9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens

Werbung
Finanzwirtschaftliches Management
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Inhalt
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen .................................................................................................. 1
Prüfungsaufgabe zu diesem Themenbereich: ............................................................................................... 1
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens ............................................................................................ 2
9.1 Kennzahlen .............................................................................................................................................. 2
9.1.1 Analyse der Vermögensstruktur ........................................................................................................ 2
9.1.2 Finanzanalyse ................................................................................................................................... 2
9.1.3 Analyse der Ertragslage .................................................................................................................... 2
9.1.4 Rentabilitätsanalyse .......................................................................................................................... 2
1.5 Analyse der Aufwandsstruktur.............................................................................................................. 2
9.2. Kapitalflussrechnung ............................................................................................................................... 2
9.2.1 Struktur der Kapitalflussrechnung ..................................................................................................... 2
9.2.2 Schema einer Kapitalflussrechnung .................................................................................................. 3
9.2.3 Analyse der Kapitalflussrechnung ..................................................................................................... 3
9.2.4 Beispiel .............................................................................................................................................. 4
Prüfungsaufgabe zu diesem Themenbereich:
Rahmenplan
2.6.4.1
Prüfungsdatum
07.03.2013
Aufgabe
4
Thema
Kennzahlen
Hilfsmittel: Excel Arbeitsmappe „FiMa_10_Kapitalflussrechnung.xlsx“„
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter gegeben werden.
Seite 1
Finanzwirtschaftliches Management
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
9.1 Kennzahlen
Die Analyse der Finanzierung des Unternehmens wird hauptsächlich anhand von Kennzahlen vorgenommen. Einige der wichtigsten Kennzahlen wurden bereits im Verlauf dieses Buches vorgestellt. Diese werden
in der folgenden Übersicht neben einigen neuen Kennzahlen nochmals aus Übersichtsgründen dargestellt.
9.1.1 Analyse der Vermögensstruktur
Nachfolgend alle Formeln zur Analyse der Vermögensstruktur (siehe auch Formelsammlung)
9.1.2 Finanzanalyse
Die Formeln sind auch in der Formelsammlung zu finden
9.1.3 Analyse der Ertragslage
Die Formeln sind auch in der Formelsammlung zu finden
9.1.4 Rentabilitätsanalyse
Die Formeln sind auch in der Formelsammlung zu finden
1.5 Analyse der Aufwandsstruktur
Die Formeln sind auch in der Formelsammlung zu finden
9.2. Kapitalflussrechnung
Ziel der Kapitalflussrechnung ist es, den Zahlungsmittelstrom eines Unternehmens transparent zu machen.
Die Kapitalflussrechnung ist eine Fortentwicklung des Cashflows. Der Cashflow wird um Zahlengrößen erweitert, die sich nur in der Bilanz, aber nicht in der GuV niederschlagen. Man erhält hierdurch präzisere Aussagen über die Mittelverwendung. Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Liquidität und der sie
bestimmenden Größen in Form von Ein- und Auszahlungen während des Abrechnungszeitraums.
Die nach IFRS/IAS bzw. US-GAAP aufgestellten Jahresabschlüsse sind um eine Kapitalflussrechnung zu
erweitern, das deutsche Recht schreibt dies nur für den Konzernabschluss vor (§ 297 Abs. 1 HGB).
9.2.1 Struktur der Kapitalflussrechnung
Im Mittelpunkt der Kapitalflussrechnung steht ein Finanzmittelfonds, der grundsätzlich aus den liquiden Mitteln und den sonstigen Wertpapieren des Umlaufvermögens gespeist wird. In der sog. Fondsänderungsrechnung wird die Veränderung des Bestandes an liquiden Mitteln dargestellt. Dieser Wert ist der Saldo aus
dem Bestand an liquiden Mitteln zum Beginn und zum Ende des Wirtschaftsjahres.
Die gewonnenen Beträge werden in der Ursachenrechnung, die sich in die Bereiche



laufende Geschäftstätigkeit,
Investitionsbereich und dem
Bereich der Finanzierungsaktivitäten
untergliedert, erläutert.
