11.1.2011 AUSARBEITUNG - PRÄSENTATIONSTECHNIKEN 5 BK | Christian Osou Christian Osou 5. Jahrgang 2011 Präsentationstechniken – Ausarbeitung Wie man richtig präsentiert Das wichtigste für eine gelungene Präsentation ist eine ausreichende Planung. Dazu sollte man sich folgende Fragen stellen: WAS möchte ich präsentieren? WER sind meine Zuhörer? WIE strukturiere ich den Vortrag? WAS? Die Darstellung der Hauptidee ist die Hauptbotschaft der Präsentation. Diese soll möglichst in EINEM Satz ausdrückbar sein. Weiters kann überlegt werden, welche Unterpunkte behandelt werden sollen und welche Informationen essentiell sind. WER? Es ist Ziel, Konzentration und Aufmerksamkeit des Zuhörers auf den Präsentator zu lenken. Man muss sich immer im Klaren sein, dass alles „Zielgruppengerecht“ sein muss. D.h. eine Präsentation für jugendliche kann nicht für einen Seniorenkurs verwendet werden. Weiters muss bedacht werden, aus welcher Motivation die Zuhörer teil nehmen und welches Vorwissen hat mein Publikum. WIE? Eine gut gegliederte Struktur ist essentiell für eine gelungene Präsentation. Man sollte sich fragen: Mit welchen Medien? Mit welchen Informationsquellen? Wie viel Zeit habe ich? Welche Fragen könnten mir gestellt werden? Phasen einer Präsentation: Einleitung 10 % Mittelteil 75 % Schluss 15 % Am Anfang der Präsentation sollte eine Übersicht mittels einer „Motivationsfolie“ (Warum soll man zuhören?) und einer „ Überblicksfolie“ (Was erwartet den Zuhörer?) gestartet werden. Zum Schluss müssen die wesentlichen Aussagen noch einmal zusammengefasst werden. Bei der Einleitung stellt sich der oder die Präsentator(en) kurz vor und der Titel des Vortrages muss genannt werden. Hauptaugenmerk sollte auf das wecken der Aufmerksamkeit beim Zuhörer sein („MAKE THEM WANT TO LISTEN!“) Im Mittelteil der Präsentation ist genügend Zeit für die Hauptideen und deren Unterpunkte. Wichtig ist: auf Zusammenhang zwischen Punkten herstellen, Überleitungen logisch aufbauen. Am Schluss folgt die kurze, „griffige“ Zusammenfassung der Hauptidee. Der Abschluss soll „zuversichtlich“ sein und im Gedächtnis bleiben. Auf eventuelle Fragen aus dem Publikum sollte gerechnet werden. Richtige Reaktion auf Fragen Das wichtigsten Punkte sind: geduldig zuhören positiv quittieren den Kern der Frage wiederholen auf Fragen sachbezogen und knapp antworten. Christian Osou 5. Jahrgang 2011 5 Hauptregeln für gute Präsentationen: 1. Stark beginnen & stark enden - Aufmerksamkeit und Begeisterung wecken 2. Einen inhaltlichen Rahmen schaffen - Überblick geben 3. Die Gliederung transparent machen - Struktur einhalten 4. Medien überlegt einsetzen - Nicht verwirren 5. Körpersprache beachten - Sicherheit ausstrahlen Bei dem richtigen Einsatz von Medien ist darauf zu achten, dass Klarheit und ein sparsamer Umgang mit Farben gewährleistet ist. Schriftgrößen in Powerpointpräsentationen - Das ist Arial 12 - Das ist Arial 18 - Das ist Arial 26 - Das ist Arial 32 - Das ist Arial 44 -Das ist Arial 54 Man sollte sich bei der Schriftgrößenwahl zwischen 26 und 44 pt bewegen. Hauptregel für Darstellungen in Powerpoint: 6 x 7 Regel Das bedeutet nicht mehr als 6 Zeilen pro Folie und nicht mehr als 7 Wörter pro Zeile. Schriftarten in Powerpoint Serife Schriftarben sind auf der Leinwand schwer lesbar, sowie auch Kursiv. Normale oder fette Schrift ist deutlicher, zum Hervorheben sollte man Farben benutzen, aber nicht zu viele. Ein großer Teil des authentischen Ausdrucks eines Präsentators wird über das nonverbale Verhalten