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Erste Gruesse aus Malawi!
Ich bin gut angekommen, der Flug war voll ok, auch wenn wir natuerlich mehr als ywei Stunden
verzoegerung hatten. Aber hey, das Glueck ist auf meiner Seite, von den 13 Leuten, die ich am Flughafen
kennengelernt habe, war ein eine von zwei, die ihr Gepaeck bekommen haben…
Dort war eine Theatergruppe aus Konstanz, die haben mich dann gefragt, ob ich wenigstens ein
Mueckenspraz fuer sie uebrig haette, so kamen wir ins Gepsraech und die haben mich kurzerhand mit in
ihre Lodge genommen. Alter Schwede, mit dem bisschen Geld was du mitnimmst, kannst du hier Leben
wie ien Koenig und viele Deutsche oder andere Weisse machen das auch, mir ist das echt ien wenig
zuwieder, eigener Chauffeur, Leute, die sich tausendmal bei dir entschuldigen, dass sie dein Bett noch
nicht gemacht haben, weil du den Schluessel dabei hattest und sie in der Lodge keine Schluessel
behalten (ewil die Weissen den Sschwarzen ja grunds’tzlich misstrauen). Auf der Strasse wirst du
ueberall gefragt, wies dir geht, klar manche wollen dir was andrehn, andere wollen einfach nur mal mit
einem mzulu quatschen (mzulu ist ein Weisser).
Am ersten Abend waren wir bei Stanley eingeladen, einem Schauspieler, der mal in Konstanz zu Besuch
war, wir sassen also zu elft bei ihm und seiner Familie, es gab megageiles Essen (und Bier, die saufen
hier Carlsberg btw), eine gleine Theateraufffuehrung gabs auch schon (wahnsinn, die arbeiten
unglaublich viel mit dem Koerper, dass war eine artistische Hoechstleistung. Die Jungs aus der
Theatergruppe haben mir schon wieder ein paar Woerter Chewa beigrebacht, ich lerne mehr!
Am zweiten Tag sind wir an den See gefahren, ich bin mit den Fuessen rein und hab nachher erfahren,
dass ich jetzt in sechs Wochen Tabletten schlucken sollte gegen Billiarhozose oder wie das heisst.
Der See ist riessengross, eher wie ein Meer (es gbt auch Wellengang und daher original
Meeresrauschen). In dem See muss eine wahnsinnige Artenvielfalt, vor allem an Fischen sein. Viele
Fische gibts sogar nur dort. Allerdings will sich Tansania den See unter den Nagel reissen, und zwar
wenns sein muss mit Gewalt (“If you want to have it, you have to fight for it”), koennte also sein, dass es
irgendwann Krieg um den See gibt. (Der See liegt an der Grenze, nutzen koennen ihn eh alle).
Dort ware nein paar Kids, die wollten unbedingt, dass ich sie Fotografiere und ihnen dann die Bilder
zeige, die haetten mich gar nicht mehr gehen lassen. Es gab aber auch shcon Kids, die gebettelt haben.
Ich hab mir jedenfalls fest vorgenommen, den Kids kein Geld zu geben, weil viele warden von den Eltern
geschickt und eigentlich sollten sie in der Zeit in der Schule sein. Aber einem Junge, der meinte er haette
Hunger hat ein Stueck Pizza bekommen (seine allererste). Allerdings sieht man kaum magere Menschen,
nicht mal auf den Doerfern. Aber das liegt wohl an der ERnaehrung, viel Fett und Pommes und immer
Fanta, Cola usw. Wenn du fuer Wasser Geld ausgibst, scheint das ziemlich unverstaendlich, aber das
dreifache fuer ne coke scheint ok zu sein.
Am dritten Tag hab ich mich von den Konstanzern abgespalten und mich in einen Bus nach Blantzre
gesetzt, die Stadt, in de rich mein Praktikum mache. Die Busfahrt war mehr als abenteuerlich.
Eingequetscht zwischen vielen Menschen, rums ueber tausende Schlagloecher, alle km bleibt er stehen
und Heerscharen an Verkauefern draengen sich an die Fenster, und die Leute kaufen durchs Fenster
Zwiebeln, Kartoffeln, Getraenke (in kleinen zugeknoteten Plastikbeuteln, man beisst ein Loch rein und
nuggelt dann daraus, der Muell liegt nacher ueberall). Neben mir sass eine Frau, die kein Wort Englisch
konnte, ein Ansporn mehr, schnell Chichewa zu lernen, aber ich mache ja schon Fortschritte.
