KörperPsyche

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Nicht alle Beschwerden haben eine körperliche Ursache. Auch
Gefühle können krank machen: Wenn die Seele etwas quält, das
wir nicht wahrhaben wollen, werden aus Angst oft
Rückenschmerzen und aus Wut Migräne.
Salutogenese - was uns und unsere Psyche gesund hält
Zum Wohlbefinden von Körper und Geist braucht es mehr als
Sport und gesunde Ernährung. Welche Faktoren die Gesundheit
zusätzlich stärken, verraten wir hier.
Die Schmerzen im Rücken oder Kopf sind quälend, ebenso die
Schlaflosigkeit, der andauernde Piepton im Ohr oder das
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beängstigende Herzrasen. Wer Derartiges erlebt, leidet aber nicht
unbedingt an einer körperlich manifesten Erkrankung. Die
genannten Symptome sind typische psychosomatische
Beschwerden: Signale, die die Psyche an den Körper sendet, um
damit sozusagen auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. "Der
Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare", meinte schon
der deutsche Dichter Christian Morgenstern. Und damit hat er
offenbar Recht.
Denn tatsächlich hängen Seele und körperliche Erkrankungen
häufig zusammen, was schon der Begriff "Psychosomatik"
ausdrückt. Er setzt sich aus den Wörtern Psyche (altgriechisch für
Atem, Seele) und Soma (Körper) zusammen - geht also von einer
Wechselwirkung zwischen unserer Seele und unserem Körper aus.
Wie eng beides zusammenhängt, erfahren auch Gesunde Tag für
Tag. Jeder Gedanke, jedes Gefühl ist von einer körperlichen
Reaktion begleitet. Oft ist diese so "leise", dass sie kaum oder gar
nicht bemerkt wird. Manchmal ist sie allerdings auch ziemlich
"laut" - etwa dann, wenn wir im Straßenverkehr in eine brenzlige
Situation geraten und der Körper darauf etwa mit Herzklopfen
reagiert.
Aus seelischen werden körperliche Schmerzen
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Im genannten Beispiel Straßenverkehr können wir den
Zusammenhang zwischen Gefühl und körperlicher Reaktion meist
ganz problemlos herstellen und spüren. Doch das gilt leider nicht
für alle Gefühle: Die Angst, abgelehnt zu werden oder
Erwartungen nicht erfüllen zu können, lassen wir weniger gerne
zu. Das Gleiche gilt für das Gefühl ohnmächtiger Wut und für die
Angst, verlassen oder beschämt zu werden. Die Palette
"unerwünschter" Gefühle ist breit. Und jedes einzelne kann sich
als körperliches Symptom bemerkbar machen, wenn es auf andere
Weise nicht an die Oberfläche darf.
Natürlich sind nicht alle Erkrankungen psychosomatisch bedingt,
aber dennoch kann dieses ständige "Auf-sich-aufmerksamMachen" der Seele auf Dauer dem Körper zusetzen.
Ein Zeichen dafür, dass die Psyche bei einer Erkrankung ganz
stark mitmischt, ist die Erfolglosigkeit einer herkömmlichen
ärztlichen Behandlung. Wer sich dabei längerfristig nicht besser
fühlt, sollte daran denken, dass seine Erkrankung - zumindest
teilweise - psychosomatische Hintergründe haben könnte.
Wir glauben nicht an die Macht unserer Gefühle
Vielen Betroffenen fällt das allerdings schwer. Sie glauben nicht
an die Macht der Psyche, wirklich manifeste Beschwerden
auslösen zu können und ziehen es im Grunde vor, eine "richtige"
Erkrankung zu haben. Besonders oft zeigt sich diese
Verweigerung bei Menschen, die unter Angststörungen leiden, die
mit starken körperlichen Beschwerden verbunden sind - wie etwa
Herzrasen, Atembeschwerden, Schwindel oder Bluthochdruck. Oft
vergehen mehrere Jahre, bis die Betroffenen eine seelisch
bedingte Komponente akzeptieren können und sich an einen
Psychotherapeuten wenden.
Dieses Nicht-Erkennen-Wollen ist verständlich. Die seelische
Ursache für all die quälenden Symptome ist zwar vorhanden, den
Betroffenen aber meist völlig unbewusst. Und das bedeutet: Der
psychosomatisch erkrankte Mensch ist überzeugt davon, dass eine
seelische Ursache gar nicht existiert. Er sieht und erkennt keinen
Zusammenhang zwischen dem, was ihn quält, und psychischen
Problemen wie Angst, Stress, Beziehungskonflikte, Mobbing oder
sonstige Krisen.
Die Bereitschaft, diese psychischen Probleme zumindest nicht
völlig auszuschließen, ist daher ein erster Schritt in Richtung
Heilung.
Die in der nachfolgenden Liste aufgeführten Beschwerden haben
sehr häufig keine körperliche, sondern eine seelische Ursache:
Rückenschmerzen
Migräne und Spannungskopfschmerz
Schwindel
Übelkeit
Adipositas (Übergewicht)
Allergien
Darmbeschwerden und Darmgeschwüre
Atemwegsbeschwerden
Arterieller Bluthochdruck
Ohrgeräusche und Tinnitus
Herzrasen und Atemnot
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Typische Beschwerden mit einem hohen psychosomatischen
Anteil:
Reizblase
Hautprobleme und Ekzeme
Restless Legs
Verspannungen
Panikattacken
Lust- und Interesselosigkeit
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Bitte beachten Sie: Suchen Sie bei akuten Beschwerden immer
einen Arzt auf. Dass etwas psychosomatisch bedingt ist, heißt
nicht, dass es ungefährlich ist.
Von
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Dr. Regina Sailer
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Ihren Arzt oder Apotheker. Bei Erkrankungen von Tieren konsultieren Sie einen Tierarzt oder einen
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