Im Bereich der laufenden Geschäftstätigkeit ergeben sich in der Regel Überschüsse der Einzahlungen über
die Auszahlungen. Diese werden betriebliche Nettoeinnahmen genannt. Im Investitionsbereich werden dagegen die Auszahlungen überwiegen. Vergleicht man die Salden dieser beiden Bereiche, ergibt sich ein
Finanzbedarf oder ein Finanzüberschuss.
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter gegeben werden.
Seite 2
Finanzwirtschaftliches Management
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Im Bereich der Finanzierungsaktivitäten – auch Kapitalbereich genannt – wird gezeigt, wie durch Außenfinanzierungsmaßnahmen ein Bedarf gedeckt oder ein Überschuss verwendet wird. Eine verbleibende Differenz führt zu einer Änderung des Finanzmittelfonds. Die Richtigkeit dieser Änderung kann durch einen Vergleich der Bilanzpositionen für liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens nachgeprüft werden.
Die Darstellung der Kapitalflussrechnung beinhaltet folglich zwei Bereiche:


Fondsveränderungsrechnung
Ursachenrechnung
9.2.2 Schema einer Kapitalflussrechnung
Jahresüberschuss
Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen
Veränderung der Pensionsrückstellungen
Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil
Cashflow
Gewinn aus Anlagenabgängen
Bereinigter Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Veränderung der Vorräte
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten
Veränderung der aktiven/passiven Rechnungsabgrenzungsposten
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Investitionen
Einzahlungen aus dem Anlagenabgang
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Ausschüttung der Dividende
Kapitalerhöhungen/Veränderung der Rücklagen
Veränderung der lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Veränderung des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
9.2.3 Analyse der Kapitalflussrechnung
Die Veränderung des Finanzmittelbestandes, auch Fondsänderungsnachweis genannt, gibt die Veränderung
der zur Verfügung stehenden Mittel an. Eine Zunahme dieses Wertes bedeutet, dass mehr Finanzmittel zur
Verfügung stehen. Dies kann positiv sein, muss aber nicht. Ebenso wenig sind Abnahmen des Fonds ein
Anzeichen für eine drohende Insolvenz. Gesunde Unternehmen sind in der Lage, den Finanzmittelbestand
durch Freisetzung stiller Reserven entsprechend anzuheben.
Mehr als bei den anderen Instrumenten der kennzahlenbasierten Analyse muss bei der Aufstellung der Kapitalflussrechnung und der Ermittlung des Finanzmittelbestandes nach den Hintergründen geforscht werden.
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter gegeben werden.
Seite 3
Finanzwirtschaftliches Management
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
So kann ein Ansteigen des Fonds bedeuten, dass Beteiligungserwerbungen im großen Stil geplant sind oder
umfangreiche Sachinvestitionen durchgeführt werden sollen. Dies kann jeweils Auswirkungen auf die Anzahl
der Arbeitsplätze im Unternehmen haben. Des Weiteren kann ein Ansteigen des Finanzmittelbestandes
auch dadurch begründet sein, dass die Investitionstätigkeit abgenommen hat. Nachteil eines hohen Fonds
ist auch, dass cash und cash-nahe Anlagen in der Regel wenig Rendite abwerfen.
Ein Sinken des Fonds kann auf Liquiditätsanpassungen oder gar -engpässe hinweisen. Um dies aber beurteilen zu können, müssen auch andere Größen wie die Eigenkapitalquote, der Anlagendeckungsgrad und
die Gesamtkapitalrentabilität betrachtet werden. Unter Umständen bedeutet ein Sinken des Finanzmittelbestandes nur, dass das Unternehmen die zur Verfügung stehenden Mittel effektiver als bisher einsetzt.
Aufschluss über die Ursachen für die Veränderung des Finanzmittelbestandes können natürlich die Salden
und deren Veränderung der drei Teilbereiche des Fonds geben:
Laufende Geschäftstätigkeit
Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sollte die erforderlichen Reinvestitionen abdecken,
idealerweise aber auch für Erweiterungs-, Wachstums- und Rationalisierungsinvestitionen ausreichen. Ist
dies nicht der Fall, ist die Dispositionsfreiheit aufgrund der dann erforderlichen Verschuldung eingeschränkt.
