Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Anreizsysteme in internationalen Unternehmen Gestaltungsempfehlungen für internationale Anreizsysteme 1. Möglichkeiten der Gestaltung 2. Probleme der Gestaltung 3. Fazit 03/12/04 1 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Möglichkeiten der Gestaltung vier Schritte der Implementierung nach Scherm 1. Schritt: Ermitteln der Bedürfnisstruktur der Mitarbeiter (z.B. Befragung) und bilden von Bedürfnisgruppen mit gleicher oder ähnlicher Struktur (z.B. nach Alter, Qualifikation, Geschlecht, Nationalität, Hierarchie, sozialen Bedürfnissen etc.). Dies dient zur Lokalisation erster Abgrenzungskriterien. 2. Schritt: Identifikation der Bemessungsgrundlagen für die gebildeten Gruppen, anhand von Leistungs-, Anforderungs-, Markt- und Sozialkriterien (wirtschaftlichmaterielle Ausgangslagen). Sie sollten nationalen und hierarchischen Differenzierungen unterliegen. Ggf. Einführung eines Anreizsystems für internationale Fach- und Führungskräfte zur Schaffung gemeinsamer unternehmenskultureller Werte. 03/12/04 2 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Möglichkeiten der Gestaltung vier Schritte der Implementierung nach Scherm 3. Schritt: Festlegen der materiellen und immateriellen Anreiz unter Berücksichtigung der internen und externen Rahmenbedingungen. Landesspezifische Besonderheiten sollten aufgedeckt und auf ihre Konsistenz mit den internen Rahmenbedingungen (Strategie, Struktur, Unternehmenskultur) geprüft werden, ggf. erfolgt wechselseitige Anpassung. 4. Schritt: Reflexion des Anreizsystems hinsichtlich der Struktur (Kombination von materiellen und immateriellen Anreizen sowie das Verhältnis von fixen und variablen Bestandteilen) und der Prämienfunktion. Bei Verknüpfung mit Leistungs- und Erfolgsmerkmalen sollten Outputgrößen oder Input/Output-Relationen als Bezugsgrößen dienen, die einen funktionalen und linear steigenden Zusammenhang aufweisen. 03/12/04 3 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Probleme der Gestaltung Anreizsysteme als Multi-Systeme Interne Probleme: Externe Probleme: Gerechtigkeit Kulturbedingte Wertehaltungen Gleichheit Transparenz Wirtschaftlich-materielle Ausgangslagen: Vielseitigkeit - Wohlstandsniveau Effektivität - Arbeitsmarktsituation Anreizsystem Effizienz - Lohn- & Sozialkostenniveau Arbeitsrechtliche Regelungen Vier Schritte der Implementierung: 03/12/04 1. Bedürfnisstruktur 2. Bemessungsgrundlagen 3. Wahl der Anreizart 4. Reflexion 4 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Probleme der Gestaltung 1. Schritt: 2. Schritt: 3. Schritt: 4. Schritt: Bedürfnisstruktur ermitteln 03/12/04 Durch Beschäftigte unterschiedlicher nationaler Herkunft starke Heterogenität und Motivvielfalt. Anhaltspunkte können hier die Kulturdimensionen nach Hofstede sein. Identifizierung von Abgrenzungskriterien – Gleich – Gerecht – Transparent – Vielseitig – Effektiv – Effizient und – Abhängig vom Internationalisierungsmodell Letztendlich dienen die Abgrenzungskriterien als Ausgangspunkt für eine Art Versuch-Irrtum-Prozess. Sie müssen regelmäßig reflektiert werden (z.B. Wertewandel im Alter => dynamischer Prozess). 5 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Probleme der Gestaltung 1. Schritt: 2. Schritt: 3. Schritt: 4. Schritt: Bemessungsgrundlagen festlegen 03/12/04 Integration des Kriteriums „Gerechtigkeit“ unter Berücksichtigung der nationalen Unterschiede – Leistungsgerechtigkeit – Anforderungsgerechtigkeit – Marktgerechtigkeit – Sozial gerechter Lohn Schaffung von Vergleichbarkeit, besonders bei unterschiedlichen wirt.-mat. Ausgangslagen (transparente Gewichtung und Ausprägung der Kriterien sind entscheidend). Problem der Vergütung bei Auslandseinsätzen (Wahl der Bemessungsgrundlage des Stammlandes, der Landesgesellschaft oder eines Drittlandes) => Ausweitung der hierarchischen Differenzierung Führungskräfte: Problem, wie operative und strategische Orientierungen kombiniert werden können und welche Erfolgsgrößen der Leistungsbeurteilung zugrundegelegt werden sollen. 6 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Probleme der Gestaltung 1. Schritt: 2. Schritt: 3. Schritt: 4. Schritt: Wahl der Anreizart 03/12/04 Erhebliche nationale Unterschiede der motivierenden Anreize (siehe Kulturdimensionen nach Hofstede) => Problem: Wahl der Anreize in den jeweiligen Landesgesellschaften. Unterschiedliche Vergütungspraktiken (z.B. verschiedene Anteile fixer und variabler Bestandteile, Mitarbeiterbeteiligungen, Sozialleistungen etc.) Transparente Festlegung, so dass durch Vergleiche der Mitarbeiter das Gerechtigkeitspostulat überprüfbar bleibt, damit Wahrnehmungs- und Beurteilungsverzerrungen minimiert werden. Problem des Anreiz-Mixes bei Auslandseinsätzen. Effektivität: Abstimmung mit übrigen personalwirtschaftlichen Maßnahmen (z.B. Personalentwicklung, Mitbestimmungspolitik) 7 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Probleme der Gestaltung 1. Schritt: 2. Schritt: 3. Schritt: 4. Schritt: Reflexion 03/12/04 Reflexion nur unter Berücksichtigung der kulturellen Länderspezifika Beachtung der Anforderungen hinsichtlich Gerechtigkeit, Flexibilität und Transparenz Problem der Vergleichbarkeit, da – national unterschiedliche Vergütungsniveaus auf allen Hierarchieebenen – und differierende Prämienfunktionen bestehen. Dualproblem zwischen interner Vielseitigkeit und Vergleichbarkeit Effizienz: Unter Beachtung der Verwaltungskosten dürfen die gewährten „Belohnungen“ den Nutzen der Leistungen oder des Verhaltens nicht übersteigen. Problem der Kostenbegrenzung Problem der Nutzenbestimmung 8 Tobias Alexander Fischer Anreizsysteme in Organisationen: Theorie, Gestaltung und Praxis Anreizsysteme in der Praxis: Gestaltungsmöglichkeiten und Probleme Fazit Forderungen nach Einfachheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Transparenz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit stellen mit zunehmender Differenzierung (interner Vielseitigkeit) enge Grenzen dar, besonders bei integrativ-situativen Modellen. Dilemma zwischen landesspezifischen, zielgruppenorientierten Besonderheiten und grenzüberschreitenden Gleichheitsgrundsatz, vor allem bei sozialen Vergleichen. Permanente, dynamische Veränderungen der Rahmenbedingungen durch zunehmende Globalisierung und Liberalisierung des Welthandels. Eine Ideallösung kann es nicht geben. Ansprüche und Unternehmenskulturen sind zu heterogen, so dass eine Lösung nur auf unternehmensspezifischer Ebene möglich erscheint. 03/12/04 9