Lexikon intern

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"Lexikon" intern
Abstinenz: meint den bewussten vollständigen Verzicht auf bestimmte Rauschmittel oder
Verhaltensweisen. Eine abstinente Lebensführung setzt i.d.R. eine Abstinenzentscheidung
voraus.
Abstinenzentscheidung: Die Entscheidung für eine abstinente Lebensführung als Folge einer
Krankheitseinsicht, z.B. bei Alkoholismus, oder/und eine vernunftgeleitete Entscheidung, weil der
Mensch kein Risiko für seine physische und psychische Gesundheit eingehen will.
Abstinenzgewinn: Überbegriff für alle positiven Veränderungen und Effekte als Folge einer
abstinenten Lebensführung. Neben körperlichem Wohlbefinden zeigt sich der Zugewinn an
Lebensqualität z.B. durch verbesserte Sozialbeziehungen, neue Interessen und Hobbys,
Kompetenzzugewinn beim Umgang mit inneren und äußeren Konflikten, verbesserte
Selbstregulationsfähigkeit, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Alkoholismus: bezeichnet eine Suchterkrankung, bei der der Mensch die Kontrolle über seinen
Alkoholkonsum verloren hat. Neben der psychischen Abhängigkeit liegt häufig (aber nicht immer!)
auch eine körperliche Abhängigkeit vor.
Drogen: Oberbegriff für alle bewusstseinsverändernden Substanzen. Die bekannteste legale
Droge ist Alkohol, bei den illegalen Drogen sind dies Cannabis, Amphetamine, MDMA und MDA
(Extasy), Heroin, Kokain, LSD. Nähere Informationen zu den einzelnen Substanzen finden Sie
u.a. auf www.drugcom.de (s.links).
Drogenabhängigkeit: bezeichnet eine Suchterkrankung, bei der der Mensch die Kontrolle über
den Konsum einer oder mehrerer illegaler Substanzen verloren hat.
Gehirn: Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf die Neurochemie des Gehirns siehe:
www.ginko-stiftung.de/drugsandbrain/default.aspx
Körperliche Abhängigkeit: der Organismus gewöhnt sich durch Toleranzbildung (Gifttoleranz)
an die Droge und reagiert mit einem Entzugssyndrom bei Absetzen der Substanz. Je nach
Ausprägung und Substanz unterscheiden sich die Entzugssymptome. Bei Alkohol sind dies z.B.
Bluthochdruck, heftige Unruhezustände, Zittern, Krampfanfälle, Übelkeit, Delirium; bei Heroin
auch Fieber, Schmerzen, Durchfall, Panikzustände.
Konsummotive: meint die bewußten und unbewußten Beweggründe für den Konsum eines
Rauschmittels.
Kontrollverlust: meint als ein Kriterium zur Diagnose von Sucht den Verlust der Kontrolle über
die Menge und den Zeitpunkt, den Anfang und das Ende des Konsums einer Substanz oder
eines Verhaltens. Bei fortschreitender Problematik kann der Verlust der Kontrolle über das
Verhalten, über die Alltagsstruktur und den Willen hinzu kommen. Die Fähigkeit zur
Selbstregulation geht verloren.
Missbrauch (von Alkohol oder Drogen): gemeint ist ein meist risikoreicher Konsum einer
Substanz mit funktionellem Charakter (z.B. Wirkungstrinken). Die Funktion des Konsums liegt in
der Herbeiführung einer anderen Befindlichkeit: z.B. Betäubung unangenehmer Gefühle,
Entspannung, Überwindung von Hemmungen wie Schüchternheit ("Mut antrinken"). Die durch die
Substanz hervorgerufene Stimmung hat häufig keine Grundlage im realen Leben, was beim
Nüchternwerden („Runterkommen“) dann noch mal stärker spürbar wird und das Bedürfnis, sich
erneut mit der Substanz zu betäuben, nach sich ziehen kann. Man kann in einen "Teufelskreis"
geraten, aus dem man sich nur schwer wieder befreien kann. Als Folge kann die
Suchterkrankung entstehen.
psychische Abhängigkeit: s. Suchterkrankung
Rückfall: gemeint ist hier der erneute Konsum der Substanz nach einer Abstinenzphase oder der
Rückfall in ein selbstschädigendes Verhaltensmuster, was dem Substanzrückfall häufig
vorausgeht.
Rückfallrisikosituationen: entweder bestimmte, meist unangenehme, individuell unterschiedliche Gefühlszustände, die das Verlangen nach dem Konsum des vertrauten Rauschmittels
auslösen oder/und Situationen, in denen durch z.B. Geruch, Bilder, Musik oder Atmosphären
(z.B. auf Partys) Erinnerungen geweckt werden und Suchtmittel-verlangen ausgelöst werden
kann. Besonders gefährlich wird es, wenn man bei einer individuell riskanten Befindlichkeit
äußeren Auslösern ausgesetzt ist.
Selbstregulation: bewusste und unbewusste psychische Vorgänge, mit denen Menschen ihre
Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen steuern. Selbstregulation umfasst u. a.
den bewussten Umgang mit Gefühlen und Stimmungen und die Fähigkeit, diese durch bestimmte
Strategien positiv zu beeinflussen (z.B. Sport zum Stressabbau).
Selbstwirksamkeit: Fähigkeit, Absichten durch zielgerichtetes und realitätsgerechtes Handeln zu
verwirklichen sowie die Überzeugung, daß man selbst Einfluß auf oder Kontrolle über die eigene
Befindlichkeit und Situationen hat.
stoffgebundene Suchterkrankung/Sucht/Abhängigkeit: wird dann diagnostiziert, wenn
mindestens drei der folgenden Kriterien über einen längeren Zeitraum gleichzeitig auftreten:
1. Ein starkes Verlangen oder eine Art Zwang, eine Substanz zu konsumieren.
2. Eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der
3.
4.
5.
6.
Menge des Konsums (Kontrollverlust!).
Ein körperliches Entzugssymptom bei der Reduktion oder Beendigung des Konsums.
Unter diesem Aspekt muss auch der Gebrauch ähnlicher Substanzen betrachtet werden,
die konsumiert werden, um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden.
Entwicklung einer Gifttoleranz, d.h. für eine Intoxikation oder um den gewünschten Effekt
zu erzielen, müssen immer größere Mengen konsumiert werden (Toleranzentwicklung)
Die
fortscheitende
Vernachlässigung
anderer
Interessen
zugunsten
des
Substanzgebrauches. Es besteht ein hoher Zeitaufwand, die Substanz zu beschaffen, zu
konsumieren oder sich vom Konsum zu erholen.
Ein anhaltender Substanzkonsum trotz eindeutiger schädlicher Folgen, obwohl die
betroffene Person sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder
hätte bewusst sein können.
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