Neben der Entwicklung des Mittelzuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist auch eine Betrachtung
der einzelnen Unterpositionen erforderlich. Das Hauptaugenmerk dürfte auf der Entwicklung der Umsatzerlöse liegen, aber auch die Veränderung der Vorräte ist von enormer Bedeutung. Ein stetiges Ansteigen des
Lagerbestandes ist eines der Hauptanzeichen für eine Krise. Steigen dagegen die erhaltenen Anzahlungen,
lässt dies auf volle Auftragsbücher schließen.
Investitionstätigkeit
Bei einem wachsenden oder zumindest auf gleichem Niveau weiterlaufenden Unternehmen werden aufgrund der erforderlichen (Ersatz-)Investitionen die Auszahlungen größer als die Zuflüsse sein. Zuflüsse ergeben sich vor allem durch Anlagenabgänge, die Substanzabbau bedeuten.
Auch der Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen muss genauer untersucht werden: Wurde „Tafelsilber“ veräußert, um kurzfristig Liquidität zu bekommen? Wenn ja, wozu wurde diese Liquidität verwendet? Wenn sie beispielsweise nur benötigt wurde, um Ausschüttungen zu ermöglichen, sind diese Finanzmittel dem Unternehmen endgültig entzogen.
Vergleicht man den Saldo der Investitionstätigkeit mit dem der laufenden Geschäftstätigkeit, lässt sich erkennen, ob die Investitionen aus dem regelmäßigen Mittelzufluss finanziert werden konnten, oder ob eine
Außenfinanzierung in Anspruch genommen wurde.
Finanzierungstätigkeit
Durch die Darstellung der Finanzierungstätigkeit erhält man einen Überblick über die oben nicht erfassten
Verbindlichkeiten, über Kapitalerhöhungen und über Dividendenzahlungen für das Vorjahr. Man kann aus
dem Kapitalbereich auch erkennen, wie eventuelle Überschüsse verwendet wurden. Wurden diese zur
Schuldentilgung oder für Ausschüttungen eingesetzt? Außerdem erhält man Informationen darüber, ob ein
etwaiger Finanzbedarf durch eine Erhöhung des Eigenkapitals oder durch Neuverschuldung gedeckt wurde.
9.2.4 Beispiel
Ihnen liegen folgende Unterlagen der Ardbeg AG vor:



Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Anlage 1)
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2013 (Anlage 2)
Anhang (Anlage 3)
In ihrem Geschäftsbericht stellt die AG den Zufluss und die Verwendung der Finanzmittel stets mit Hilfe einer
Kapitalflussrechnung dar.
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter gegeben werden.
Seite 4
Finanzwirtschaftliches Management
9. Analysen der Finanzierung des Unternehmens
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Bearbeitungshinweise:
a) Erstellen Sie die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2013. Dabei ist die Gliederung der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2012 (Anlage 4) zu Grunde zu legen. Verwenden Sie für die Lösung
das vorbereitete Gliederungsschema (Anlage 5).
b) Nehmen Sie kurz Stellung zu dem aus der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2013 ersichtlichen
Finanzierungsverhalten der AG. Ziehen Sie zum Vergleich die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr
2012 (Anlage 4) heran.
Nutzen Sie dazu die Tabellenvorlagen der Excel-Arbeitsmappe
FiMa_10_Kapitalflussrechnung.xlsx
Interpretation:
Die Zunahme des Nettoumlaufvermögens (166 Mio. €) sowie besonders der Abbau der kurzfristigen Rückstellungen (80 Mio. €) verminderten den Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit auf 261 Mio. €.
Dieser reichte nicht aus, um die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen Nettoinvestitionen von 356
Mio. € und den Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit von 98 Mio. € abzudecken. Der im Gegensatz
zum Vorjahr insgesamt negative Saldo aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit in
Höhe von 193 Mio. € wurde dem Finanzmittelfonds entnommen. Dies erscheint im Hinblick auf den am Ende
des Geschäftsjahres noch vorhandenen Bestand von 522 Mio. € unbedenklich.
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter gegeben werden.
Seite 5
Herunterladen