitag, den 27.2., bis Sonntag, den 01.03.2015 unter Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Universität Paderborn ausrichten. Die interdisziplinäre Tagung widmet sich Fragen und Konzeptionen von Ordnung und Unordnung und findet im Jenny-Aloni-Gästehaus statt. Gestaltet wird sie durch Vorträge von Promovierenden aus der Literaturwissenschaft, Psychologie, Philosophie, Mathematik und Anthropologie, sowie durch künstlerische Lecture Performances. Genauere Informationen sind dem beigefügten Programm zu entnehmen. Wir freuen uns darauf Sie zu vielfältigen und spannenden Beiträgen, sowie zu mustergültigen wie auch unordentlichen Diskussionen begrüßen zu dürfen. Mit herzlichen Grüßen, Anna-Sophie Jürgens (LMU München) ▪ Maxi Steinbrück (Uni Paderborn) ▪ Renata Wacker (FU Berlin) ▪ Markus Wierschem (Uni Paderborn) =