Jahresbericht 2014/Rapport annuel 2014 Schweizerische Akademische Gesellschaft für Umweltforschung und Ökologie Wissenschaftliche Tätigkeit Tagungen Die saguf-AG Environmental Humanities (AG EH) organisierte am 20.6.2014 das Symposium «Umweltgeisteswissenschaften – Perspektiven und Bedürfnisse in der Schweiz» mit rund 50 Teilnehmenden aus der Schweiz, Europa und Übersee. Vom 16. bis 21. Juni hat die AG EH ausserdem ein Graduiertenkolleg mit dem Titel «From the Wild to Post-collapse» mitorganisiert. Es brachte Forschende aus den Disziplinen Geschichte, Ethnologie, Philosophie, Humangeografie sowie Film-, Literatur- und Politikwissenschaften mit Kunstschaffenden und Forschenden aus den Wirtschafts- und Naturwissenschaften ins Gespräch, um alternative Zukunftsvorstellungen in einer Zeit bedrohlicher Umweltkrisen zu diskutieren. Am 26.11. fand die saguf-Jahrestagung zum Thema «Zukunft gestalten: NachhaltigkeitsKompetenzen in der Hochschulbildung» mit über 60 Teilnehmenden in Zürich statt. Die interaktive Tagung wurde von der saguf-AG Bildung für Nachhaltige Entwicklung (AG BNE) in Zusammenarbeit mit dem «Sustainable Development at Universities Programme» («sduniversities programme») organisiert. Aktuelle Informationen finden sich auf der saguf-Website www.saguf.ch. Forschungsprojekte Interdisziplinäre Grundlagen- und Synthesearbeiten werden bei der saguf kontinuierlich in den aktiven Arbeitsgruppen im Milizsystem geleistet. Im Berichtsjahr konnten die AG BNE und die AG EH Ergebnisse in den von ihnen organisierten Tagungen zur Diskussion stellen und durch entsprechende Methoden der Interaktion in erweiterten Kreisen neue und vertiefte Einblicke gewinnen und festhalten. Die AG Energiezukunft konnte sich durch den neuen Schub in der Energieforschung Schweiz neu konstituieren. Wissenschaftspolitik Kooperationsprojekte In den Jahren 2013 und 2014 koordinierte die saguf ein Kooperationsprojekt zur Rolle der verschiedenen Wissenschaftsbereiche in der Forschung zu natürlichen Ressourcen. Die Zusammenarbeit mit den beiden SAGW-Fachgesellschaften Schweizerische Gesellschaft für Agrarökonomie und Agrarsoziologie sowie mit der Schweizerischen Gesellschaft für Afrikastudien war sehr produktiv. Basierend auf den Ergebnissen des Inventars der Ressourcenforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften in der Schweiz konnte die Thematik kritisch-reflexiv weiterentwickelt werden und in verschiedenen Foren und Netzwerkanlässen diskutiert werden, beispielsweise am WRF 2013, an der saguf-Jahrestagung 2013 oder in der erweiterten saguf-Arbeitsgruppe Integrative Ressourcenforschung (AG IRF). Erste Ergebnisse hat die AG IRF in den saguf-Mitteilungen in GAIA vom Juni 2014 (Wäger et al. 2014) publiziert. Daraus hervorgegangen sind ausserdem zwei Beiträge zum SAGW-Bulletin 4/2014 (Stauffacher 2014, Wäger 2014). Die im Rahmen des Kooperationsprojekts neu zusammengesetzte AG IRF erarbeitet aktuell ein Programmpapier zur integrativen Ressourcenforschung, dessen Kerninhalte im kommenden Jahr an gemeinsamen Anlässen der im Jahresbericht 2014/Rapport annuel 2014 Kooperationsprojekt Ressourcen zusammenarbeitenden Fachgesellschaften vorgestellt und weiter diskutiert werden. Auch ist für 2015 im Rahmen der von saguf initiierten und geleiteten SAGW-Kooperationsprojekte eine engere Zusammenarbeit mit dem von der AG Environmental Humanities (AG EH) koordinierten und gleichnamigen Kooperationsprojekt vorgesehen. Die Kooperationsprojekt Environmental Humanities wurde im Berichtsjahr äusserst aktiv und erfolgreich umgesetzt. Ein stark wachsendes Netzwerk von Schweizer, europäischen und aussereuropäischen Forschenden hat sich formiert. Die saguf-AG EH bietet dazu in der Schweiz eine ideale Plattform, welche in regelmässigen Abständen Retraiten für das Netzwerk anbietet, das erfolgreich Forschende aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin zusammenbringt. Das Kooperationsprojekt EH hat im Berichtsjahr eine