gesteuert. Blickkontakt: Blick zu allen Zuhöreren Ruhiger Blickwechsel Kein Scheibenwischerblick Mimik: Lächeln Keine muskuläre Anspannung sichtbar Kein „Zittern“ Gestik: Gestik passt zum Gesagten Gestik unterstützt das Gesagte Arme sind nicht verschränkt Christian Osou 5. Jahrgang 2011 Handflächen senkrecht oder nach oben Keine Verlegenheitsgesten Haltung: Aufrechte Haltung Position wird gezielt gewechselt Ruhiger Gang Körpersprache + Aussprache = Wirkung Der Gesichtsausdruck sollte freundlich sein! positiv: Ruhig Interessiert Blickkontakt freundlich negativ: Unstet Abgewandt fixiert Paraverbales Verhalten gehört auch zu den wichtigen Faktoren, ob eine Präsentation gelingt, oder nicht. Lautstärke: Für alle Zuhörer gut hörbar Dem Raum angepasst Pausen: Gezielt gesetzte Pausen Keine Zwangspausen Länge ca. 1 Atemzug Keine Pausenfüller Modulation: Veränderung der Stimmlage in: o Lautstärke o Stimmhöhe o Sprechgeschwindigkeit o Pausen o Betonung Sprechgeschwindigkeit: Der Zuhörer hat Zeit, das Gesagte zu verarbeiten Keine Worte werden verschluckt Richtige Mediengestaltung Schriftgröße: Lesbarkeit für alle Zuhörer Farbe: Max. 3 Farben Kräftige Farben Farbe unterstützt Struktur Aufbau/Gliederung: Überschriften vorhanden Zwischenüberschriften Umsetzungspunkte (1, 2, 3, …) Gliederung klar erkennbar Logische, sinnvolle Gliederung Christian Osou 5. Jahrgang 2011 Visualisierung: „echte“ Visualisierung (nicht nur Text, sondern auch Grafiken verwenden) Sparsame Visualisierung (nur die Kerninformation) Sinnvolle Visualisierung Geeignete Grafiken Verhalten in Ausnahmesituationen Reduziertes Zeibudget (15 min statt 45) o Folien weglassen Mitten im Satz den Faden verlieren o entschuldigen & Satz neu beginnen o weitermachen Mehrere Leute starten eine Nebendiskussion o gezielt Fragen, ob es Unklarheiten gibt Die 7 „Todsünden“ bei Präsentationen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Publikum Rücken zukehren Verstecken (z.B. hinter Laptop) Körper verdeckt das eingesetzte Medium Zu viele Folien Irgendwohin zeigen Hektik Ewige Foliensuche Quelle: Fachvortrag zu Präsentationen im Rahmen von Innovation@School von Dipl. Ing. Jürgen Jantschgi. Konnex zum Projekt „My Featured Space 2025“ Im Maturaprojekt “My Featured Space 2025” mussten die einzelnen Gruppenmitglieder immerwieder bestimmte Vorträge und Referate vor über 40 Personen halten. Die erste Bewährungsprobe für die Projektgruppe der Praxis-HAK gab es am 21. Jänner 2010 in Spittal a. d. Drau. Dort trafen sich die über 40 Projektmitglieder aus Österreich, Italien und Slowenien. So ist es verständlich, dass jegliche Präsentationen in Englisch zu halten waren. Bei diesen sogenannten Workshops musste jedes Teammitglied immer wieder etwas präsentieren, egal ob eine Idee oder ein Gruppenergebnis. Christian Osou 5. Jahrgang 2011 Der wichtigste Abschnitt für das Thema Präsentationstechniken bildete aber die Teilnahme am Innovation@School-Wettbewerb, wo sich über 500 Projekte aus berufsbildenden höheren Schulen aus ganz Kärnten beworben haben. Die zehn besten durften dann bei Dipl. Ing. Jürgen Jantschgi aus Wolfsberg beim sogenannten „Innotrain“ dabei sein. Dieser Präsentationschoach brachte unserer Projektgruppe wertvolle Fähigkeiten in Richtung Präsentieren und richtige Erstellung von Präsentationen bei. Dies benötigten wir auch, denn zum Abschluss dieses Projektes mussten wir unser Projekt in der HTL Villach in einem großen Saal vor über 600 Gäste präsentieren. Unter den Gästen war auch die gesamte Landespolitik vertreten.