Die Lexikologie .Gegenstand, Ziele und Aufgaben. Die L. als Wissenschaft ist eine linguistische Disziplin, die den W.schatz /das Lexikon der Sp. in seiner Entwicklung und im modernen Zustand untersucht. Das Lexikon wird dabei als ein lexsem.s System betrachtet, das ein Teilsystem oder Subsystem der Sp. bildet. Die Einheiten des Lexikons stellen aber kein statisches Inventar dar. Sie selbst unterliegen im Laufe der Zeit vielen Verä.en. Außerdem umschließt das lexikalische Wissen des Menschen auch prozedurales Wissen – Wissen über die Anwendung der lexikalischen Einheiten in der Kommunikation. Daher wird als Gegenstand der L. das Lexikon und seine Einheiten als Medium, Voraussetzung und Resultat sprachlichen Tätigkeit verstanden. „Die L untersucht das lexikalische Teilsystem als gesellschaftlich deter.s Inventar lexik.r Zeichen, die Normen und Regeln seines Aufbaus und der Verwendung in der kommunikativen Tätigkeit; die Wechsel.n mit anderen Kenntnissyst.n“ Bereichen:– das W. als eine nominative Sp.inheit im lex- sem.en System, das Wesen der lex.en Einheiten und ihre Bed.g; – der W.bestand als System und die Beziehungen zwischen seinen Elementen; – kommunikativ begründete Veränderungen des W.schatzes, die Quellen der W.schatzerweiterung; – die Stratifikation des W.schatzes unter dem soziolinguistischen und funktionalen Aspekt; – die Betrachtung der Sp. als einer gesellsch.n Erscheinung und die geschichtliche Analyse der Existenzformen der Sp.. Teildisziplinen: die Semasiologie bzw. Semantik als Lehre von der W.bedeutung,die Phraseologie als Lehre von festen W.komplexen,die W.bildung als Lehre von den Modellen der Wörter. Die L., selbst ein Teil der Linguistik ist eng mit anderen linguistischen Teildisziplinen verbunden. L. stützt sich auch selbst auf andere linguistische Disziplinen. So stellen sich Morphologie (die Lehre von Morphemen als den kleinsten bedeutungstragenden W.bestandteilen), Phonologie und Graphematik als Grundlagendisziplinen für die L. heraus. Die relativ junge Disziplinen wie Psycholinguistik und kognitive Linguistik trugen viel zur Entwicklung der L. in ihrem semantikorientirten Teil bei. Das Wort.seine Funktionen. Die Definition Mit den ersten Erfahrungen, die das Kind über die Welt macht, gewinnt es auch die Erfahrung über die Wörter. Die ersten Fragen des Kindes nach den „Dingen“, die zu unserem Umfeld gehören, sind die Frage nach ihrer Benennung.Damit erfragen wir die gesellschaftlich usuellen Ben.en und Verall.en, die Auffassung der Menschen von den Dingen. Diese Kenntnisse sind verschiedenartig und werden ständig ergänzt. In jeder Sprache gibt es Wörter, die sich durch einen referenziellen Bereich vereinbaren lassen, z. B. Farbbez.en…Auf solche Weise struk.en wir unsere Weltkenn.se und kategorisieren die Welt. ähnlichen Sachverhalte bezeichnen-zu der Sprachkategorie Synonyme gehören. gegensätzliche Erscheinungen-diese Wörter ergeben die Kategorie Antonyme. Im Kommunikationsprozess lernen wir, welche W in einer Situation angemessen sind, welche als „gute“, „schlechte“ gelten. Wir klassifizieren W als Kinder, Fach, Fremd, Jargonismen, Schimpf, Dialektwörter. Mit der Zeit lernen wir, wie man durch die Wörter mit anderen Menschen manipulieren kann. Merkmale: - nominative F.Wörter sind Benennungseinheiten -signifikative F -Verallgemeinerung Als Benennungseinheit stehen sie gleichzeitig für ein Objekt und eine Klasse von Objekten -kommunikative F sprachlichen Verkehrs. Sie sind Mittel, mit deren Hilfe die Kommunikation zu Stande kommt - kognitive (Erkenntnis) Mit Hilfe der Wörter erkennt man die Welt und speichert diese Kenntnisse für weitere Generationen. - expressive (sprachlichen Ausdrucks)W können mehr Information vermitteln, als es durch ihre nominative F verordnet wird. - Indizfunktion Wörter uns auch über ihn informieren können, Beruf, Sozialstatus - pragmatische (Einwirkung). Durch die Wörter können wir unseren Gesprächspartner beeinflussen, auf seine Taten einwirken. W ist die grundlegende Einheit der Sprache. Es spielt eine zentrale Rolle in der Sprache aus folgenden Gründen: W ist in Bezug auf seine Funktionen universell und unikal. W ist polyfunktional. syntaktische Funktion- als das äußerste Minimum des Satzes,als die kleinste syntaktische Einheit semantischen Aspekt -die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache,Bezeichnung der Wirklichkeitsobjekte. sprachliche Ganzheit, die phonetische, grammatische und semantische Merkmale in sich vereinigt(vinogr) a) auf der lex-sem Ebene-als der kleinste, relativ selbständige Träger der Bedeutung; b)auf der mor-en Ebene-als eine aus dem Redestrom isolierbare morp Einheit, die im System zu einem morphologischen Paradigma gehört; c)auf der phonologischen Ebene- als eine durch mögliche Pausen isolierbare Einheit; d)auf der graphemischen Ebeneals eine durch Leerstellen im Schriftbild isolierbare Einheit; e)auf der syntaktischen Ebene kann das Wort als Satzglied verschiedene Funktionen erfüllen zwei Arten der W- die Wörter, die etwas bezeichnen und verallgemeinern;- die Wörter, die nur bestimmte Beziehungen zw den sprachlichen Einheiten darstellen und damit den Satz gestalten. Das W ist die lex-sem Einheit, der kleinste relativ selbständige Bedeutungsträger, dessen Formen durch die gemeinsame lex Bedeutung zu einem Paradigma vereint sind, das als Bestandteil des Systems (als „Wörterbuchwort“) als graphemische und phonemische Einheit auftritt. Wortbedeutung. Motiviertheit Semasiologie. Definition Wortbedeutung. Die Struktur der Wortbedeutung. Typen der Wortbedeutung. Die S Teildisziplin der Lex, die die Bed.en der W, Bedeutungswandel und die Bedeutungsbz im Wortbestand untersucht. Semantiklehre – dem Teilbereich der Sprachwiss.t, der die Inhaltsseite der Sprache zum Forschungsgegenstand hat. Aufgabenbereich – die Bed.ng als eine Sprachkategorie;– Motiviertheit der Wortbed.g;–Beschreibung der Wortbed.g: Methoden und Verfahren;–Bedeutungswandel, seine Ursachen, Arten, Ergebnisse;–semantischen Bez.en zw den lex.n Einheiten im Sprachsystem und im Redeprozess.Die Sem erforscht, welche Bed.en ein Wort im System, in einer konkreten Situation hat; wie sich die Bed.ng eines Lexem entwickelt hat und unter welchen Prozessen.Der Sem.ie steht die Onom.e gegenüber. Die O ist eine komplementäre Disziplin der Sem. Die O fragt, wie bestimmte Dinge, Erscheinungen zu bestimmten Zeiten genannt werden/ wurden.Sem und Onom untersuchen die lexikalischen Einheiten und ihre Beziehungen unter dem synchronischen, unter dem diachronischen Aspekt. Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex verbunden ist Eigenschaften und Merkmale:a) Die Bedeuttung ist eine sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes - Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau – Frauenzimmer – Weib). Motiviertheit ist die Bez.g zw Formativ und Bedg, bei der die Wahl des Formativs durch bestimmte Eigenschaften des Benennungsobjekts bedingt ist. F. de Saussure ist dieses Verhältnis arbiträr, d.h. zw Objekt und seiner Bezeichnung besteht kein objektiv-begründetes Verhältnis. Humboldt, der eine ursprüngliche naturgebundene Beziehung zwischen dem Wort und von ihm benannten Objekt der Wirklichkeit behauptete. Humboldt geht der Terminus „die innere Wortform“ zurück. Der Prozess der Nomination besteht meistens darin, dass ein oder einige Merkmale des Nominationsobjektes hervorgehoben und im sprachlichen Zeichen fixiert werden. Grad der Motiviertheit klar empfunden das lebendige Etymon nach I. Olschanskij;noch zu erkennen ;nicht mehr erkennbar ;des verdunkelten Etymons;die des toten Etymoms Arten der Motivation Phonetische: diese Art haben lautnachahmende W In diesem Fall bildet man ein neues Zeichen, ohne das vorhandene Sprachmaterial zu benutzen. Ph motiviert sind W.r, deren Formative einen Laut oder einen Schal nachbilden.Morphematische: bei dieser Art ist die Bedeutung des Lexems das Produkt der Teilbedeutungen der Morpheme. Erdbeere ist durch das Ort motiviert, Blaubeere – durch die Farbe, Schreibtisch – durch die Funktion Bei der Lexikalisierung geht der Syntagmacharakter einer Wortbildungskonstruktion verloren, das komplexe Lexem erhält eine einheitliche Struktur. Idiomatisierung ist eine Folge der Lexikalisierung, die dazu führt, dass die Lexembedeutung aus der