Argumente für die Wahl der Feministischen Partei DIE FRAUEN Monika Christann Jede Stimme für euch ist eine verschenkte Stimme! Im Gegenteil. Jede Stimme, die einer gemischten Partei gegeben wird, ist eine verschenkte Stimme, weil sie das System der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern weiter unterstützt. Warum eine Partei von Frauen? Hier nur eine kleine Auswahl von Gründen: Warum nicht? Politik ist für viele Jahrtausende die ureigenste Angelegenheit von Frauen gewesen. Ihre Nichtbeteiligung in den letzten viertausend Jahren ist eher die jüngste Geschichte und eine Ausnahme. Solange es für Parteien nicht selbstverständlich ist, eine Frau als Kanzlerinkandidatin aufzustellen, brauchen wir eine Partei von Frauen. Wir haben eine eigene Partei, weil wir völlig andere Politikansätze haben. Wir sind die einzige Partei, die eine Politik "aus Frauensicht" macht. Die Gesellschaft braucht diesen Blickwinkel, um zu einer gerechten Politik zu kommen. Im Allgemeinen haben Frauen noch nicht verlernt, ganzheitliche Aspekte zu berücksichtigen. Wir sind die einzige Partei, welche die unbezahlte Frauenarbeit auf die Tagesordnung setzt. Frauen haben in männerdominierten Parteien kaum Unterstützung, wenn sie den Blickwinkel von Frauen vertreten. Frauen in gemischten Parteien verschleißen sich im ständigen Kampf um Listenplätze und die immerwährende und unnötige Legitimation von sog. "Frauenthemen". Dieser Kampf fällt bei uns weg und gibt uns Raum für wichtige Inhalte wie Programm und Struktur. Frauen sind bislang in unserer Gesellschaftsordnung nicht mitgedacht, obwohl sie mehr als die Hälfte der Bevölkerung stellen. Es ist eine Gesellschaft, die sich ausschließlich nach den Bedürfnissen von Männern richtet. (Beispiel: Obwohl Pflicht, sind Frauen in den Entscheidungsgremien des Agenda-21-Prozesses unterrepräsentiert.) Es gibt doch auch keine Männerpartei?! Gibt es doch. Praktisch alle bestehenden Parteien sind männerdominiert, haben eine heimliche Männerquote und dienen ausschließlich den Bedürfnissen von Männern. Letzteren wird die Qualifikation wegen ihres Geschlechts unterstellt, Frauen wird erst einmal unterstellt, die Qualifikation nicht zu haben. Was unterscheidet euch von den GRÜNEN? Unsere Politik ist feministisch, wir sehen die Politik aus einem anderen Blickwinkel. Bei uns stehen die Interessen von Frauen im Mittelpunkt der Politik, wobei wir davon ausgehen, dass das, was für Frauen gut ist, für alle Menschen gut ist. Politik aus Frauensicht ist eine Querschnittspolitik, die alle Bereiche umfasst, nicht nur ökologische. Wir haben wichtige Politikforderungen noch nicht aufgegeben wie z. B. AntiMilitarismus/Pazifismus, Ämtertrennung, oder die Beibehaltung der gerechten Verteilung von Ressourcen. Wir machen keine neoliberale Politik. Bei den Grünen stehen Frauen schon lange nicht mehr in der ersten Reihe. Männer werden bei der Vergabe von wichtigen Posten bevorzugt. Der Blickwinkel von Frauen ist untergeordnet. Warum feministisch? Die patriarchalischen Strukturen haben sich als lebensverachtend und lebenszerstörend herausgestellt. Wir erhoffen uns von einer Politik aus Frauensicht eine am Leben, an der Lebensqualität und an den Bedürfnissen aller Menschen orientierte Politik. Das ist doch männerfeindlich! Keineswegs. Eine gerechtere, demokratischere Gesellschaft mit sozialem Frieden dient auch Männern. Warum seid ihr gegen Männer? Sind wir nicht. Wir wollen aber den uns zustehenden Anteil an Verantwortung, Geld, Gütern, Ressourcen, Erarbeitetem und sozialen Leben der Gesellschaft. Außerdem können Männer bei uns mitmachen, wenn sie sich mit dem Programm identifizieren und auf Mandate verzichten, bis die Parlamente entsprechend des Bevölkerungsanteils mit Frauen besetzt sind. Das ist separatistisch! Im Gegenteil. Mit unserem Angebot einer Politik aus Frauensicht bereichern wir die Parteienlandschaft und die Politikinhalte. Können Männer eintreten? Ja. Nach dem Parteiengesetz können wir Männern nicht verbieten einzutreten. Sie können aber nur aufgenommen werden, wenn sie sich mit unserem Programm identifizieren und bereit sind, auf Kandidaturen zu verzichten, bis die Parlamente entsprechend des Bevölkerungsanteils mit Frauen besetzt sind. Ihr solltet besser eure Kräfte für den gemeinsamen Kampf mit Männern gegen die soziale Ungerechtigkeit einsetzen! Hätten Männer gemeinsam mit uns gegen die soziale Ungerechtigkeit, zu der auch die Geschlechterungerechtigkeit gehört, gekämpft, gäbe es diese jetzt nicht mehr. Es gibt genügend Beispiele von Kämpfen in Europa (z. B. Französische Revolution, Deutsche Revolution, Kampf der Gewerkschaften) und weltweit, bei denen Frauen Seite an Seite mit Männern gekämpft und zum Erfolg beigetragen haben, aber alle endeten mit dem Ausschluss von Frauen von verantwortlichen Posten. Es wäre wichtiger, wenn ihr in die anderen Parteien gehen würdet, damit dort der Frauenanteil erhöht wird! Dies hat leider nach den Erfahrungen vieler Frauen aus