Bestandsaufnahme zu Lehre und Forschung im Bereich Umweltgeisteswissenschaften in der Schweiz durchgeführt. Erste Ergebnisse wurden im Rahmen des durch die AG EH organisierten Symposiums «Umweltgeisteswissenschaften – Perspektiven und Bedürfnisse in der Schweiz» vom 20. Juni 2014 vorgestellt und im SAGW Bulletin 4/2014 veröffentlicht (Küffer et al. 2014). Für 2015 plant die AG EH mehrere öffentliche Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen und Lehrveranstaltungen. Die Schaffung der SAGW-Kooperationsprojekte hat sich für die Brückenbauerin saguf als eine sehr produktive und bereichernde Form der Unterstützung von Zusammenarbeiten über die Grenzen etablierter Fachgesellschaften hinaus herausgestellt. Wir danken der SAGW für die damit verbundenen Möglichkeiten. Auf der Ebene der Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+) unterstützt die saguf regelmässig in gemeinsamen Aktivitäten der drei schweizerischen Akademien der Wissenschaften – Sozial- und Geisteswissenschaften (SAGW), Naturwissenschaften (SCNAT) sowie Technische Wissenschaften (SATW). Beispielsweise reichte sie als Mitglied von SCNAT wie auch der SAGW und durch Vorstandsmitglieder mit Expertenstatus bei der SATW Anfang 2015 zusammen mit anderen Stellen einen Themenvorschlag für ein neues Nationales Forschungsprogramm auszuarbeiten, der sich mit versorgungskritischen mineralischen Rohstoffen beschäftigt. Seit längerer Zeit setzt sich die saguf für die Forschung zum Umgang mit natürlichen Ressourcen ein. Sie nimmt dazu auf der Ebene a+ eine aktive Rolle in der Steuerungskommission wahr. Zwei ihrer Arbeitsgruppen (AG Integrative Ressourcenforschung [IRF], AG Environmental Humanities [EH]) leisten in diesem Bereich zusätzlich einen Beitrag zur Zusammenarbeit der drei Akademien (siehe auch Kooperationsprojekte). Die saguf wurde an den Stakeholder-Dialog zur Neuformulierung der Strategie Nachhaltige Entwicklung Schweiz eingeladen, wo sie sich in einer Serie von Workshops in 5 Themenfeldern aktiv als forschungspolitischer Stakeholder einbringen kann. Publikationen Forêt, P., M. Hall, C. Kueffer. 2014. Developing the environmental humanities: A Swiss perspective. GAIA 23/1: 67–69. Kienast, F. 2014. Landschaft – immer wichtiger für Umweltentscheidungen. GAIA 23/3: 294– 296. Jahresbericht 2014/Rapport annuel 2014 Kueffer, C., M. Hall, P. Forêt. 2014. Environmental humanities. SAGW-Bulletin 4/2014: 3132. Stauffacher, M. 2014. Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Ressourcenforschung. SAGW-Bulletin 4/2014: 29-30. Wäger, P. (2014). Die Rolle der Sozial- und Geisteswissenschaften in einer integrativen“ Forschung zu natürlichen Ressourcen. SAGW-Bulletin 4/2014: 54-55. Wäger, P., O. Ejderyan, F. Schmid, M. Stauffacher, C. Zingerli. 2014. The role of social sciences and humanities in integrative research on natural resources. GAIA 23/2: 142–144. Öffentlichkeitsarbeit, Information Über die neue Domain www.saguf.ch gelangen Interessierte auf die von der SCNAT gehostete, regelmässig aktualisierte saguf-Website. Die Migration der saguf-Website in ein Organisationsportal auf der neuen Webplattform www.naturwissenschaften.ch hat stattgefunden und wird bis Mitte 2015 abgeschlossen. Ausführliche Informationen zu den Aktivitäten im Berichtsjahr sind im saguf-Mitteilungsblatt Nr. 37 auf der Website unter „Publikationen“ zu finden. Koordination, Planung Die saguf führte am 19.9. ihren jährlichen Strategie- und Früherkennungsworkshop durch. Ein wichtiges Ergebnis daraus ist die Einführung einer neuen Veranstaltungsserie, genannt «saguf-Gespräche». Dabei sollen in zunächst geschlossenem Rahmen bestimmte Thematiken (zum Beispiel Postwachstumsgesellschaft oder «Science in Transition») nicht nur weitergedacht, sondern auch beeinflusst werden. Die saguf-Gespräche sind ein sagufVorstandsprojekt, das mit saguf-Eigenmitteln und der finanziellen Unterstützung durch die SCNAT startet und für das weitere Drittmittel eingeworben werden sollen.