Summe der Teilbedeutungen einer Wortkonstruktion nicht mehr zu erschließen ist: im Fall Handtuch kann man von der Teilidiomatisierung sprechen, die Wörter Nachtigall, Bräutigam sind vollidiomatisiert. Als Resultat dieser Prozesse tritt Demotivierung ein, d.h. der Verlust der Motivbedeutung, der selbständige Zeichencharakter einer oder mehrerer Konstituenten schwindet; Semantische bei dieser Art wird W zur Benennung eines neuen Begriffs genutzt.Einige Lexikologen sprechen auch von der etymologischen / verdunkelten Motivation Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex verbunden ist Eigenschaften und Merkmale:a) Die Bedeuttung ist eine sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes - Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau – Frauenzimmer – Weib). Die denot, signif und konnot Bd. Die W.Bd. ist komplexer Natur, sie schließt einerseits den begrifflichen Inhalt, der mit dem W. verbunden ist, und andererseits seine referenzielle Bezogenheit. In der lexikalischen Bd. lassen sich drei Komponenten unterscheiden: die denotative, die signifikative und die konnotative Komponente. Diese Komponenten resultieren aus den F.en des W.zeichens. Die denotativ ist sprachlich realisierte F. des W.zeichens, ein bestimmtes Ob. der Wirk-t. bzw. sein Abbild zu repräsentieren. Dieser Aspekt der Bd. wird als denotative Bd. bezeichnet. signifikative resultiert aus der F. des W.zeichens zum Verallgemeinern, zum Abstrahieren und als Benennung für die ganze Klasse von Gegenstanden zu dienen. Dieser Aspekt der W.Bd. wird als signifikative Bd. bezeichnet. Da die denotative und die signifikative Komponente der W.Bd. eine Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativsignifikative Komponente und entsprechend als denotativsignifikative Bd. bezeichnetDer Unterschied zwischen der denotativen und der signifikativen Bd. besteht auch darin, dass die denotative Bd. eines Namens – verschieden sein kann: beim Hörenden und beim Sprechenden und in verschiedenen Texten, –ist nach ihrer Natur unstabil, –ist immer die Kat. der Rede. signifikative Bd. ist – die Kat. der Sprache und auch der Rede, – weist die Tendenz der Unveränderlichkeit auf,– wird im Wörterbuch fixiert. Eine andere Auffassung der denotativen und signifikativen Bd. beruht auf der Gegenüberstellung des Denotats und Designats. Hier entspricht dem Denotat das Abbild des ganzen Ob.es, Designat vertritt in unserem Bewusstsein den Referenten nicht als ganzes Abbild, sondern durch das Hinweisen auf sein HauptMrk. oder auf die Gesamtheit dieser Mrk.e. Im Paar Hemd - Kleidung realisiert das erste W. die denotative, das zweite – die signifikative Bd. konnotative K resultiert aus wertenden semantischen Mrk.en der signifikativen Bd. der Wörter. In den Wertungen drücken sich die Beziehungen des Menschen zu den Ob.en der Wirk-t. aus. Konnotationen sind über die denotative Bd. hinausgehende Informationen, die mit einem Formativ verb. sind. Sie prägen usuelle kom-e Rahmenbedingungen der W.verwendung. Typen der W.Bd. W.Bd.en können auf Grund verschiedener Kriterien klassifiziert werden. 1) Nach Bezeichnungs- und InhaltsF. der Bd. unterscheidet man: denotative und signifikative Bd.. Das Ob. als solches (als Gegenstand der realen Wirk-t.) und als ErkenntnisOb. wurde von Logikern und später von Linguisten unterschieden: Morgenstern=Abend¬stern=Venus. 2) Nach dem Aspekt der Nominationstechnik sind zu unterscheiden: direkte Bd. und übertragene Bd. Direkte W.Bd. entsteht bei der primären Nomination bestimmter Ob.e der Wirk-t.. Das W. bezeichnet bestimmte sinnlich wahrnehmende Eigenschaften der Gegenstände: z. B. weiß – direkte Bd. ist Farbbezeichnung, die hellste Farbe. Übertragene Bd. entsteht bei der sekundären Nomination. Das konkrete Sinnlichwahrnehmende (die Farbe) der direkten Bd. führt zur Entstehung einer anderen Bd. Z.B. auf Grund der Farbbezeichnung weiß besteht eine Reihe von abgeleiteten Bd.en zur Bezeichnung der abstrakten Begriffe: eine weiße Weste, ein weißes Blatt sein. 3) Die semantische Ableitbarkeit bzw. Semantische Derivation bildet die wichtige Quelle der Mehrdeutigkeit. Das mehrdeutige W. besitzt die HauptBd. Die HauptBd. wird bei isolierten Nennung des Lexems auf der Ebene der Sprache im Bewusstsein der meisten Sprachträger zuerst realisiert. Abgeleitete und übertragene Bd.en bilden NebenBd.en. Z.B. blau blaues Flecken; blau sein. 4) Unter dem Aspekt der Betrachtung des W.es im System oder in der Rede bzw. im Text unterscheidet man potenzielle und aktuelle Bd.en. Die Bd.smöglichkeiten, werden in der Rede realisiert bzw. aktuelisiert. 5) Die konkreten Verbindungs- und Gebrauchsmöglichkeiten können durch das Sprachsystem begrenzt werden. Z.B. das Substantiv Garaus realisiert seine Bd. nur in der Verbindung jmdm. /einer Sache Garaus machen. In diesem Fall spricht man von der phraseologisch gebundenen W.Bd. im Unterschied zu der relativ freien. Wortbedeutung. Polysemie und Homonymie Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex verbunden ist Eigenschaften und Merkmale:a) Die Bedeuttung ist eine sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes - Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau – Frauenzimmer – Weib). Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit des W.es mehrere mit einander verbundene Bd.en zu besitzen und dem entsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen. Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in verschiedenen Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig: das Hemd ausziehen, aus dem Elternhaus a-n, einen Zahn a-n, eine Draht a-n, den Inhalt aus dem Buch a-n, die Wurzel a-n, zum Kampf a-n, die Kinderschuhe a-n . Die Polysemie entsteht durch folgende Wege: 1) durch Bd.sextension: ein Lexem wird auf weitere Denotate angewandt – sein Bd.sumfang erweitert sich; 2) durch Bd.sdifferenzierung: die Bd.en spezifizieren sich. Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und metonymischen Verschiebungen der Bd.. Z.B. haben viele „Klimawörter“ metaphorische Bd.en, die gesellschaftliche Sachverhalte bezeichnen: politisches Klima, politische Atmosphäre, Verkehrskollaps. Polysemie kann auch durch die Entlehnung einer Bd. entstehen. Das lateinische W. casus hat außer der Bd. ‘Fall’ (случай) auch ‘grammatische Kat. des Nomens’ (падеж). Unter dem Einfluss dieses W.es übernimmt das deutsche Fall die zweite Bd. und ist damit polysem geworden. Homonyme = Wörter mit gleichem Lautköper + verschiedenen Bd.en – kein Zus-hang besteht. Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen: 1) der Zerfall der Polysemie; 2) die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes verschiedener Wörter oder ihrer Formen Der Zerfall der Polysemie meint den Abbruch der Verbindung zwischen lex.-sem. Varianten eines W.es Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen. durch den Lautwandel, nach dem die Wörter verschiedenen Ursprungs zufällig gleichlauten Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel: a) die Gabelung Die letzte Bd. tritt heute in der Ableitung der Vormund (опекун) auf. das Gift (яд) / die Gift (дар) Die letzte Bd. wird heute in der Ableitung die Mitgift (приданное) realisiert. Die Homonymie führt oft zum W.schwund, da eines der homonymen Wörter durch ein Synonym ersetzt wird. Aus dem modernen W.gebrauch sind deshalb folgende Wörter verschwunden: die Acht – in der Bd. „Achtung“ (etwas außer Acht lassen)Strauß – in der Bd. „Zweikampf“ Diese Bd. lebt noch in der phraseologischen Wendungen: einen Strauß ausfechten, einen Strauß bestehen. Arten von Homonymen: 1) Homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Form haben, aber verschiedene Bedeutengen und können sich dabei in ihrer schriftlichen Form unterscheiden 2) Homographen – sind Wörter, die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutengen haben: 3) Homoformen – sind Wörter, bei denen die W.formen zufällig übereinstimmen Bedeutungsbeziehungen semantischen System. Beziehungen im lexikalisch– Paradigmatische Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz bedingt ist. Grundtypen der Bz.en: 1) Bd.sgleichheit (Identität) The Schippan unterscheidet unter anderen auch formativisch-sem.e Bz.en. Dabei geht es um W.familien. Eine W.familie bilden L-me, die genetisch zusammengehören. Seit F. de