D.Schwab

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Promotionsvorhaben
Dunja Schwab
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Zu ihrem Promotionsvorhaben führt Dunja Schwab auf:
Meine Dissertation besteht aus einer empirischen Studie zu Motiven und Motivationen, die Frauen haben, Techniklehrerinnen (Sek. I) oder Berufsschullehrerinnen des
Berufsfeldes Metall (Sek. II) zu werden. Ziel meiner Studie ist es, die bestehende
Forschungslücke zwischen den Ingenieurwissenschaften und den Erziehungswissenschaften, anhand der Berufe der „Techniklehrerin an allgemeinbildenden Schulen“ sowie dem „Berufsfeld Metalltechnik an Berufsschulen“, in Bezug auf diese Motive und Motivationen zu schließen sowie diese in einem Handlungskatalog zusammenzustellen, diese im Alltag umzusetzen und somit mehr Frauen für Technik zu
begeistern. Die zu untersuchenden Motive und Motivationen in Bezug auf die o.a.
Berufe sind in dieser Form noch nicht erforscht und interpretiert worden, wie ich anschließend anhand aktueller Literatur darlegen werde.
Im folgenden Thesen zu meiner Studie:
a) Die Motive und Motivationen der Frauen in MINT-Berufen sind miteinander
vergleichbar.
b) Frauen in technischen Berufen, hier am Bsp.:„Techniklehrerin an allgemeinbildenden Schulen“ oder „Berufsfeld Metalltechnik an Berufsschulen“, haben
dieselben Motive und Motivationen sich für einen technischen Beruf zu entscheiden und dieselben Hindernisse in diesen technischen Berufen zu überwinden.
c) Entscheiden sich Frauen für einen technischen Beruf, hier am
Bsp.:„Techniklehrerin an allgemeinbildenden Schulen“ oder „Berufsfeld Metalltechnik an Berufsschulen“, haben sie zusätzlich immer einen sozialen, ökologischen, ökonomischen, etc. Anspruch.
d) Haben Frauen, die „Techniklehrerin an allgemeinbildenden Schulen“ oder „Berufsfeld Metalltechnik an Berufsschulen“ werden wollen dieselben Motive und
Motivationen wie Frauen in anderen MINT-Berufen?
Literatur, die meiner Studie aktuell am nächsten kommt ist u.a. von ULICH: “Ich will
Lehrer/in werden - Eine Untersuchung zu den Berufsmotiven von Studierenden“,
2004. ULICH hat in seiner Untersuchung an sechs Hochschulen 785 angehende Lehrer und Lehrerinnen aller allgemeinbildender Schulformen (Haupt-, Realschule &
Gymnasium) zu ihren Motiven und Motivationen bzgl. ihrer Berufswahl befragt und
diese anschließend innerhalb eines Zeitraumes von sechs Jahren ausgewertet. Wie
bereits dargelegt, hat ULICH angehende Lehrer und Lehrerinnen aller allgemeinbildender Schulformen zu ihren Motiven und Motivationen befragt; ich hingegen habe
mich auf bundesweit angehende sowie im Beruf stehende Techniklehrerinnen beschränkt, die an den aktuellen allgemeinbildenden Schulformen das Fach „Technik/
Werken/ AWT, etc.“ oder wie das Fach sonst noch in anderen Bundesländern genannt wird unterrichten (werden) sowie bundesweit angehende und bereits im Beruf
stehende Berufsschullehrerinnen des Fachbereiches Metalltechnik.
Als weiterer Vertreter, der sich eingehend mit dem „Studien- und Berufsschicksal von
Volksschullehrern“, 1970 befasste, ist HITPASS zu nennen. HITPASS befasste sich
hauptsächlich mit den damaligen Zugangsvoraussetzungen zum Lehramtsstudium
sowie den Abiturnoten der damaligen Studentinnen und Studenten. Weiterhin hat er
die Herkunft der Volksschullehrer/ innen untersucht, d.h. er recherchierte, aus welchen sozialen Schichten die Lehrer/ innen kamen und welches Image sie zur Zeit der
Untersuchung an den von ihm untersuchten Schulen hatten. HITPASS hat sich mit
beiden Geschlechtern befasst und diese in ein Verhältnis zueinander gesetzt, so
dass er bereits 1970 sagen konnte, dass mehr Frauen als Männer den Beruf der
Lehrerin ergreifen: 70:30, diese für die Zeit der „Kinderjahre“ den Beruf aufgeben,
hinterher aber wieder eintreten. HITPASS beschränkt sich im Gegensatz zu meiner
Studie in seinen Untersuchungen auf kein spezielles Unterrichtsfach.
