Entrepreneurship-Kurs für Berufsschullernende Arbeitsblätter für Modul 3 Toolbox 7: Recht Nuria del Rey, Dr. Susan Müller, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz Oser, Prof. Dr. Thierry Volery Inhaltsverzeichnis M3.7 Recht ........................................................................................................................................................................................ 3 M3.7.1 Arbeitsblatt für das Fallbeispiel Frau Bickel (Rechtsformen) .........................................................................................................................................................4 M3.7.2. Vor- und Nachteile der Rechtsformen Einzelfirma, AG und GmbH................................................................................................................................................6 M3.7.3 Überblick über die 3 häufigsten Rechtsformen bei Unternehmensgründungen .............................................................................................................................8 M3.7.4 Arbeitsblatt zum Video Wirtschaft und Gesellschaft: Unternehmen ...........................................................................................................................................10 Seite 2 M3.7 Recht Video Kaffeefreund: (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/967328/Plan-B---Folge-3) Links zum geistigen Eigentum: Institut für geistiges Eigentum: www.ige.ch Recherche der Eintragungen: www.swissreg.ch Seite 3 M3.7.1 Arbeitsblatt für das Fallbeispiel Frau Bickel (Rechtsformen) Frau Bickel ist 35 und möchte sich mit einem kleinen Backwaren-Geschäft selbstständig machen möchte. Sie hat von ihren Eltern und zwei guten Freunden 30‘000 Startkapital erhalten. Der Wunschname für ihr Geschäft lautet Luftibus. 1. Was ist die geeignete Rechtsform für ihr Geschäft? 2. Wie würde das Unternehmen heissen? 3. Was für Vor- und Nachteile bringt dies mit sich? Hilfsmaterial: Tabellen mit Vor- und Nachteilen der Einzelfirma, AG und GmbH Überblick über die drei häufigsten Rechtsformen Seite 4 Lösungen 1. Was ist die geeignete Rechtsform für ihr Geschäft? Es sind zwei Unternehmensformen möglich: Frau Bickel kann entweder eine Einzelfirma oder eine Ein-Frau-GmbH gründen (möglich seit 2008) 2. Wie würde das Unternehmen heissen? Wenn sie sich für die GmbH entscheidet Wenn sie sich für die Einzelfirma entscheidet Luftibus GmbH Bickels Luftibus 3. Was für Vor- und Nachteile bringt dies mit sich? (je 2 Vor- und Nachteile, die Ihnen wichtig erscheinen) Gemäss den Tabellen der Vor-und Nachteile von GmbH und Einzelfirma. Seite 5 M3.7.2. Vor- und Nachteile der Rechtsformen Einzelfirma, AG und GmbH Einzelfirma: Vorteile der Einzelunternehmung Nachteile einer Einzelunternehmung Keine Einschränkungen durch andere Teilhaber Starke Abhängigkeit von der Person des Inhabers Praktisch keine Gründungsformalitäten Keine steuerliche Doppelbelastung wie bei Kapitalgesellschaften Keine Gründungs- oder Eigenkapital notwendig, aber Betriebskapital Geringer Verwaltungsaufwand Inhaber trägt Risiko voll (auch mit persönlichem Vermögen) Progressionsnachteile bei der Steuer Probleme bei der Kapitalbeschaffung Wachstum nur aus persönlichen Mitteln (Bankkredite oder Darlehen von Privatpersonen Tabelle1: Vor- und Nachteile der Einzelfirma. Aus: Füglistaller, Müller, Volery (2008) Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Vorteile der GmbH Nachteile der GmbH Niedriges Gründungskapital Erhöhter Verwaltungsaufwand (im Vergleich zum Einzelunternehmen Keine Nationalitäts- und Domizilvorschriften wie bei Steuerliche Doppelbelastung (Gewinn- und kapitalsteuer der AG plus Vermögenssteuer) Keine persönliche Haftung der Gesellschafter Transparenz durch HR-Eintrag (keine Anonymität wie bei der AG) Umfangreiche, durch Statuten festlegbare Treue- Beschränkte Übertragbarkeit der Anteile (kann aber auch pflichten (im Gegensatz zur AG) Vorteil sein) Tabelle 2: Vor- und Nachteile der GmbH. Aus: Füglistaller, Müller, Volery (2008) Aktiengesellschaft: Seite 6 Vorteile der AG Nachteile der AG Haftungsbeschränkung