Saussure ist es üblich, die systemhaften Bz.en als paradigmatische und syntagm.e Relationen zu klassifizieren. Paradigmatik und Syntagmatik bedingen einander. Jedes Element hat Eigenschaften, auf denen seine Fügung in die Rede beruht. Paradigmatische Bz.en/Relationen sind Relationen zwischen Ausdrücken, die die gleiche Distribution haben, die also in einem gegebenen Kontext für einander austausch- oder substituierbar sind. Das sind Bz.en zwischen Einheiten, die in ein und demselben Kontext auftreten können und sich in diesem Kontext gegenseitig auschließen oder ersetzen. paradigmatischen Bz.en gehören. • IdentitätsBz.en ( Syn.ie ) • HierarchieBz.en (Hyperonymie – Hyponymie ) • PolaritätsBz.en ( Antonymie ) Syn.e sind sprachliche Einheiten oder Strukturen, die sich formal unterscheiden, aber ähnliche oder gleiche Bd. haben und deshalb im Kern der Bd. übereinstimmen (Schippan). Syn.ie ist die Bezeichnung für die Bz. zwischen Syn.en. In der Syn.ischen Reihe unterscheidet man die Dominante oder das GrundSyn : laufen-rennen-fliehen-sausen-rasen-stürmen-eilen Je nach der Art unterschiedlicher konkretisierender Seme werden die Bd.sähnlichen Syn.e entsprechend bezeichnet: ideographische Syn.e oder stilistische Syn.e. Die differenzierenden Seme, die wertend konnotativ sind, ergeben stilistische Syn.e. Im Deutschen gibt es L-me, die sich auf dieselbe Erscheinung der Wirklichkeit beziehen, sich aber regional unterscheiden: Stulle - Bemme (ein belegtes Brot) (norddt., berlinisch); (ostmitteldt., sächsisch). Diese Bd.sBz.en werden als territoriale oder regionale Dubletten bezeichnet. Der Begriff Antonymie wird in der linguistischen Literatur zweierlei gebraucht – im engen und im weiten Sinne. Bei der weiten Auffassung bezeichnet die Antonymie die Polarität/Gegensätzlichkeit im Allgemeinen. Dabei sind Antonyme W-r mit GegenBd Kontradiktorische strengen Gegensatz, um eine logische Negation des gegensätzlichen Begriffs, KoträreEs geht um zwei Begriffe, die innerhalb eines bestimmten Bewertungssystems als Artbegriffe existieren. Sie schließen einander unter einem gemeinsamen Gattungsbegriff aus, stellen aber beide positive Gegebenheiten dar: komplementäre Antonyme schließen einander aus wir das Verhältnis des Teils zum Ganzen ausgedrückt: Blume: die Wurzel, der Stengel, das Blatt, die Blüte. nicht graduierbar Mensch – Mann, Frau; Gebäude – Wohnhaus, Schule, Klinik; Körper – Arm, Bein. Diese W-r stehen in den Bz.en der Über- und Unterordnung zueinander. Dabei unterscheidet man drei Arten der Hierarchie: 1) Es wird das Verhältnis von Allgemeinem und Einzelnem ausgedrückt Baum – Eiche, Birke, Ahorn Baum – ist in diesem Fall ein Oberbegriff, ein Hyperonym 2) Es nicht komparierbar Bedeutungsbeziehungen im lexikalisch– semantischen System. Semantische Felder. Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz bedingt ist. Grundtypen der Bz.en: 1) Bd.sgleichheit (Identität) The Schippan unterscheidet unter anderen auch formativisch-sem.e Bz.en. Dabei geht es um W.familien. Eine W.familie bilden L-me, die genetisch zusammengehören. Seit F. de Saussure ist es üblich, die systemhaften Bz.en als paradigmatische und syntagm.e Relationen zu klassifizieren. Paradigmatik und Syntagmatik bedingen einander. Jedes Element hat Eigenschaften, auf denen seine Fügung in die Rede beruht. Paradigmatische Bz.en/Relationen sind Relationen zwischen Ausdrücken, die die gleiche Distribution haben, die also in einem gegebenen Kontext für einander austausch- oder substituierbar sind. Das sind Bz.en zwischen Einheiten, die in ein und demselben Kontext auftreten können und sich in diesem Kontext gegenseitig auschließen oder ersetzen. paradigmatischen Bz.en gehören. • IdentitätsBz.en ( Syn.ie ) • HierarchieBz.en (Hyperonymie – Hyponymie ) • PolaritätsBz.en ( Antonymie ) Der Grundgedanke der Feldtheorie besteht in der Annahme, dass zwischen sprachlichen Einheiten regelmäßige Bz.en bestehen, durch die mehr als zwei Glieder miteinander verbunden sind. Das W.feld ist ein lexisch-sem.es Paradigma höherer Ordnung als die Syn.gruppe. Der Begriff des Feldes wurde 1924 von G. Ipsen eingeführt. Er verstand darunter eine bestimmte Sinneinheit höherer Ordnung, die sich aus W-rn bildet. Die W-r werden dabei nach ihrem Sinngehalt und nicht nach ihrer Enstehung (Etymologie) gruppiert. Eine tiefere Ausarbeitung fand die Feldtheorie in den Forschungsarbeiten von J. Trier Nach ihrer Auffassung sind Felder ein Ausdruck der Gestaltung der geistigen Welt der Sprachgemeinschaft. W.feldtheorie geht davon aus, dass W.Bd.en im Sprachsystem nicht isoliert, sondern in vielfältigen Verbindungen zu Bd.en anderer W-r stehen; auf Grund dieser Verbindungen lassen sich konkrete W-r den sog. W.feldern zuordnen. W.feld: a) besteht aus einer Menge von W-rn, die zueinander in Relationen stehen und denselben Oberbegriff haben; b) ist eine Gruppe von Ausdrücken mit ähnlicher c) ist strukturiert als vielschichtiges Gebilde. Den Kern Hyporonym, ein Oberbegriff, ein neutrales W., das ein beliebiges Element des sem.en Feldes ersetzen kann. In der Peripherie liegen stilistsch markierte W-r und feste W.komplexe. Sie enthalten in ihren sem.en Strukturen begrifflich wertende Seme oder Einstellungsseme. Betrachten wir das W.feld mit dem Hyperonym (ist ein KernW., neutral, ersetzbar für alle Glieder des Feldes.) Folgende W-r bilden die Peripherie des Feldes nach den Merkmalen: Das andere W.feld bzw. lexisch-phraseologische Feld bildet das Verb tadeln als Hyperonym mit folgenden ihm untergeordneten Syn.ischen Verben und phraseologischen Redewengungen: schimpfen, schreien, ermahnen, den Kopf waschen, abstauben, aus den Lumpen schütteln. Bedeutungsbeziehungen im lexikalischsemantischen System. Allgemeines zum Begriff. Syntagmatische Beziehungen. Valenz. Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz bedingt ist. Bei der Beschreibung sem.er Bz.en der L-me im W.schatz als System unterscheidet man 5 Grundtypen der Bz.en: 1) Bd.sgleichheit (Identität) W.familie Syntagm.e Bd.sBz.en sind im Gegensatz zu den paradigmatischen Bz.en lineale horizontale AnreihungsBz.en der Spracheinheiten in einem Syntagma, einer W.verbindung oder im Satz. Die sprachlichen Zeichen treten im konkreten Redeakt nicht isoliert auf, sondern verbinden sich mit bestimmten „Partnern“. Diese Verbindungsmöglichkeiten sind nicht beliebig, nicht willkürlich, sondern unterliegen bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Z.B. setzt die lex.e Bd. des Verbs anziehen (ein Kleidungstück anlegen) ein tätiges Sybjekt der Handlung und ein Objekt voraus: Die Mutter zieht das Kind an. Die Mutter zieht den Mantel an. Zwischen Paradigmatik und Syntagmatik besteht ein dialektischer Zusammenhang und eine wechselseitige Beeinflußung. Die lex.e Bd. eines W.es legt wesentliche Bedingungen für die Kombinierbarkeit mit anderen W.en fest. Vergleichen wir die homonymen Adjek.e ledig: Die Frau ist ledig / Die Frau ist der Sorge ledig. Diese Homonymen unterscheiden sich paradigmatisch und syntagm.. In der ersten Bd. (”unverheiratet”) fordert ledig nur einen Partner im Satz (im Nominativ – eine Person im erwachsenen Alter). In der zweiten Bedentung („frei von“) fordert ledig zwei Partner (im Nominativ – ein Lebewesen und im Genetiv- ein Abstraktum). Valenzwörterbuch von G. Hebig / W. Schenkel. Unter Valerz versteht man die Fähigkeit des W.es andere W-r an sich zu binden. Im W-rbuch zur Valenz und Distribution der deutschen Verben von Gerhard Helbig und Wolfgang Schenkel wurde ein dreistufiges Model entwickelt. Verben werden auf folgenden drei Stufen interpretiert. Auf Stufe I wird für jedes Verb die quantitative Anzahl der Partner (Aktanten) festgelegt. z.B. I erwarten2 Die Mutter erwartet den Sohn. Auf Stufe II werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der syntaktischen Umgebung charakteresiert. II erwarten – Sn, Sa, NS dass, Inf Die Mutter erwartet den Sohn. Die Mutter erwartet, dass der Sohn kommt. Die Mutter erwartet, eingeladen zu werden. Auf Stufe III werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der sem.en Umgebung konkretisiert und zwar mit Hilfe solcher Begriffe wie Hum (= menschlich), +/- Anim (+/- belebt), Abstr (= abstrakt) usw. III erwarten Sn → 1.Hum (Die Muntter erwartet den Sohn.) 2.Abstr (als Hum) (Das Institut erwartet Besuch.) 