gemischten Parteien überhaupt keine Auswirkungen auf die Verteilung von Mandaten. Im Übrigen freuen wir uns auch über jede Frau in den gemischten Parteien, die für Frauenrechte kämpft und die mit uns parteiübergreifend zusammenarbeitet. Doch die meisten Frauen in diesen Parteien trauen sich dies nicht, weil es sofort Sanktionen mit sich ziehen würde. Ist eure Zielgruppe nur Frauen? Wir wollen Demokratie und sozialen Frieden, weltweit. Und das wollen wir für alle Menschen. Vertretet ihr nur die Interessen von Frauen? Nein. Eine gesunde Umwelt und sozialer Frieden durch gerechte Verteilung von Ressourcen und Erarbeitetem und Beteiligung an der Verantwortung auf allen Ebenen sind für alle Menschen gut. Ausserdem ist die Freiheit von Gewalt ebenfalls für Alle gut. Wollt ihr eine Umkehrung der Verhältnisse (Frauenbevorzugung/Männerbenachteiligung), wenn ihr an die Macht kommt? Wir wollen eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der nicht auf Kosten einer Gruppe von Menschen oder von Rassen, Religionen oder der Natur gelebt wird. Ihr seid eine "Splitterpartei". Das bringt doch nichts, das sind nur verlorene Stimmen. Jede Stimme an eine gemischte Partei ist eine verlorene Stimme. Sie unterstützt das lebensfeindliche patriarchale System und die Dominanz von Männern. Irgendwann fängt jede Partei einmal an. Mit jeder Wahl wächst unser Stimmenanteil. Es gibt immer mehr Menschen, die sich von einer Partei von Frauen eine bessere Politik erhoffen. (Europawahl 104.094 Stimmen, erste Stadtverordnete in Darmstadt/Hessen) Die GRÜNEN haben auch irgendwann einmal angefangen und viele Menschen haben damals über sie gelacht. Viele Menschen sind nicht mehr bereit, das "kleinere Übel" zu wählen und suchen nach einer vernünftigen Alternative. Ihr nehmt "Rot/Grün" die Stimmen weg, ihr habt eine "historische Schuld", wenn Stoiber an die Macht kommt! Die "historische Schuld" tragen die Menschen, die weiterhin ihr Kreuzchen bei männerorientierten Parteien machen. Eine historische Schuld haben die männerdominierten Parteien, die zwar Gleichberechtigung versprochen, aber die Ungleichheit praktiziert und manifestiert haben. Damit ist jetzt Schluss. Es hat weder uns noch der Gesellschaft etwas genutzt, dass wir viele Jahrzehnte verzichtet haben. Männer und männerdominierte Parteien haben alle Chancen der Welt gehabt, das Versprochene einzulösen und das Leben nicht zu zerstören. Es ist Zeit, nicht mehr das "kleinere Übel" ("faule Kompromisse") zu wählen. Dies wurde jahrzehntelang gemacht und hat uns deswegen in die größten Krisen seit Bestehen des Wahlrechts gebracht. Ohne uns gäbe es nicht die Alternative, geschlechtergerecht zu wählen. Die SPD unterscheidet sich kaum von der CDU, die CSU nur wenig von Republikanern und die Grünen orientieren sich am neoliberalen Männerkurs. Wichtige Forderungen wie Pazifismus wurden zu Gunsten des Machterhalts aufgegeben. Männliche Sichtweisen wie "Es gibt keine Alternative zu Krieg" haben sich durchgesetzt. Was glaubt ihr denn, was ihr bewirken könnt? Da wir eine Abkehr von einem System wollen, sind unsere Maßnahmen langfristig angelegt. Das Bewusstsein kann sich nur nach und nach durchsetzen. Auch wenn es länger dauert, ist ein Politikwechsel unabdingbar. Es reicht nicht, lediglich Personen auszutauschen und nicht grundlegend etwas zu verändern. Immer mehr Menschen spüren dies und wollen eine Veränderung. Dafür reicht jedoch das Angebot der anderen Parteien keinesfalls aus. Seid ihr "Links" oder "Rechts"? "Links oder rechts von etwas" bedeutet, sich auf das bestehende System zu beziehen, es als Maßstab zu nehmen. Wir wollen aber das System des Patriarchats nicht mehr und wollen systemkritisch bzw. systemverändernd wirken. Da die "Linke" die Frauenfrage als Nebenfrage ansieht und nicht anerkennt, dass die unbezahlte Arbeit von Frauen zur Ausbeutung im Kapitalismus beiträgt und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern befördert, können wir nicht "links" sein. Natürlich sind wir schon gar nicht "rechts", denn ein intolerantes Weltbild verträgt sich nicht mit Feminismus. Ich brauche diese Partei nicht. Ich bin schon emanzipiert. Das ist leider in der Regel ein Trugschluss. Egal, welcher Bereich angeschaut wird: Überall sind Frauen bei der Besetzung von Stellen, der Verteilung von Gütern, Ressourcen, Verantwortung und Erarbeitetem, von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unterrepräsentiert oder ganz ausgeschlossen - außer in den unterbezahlten Berufen und im unbezahlten Ehrenamt. Wenn ihr für die Emanzipation seid, müsst ihr auch dafür sein, dass Frauen in die Bundeswehr gehen! Wir wollen zwar Gleichberechtigung. Das bedeutet aber nicht, dass wir Schlechtes oder Zerstörerisches wie die Bundeswehr übernehmen wollen. Wir verstehen uns als eine pazifistische und antimilitaristische Partei, die weder Männer noch Frauen in einer Armee gut heißt, deren Zweck das Töten ist. Zurück zur Startseite / Back to the homepage Webhexe 05.02.02