Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 5 04.06.14 Kapitel 5 Aufgabe 1 Preispolitik a) Gewinnfunktion: G(x) = U(x) – K(x) mit U(x) = x*p(x) = x*(120-0,5x) = 120x -0,5x2 und K(x) = 100 + 2x 1. Ableitung: U’(x) = 120-x K’(x)=2 Es gilt im Gewinnmaximum: G’(x)=0 -> U’(x) – K’(x)=0 120-x-2 = 0 xc =118 p(x) = 120 – 0,5x pc= 120 - 0,5*118 = 120 - 59=61 Gewinnmaximum im Punkt pc= 61 und xc= 118 Hinweis: Es ist das Gewinnmaximum zu bestimmen, Notwendige Bedingung für die Existenz eines Gewinnmaximums ist, dass die 1. Ableitung der Gewinnfunktion den Wert 0 annimmt. Hinreichende Bedingung, dass die 2. Ableitung im Gewinnmaximum kleiner als 0 ist b) Preiselastizität Gut i = η xi pi = Prozent Absatzänderung Prozent Preisänderung dxi dpi dxi ∗pi ÷ = xi pi dpi ∗xi xi: Absatzmenge Gut i pi: Preis Gut i dxi: Absolute Änderung der Nachfragemenge (x2-x1) dpi: Absolute Preisänderung (p2-p1) Preiselastizität der Nachfrage: - Kennzeichnet das Verhältnis der relativen Änderung der Nachfrage nach dem Gut i zu der sie auslösenden relativen Änderung des Preises nach diesem Gut - Gibt also die Nachfragereaktionen an, indem sie zeigt, wie stark die Auswirkungen einer Preisänderung vom bestehenden Preis auf die Menge und damit auf den Umsatz sind - Nimmt meistens negative Werte an, die Preiserhöhungen (+ dpi) mit zurückgehenden Absatzmengen ( - dxi) korrespondieren und umgekehrt - Bei Kenntnis der Preiselastizität können die Marketingmaßnahmen optimal zum Ziel der Gewinnmaximierung beitragen c) Empfehlung bezüglich Preisänderung: Da ηxc pc < -1 sollte das Unternehmen zur Umsatzsteigerung den Preis senken Bestimmung von p und x im Umsatzmaximum: U(x) = x(p(x)) = x(120 – 0,5x) = 120x – 0,5x2 -> U’(x) = 0 p(x) = 120 – 0,5x 120 – x = 0 p = 120 – 0,5 * 120 xc = 120 p c = 60 Zusatzfrage: Wie lautet das Umsatzmaximum? Umsatzmaximum = Preis * Absatzmenge = 60 *120 = 7200 1 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 5 04.06.14 Aufgabe 2 Diffusionsforschung a) Die Diffusionsforschung befasst sich mit dem - Adoptionsprozess: Untersucht, wie Individuen im Markt Neuerungen übernehmen analysiert die intrapersonellen Determinanten - Diffusionsprozess: Untersucht, zu welchem Zeitpunkt die Neuerungen von verschiedenen Personen übernommen werden; d.h. Betrachtung der Ausbreitung einer Innovation im Markt als einem sozialen System die interpersonellen Determinanten der zeitlichen Marktausbreitung einer Innovation stehen im Vordergrund b) Im Rahmen der Adoptionsforschung werden der Übernahmeprozess einer Innovation und seine Einflussfaktoren (personen-;umweltbedingt, produktbezogen) auf Individualebene untersucht. 5 Idealtypische Phasen mit generalisierbaren Verhaltensmustern: Aufmerksamkeitsphase - Erstmalige Wahrnehmung der Existenz eines neuen Leistungsangebotes - Kontakt ist häufig noch nicht sehr intensiv - Vermitteltes Informationsvolumen zunächst relativ gering Mutmaßung bzgl. Verwendbarkeit der Innovation > iPhone: z.B. Werbung oder Zeitungsartikel mit ersten Informationen; Überlegungen, ob iPhone für eigene Bedürfniserfüllung sinnvoll ist Interessensphase - Entwicklung einer befriedigenden Informationsgrundlage für das anstehende Entscheidungsproblem > iPhone: z.B. Testberichte lesen, Vgl. mit anderen Mobiltelefonen (Vor- und Nachteile), Produktinformationen auf Apple-Homepage Bewertungsphase - Analyse des gewonnenen Materials - Urteilsbildung, inwieweit die Neuerung zur individuellen Bedürfnisbefriedigung beiträgt - Positive Bewertung: Wunsch die gedanklichen Hypothesen und Eindrücke am Objekt testen zu wollen (d.h. Übergang zur Versuchsphase) > iPhone: Auswertung der Infos Versuchsphase - Praktischer Test, ob das positive Urteil bestätigt wird - Resultat gibt Auskunft darüber, ob das Produkt