Befasst man sich mit der Studie „Frauen im Technikstudium…“ von WOLFFRAM könnte man aufgrund des Titels an Überschneidungen mit meiner Studie denken, doch
untersucht W OLFFRAM „Belastungen und Bewältigung in sozialen Studiensituationen“,
2003. Auch W OLFFRAM beschränkte sich in ihrer Studie auf folgende Ingenieurwissenschaften: Elektrotechnik, Maschinenbau/ Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Informatik.
MOORAJ befasst sich mit dem Thema: „Frauen, Männer und Technik“ beschränkt sich
jedoch wie zahlreiche Autoren meiner Literaturliste sowie in ihren Zitaten auf „Ingenieurinnen in einem männlich besetzten Berufsfeld“ und führt ihre Annahmen für den
geringen Frauenanteil in diesem „typischen Männerberuf“ in ihrer soziologischen
Studie umfangreich aus.
FIEBIG hat sich in ihrem Projekt darauf konzentriert, „Technikzugang, Technikhaltung
und Berufsorientierung bei Schülerinnen und Schülern“ in Bezug auf eine ausführliche Berufsinformation, 2010 auszuarbeiten. Als Grundlage dient ihr die Forschungslage der Berufsorientierung. FIEBIG betitelt ihre Arbeit zudem als „eine empirische
sozialwissenschaftliche Forschungsarbeit“. FIEBIG wählte wie W OLFFRAM und MOORAJ
den sozialwissenschaftlichen bzw. soziologischen Ansatz, womit sich unsere Arbeiten voneinander abgrenzen, die erarbeiteten Ergebnisse aber nicht unbeachtet gelassen werden sollten und evtl. aufeinander aufbauen könnten.
HEINRICH/ RENTSCHLER haben sich in ihrem „Report – Beträge zur Hochschuldidaktik“
mit dem Thema „Frauen studieren Technik. Bedingungen - Kontext – Perspektiven“,
2003 befasst. In diesem Report ist auf drei interessante Beiträge in Bezug auf meine
Dissertation hinzuweisen:
TODT: „Probleme geschlechtsspezifischer Studienfachwahlen“
TODT geht im Verlauf seines workshops auf den prozentualen Anteil von Studienanfängerinnen im Vergleich zu den Studienanfängern ein. Dabei beschränkt er
sich weder auf ein Geschlecht, noch auf bestimmte Studienfächer sondern erwähnt, dass „nur beim Lehramt für die Grundschule manchmal Kritik an der Do-
minanz der Frauen laut wird“ (S.17). Weiterhin geht er auf intrinsische, extrinsische sowie soziale Motive ein, indem er drei bis fünf genannte in einer Tabelle
darstellt, diese aber nicht weiter erläutert. Zudem befasst sich Todt mit der Bewertung von naturwissenschaftlich-technischen Berufen durch die Familie. Ein
weiterer Schwerpunkt seiner Studie ist, herauszufinden wie erfolgreicher MINTUnterricht gestaltet werden sollte, um möglichst viele Schülerinnen anzusprechen. Hierbei arbeitet er heraus, dass alles was für Mädchen gut ist, auch für
Jungen gut ist, aber nicht umgekehrt. Zusammenfassend kann zu a) gesagt werden, dass Todt sich bei seinen Ausführungen auf die Probleme bei der Studienund Berufswahl im allgemeinen, insbesondere auf das Ingenieurwesen konzentriert.
HEINRICH/ W EBER/ LEYDEL: „Kann das Interesse an Technik durch geeigneten Unterricht verstärkt werden?“
Es fällt bei der Einführung des Projekts auf, dass sich diese Arbeit zum einen auf
eine Diplomarbeit, zum anderen schwerpunktmäßig auf die Ingenieurwissenschaften bezieht. Das Projekt selbst befasst sich mit der Umsetzung des Baus eines Riesenrades mit sechs Gondeln und eines Windrades, der Herangehensweise und den auftretenden Problemen in Absprache mit Physiklehrern und Schülerinnen einer 9. Gymnasialklasse.