3.Abstr (Freude erwartet ihn.) Sa → keine Selektionsregel (Er erwartet den Freund, den Brief, einen Beschluss) NS → Act (Wir erwarten, dass er kommt.) Inf → Act (Er erwartet, eingeladen zu werden.) Erläutern Sie das Prinzip der semantischen Felder. Der Begriff des Feldes wurde 1924 von G. Ipsen eingeführt. Er verstand darunter eine bestimmte Sinneinheit höherer Ordnung, die sich aus W-rn bildet. Die W-r werden dabei nach ihrem Sinngehalt und nicht nach ihrer Enstehung (Etymologie) gruppiert. Eine tiefere Ausarbeitung fand die Feldtheorie in den Forschungsarbeiten von J. Trier Nach ihrer Auffassung sind Felder ein Ausdruck der Gestaltung der geistigen Welt der Sprachgemeinschaft. W.feldtheorie geht davon aus, dass W.Bd.en im Sprachsystem nicht isoliert, sondern in vielfältigen Verbindungen zu Bd.en anderer W-r stehen; auf Grund dieser Verbindungen lassen sich konkrete W-r den sog. W.feldern zuordnen. W.feld: a) besteht aus einer Menge von W-rn, die zueinander in Relationen stehen und denselben Oberbegriff haben; b) ist eine Gruppe von Ausdrücken mit ähnlicher c) ist strukturiert als vielschichtiges Gebilde. Den Kern Hyporonym, ein Oberbegriff, ein neutrales W., das ein beliebiges Element des sem.en Feldes ersetzen kann. In der Peripherie liegen stilistsch markierte W-r und feste W.komplexe. Sie enthalten in ihren sem.en Strukturen begrifflich wertende Seme oder Einstellungsseme. Betrachten wir das W.feld mit dem Hyperonym (ist ein KernW., neutral, ersetzbar für alle Glieder des Feldes.) Folgende W-r bilden die Peripherie des Feldes nach den Merkmalen: Das andere W.feld bzw. lexisch-phraseologische Feld bildet das Verb tadeln als Hyperonym mit folgenden ihm untergeordneten Syn.ischen Verben und phraseologischen Redewengungen: schimpfen, schreien, ermahnen, den Kopf waschen, abstauben, aus den Lumpen schütteln. Wortschatzerweiterung durch den Bedeutungswandel. Definition der semantischen Derivation. Die Ursachen und Arten des Bedeutungswandels. Wortschatzerweitung durch Übernahme aus anderen Sprachsystemen (Entlehnung). Allgemeines zur Art u. Form lexikalischer Entlehnungen. Unter dem Bedeutungswandel versteht man die Bedeutungsveränderung, und sowohl durch extralinguistische, als auch durch intralinguistische Faktoren bedingt wird. Der W.schatz jeder Spa. verändert sich auf verschiedenen Wegen: einige Wörter gehen aus dem Gebrauch und werden zu Historismen und Archaismen, die anderen kommen als Entlehnungen aus anderen Spa.n, die dritten verändern ihre Bd.. Der Bd.swandel hat verschiedene Ursachen und ist von verschiedener Art. Zum Beispiel bedeutet das W. Bleistift heute ein von Holz umschlossener Grafitstift zum Schreiben. Die ursprüngliche Form Bleystefft (vom17.Jahrh.) zeugt davon, dass Stifte zum Schreiben aus einem anderen Material hergestellt wurden. Der Gegenstand der Bezeichnung und damit das Denotat haben sich verändert. Im 12. Jahrh. bezog sich das Verb fließen auf die Fische, heute kann nur Wasser bzw. Flüssigkeiten fließen. Die Ursachen des Bd.swandels können sowohl außersprachlich (extralinguistisch) als auch sprachlich (intralinguistisch) sein. Die wichtigsten extralinguistischen Ursachen 1) Die gesellschaftliche Entwicklung lässt neue Begriffe im politischen, sozialen, ökonomischen, kulturellen Leben, in der Wissenschaft, Technik, Produktion u.s.w. entstehen, die ihre eigenen Benennungen brauchen. Es geht dabei um Nominationsbedürfnisse, die durch W.bildung, Entlehnungen und sekundäre Nomination befriedigt werden. Die Lexeme Bergfuß, Kurbelwelle, Telefonmuschel, Bevölkerungsexplosion, Schattenwirtschaft, Schmiergeld gelten als Erstbenennungen für gewisse Objekte und Erscheinungen der Wirklichkeit und sind als W.bildungskonstruktionen und gleichzeitig als Metaphorisierungen einer Komponente entstanden. 2) Der Denotatswandel (bedingt durch Sachwandel) verursacht in sprachlichen Zeichen die Veränderung ihrer Bd. hervor. Als Beispiel für diesen Weg gelten die Wörter Bleistift, Feder, Diele u.a.m. Die Bd. ‘Schreibgerät’ entwickelte sich im W. Feder von Vogelfeder über Gänsefeder (als Schreibgerät) zur Stahlfeder. intralinguistische Ursache der Bedarf nach neuen Mitteln der Ausdrucksverstärkung (zu diesem Zweck dienen charakterisierende Metapher und Metonymien: der Bedarf nach den Mitteln der Ausdrucksabschwächung Man unterscheidet drei Hauptarten des Bd.swandels: Bd.serweiterung, Bd.sverengung, Bd.sübertragung. Unter der Bd.serweiterung versteht man die Erweiterung des Bd.sumfanges eines W.es nach dem Prozess des Bd.swandels. Nach der Bd.sextension bezieht sich das W. auf mehrere Denotate, als zuvor. Die Bd.sverengung ist ein Gegenprozess der Bd.serweiterung und besteht darin, dass ein W. mit einem ursprünglichen breiten Bd.sumfang später nur noch einen Teil der Bd. aufweist. Als Ergebnis bezieht sich das W. nur auf einen Teil der ursprünglichen Denotate. Bd.sübertragung ist das Resultat der sekundären Nomination, bei der Sachverhalte mit bereits vorhandenen Formativen auf Grund einer Ähnlichkeit bzw. einer Assoziation benannt werden. Das Lexem entwickelt in diesem Fall eine neue (übertragene) Bd.. Metapher ist die Übertragung der Namensbezeichnung von einem Denotat auf ein anderes auf Grund einer assoziativen äußeren, inneren oder funktionellen Ähnlichkeit. Das W. Schlange in der Bd. ‘eine lange Reihe wartenden Menschen’ ist eine metaphorische Übertragung der Bezeichnung Schlange (Schuppenkriechtier) auf Grund äußerer Ähnlichkeit Die Metaphern sind polyfunktional. Sie können eine rein benennende Funktion erfüllen und eine charakterisierende bzw. wertende Eine Sonderart der Metapher ist Synästhesie, d.h. die Übertragung von einem Sinnesbereich auf einen anderen, z.B.: von akustischer zur optischer Wahrnehmung Metonymie ist eine Art von Bezeichnungsübertragung auf Grund mannigfaltiger logischer Bd.sBz.en. Das sind räumliche, zeitliche, kausale Bz.en, Bz. zwischen Handlung und Resultat. So haben räumliche (lokale) Bd.sBz.en den Bd.swandel in folgenden Wörtern verursacht: Der Anlass für den Gebrauch von Euphemismen kann verschieden sein: Ein relativ neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der Euphemismus (griech. eu ‘gut’, pheme ‚rede’). Euphemismen sind Wörter, die zu einer verhüllenden, mildernden, beschönigenden Ausdrucksweise dienen. Eine besondere Art der Metonymie bilden BdsBz. „pars pro toto“ (ein Teil für das Ganze) – diese Erscheinung hat in der Spa. ihre eigene Bezeichnung – Synekdoche: Maske – für maskierte Person, ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen, eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze, Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau. 1 Unter dem Terminus Entlehnung wird in der linguistischen Literatur sowohl der Entlehnungsvorgang, d.h. die Übernahme fremden Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das entlehnte fremde Sprachgut selbst verstanden. Von vielen Aspekten, die eine moderne Forschung zu diesem Problembereich voraussetzt, sind vor allem folgende Fragen zu betrachten: 1. der Beitrag des entlehnten Sprachgutes im lexikalischsemantischen System im Allgemeinen und in einzelnen diskursive Bereichen (Politik, Wirtschaft, Kunst u. d.g.); 2. das Funktionieren der entlehnten Lexik im neuen lexischsematischen System; 3. die WechselBez. zwischen Stammwörtern und Entlehn.. Die Entlehn. lassen sich nach der Art und der Form klassifizieren und systematisieren. Nach der Art der Entlehnung unterscheidet man: 1. Sach- und W.entlehnung. Bei dieser Art werden fremde W.körper übernommen, deren Denotate/ Sachverhalte (Gegenstände, Erscheinungen) in der betreffenden Kultur neu oder unbekannt sind. So sind z.B. im Deutschen genetisch lateinische Wörter. Diese Wörter wurden von den alten Germanen bei ihrer ersten Berührung mit den Römern übernommen: Mauer (mūrus), Ziegel (tegula), Fenster (fenstera), Keller (cellarium), Straße (strata) und v.a.m. Unter den relativ neuen Bezeichnungen gibt es auch Sach-und W.entlehneungen: Sputnik (russ.), Computer (engl.) 2. W.Entlehn.. Bei dieser Art werden fremde W.körper übernommen, deren Denotate in der entlehnenden Spa. bereits durch eigene Wörter bezeichnet sind. Hier geht es um die Übernahme von Dubletten, die sich früh oder später inhaltlich oder stilistisch differenzieren: Pläsier (aus dem Französischen, 16. Jh.) für „Vergnügen, Spaß“; Charme, Scharm (aus dem Französischen, 18. Jh.) für „Anmut“, „Liebreiz“; Apartment (aus dem Englischen nach 1945) für „Kleinwohnung“, Service für „Kundendienst“, Ticket für „Fahrt-, Flugkarte“. Man unterscheidet auch zwischen direkter und indirekter (vermittelter) Entlehnung. Die direkte Entlehnung erfolgt meist auf dem Wege der Sachentlehnung, der literarischen und kontaktiven Übernahme. Das fremde W. wird aus einer Spa. in eine andere übernommen. Von indirekter Entlehnung spricht man dann, wenn das W. einer Spa. über ein anderes Land vermittelt wurde, wie z.B. Meeting, Festival aus dem Englischen ins deutsche über das Russische. Wenn das W. in eine andere Spa. übernommen wird, kehrt aber von dort zurück, spricht man von Rückentlehnung. Dabei tritt oft der Bd.swandel ein: die Wörter Salon und Balkon kamen aus der französischen Spa., die zuvor deutsche Formen Saal und Balken übernommen hatte (germ. *salaz – `Einraumhaus`, frz. Salle - `Saal`, `Zimmer`, ital. Salone - `großer Saal`; ahd. Balko – `Balken`). Nach Entlehnungsform sind zu unterscheiden: 1. FremdW.