zur Bedürfnisbefriedigung geeignet ist - Andernfalls ist eine Revidierung der formulierten Thesen erforderlich > iPhone: Adopter geht in Geschäft und testet das Gerät Übernahmephase: - Kaufakt = Adoption, d.h. Beendung des Prozesses - Adoption erfolgt er dann, wenn der Käufer seine Entscheidung als genügend fundiert betrachtet ABER: Adoptionsprozess kann in jeder Phase beendet werden 2 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 5 04.06.14 c) Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der Innovation haben Einfluss darauf, ob und in welchem Ausmaß die Adopter ihr Verhalten ändern müssen. Je größer die notwendige Verhaltensänderung, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Abbruchs des Adaptionsprozesses. Klassifikation subjektiv wahrgenommener Produktattribute nach Rogers: > iPhone: Komplexität: Leichte Bedienung durch Touch-Screen & bestehende AppleSoftware Kompatibilität: Kompatibel mit Windows, Mac etc., d.h. für große Kundengruppen Überschaubarkeit/Kommunizierbarkeit: Info über Existenz und Vorteile des iPhone haben sich schnell verbreitet (durch TV-Werbung, Internet, etc.) Ausprobierbarkeit: Möglichkeit, iPhone im Laden zu testen und Vorteile selbst zu spüren Relativer Vorteil: z.B. Touch-Screen, Design, Speicher d) Adoptionskurve mit idealtypischen glockenförmigen Verlauf 5 Adopterkategorien: Innovatoren: sind wagemutig, neugierig, lieben das Unbekannte, und weichen gerne von bestehenden Normen und Verhaltensweisen ab Frühadopter: besitzen ein hohes Maß an Kreativität, Mobilität, Informiertheit, sind leistungsbewusst Frühe Mehrheit: lassen sich von Frühadoptern leiten, wenn Risiken abzuschätzen sind und das Produkt erprobt ist Späte Mehrheit: reagieren auf den sozialen Kaufdruck und bereits existierende Kaufnormen Nachzügler: reagieren erst, wenn es nicht mehr anders geht e) Beeinflussung des Diffusionsprozesses durch die Kommunikationsprozesse zwischen den Mitgliedern eines sozialen System Mehrstufiger Kommunikationsprozess - 2 Phasen: 1) über Massenkommunikation: Einführungswerbung für das iPhone in TV, Internet, etc. 2) über persönliche Kommunikation, insbesondere über Meinungsführer (Innovatoren, Adoptern) und Diffusionsagenten (Handel): Testberichte von Experten, die das iPhone schon getestet haben; Verkäufer im TMobile-Laden - Meinungsführer mit zentraler Rolle: o Im Allgemeinen sozial besonders gut integriert, d.h. viele persönliche Beziehungen zu anderen Konsumenten o Sind Brückenköpfe bei der Ausbreitung eines neuen Produktes - Gründe für die Bedeutung der Meinungsführer: o Bei Innovationen ist wahrgenommenes Kaufrisiko bzw. Unsicherheit hoch Daher: Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation 3 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 5 04.06.14 Also: Ob und wie Schnell sich ein Produkt im Markt durchsetzt, hängt maßgeblich vom Verhalten der Meinungsführer ab Aufgabe 3 TKP Tausenderkontaktpreis = Preis der dafür gezahlt werden muss, dass mit einer einmaligen Belegung eines Mediums 1000 Personen erreicht werden Kosten für Werbenanzeigen in € =( ) ∗ 1000 Kontakte in Mio. 1) Apotheken Umschau A + B: TKP = Kosten (in €) / Kontakte für Werbeanzeigen (Kont. Mio) = (116200/12840000)*1000 = 9,05 2) Buchjournal: 10 3) Senioren Ratgeber: 9,92 4) Apotheken Umschau A: 10,04 5) Apotheken Umschau B: 10,07 6) Glücks Revue: 10,78 7) Senioren Ratgeber/ Diabetes Ratgeber Kombi: 11,51 8) Echo der Frau: 11,91 Berechnung des TKP-Index: Apotheken Umschau A+B: Platz 1 hat immer einen Index von 100 Buchjournal: 10/9,05 = 1,10 -> TKP-Index = 110 Senioren Ratgeber: 9,92/9,05= 1,10 -> TKP-Index = 110 Apotheken Umschau A: 111 Apotheken Umschau B: 111 Glücks Revue: 119 Senioren Ratgeber/ Diabetes Ratgeber-Kombi: 127 Echo der Frau: 132 4