Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt Formen der Geldanlage: Spareinlagen o Sparbuch/Sparkarte o Kapitalsparbuch o Prämiensparbuch o Bausparen Wertpapiere o Forderungspapiere(Anleihen, Pfand- und Kommunalbrief) o Beteiligungspapiere(Aktien, Investmentzertifikate/Fonds) Vermögenswerte o Kunstwerke z.B. Bilder o Immobilien z.B. Eigentumswohnungen o Edelmetalle z.B. Schmuck Arten der Wertpapiere: Forderungswertpapiere vergeben das Recht auf Kapitalrückzahlung und Verzinsung. Der Käufer des Wertpapiers überlässt dem Gläubiger einen bestimmten Geldbetrag auf bestimmte Zeit. Der Ertrag ist geringer jedoch auch das Risiko. (Vergleichbar mit einem Kredit, aber nur für Großschuldner) Anleihen, Pfand- und Kommunalbriefe Beteiligungswertpapiere verschafft dem Inhaber ein Eigentumsrecht. Er ist am Unternehmen, in guten wie in schlechten Zeiten, beteiligt. Hohe Chancen auf Wertpapierzuwächse steht das Verlustrisiko gegenüber. Aktien, Investmentzertifikate („Fonds“) Der große Unterschied zwischen den beiden Arten der Wertpapiere ist die Frage der Rückzahlung. Anleihen: Sie ist ein Vertrag, in dem genau geregelt ist, dass im Zuge einer Anleihen-Ausgabe (Emission) mehrere Anleger (Zeichner) dem Ausgeber der Anleihen (Emittenten) für eine vereinbarte Laufzeit und Verzinsung ein bestimmtes Kapital überlassen. Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 1 Die Bedeutung von Anleihen… für den Anleger o im Voraus vereinbarte Zinsen (meist höher als beim Sparbuch) o Verzinsung kann fix sein oder variieren (=Floater) o können jederzeit verkauft werden, jedoch besteht ein Kursrisiko o entscheidend für den Anleger ist die Zahlungsfähigkeit (Bonität) des Emittenten während der Laufzeit für den Emittenten o öffentliche Hand finanziert durch die Anleihen-Ausgabe (Emission) vor allem Infrastrukturvorhaben o Unternehmen können durch Anleihen-Emission (Corporate Bonds) langfristiges Kapital aufnehmen, ohne den Eigenkapitalanteil zu erhöhen o interessant für langfristige Investitionen o im Unterschied zur Ausgabe von Aktien muss das Unternehmen das Kapital am Ende der Laufzeit zurückzahlen Arten von Anleihen Straight Bond o über die Laufzeit fixe Verzinsung fix verzinst und variabel variabel verzinste Anleihen o Floater o Null-Kupon bzw. Zero-Bonds keine jährlichen Zinsauszahlen Zahlung erfolgt am Ende der Laufzeit Rendite ergibt aus Differenz von Ausgabe und Tilgungskurs verbriefte Reche o Wandel-Anleihen o Options-Anleihen Arten der Emittenten o Gouverment-Bonds öffentliche Hand, Länder o Banking-Bonds Bankanleihen o Corporate-Bonds Unternehmeranleihen Pfand- und Kommunalbriefe o sind den Anleihen sehr ähnlich o Emittenten sind berechtigte Kreditinstitute o meist langfristige Darlehen Hypotheken auf Grundstücke Haftung durch Bund, Land oder Gemeinden Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 2 Aktien Facts o o o o der Investor wird Miteigentümer am Gesamtvermögen einer AG hohe und Gewinn/Verlust- Chancen Eigentümer hat Mitspracherecht im jeweiligen Unternehmen Nennwert muss mind. 1€ oder ein Vielfaches sein Bedeutung für den Aktionär o am Vermögen und am Gewinn eines Unternehmens beteiligt o Chance auf hohe Gewinne o Risiko eines Verlustes (bis hin zum völligen Wertverlust einer Aktie) o Aktionäre sind im Ausmaß ihrer Anteile Miteigentümer o Mitspracherecht bei der Hauptversammlung o Beteiligung an Gewinnausschüttung (Dividende) o Aktie kann jederzeit verkauft werden Bedeutung für das Unternehmen o Kapital für Investitionen o das durch den Börsengang (Going-Public) finanzierte Kapital nennt man Grundkapital o im Gegensatz zum Fremdkapital verbessert der Eigenkapitalanteil die Konkurrenzfähigkeit und Unabhängigkeit o es kann laufend weiteres Eigenkapital aufgenommen werden Bedeutung für die Volkswirtschaft o starke Unternehmen sind die Grundlage für eine florierende Wirtschaft o das durch die Aktien aufgenommene Eigenkapital wird von den Unternehmen für wichtige Investitionen verwendet gesicherte Arbeitsplatze Konkurrenzfähigkeit Stammaktien o Stimmrecht von der Höhe der Beteiligung abhängig Vorzugsaktien o kein Stimmrecht o höhe Dividendenauszahlung Investmentzertifikate (Fonds) o auch Kleinanleger kommen in den Genuss eines professionellen Fondmanagers o kein Mitspracherecht (der Fondmanager entscheidet in welchen Bereich investiert wird) o gemeinsame Vermögen von vielen Anlegen o jeder Anleger erwirbt dabei nach der Einzahlung des zu investierenden Betrages entsprechende Anteile am Gesamtvermögen Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 