übernahme. Diese Form betrifft fremde W.körper, die in ihrer fremden Form in die entlehnende Spa. übernommen werden. Das Ergebnis sind Fremdwörter vom Typ: Datsche (Landhaus), Bungalow (einstöckiges (Sommer)haus), Teenager (Jugendlicher, Halberwachsener), Bodybilding – „körperliches Traning zur Ausbildung guter Kärperformen“. Der synonymische Terminus dazu ist formale Entlehnung. 2. Lehnprägung oder Lehnbildung (осложненное заимствование) Diese Form besteht in der Nachbildung der fremden Semantik mit heimischen Sprachmitteln. Man unterscheidet hier folgende Unterarten: a) Lehnübersetzung (калькирование) – Nachbildung der morphematischen Struktur von Fremdwörtern oder fremden W.gruppen. Die Lehnübersetzung besteht in der Glied-für-GliedÜbersetzung (Morphem für Morphem, W. für W.). Im Ergebnis entstehen Übersetzungslehnwörter (слова-кальки) wie Wandzeitung (vom Russ.: стенгазета), Held der Arbeit (vom Russ.: Герой труда), Fußball (vom Engl.: football). Dieser Prozess wird anders als strukturelle Entlehnung bezeichnet. b) Lehnübertragung ist eine freie Wiedergabe der Morphemstruktur der entlehnten Wörter. So ist das W. Vaterland die freie Nachbildung vom lateinischen patria (das lat. pater wird als Benennungsmotiv übernommen), Bestarbeiter, Beststudent, Bestschüler sind auch freie Nachbildungen von dem russischen отличник, Bürgerkrieg – vom lat. bellum civile. с) LehnBd. ist die Zuordnung einer fremdsprachigen Bd. zu einem deutschen Formativ. In diesem Fall wird für ein heimisches W. die Bd. eines FremdW.es übernommen. In der Bd.sstruktur des W.es Pionier ist neben der früheren Bd. „der Erste in der Reihe“, eine dem Russischen nachgebildete NeuBd. „Mitglied einer Pionierorganisation“ entwickelt. Unter dem Einfluß des Englischen entstanden die NeuBd.en (neue Sememe) bei folgenden deutschen Wörtern: Szene – „Bereich, in dem sich etwas abspielt“ vom engl. scene: Rauschgiftszene; realisieren – „etwas begreifen, wahrhaben wollen“ vom engl. to realize: Er will seine Niederlage nicht realisieren. Wortschatzerweitung durch Übernahme aus anderen Sprachsystemen (Entlehnung). Soziale u. linguistische Ursachen. Entlehnungen. Elemente der Systemhaftigkeit in den Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen. Charakterisieren Sie die drei Komponenten der Wortbedeutung: die denotative, die signifikative und die konnotative. Unter dem Terminus Entlehnung wird in der linguistischen Literatur sowohl der Entlehnungsvorgang, d.h. die Übernahme fremden Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das entlehnte fremde Sprachgut selbst verstanden. Die sozialen Ursachen Deutschland blieb im Laufe der Jahrhunderte ein Land der Kleinststaaten und stand infolgedessen in verschiedenen historischen Zeitabschnitten unter dem wirschaftlichen, politischen und kulturellen Einfluß anderer, höher entwickelter Länder. Entscheidend für die Art und den diskursbereich der übernommen Lexik ist immer ein Zusammenwirken konkreter historischer Umstände. In erster Linie sind Sach- und W.Entlehn.. Diese Wörter weist die erste Schicht der lateinischen Entlehn. in den westgermanischen Spachen auf. z. B. aus der Kriegstechnick: Straße (spätlat. (via) strata – „geplasterter Weg“ – romische Heerstraße); aus der Technick des Steinbaus: Mauer (mūrus), Keller (cellarium), Kammer (camera); aus Ackerbau, Garten-, Obst-, Weinbau: Frucht (fructus), Kohl (caulis), Kirsche (ceresia). Im 7. und 8. Jahrhundert wurden die deutschen Stämme weit christianisiert. Das sind solche Wörter wie Kirche (griech. Kyriakón), Engel (griech. ángelos), Teufel (griech. diabolos), Altar (lat. altare), Tafel (lat. tabula), schreiben (lat. schribere). Die dritte zahlreiche Übernahme von lateinischen Wörter ins Deutsche erfolgte im Zeitalter des Humanismus (14. – 16. Jh.). Das zeigt sich besonders im FachW.schatz des Buchdrucks, der Musik, des staatlichen Lebens, der Kirche: Aula, Auditorium, studieren, Professor, Examen, Fakultät, Rektor. Soziale Faktoren in der weiteren Entwicklung Deutschlands bestimmten auch zahlreiche Entlehn. aus dem Französischen. Hier sind drei Zeitabschnitte zu nennen. Der erste gehört (vom 12. bis 14. Jh.) und steht im engen Zusammenhang mit dem Einfluß des französischen Rittertums. Kultur, Lebenshaltung, höfisches Leben des Rittertums repräsentierten Sach- und W.Entlehn.. Die zweite starke Entlehnungswelle erfolgte gegen Ende des 16. und im 17. Jahrhunderts. Diese Schicht umfasst einen reichen W.schatz aus verschiedenen lebensbereichen: Architektur und Möbel, Bau- und Gartenkunst, Essen und Trinken:Galerie, Loge, Fassade, Balkon, Nische, Möbel, Sofa, Büffet, Kostüm, Perücke, Torte, Omlette, Sauce, marinieren, Ballet, Ball, Maskarade, Dame. Die dritte Schicht von französischen Entlehn. war eine direkte Folge der Französischen bürgerlichen Revolution. Revolution, liberal, Terrorismus, Jacobiner, Bürokratie, Demokrat, Fortschritt, Organisation, Fraktion, öffentliche Meinung. Entlehn. aus dem Italienischen umfassen zwei historische Zeitabschnitte: - vom 14. bis 16. Jahrhundert sind das lateinische Wörter, die als Folge der engen HandelsBez. Süddeutschlands mit Oberitalien in die deutsche Spa. entlehnt wurden: Bank, Konto, Kredit, Risiko; - im 17. und im 18. Jh. Waren es fast ausschließlich Fachwörter der Musik: Oper, Konzert, Mandoline, Arie, Solo, Bariton, Duett, Operette, Sopran. Entlehn. aus dem Englischen traten gegen Ende des 18. und im 19.Jahrhundert ein. Sie wurden durch die rasche technische und soziale Entwicklung Englands verursacht. Technick sind das Ventilator, Koks, Patent, patentieren und Lehnübersetzungen: Pferdekraft, Pferdestärke (hose power);in dem Bereich der Finanzund HandlungsBez.: Scheck, Banknote, Budget, Export; in dem Bereich der Politik: Koalition, Kolonisation, Kongress, Opposition, Meeting; in dem Bereich des Haushalts und anderen Lebensbereichen: Beefsteak, Brandy, Pony, Bulldogge, boxen, Boxer, Farmer, Klub u. a.Der Entlehnungsprozess aus dem Englischen hört seit dem nicht mehr auf. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders nach dem zweiten Weltkrieg, wurden Entlehn. aus dem amerikanischen Englisch (Amerikanismen, bzw. Anglo-amerikanismen) im Deutschen sehr aktuell Job, Hobby, Make-up, Teenager, Hitparade u.a. Entlehn. aus slawischen Spa.n umfassen drei Zeitabschnitte. Der erste umfasst die Zeit vom 11. bis 14. Jahrhundert. Das sind Bezeichnungen von Handelsobjekten und Lebensmitteln: Zobel, Stieglitz, Zeisig, Quark, Gurke. Der zweite Abschnitt bezieht sich auf die Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert. Diese Entlehn. stammen teilweise aus der russischen Literatur Grippe , Steppe, Tornister, Droschke, Kalesche. Die Entlehn. der dritten Schicht funktionierten in der DDRWirklichkeit und sind meist Lehnübersetzungen bzw. Lehnübertragungen von russischen Wörter und Wendungen – Bezeichnungen der sozialistischen Realien: Volkswirtschaftsplan, Wandzeitung, Kulturhaus, Patenbetrieb, Brigade u.a. Die meisten dieser Wörter sind mit dem Verschwund der von ihnen bezeichneten Realien zu Historismen geworden. lingustischen Ursachen: a) Der jeweilige Entwicklungsstand des semantischen Systems einer entlehnenden Spa.. Durch zahlreiche romanische Entlehn. wurden thematische Reihen, thematische Gruppen bzw. lexischsemantische Gruppen der deutschen Spa. aufgefüllt. So wurde die thematische Gruppe der Farbbezeichnungen durch Entlehn. aus dem Fronzösischen erweitert: lila, beige, orange, violett, b) Die Auffüllung thematischer Reihen und lexisch-semantischer Gruppen durch Entlehn. expressiver Synonyme aus anderen Spa.n (der Bedarf an ausdrucksstarken Lexik):kapieren (lat.) zu „begreifen“, „verstehen“,krepieren (ital.) zu „sterben“, „verrecken“; Visage (franz.) zu „Gesicht“.c) Der Bedarf an euphemistischer Lexik. Das lexikalisch-semantische System des Deutschen verfügt über eine bedeutende Anzahl von ethischen und sittlichen Euphemismen fremden Ursprungs: korpulent (lat) für „dick“; renomieren (franz) für „prahlen“. d) Die Entlehn. von Fremdwörtern zur terminologischen Verwendung. Entlehn. dieser Art monosemieren das entlehnte W., in diesem Fall wird nur eine lexisch-semantische Variante des Lexems entlehnt: Frame. e) Entlehn. können gleich Stammwörtern zur Neutralisierung einer übermäßigen Polysemie oder zum Schwund entbehrlicher Homonyme beitragen. So hat das entlehnte W. Insel (lat. insula) die ensprechende Bd. aus polysemen Wörtern Wert, Werder vedrängt. Probleme der WechselBez. Zw Stammwörtern und Entlehn. gehören zu den neuen Aspekten der W.forschung. Das Zusammenwirken des lex-semn Systems der entlehnenden Spa. und der entlehnten Lexik beginnt schon beim Entlehnungsvorgang selbst. Das System der entlehnenden Spa. bestimmt ebenfalls auf verschiedenen Entwicklungsstufen des deutschen W.bestandes belegte Regelmäßigkeiten: 1. Bei Einführung der Entlehn. in ein neues lex-sems System wird die semantische Struktur der Fremdwörter nur teilweise entlehnt.: Job Arbeit. 2. In einem neuen lex-semen System können Fremdwörter eine Tendenz zur Erweiterung ihrer semantischen Struktur zeigen: Tragödie, Komödie. 3. Die Entwicklung der semantischen Selbstständigkeit einer Entlehnung ist entscheidend für ihre Einbürgerung in ein neues System. Unter der semantischen Selbstständigkeit einer Entlehnung wird die Aufhebung der Dubletten-Beziehung in den synonymischen Paaren FremdW. – StammW. verstanden. Die semantische Selbstständigkeit manifistiert die Tatsache, dass das betreffende FremdW. im lexsemn System seinen Platz einnimmt. Es wird zu einem notwendigen Lexem: Job – Arbeit, Teenager – Jugendlicher, Gasette - Zeitung. 4. Alle anderen Abwandlungen und Prozesse, denen Entlehn. beim Funktionieren in einem neuen lex-semen System unterliegen, sind sekundäre Folge der semantischen Selbständigkeit: formelle Assimilation, W.bildende Produktivität, Geläufigkeit/ regelmäßiger Gebrauch. 5. Die Bereicherung des W.bestandes offenbart sich auch darin, dass das Lehngut Ausdrucksmöglichkeiten der entlehnenden Spa. durch begriffliche und funktional-stilistische Differenzierungen erweitert, die Fremdwörter in den betreffenden semantischen (oder synonymischen) Reihen bewirken: Zeitung – Gasette (abwertende Bd.) Strauß – Bukett (gehoben). Der Prozess der Eindeutschung ist meistens ein langfristiger Prozess, der die entlehnten Wörter nicht im gleichen Maße betrifft. Nach dem Grad der Eindeutschung unterscheidet man Fremdwörter und Lehnwörter. Als Lehnwörter bezeichnet man Entlehn., die im Deutschen völlig assimiliert sind, Fremdwörter dagegen haben ihren fremdsprachlichen Charakter bewahrt und fallen durch einige Merkmale auf. Aus romanischen Spa.n wurden z.B. zu verschiedenen Zeiten folgende Wörter übernommen: Banner, Abenteuer, Promenade, Salat, Bassin, Creme. Sie lassen erkennen, dass es ein breites Übergangsfeld zwischen Fremd- und LehnW. gibt.. Abenteuer wird als fremd empfunden, obwohl es den Regeln der deutschen Phonemik und Grammatik folgt, weil es nicht in entsprechend deutsche Morpheme gliedern lässt. Promenade wirkt durch Akzent und das W.bildungsmorphem –ade fremd. Salát hat eine zweite Form entwickelt: Sálat wie in Sálatpflanze.. Creme hat sich auch eine deutsche Parallelform entwickelt: Kreme Unter synchronem Aspekt kann man Lehnwörter nicht von deutschen Wörtern unterscheiden, sie wurden dem deutschen Regelsystem angepasst. Als Kriterien gelten: Lautung, Akzentuierung, Grammatik (formelle Assimilation), morphematische Struktur und damit die Eingliederung in W.bildungsparadigma (W.bildende Produktivität) und die Geläufigkeit. Morphematische Struktur: entlehntes W.gut hat die deutschen Flexionsmerkmale (Plural- und Kasusbildung, Konjugation, Komparation): das Banner – des Banners. Das Lehngut muss von Anfang an grammatisch inkorporiert werden, damit es normgerecht in die Rede gefügt werden kann. Das bedeutet, dass Substantive Genusmerkmale erhalten müssen, Verben übernehmen deutsche Konjugationsformen und die Kennzeichnung des Infinitivs. Die Genuseinordnung erfolgt: a) bei Affixen nach dem Genus des Affixes: -ismus – mask., -ität – fem., -ett – neutr. b) Nach dem Genus semantisch benachbarten Wörter: Im Russischen ist vodka femininum, im Deutschen maskulinum, nach der Weinbrand, der Schnaps, der Likör, der Alkohol; engl. girl (neutr.) nach das Mädchen; c) Nach dem natürlichen Geschlecht: die Diva AusSpa. und W.akzent werden auch in unterschiedlichem Grad dem Deutschen angepasst. Die StammBd. des deutschen W.es grenzt Café von Kaffee ab. Die Orthographie zeigt in einigen Fällen auch Fortschritte der Eindeutschung an: ph – f: Photographie – Fotografie. Man führt „Geläufigkeit“ auch als Kriterium für die Eingliederung eines FremdW.es in das deutsche Sprachsystem an. Es wurde festgestellt, dass häufig vorkommende Fremdwörter von Befragten als heimisch, seltener gebrauchte deutsche Wörter als fremd bezeichnet werden. Semantische Selbständigkeit kann an folgenden Beispielen beobachtet werden. Von engl. spleen (das im Englischen zwei Bd.en hat:`селезенка` und `дурное настроение`, `гнев`) wurde nur die zweite ins Deutsche übernommen, die sich weiter im Deutschen zu `выверты`, `причуды` entwickelte. Damit hat das neue FremdW. seinen Platz im lexikalisch-semantischen System der deutschen Spa. genommen. Das englische W. job ging in die deutsche Spa. erst als eine expressive Variante zu Arbeit. Im Assimilationsprozess reduzierte sich die semantische Struktur des FremdW.es zu `kurzfristige, meist gutbezahlte Arbeit`. Die semantische Selbständigkeit bedingte auch W.bildende Produktivität: Nebenjob. Die denot, signif und konnot Bd. Die W.Bd. ist komplexer Natur, sie schließt einerseits den begrifflichen Inhalt, der mit dem W. verbunden ist, und andererseits seine referenzielle Bezogenheit. In der lexikalischen Bd. lassen sich drei Komponenten unterscheiden: die denotative, die signifikative und die konnotative Komponente. Die signifikative Komponente resultiert aus der F. des W.zeichens zum Verallgemeinern, zum Abstrahieren und als Benennung für die ganze Klasse von Gegenstanden zu dienen. Dieser Aspekt der W.Bd. wird als signifikative Bd. bezeichnet. Da die denotative und die signifikative Komponente der W.Bd. eine Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativsignifikative Komponente und entsprechend als denotativsignifikative Bd. bezeichnet. Diese Bd.stypologie geht auf den amerikanischen Logiker und Philosophen Ch. Peirce. Der Unterschied zwischen der denotativen und der signifikativen Bd. besteht auch darin, dass die denotative Bd. eines Namens – verschieden sein kann: beim Hörenden und beim Sprechenden und in verschiedenen Texten, – ist nach ihrer Natur unstabil, – ist immer die Kat. der Rede. Die signifikative Bd. ist – die Kat. der Sprache und auch der Rede, – weist die Tendenz der Unveränderlichkeit auf, – wird im Wörterbuch fixiert. Eine andere Auffassung der denotativen und signifikativen Bd. beruht auf der Gegenüberstellung des Denotats und Designats in der Zeichentheorie des W.es. Hier entspricht dem Denotat das Abbild des ganzen Ob.es, als untrennbares Abbild bzw. Gestalt, die in unserem Bewusstsein als typischer Vertreter des Referenten auftritt. Designat vertritt in unserem Bewusstsein den Referenten nicht als ganzes Abbild, sondern durch das Hinweisen auf sein HauptMrk. oder auf die Gesamtheit dieser Mrk.e. Im Paar Hemd - Kleidung realisiert das erste W. die denotative, das zweite – die signifikative Bd. Die konnotative Komponente resultiert aus wertenden semantischen Mrk.en der signifikativen Bd. der Wörter. In den Wertungen drücken sich die Beziehungen des Menschen zu den Ob.en der Wirk-t. aus. Solche Wertungen werden in der Bd. sprachlicher Zeichen als begrifflich wertende semantische Mrk.e fixiert und kodifiziert. Vgl.: Gelaufe, Visage, Früchtchen. Konnotationen sind über die denotative Bd. hinausgehende Informationen, die mit einem Formativ verb. sind. Sie prägen usuelle kom-e Rahmenbedingungen der W.verwendung. Gerhard Hellbig: „konnotativ: sich nicht auf den reinen Gegenstand in der Wirk-t. beziehend, sondern zusätzliche – semant, stilist, emotion, expres, wertende – Bd.selemente enthaltend, die mit der GrundBd. verknüpft sind“ Im Sprachgebrauch können durch die Konnotationen zusätzliche Informationen über die Sprachsituation übermittelt werden. Das trifft umgangssprachliche, saloppe, grobe, offizielle „Färbung“ des W.es: kapiert?mach ich mir keinen Kopp. Betreffs 1(überschnappen, nach imdm. schielen, Er dreht durch). 