auf das Aktienkapital Steuerliche Doppelbelastung Einfache und steuerfreie Übertragbarkeit von Aktien Hohe Gründungskosten und erhöhter Verwaltungsaufwand Kapitalbeschaffung und Kreditwürdigkeit (nicht au- Strenge Buchführungs- und Bilanzierungsvorschriften tomatisch) Abzugsfähigkeit von Kosten Domizil- und Nationalitätsvorschriften für den Verwaltungsrat Tabelle 3: Vor- und Nachteile der AG. Aus: Füglistaller, Müller, Volery (2008) Seite 7 M3.7.3 Überblick über die 3 häufigsten Rechtsformen bei Unternehmensgründungen Gründer Einzelfirma GmbH AG Nur eine Person Mindestens 2 Personen Mindestens 3 Personen (seit 2008: Auch EinmannGmbH möglich) Stamm- bzw. Gesamtkapital Keines Mind. 20‘000 CHF Mind, 100‘000 CHF HR-Eintrag Ab 100‘000 CHF Vorgeschrieben Vorgeschrieben Rechtspersönlichkeit Nein Ja Ja Firmennamen Familienname zwin- Sach- oder Fantasiename, Personen-, Sach- oder gend, Zusatz frei wähl- bei Familienname „GmbH“- Fantasiename, bei Famili- Geschäftsführung bar Zusatz enname „AG“-Zusatz Einzelunternehmer Alle, je nach Statuten kann Gesamtverwaltungsrat diese übertragen werden Haftung Persönlich Gesellschaftsvermögen und Gesellschaftsvermögen subsidiär Gesellschafter Buchführung Nicht möglich Erschwert Einfach Übertragung Nein, erst Pflicht mit Ja Ja Obligationenrecht (OR), Obligationenrecht (OR), Artikel 772 bis 827 Artikel 620 bis 763 HR-Eintrag Gesetzliche Grundlagen Tabelle 4: Übersicht über Einzelfirma, AG, GmbH. Aus: Füglistaller, Müller, Volery (2008) Seite 8 Video von SF MySchool Wirtschaft und Gesellschaft: Unternehmen (http://www.sf.tv/sendungen/myschool/detailinfo.php?docid=3571) Seite 9 M3.7.4 Arbeitsblatt zum Video Wirtschaft und Gesellschaft: Unternehmen 1. Was muss man können, um ein guter Unternehmer zu sein? _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ 2. Welche Merkmale sind für eine Unternehmerpersönlichkeit von Vorteil? _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ 3. Welches sind die Schattenseiten der Selbstständigkeit? _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ 4. Welche Beispiele von erfolgreichen Geschäftsideen kommen im Film vor? Welche weiteren kommen dir in den Sinn? _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ 5. Welches ist für Schweizer Unternehmen die häufigste Rechtsform? Weshalb kommt diese für „One Truth“ nicht in Frage _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ Seite 10 6. Welche Vorteile und welchen Nachteil hat die Rechtsform der Kollektivgesellschaft für „One Truth“ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________ Ausgewählte Fragen aus dem Bearbeitungsblatt von MySchool: http://www.sf.tv/webtool/data/pdf/schultv/3571_bb.pdf Seite 11 Lösungen 1. Was muss man können, um ein guter Unternehmer zu sein? Aus Fehlern lernen, sich verkaufen können, eine innovative Geschäftsidee haben, existierendes Bedürfnis am Markt treffen 2. Welche Merkmale sind für eine Unternehmerpersönlichkeit von Vorteil? Initiativ, willensstark, mutig, stabile Persönlichkeit, charakterstark, intelligent, überzeugungsstark, ausdauernd, begeisterungsfähig, gesund, kommunikativ, extravertiert, belastbar,… 3. Welches sind die Schattenseiten der Selbstständigkeit? Hohe zeitliche Belastung, schwankender Lohn, wenig Ferien, hohes Mass an Verantwortung 4. Welche Beispiele von erfolgreichen Geschäftsideen kommen im Film vor? Welche weiteren kommen dir in den Sinn? WC-Ente, Swatch, Max Havelaar, individuelle Antworten 5. Welches ist für Schweizer Unternehmen die häufigste Rechtsform? Weshalb kommt diese für „One Truth“ nicht in Frage Einzelfirma, „One Truth“ hat mehrere Teilhaber 6. Welche Vorteile und welchen Nachteil hat die Rechtsform der Kollektivgesellschaft für „One Truth“ Vorteile: klare rechtliche Struktur, grosse Gestaltungsfreiheit Nachteile: unbeschränkte Haftung auch mit dem Privatvermögen. Antworten zu den ausgewählte Fragen aus dem Bearbeitungsblatt von MySchool: http://www.sf.tv/webtool/data/pdf/schultv/3571_loeb.pdf Hausaufgabe: Kreuzworträtsel zum Video von MySchool http://www.sf.tv/sendungen/myschool/media/3571_interaktiv/online_ab/kreuzwort.htm Seite 12