3 Verwaltung o durch Kapitalanlagegesellschaften (KAG) o meist Tochterunternehmen von Banken und Versicherungen o Laufzeit ist unbegrenzt o KAG ist verpflichtet die ausgegebenen Zertifikate jederzeit zum Rücknahmepreis zurückzukaufen o bei offenen Fonds können jederzeit neue Anteile herausgegeben werden o bei geschlossenen Fonds gibt es eine festgelegte, unveränderbare Anzahl an Anteile Vorteile von Investmentfonds für Privatanleger o große Risikostreuung, die für Privatanleger fast nicht möglich ist o langfristiger Vermögensaufbau mittels Sparplänen o professionelles Management Arten von Investmentfonds: Aktienfonds bzw. Stocks o KAG investiert ausschließlich in Aktien o Kursabhängig o um Risiko zu schmälern wird in eine große Zahl verschiedener Aktien investiert Rentenfonds o Gesellschaft legt nur in Anleihen an Mischfonds o es wird in Aktien und Anleihen investiert o Risiko und Ertragserwartung liegt zwischen Aktien- und Rentenfonds o je nach Marktlage kann zwischen Aktien- und Anleihenmarkt gewechselt werden Länder und Branchenfonds o Schwerpunkt liegt auf Länder (Österreichfonds) o und Branchen ( Ökologiefonds, Technologiefonds) o Sonstige Fonds o Dachfonds (Fondportfolio diverser Fondsgesellschaften) o Hedgefonds (Spekulation auf Devisenmärkten oder in Unternehmen) Zertifikate Sind Schuldverschreibungen von Banken Schwerpunkt liegt nicht im Verdienen von Zinsen Teilnahme an einer bestimmten Wertentwicklung (Aktien, Währungen, Rohstoffe…) Der Wert jedes Zertifikates hängt von der Kursentwicklung eines anderen Finanzinstrumentes ab ( z.B. ATX-Index) Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 4 Kriterien für die Veranlagung Es gibt keine einheitliche Richtschnur für Veranlagungen, sie ist für den einzelnen Anleger je nach persönlichen Voraussetzungen und Zielen unterschiedlich. Die Anlagenpyramide ist nach Risiko und Ertrag gegliedert: Im Prinzip gilt: Wenig Risiko bringt geringere Ertragschancen. Jede Form der Vermögensanlage lässt sich anhand dreier Kriterien beurteilen: Risiko/Sicherheit Verfügbarkeit/Liquidität Ertrag/Rentabilität Wie man diese konkurrierenden Kriterien letztendlich gewichtet hängt von den persönlichen Vorlieben des Anlegers ab. Die Sicherheit einer Kapitalanlage steht für die Erhaltung des angelegten Vermögens. Diese hängt von verschiedenen Risiken ab: Konjunkturrisiko Inflationsrisiko Länderrisiko Währungsrisiko steuerlichen Risiken Eine höhere Sicherheit kann durch eine ausgewogene Aufteilung des Vermögens erreicht werden (Vermögensstreuung) Die Liquidität einer Kapitalanlage beschreibt die Möglichkeit für den Anleger, seine Vermögenswerte jederzeit zu marktgerechten Preisen verkaufen zu können, ohne dass ein durchschnittlich großer Verkaufsauftrag zu spürbaren Kursschwankungen führt und nur auf deutlich niedrigerem Kursniveau abgewickelt werden kann. Die Rentabilität einer Wertpapieranlage bestimmt sich aus deren Ertrag. Zu den Erträgen eines Wertpapiers gehören o Zins- bzw. Dividendenzahlungen o sonstigen Ausschüttungen Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 5 o Wertsteigerungen (Kursgewinne) Durch die Rendite lässt sich die Rentabilität verschiedener Wertpapiere vergleichen. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis des (jährlichen) Ertrages bezogen auf den Kapitaleinsatz. Des Weiteren sind zu berücksichtigen o Laufzeit bzw. Bindungsdauer der Anlage o zusätzliche Kosten (Depotgebühren, Gebühren für An- und Verkauf, Kapitalertragssteuer) o Unterschied zwischen Nennbetrag und Kurswert Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 6 Börse und Kapitalmarkt Hinter dem Mechanismus der Börse steht im Prinzip etwas sehr Einfaches: Die Börse ist ein Markt, auf dem für Waren nach Angebot und Nachfrage Preise gebildet werden. Börsen gelten als Wirtschaftsbarometer, da sie künftige Entwicklungen vorwegnehmen. Sie reagieren generell auf volkswirtschaftliche und politische Veränderungen sehr sensibel. Zu den Hauptaufgaben einer Börse zählt die aktive Gestaltung des Kapitalmarktes zum Nutzen der gesamten Wirtschaft. Sie dient als Plattform für Emittenten, Anleger und Banken. Die Bedeutung für Anleger o Handel läuft nach bestimmten Regeln ab, die für alle Teilnehmer gleich sind o rascher Kauf oder Verkauf von Wertpapieren wird sichergestellt Unternehmen o zusätzliches Kapital o Finanzierungen für Investitionen, Forschung und Markterschließ8ng o sichern damit ihre Konkurrenzfähigkeit Lukas Miklautz Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt 7