Modul 4: Orientierung hinsichtlich der Dienstleister und Aktivitäten 4.2. Anpassung an das Alltagsleben (Grundlegende Niveau) Erläuterung Zusätzlich zu den Fragen den Asylprozess betreffend, muss sich der Flüchtling/Asylsuchende an ein völlig neues Leben anpassen bzw. sich in einem neuen Leben zurecht finden. Manche der neuen Faktoren werden von den öffentlichen Institutionen und Ämtern diktiert (der Ort, an dem man lebt, wie weit dieser von der nächsten Stadt entfernt ist, ob es öffentliche Verkehrsmittel gibt, ob es Freizeitmöglichkeiten für Kinder gibt, ob Internetzugang vorhanden ist). Andere Faktoren wiederum können sich aus den kulturellen Differenzen im neuen Land ergeben. Eine große Herausforderung ist es, sein alltägliches Leben zu strukturieren und sich anzupassen, während man auf eine Entscheidung im Asylverfahren oder auf eine Arbeitserlaubnis wartet (s.a. link zum Modul 4.3.) In dieser Phase spielen Anlaufstellen für Informationen und Kontaktpersonen, die für Hilfsorganisationen arbeiten, eine wichtige Rolle. In Deutschland spielen bei sozialen Diensten und Unterstützungsangeboten die Wohlfahrtsverbände (z.B. Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Arbeiterwohlfahrt) eine zentrale Rolle. Sie nehmen durch gesetzliche Regelungen eine privilegierte Stellung en und haben als Träger von Diensten und Angeboten einen "bedingten Vorrang" bei der Finanzierung und der Gründung von Sozialeinrichtungen, während der öffentlichen Hand eine Gewährleistungsverpflichtung bleibt. Drei Viertel der sozialen Dienstleistungen in Deutschland wird von den Wohlfahrtsverbänden betrieben. Je nach historischen Gegebenheiten teilen die Wohlfahrtsverbände die Aufgaben bei der Betreuung und Beratung von Flüchtlingen unter sich auf. In manchen Städten ist es v.a. die Caritas, in anderen Städten die Diakonie oder das Rote Kreuz, die entsprechende Aufgaben übernehmen. 1 Freiwillige: Eine weitere wichtige Gruppe, die Asylsuchende und Flüchtlinge unterstützt, sind Freiwillige. Sie arbeiten sowohl im Kontext oder in Absprache mit Hilfsorganisationen, aber auch für private Initiativen und versuchen, eine Willkommenskultur in ihrem Land aufzubauen bzw. aufrecht zu erhalten. Ihre Arbeit ist eine wichtige Unterstützung derjenigen Menschen, die für ihre Arbeit mit den Flüchtlingen/Asylsuchenden offiziell bezahlt werden und dafür angestellt sind. Einige Beispiele an Unterstützung und Informationen, die von freiwilligen Helfern unternommen bzw. vermittelt werden: Wo kauft man wichtige Lebensmittel und andere Dinge ein: Wie baut man soziale Kontakte auf, z.B. durch non-profit Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Gemeindeprojekte, etc. Explaining “rules” of waste separation for recycling Hilfe dabei, wie z.B. die Regeln für die Mülltrennung sind u.ä. Hausaufgabenhilfe für Kinder Sprachunterricht Organisation von interkulturellen Treffen Hilfe bei organisatorischen Formalitäten 2 Aktivität 1 Diskussion – positive und negative Erfahrungen Die Teilnehmer sollen in Kleingruppen/Paaren folgende Punkte diskutieren: Ihre negativste Erfahrung seit der Ankunft im neuen Land eine sehr positive Erfahrung Eine Liste von Dingen, die sie nicht verstanden haben (nicht nur sprachlich, sondern allgemein) After discussing in pairs / small groups, the trainer should collect the results of these discussions. If people want to, they can explain their answers to the whole group. Nach der Diskussion sammelt der Trainer die Ergebnisse. Sollten die Teilnehmer es wünschen, können die Ergebnisse auch in der ganzen Gruppe diskutiert werden. Aktivität 2 Diskussion - Alltagsleben The trainer should ask the students to discuss the following in pairs/small groups: Der Trainer bittet die Schüler/Teilnehmer, folgendes in Kleingruppen/Partnerarbeit zu diskutieren: Beschreiben Sie ihren Tagesablauf Haben Sie Probleme damit, etwas sinnvolles am Tag zu machen? Was sind ihre größten Probleme beim Anpassen an den Alltag? Gibt es Möglichkeiten, den Alltag besser zu strukturieren? Was könnte helfen? Nach der Diskussion werden die Ergebnisse gesammelt und können (wenn die Teilnehmer wollen) der ganzen Klasse vorgestellt werden. 3 Aktivität 3: Diskussion: Partnerarbeit oder Kleingruppen: Welche Informationsstellen bzw. Anlaufstellen für Flüchtlingsfragen/Asylprozess kennen Sie in ihrem Umkreis/Land/Stadt? Wo sind diese zu finden? Kennen Sie die Hilfestellungen, die Sie dort erhalten? 4