Eine andere Frau im Bus neben mir f’hrt nach Blantzre um einen Kondomworkshop zu geben. Aber sie
will nicht so lauf darueber redden habe ich den Eindruck. Ab und zu kommt ein Checkpoint, einmal
mussten alle aussteigen und die Polizei hat den Bus untersucht. Das ist uns auf mit der kleinen
Reisegruppe am zweiten Tag passiert, aber wenn ein Privatauto angehalten wird in dem mehr Weisse als
Schwarze sitzen, passiert nichts (sonst sei das wohl oft anders, meint unser Fahrer). Und dann, der
Hammer, a preaching men im Bus, alter Schwede, hat der mich genervt. Ne halbe Stunde lang in einer
Lautstaerke gepredigt und als ich dachte es wear vorbei hat er lauthals das Singen angefangen. Und
dann wollte er noch Geld dafuer haben, natuerlich !-)
Sowiso ist das krass hier mit dem Glauben. Es gibt halt verschiedenste christliche Glauben, im Sueden
auch einen Teil Muslime. Wie sie das den Leuten einpruegeln ist der wahnsinn, wenn irgendwo ein
Fernseher l’uft kommen immer irgendwelche Shows mit irgendwelchen Gurus, die die Leute
erlaeuchten, Hypnotisieren um ihnen Gott zu zeigen, die dann ihre Kruecken wegshcmeissen und
ploetzlich gehen koennen usw… in einem Buchladen, die h’aelfte aller Buecher mti Heilsversprechen,
das im Bus sei wohl auch ganz normal usw…
Angekommen in Blantyre hab ich die Leute angerufen, die mich unterbringen (aus dem FEstivalteam,
das Haus wo unser Buero ist), die sind sofort losgespurtet um mich yu holen, weil ich koennt hier ja net
so rumstapfen. (Gut, dass ich ihnen nicht vorher geagt habe, dass ich shcon ein paar Tage frueher
komme, die wollten mich (ungefragt und unabgesprochen) schon am Flughafen abholen, dann haette
ich viel nicht erlebt)). Ich habe ein Zimmer, das halt einfach mal doppelt so gross ist, wie mein eigenes,
und das ist nicht klein, und ich habe eine Dusche und eine Badewanne. In dem Haus ist einer, der putzt
und waescht und kocht und mir wurde geagt, ich soll alles ihm machen lassen. Ich meinte, ich koenne
das nicht und sie sagten dann, hey es ist sein Job, wenn er nichts zu tun hat, wird er gefeuert. Ich hab
eine gute Loesug gefunden, wir kochen zusammen udn es ist recht lustig. Hamilton, so ist sein Name,
wohnt mit seiner Familie gleich nebenan, ich koenne also Nachts anrufen, wenn ich einen Tee haben
will, aber ich soll nicht rueberkommen , damit ich nicht bei etwas stoere. Witzbolde sind die ja shcon,
wir haben in den ganzen Gespraechen einen haufen Spass!
Jetzt ibn ich auf eigene Faust zu Fuss in der STadt unterwegs (zum Glueck wissen die das nicht, ich bin
heut allein bis auf Hamilton), dort habe ich ein Internetcafee gefunden (Im Buero gibts wohl naechste
Woche eines).
Oh, das muss ich noch loswerden, auf der Busfahrt hab ich viel sehen koennen, auf dem Lande sieht die
Welt nochmal ganz anders aus. Lehmhuetten auf Stockgeruest, Grasdach, alles sitzt draussen, mache
haben ein Fahrrad (man muss sich die STrasse oft freihupen), ueberall laufen Huehner und Ziegen rum,
macnhmal Hunde und Kuehe, die Viecher sind ziemlich abgemagert, haben aber wohl alle einen Besitzer
und da herrscht wohl auch gegenseitiges Vertrauen. Die Kids haben offiziell Schulpflicht, aber die
naechste Schule ist oft zu weit. In der Stadt gibts genug Schulen, auch eine Private (man liest Schilder
wie “Knoledge Is Power”).
Mit dem Essen habe ich keine Probleme, obowhl auch schon rohes dabei war. Auch die Malarone
vertrage ich gut, und ich habe keine Halluzinationen oder so einen Kram.
Oh, und ich habe einen neuen Namen, weil Manuela ist ein Maennername und mich lachen immer alle
aus, ich heisse jetzt Anambewe!
Bis bald mit mehr News!
Tionana, Anambewe
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