2 – (ins Gras beißen, die Löffel aufsperren, (So ein Luder! Altes Luder, Ein Luder von einem Frauen Zimmer) 3) in Bezug auf, laut (Gen), Gatte, Gattin, Gemahlin Die Konnotationen können auch auf die emotion. Bedienungen des W.gebrauchs verweisen: Emotive Semantik drückt die emotionale Einstellung des Sprechers zum Denotat aus. Eine Gesprächsituation kann scherzhafte, ironische, spöttische, zärtliche, abwertende oder aufwertende Benennungen fordern. Einige Wörter besitzen diese Konnotationen schon kontextfrei: Drahtesel, Bierbauch wirken scherzhaft, können aber in bestimmten Situationen auch als beleidigend wirken; Köter (Hund), Schwarte (Buch) sind als abwertend konnotiert; Täubchen, Dummerchen, Dickerchen – als zärtlich. Die Konnotationen können auch über den sozialen Status des Sprechers informieren. Dazu gehören Berufs- bzw. Fachwörter, Termini, berufliche Jargonismen, soziale Jargonismen, Kinderwörter, Dialektismen usw. Diese Wörter charakterisieren den Sprecher als Angehöriger einer sozialen Gruppe: Op-Saal (med.), Lautverschiebung, Erzeuger (Vater) (Jugendspr.), Mami (Kindersprache), Erdapfel, Rahm (südd.). Erläutern Sie die semantische Struktur der Wortbedeutung. Zeigen Sie es an Beispielen. Die Bd. lässt sich als Ganzheit von kleineren semantischen Elementen strukturieren: Seme, semantische Mrk.e, Bd.selemente, semantische Komponenten, Noeme und andere weniger gebräuchliche Bezeichnungen wie semantische Marker und Distinktoren. Die Explikation der lexikalischen Bd. als Mrk.bündel wurde intensiv im Strukturalismus wissenschaftlich fundiert und in der W.forschung angewandt. Doch selbst die Idee der Bd.szerlegung ist bereits Ende des 19. Jhr-s ausgesprochen worden. So wies A. Rosenstein (1884) darauf hin, dass sich die Bd.en aus kleineren Elementen konstituieren, von denen je nach dem kontextuellen Zusammenhang bald die einen, bald die anderen in den Vordergrund des Bewusstseins treten. Das Sem ist das kleinste Bd.selement als Bestandteil der lexikalischen Bd. Die lex. Bd. bezeichnet man in Bezug darauf als Semem. Seme bilden eine geordnete Hierarchie innerhalb des Semems. Laut Strukturalisten konstituieren sie als nötige und hinreichende Bd.selemente bzw. Mrk.e die begriffliche Bd. des W.es und damit die ganze Kat. Die Mrk.e, die das Semem im Allgemeinen charakterisieren, sind kategorial-semantische Seme. Sie spezifizieren das Lexem als W.art. So ist das kategorial-semant. Sem der Verben „Prozessualität, Prozess", das der Substantive „Gegenständlichkeit", das der Adjektive „Mrk.haftigkeit". Die zweite Gruppe bilden lexikalische bzw. individuelle Basisseme. Sie stellen den begrifflichen Kern des Semems dar. Die dritte Gruppe bilden differenzierende bzw. konkretisierende und auch begrifflich wertende Seme, die besonders relevant bei der Komponentenanalyse der Synonyme, Antonyme und der feldmäßigen Anordnung der Lexik sind. Für die Ermittlung der Semstruktur des W.es wird sehr oft die Methode der distinktiven Opposition verwendet. Vater – Mutter:Gegenständ-keit(belebt)-MenschVerwandte,hervorbringende Generation,männlich-weiblich Charakteresieren Sie verschiedene Typen der Wortbedeutung. Typen der W.Bd. W.Bd.en können auf Grund verschiedener Kriterien klassifiziert werden. 1) Nach Bezeichnungs- und InhaltsF. der Bd. unterscheidet man: denotative und signifikative Bd.. Das Ob. als solches (als Gegenstand der realen Wirk-t.) und als ErkenntnisOb. wurde von Logikern und später von Linguisten unterschieden: Morgenstern=Abend¬stern=Venus. 2) Nach dem Aspekt der Nominationstechnik sind zu unterscheiden: direkte Bd. und übertragene Bd. Direkte W.Bd. entsteht bei der primären Nomination bestimmter Ob.e der Wirk-t.. Das W. bezeichnet bestimmte sinnlich wahrnehmende Eigenschaften der Gegenstände: z. B. weiß – direkte Bd. ist Farbbezeichnung, die hellste Farbe. Übertragene Bd. entsteht bei der sekundären Nomination. Das konkrete Sinnlichwahrnehmende (die Farbe) der direkten Bd. führt zur Entstehung einer anderen Bd. Z.B. auf Grund der Farbbezeichnung weiß besteht eine Reihe von abgeleiteten Bd.en zur Bezeichnung der abstrakten Begriffe: eine weiße Weste, ein weißes Blatt sein. 3) Die semantische Ableitbarkeit bzw. Semantische Derivation bildet die wichtige Quelle der Mehrdeutigkeit. Das mehrdeutige W. besitzt die HauptBd. Die HauptBd. wird bei isolierten Nennung des Lexems auf der Ebene der Sprache im Bewusstsein der meisten Sprachträger zuerst realisiert. Abgeleitete und übertragene Bd.en bilden NebenBd.en. Z.B. blau blaues Flecken; blau sein. 4) Unter dem Aspekt der Betrachtung des W.es im System oder in der Rede bzw. im Text unterscheidet man potenzielle und aktuelle Bd.en. Die Bd.smöglichkeiten, werden in der Rede realisiert bzw. aktuelisiert. 5) Die konkreten Verbindungs- und Gebrauchsmöglichkeiten können durch das Sprachsystem begrenzt werden. Z.B. das Substantiv Garaus realisiert seine Bd. nur in der Verbindung jmdm. /einer Sache Garaus machen. In diesem Fall spricht man von der phraseologisch gebundenen W.Bd. im Unterschied zu der relativ freien. Erläutern Sie die Organisationsprinzipien des Valenzwörtebuches von G. Helbig und W. Schenkel. Valenzwörterbuch von G. Hebig / W. Schenkel. Unter Valerz versteht man die Fähigkeit des W.es andere W-r an sich zu binden. Im W-rbuch zur Valenz und Distribution der deutschen Verben von Gerhard Helbig und Wolfgang Schenkel wurde ein dreistufiges Model entwickelt. Verben werden auf folgenden drei Stufen interpretiert. Auf Stufe I wird für jedes Verb die quantitative Anzahl der Partner (Aktanten) festgelegt. z.B. I erwarten2 Die Mutter erwartet den Sohn. Auf Stufe II werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der syntaktischen Umgebung charakteresiert. II erwarten – Sn, Sa, NS dass, Inf Die Mutter erwartet den Sohn. Die Mutter erwartet, dass der Sohn kommt. Die Mutter erwartet, eingeladen zu werden. Auf Stufe III werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der sem.en Umgebung konkretisiert und zwar mit Hilfe solcher Begriffe wie Hum (= menschlich), +/- Anim (+/- belebt), Abstr (= abstrakt) usw. III erwarten Sn → 1.Hum (Die Muntter erwartet den Sohn.) 2.Abstr (als Hum) (Das Institut erwartet Besuch.) 3.Abstr (Freude erwartet ihn.) Sa → keine Selektionsregel (Er erwartet den Freund, den Brief, einen Beschluss) NS → Act (Wir erwarten, dass er kommt.) Inf → Act (Er erwartet, eingeladen zu werden.) Charakteresieren Sie verschiedene Arten von Homonyme. Worin liegt der Unterschied zwischen Homonymie und Polysemie? Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit des W.es mehrere mit einander verbundene Bd.en zu besitzen und dem entsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen. Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in verschiedenen Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig: das Hemd ausziehen, aus dem Elternhaus a-n, einen Zahn a-n, eine Draht a-n, den Inhalt aus dem Buch a-n, die Wurzel a-n, zum Kampf a-n, die Kinderschuhe a-n . Die Polysemie entsteht durch folgende Wege: 1) durch Bd.sextension: ein Lexem wird auf weitere Denotate angewandt – sein Bd.sumfang erweitert sich; 2) durch Bd.sdifferenzierung: die Bd.en spezifizieren sich. Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und metonymischen Verschiebungen der Bd.. Z.B. haben viele „Klimawörter“ metaphorische Bd.en, die gesellschaftliche Sachverhalte bezeichnen: politisches Klima, politische Atmosphäre, Verkehrskollaps. Polysemie kann auch durch die Entlehnung einer Bd. entstehen. Das lateinische W. casus hat außer der Bd. ‘Fall’ (случай) auch ‘grammatische Kat. des Nomens’ (падеж). Unter dem Einfluss dieses W.es übernimmt das deutsche Fall die zweite Bd. und ist damit polysem geworden. Homonyme = Wörter mit gleichem Lautköper + verschiedenen Bd.en – kein Zus-hang besteht. Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen: 1) der Zerfall der Polysemie; 2) die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes verschiedener Wörter oder ihrer Formen Der Zerfall der Polysemie meint den Abbruch der Verbindung zwischen lex.-sem. Varianten eines W.es Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen. durch den Lautwandel, nach dem die Wörter verschiedenen Ursprungs zufällig gleichlauten Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel: a) die Gabelung Die letzte Bd. tritt heute in der Ableitung der Vormund (опекун) auf. das Gift (яд) / die Gift (дар) Die letzte Bd. wird heute in der Ableitung die Mitgift (приданное) realisiert. Die Homonymie führt oft zum W.schwund, da eines der homonymen Wörter durch ein Synonym ersetzt wird. Aus dem modernen W.gebrauch sind deshalb folgende Wörter verschwunden: die Acht – in der Bd. „Achtung“ (etwas außer Acht lassen)Strauß – in der Bd. „Zweikampf“ Diese Bd. lebt noch in der phraseologischen Wendungen: einen Strauß ausfechten, einen Strauß bestehen. Arten von Homonymen: 1) Homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Form haben, aber verschiedene Bedeutengen und können sich dabei in ihrer schriftlichen Form unterscheiden 2) Homographen – sind Wörter, die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutengen haben: 3) Homoformen – sind Wörter, bei denen die W.formen zufällig übereinstimmen Charakteresieren Sie Bedeutungserweiterung und Bedeutungsverengung als Arten des Bedeutungswandels. Unter dem Bedeutungswandel versteht man die Bedeutungsveränderung, und sowohl durch extralinguistische, als auch durch intralinguistische Faktoren bedingt wird. Der W.schatz jeder Spa. verändert sich auf verschiedenen Wegen: einige Wörter gehen aus dem Gebrauch und werden zu Historismen und Archaismen, die anderen kommen als Entlehnungen aus anderen Spa.n, die dritten verändern ihre Bd.. Unter der Bd.serweiterung versteht man die Erweiterung des Bd.sumfanges eines W.es nach dem Prozess des Bd.swandels. Nach der Bd.sextension bezieht sich das W. auf mehrere Denotate, als zuvor. So hatte machen als ein westgermanisches W. ursprünglich die Bd. ‘kneten, formen, zusammenfügen (beim Lehmbau)’, (Vrg. mit verwandten Wörtern make (engl.), massein (‘kneten’) (griech.), мазать (russ.). Später entwickelte sich die Bd. „zurechtmachen, in Ordnung bringen“. Die Bd. hat sich weiter verallgemeinert, so dass heute machen zu den Lexemen mit erweiterter semantischer Grundlage gehört. Das W. fertig als Ableitung abgeleitet vom Substantiv Fahrt bedeutete im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen ‘zur Fahrt bereit, reisefertig’. Mit der Zeit erweiterte sich die Bd. bis zu ‘bereit’ im Allgemeinen, die zur Entstehung der Bd. ‚zu Ende gebracht’, führte. Bei dem Prozess der Bd.serweiterung geht es um die Entwicklung der Bd. vom Konkreten zum Abstrakten, vom Einzelnen zum Allgemeinen. (Vgl.: gehen, Ding, Sache, Rinde, deutsch, Reise) Die Bd.sverengung ist ein Gegenprozess der Bd.serweiterung und besteht darin, dass ein W. mit einem ursprünglichen breiten Bd.sumfang später nur noch einen Teil der Bd. aufweist. Als Ergebnis bezieht sich das W. nur auf einen Teil der ursprünglichen Denotate. Das W. fahren bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung, was folgende Redewendungen illustrieren: fahrendes Volk, der Fuchs fährt aus dem Bau, mit der Hand über das Gesicht fahren. Heute bezeichnet das W. die Fortbewegung mit bestimmten Transportmitteln: mit Wagen (Autos, Büssen, Omnibüssen), Schiffen, mit der Bahn (Straßenbahn, Eisenbahn). (Vgl.: Bein, Bild, Gast, Gift, ledig, Miete) Charakteresieren Sie Metapher und Metonymie als Arten der Bedeutungsübertragung. Metapher (meta – ‚über’, phero – ‚trage’) ist die Übertragung der Namensbezeichnung von einem Denotat auf ein anderes auf Grund einer assoziativen äußeren, inneren oder funktionellen Ähnlichkeit. Das W. Schlange in der Bd. ‘eine lange Reihe wartenden Menschen’ ist eine metaphorische Übertragung der Bezeichnung Schlange (Schuppenkriechtier) auf Grund äußerer Ähnlichkeit. Die Metapher ist als ein mentaler und sprachlicher Prozess und auch als Resultat dieses Prozesses zu verstehen. Die Metaphern sind polyfunktional. Sie können eine rein benennende Funktion erfüllen: Heizschlange (змеевик), Kopf eines Nagels, Rücken eines Messers, eines Buches, Brustkorb, Augapfel; und eine charakterisierende bzw. wertende (oft abwertende) Funktion: Du, falsche Schlange!, (Vgl. die Funktion der Tiermetapher: Kamel, Hund, Gans, Schwein; der verbalen Metaphern: äffen, eseln, ochsen). Die metaphoriseirung kann auch auf Grund einer funktionellen Ähnlichkeit erfolgen (Vgl.: Feder, Wagen) Eine Sonderart der Metapher ist Synästhesie, d.h. die Übertragung von einem Sinnesbereich auf einen anderen, z.B.: von akustischer zur optischer Wahrnehmung: schreiende Farben, von optischer zur akustischen Wahrnehmung: eine helle Stimme. (Vgl.: trockene W.e, seidene Stimme). Die Synästhesie gehört zu denjenigen Erscheinungen in der Spa., die als Universalien zu betrachten sind. Die Erweiterung des Bd.sumfanges der Lexeme, d. h. die Bildung neuer Sememe und damit die Bereicherung des W.bestandes durch metaphorische Bezeichnungsübertragung ist in der GegenwartSpa. sehr produktiv. Metonymie (griech. meta – ‘über’, onoma – ‚Name’: Umbenennung) ist eine Art von Bezeichnungsübertragung auf Grund mannigfaltiger logischer Bd.sBz.en. Das sind räumliche, zeitliche, kausale Bz.en, Bz. zwischen Handlung und Resultat. So haben räumliche (lokale) Bd.sBz.en den Bd.swandel in folgenden Wörtern verursacht: Die letzte Bank passt nicht auf. (= die Schüler der letzten Bank) Das ganze Hotel wurde wach. (= Hotelgäste) Die ganze Universität nahm an der Demonstration teil. (= die Studenten und Lehrkräfte der Universität) Kausale Bd.sBz.en verursachen die Bd.sübertragung im Fall, wenn der Name des Erfinders für die Erfindung selbst gebraucht wird. Z.B.: Röntgen (=Strahlen) wurde so nach dem Physiker Röntgen genannt (sie wurden ursprünglich X – Strahlen genannt). (Vgl.: Ohm, Gobelin, Guillotine, Schrebergarten) Bd.sBz.en zwischen Produkt und Herstellungsort: Champagner – nach der französischen Provinz Champange, Tüll – nach der französischen Stadt Tulle. (Vgl.: Baldachin, Mokka, Portwein, Pfirsich, Boston) Eine besondere Art der Metonymie bilden BdsBz. „pars pro toto“ (ein Teil für das Ganze) – diese Erscheinung hat in der Spa. ihre eigene Bezeichnung – Synekdoche: Maske – für maskierte Person, ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen, eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze, Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau. Ein relativ neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der Euphemismus (griech. eu ‘gut’, pheme ‚rede’). Euphemismen sind Wörter, die zu einer verhüllenden, mildernden, beschönigenden Ausdrucksweise dienen. Der Anlass für den Gebrauch von Euphemismen kann verschieden sein: a) Furcht vor natürlichen oder übernatürlichen Wesen in alter Zeit, das sind so genannte Tabuwörter: der Allwissende statt „Gott“, der Böse, der Schwarze statt „Teufel“, der Braune statt „Bär“. b) Zartgefühl in unangenehmen bzw. traurigen Situationen: einschlafen, entschlafen, einschlummern für „sterben“; Unwohlsein statt „Krankheit“; unwohl (krank). c) Prüderie (bei heiklen Themen): Freundin statt „Geliebte“, ein Verhältnis haben statt „eine LiebesBz. haben“; Das Kind zur Welt bringen statt „gebären“. d) Höfflichkeit, Scherz, Ironie: eine starke Frau für „eine dicke Frau“, Zweitfrisur für „Perücke“, dritte Zähne für künstliches Gebiss. (Vgl.: in der gesellschaftlich-politischen Lexik: Sozialdienst, Sozialarbeit (Armenpflege), Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Gastarbeiter.)