DIEZINGER: „Frauen fördern heißt: Strukturen verändern!“
In dem o.a. Literaturbeispiel wird auf unser kulturelles System, soziale Institutionen und ihrer Struktur des Geschlechterverhältnisses eingegangen. Dieses Literaturbeispiel bildet einen sehr guten Rahmen für meine Arbeit und auf HEINRICH/
WEBER/ LEYDEL kann man zurückgreifen, doch grenzt sich meine Arbeit durch den
Schwerpunkt im Bereich Erziehungswissenschaften und hier insbesondere der
Betrachtung des Faches Technik ab.
Zu guter Letzt möchte ich KOSACK „Mädchen im Technikunterricht, Das Wahlverhalten von Jungen und Mädchen bezüglich des Wahlpflichtfachs Natur und Technik in
der Realschule – eine empirische Studie zum Einfluss ausgewählter Unterrichtsaspekte auf geschlechtsspezifische Wahlentscheidungen (1994) erwähnen, der sich
schwerpunktmäßig mit dem Wahlverhalten beider Geschlechter in der Realschule
befasst und sich auf den Rahmenlehrplan Baden-Württembergs und dessen Ausführungen zum Technikunterricht als eigenständiges Fach stützt. Kosack befasst sich
zudem eingehend mit der Definition des Technikbegriffs von Kindern im Alter von 10
Jahren bzw. einer 5. Kl. und stellt damit heraus, dass es verschiedene Entwicklungsstadien bei Kindern gibt, in denen sie besonders empfänglich für Prägungen – hier
insbesondere für Technik – sind.
Abschließend kann, bei Betrachtung der obigen bereits existierenden Literatur festgestellt werden, dass meine Arbeit die Forschungslücke zwischen den Erziehungswissenschaften, den Ingenieurwissenschaften sowie der Genderbetrachtung in Bezug auf die Tatsache, mehr Frauen für Technik zu begeistern, schließt. Das ähnliche
Motive und Motivationen als Ergebnis meiner empirischen Studie herausgearbeitet
wurden, bekräftigen die Aussage, die Lücke zwischen den drei Studien geschlossen
zu haben. Neu ist an dieser Stelle ist die Wertung einzelner Studienfächer der Erziehungswissenschaften aus Sicht der Frauen, wie z.B. „Mathematik und Physik sind
schwerer als Technik (und ihre Didaktik), deshalb versuche ich es damit.“ (Studiengangwechsel) sowie die Prioritätenliste bzgl. Arbeitslehre/Wirtschaftslehre – AWT,
Metalltechnik, Werkerziehung, Lernbereich Technik und Werken (technisch)/Technologie aus den Erziehungswissenschaften.
Curriculum vitae
Sommer 2012
geplanter Abschluss des Promotionsverfahrens
10/2011 bis heute
Doktorandin „Philosophische Fakultät, Universität Hannover
Betreut durch: Frau Prof. Dr. Gillen
Bereich Organisations- und Qualitätsentwicklung in der beruflichen Bildung am Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung
04/ 2007 bis10/ 2011
Doktorandin in der Abteilung „Technik und ihre Didaktik“, Universität Flensburg
Dissertation abgabefertig
04/ 2007
1. Staatsexamen Grund- und Hauptschullehramt, Universität Flensburg
Fächer: Technik, Englisch, AWT
02/ 2003 bis 12/ 2003
BSc (Hons), Open University, Milton Keynes, UK
Variationen: German Language and Society (L313),
English Language and Literature (E300)
10/ 1994 bis 03/ 1998
Grund- und Hauptschullehramt, Universität Hildesheim
Fächer: Englisch, Technik, Arbeit/Wirtschaft
09/ 1992 bis 06/ 1993
Technische Übersetzerin und Dolmetscherin, Mons, Belgien
Vordiplom Französisch
10/ 1990 bis 10/ 1994
Fachübersetzerin Technik, Universität Hildesheim
Englisch, Französisch, Maschinenbau und Elektrotechnik
Diplom-Vorprüfung: Grundlagen der Technik
Veröffentlichungen
SCHWAB, D.: „Spiegelt sich die Risikogesellschaft in der Fußball-Weltmeisterschaft
2006 in Deutschland wider?“, Seminararbeit, GRIN-Verlag, 2006
SCHWAB, D.: „Motive für die Wahl des Berufes Techniklehrerin / Berufschullehrerin im
Berufsfeld Metall“, Examensarbeit, GRIN-Verlag, 2006
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