Ausgleichsladen

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Laden und Entladen
Laden und Entladen
1. Entladen der Batterie, Verlauf der Spannung
2. Wiederaufladen der Batterie und Entwicklung der
Säureschichtung
3. Ausgleichsladung - Beseitigung aller Auswirkungen des Ladens und
Entladens in einem Zellverbund
4. Batterie im vollgeladenem Zustand halten
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15. 12. 2006
Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
Laden
Anforderungen an das Laden
•
•
•
•
Vollständige Umwandlung der aktiven Massen. Wenn eine Volladung gewünscht ist,
dann darf am Ende der Ladung keine entladene Masse übrigbleiben bzw. sich über
mehrere Zyklen hinweg ansammeln.
Die Struktur der geladenen Massen muss wieder feinkörnig sein, eine hohe
Oberfläche und geringen ohmschen Widerstand haben.
Sperrschichten zwischen Elektrodenmaterial und Gitter müssen aufgelöst werden.
Schädigende Einflüsse, z.B. durch Temperatur, Korrosionsangriff, mechanische
Belastung durch Gasbildung, chemische Zersetzung organischer Zusätze, etc.
müssen so gering wie möglich sein.
Bezeichnung der Ladekennlinien nach DIN
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W
abfallender Strom bei steigender Spannung
I / CC
konstanter Strom
U / CV
konstante Spannung
0 (Null)
Wechsel der Grenzwerte von Strom oder Spannung
ohne andere Änderungen
a
automatische Abschaltung
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Laden
Einige Ladekennlinien, die bei einem modernen
Ladegerät eingestellt werden können
Wa
Einfachste Kennlinie (gleichgerichteter Trafo – Ladestrom verringert
sich mit zunehmender Gegenspannung) mit automatischer Abschaltung
W0Wa
Zwei getrennte W-Kennlinien, mit denen die Trafocharakteristik besser
ausgenutzt werden können – schnellere Ladung und geringeres Risiko
für Überladung
IUIa
Weit verbreitete Kennlinie für Gabelstapler. Stellt sicher, dass die
Batterie innerhalb einer bestimmten Zeit (8h) wieder vollgeladen ist.
IU oder PU
Begrenzung der Ladung auf kontinuierliche Ladeerhaltung. Wenn U zu
klein ist, dann dauert die Ladung zu lange, wenn U zu groß ist, dann
wird die Batterie ständigk und Lebensdauer verkürzend überladen.
IU0U
Übliche Ladekennlinie für Bereitschaftsparallelbetrieb zu relativ
schneller aber trotzdem schonender Ladung
I0IUIa
Beispiel für eine der zahlreichen Ladekennlinien aus dem Bereich
Traktionsbatterien für Gabelstapler.
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Schematische Darstellung einiger Ladeverfahren
a) Konstantstrom - Konstantspannung, IU-Ladung
b) Konstantstrom - Konstantspannung
mit 2 Ladeendspannungsniveaus, IU0U-Ladung
c) Konstantstrom - Konstantspannung - Konstantstrom
mit begrenzter Lademenge oder begrenzter Ladezeit, IUIa-Ladung
a)
b)
Strom
c)
Strom
Strom
Zeit
15. 12. 2006
Strom, Spannung
Spannung
Strom, Spannung
Strom, Spannung
Spannung
Spannung
Zeit
Zeit
IUI-Ladung ist nur möglich, wenn
Nebenreaktionen vorliegen und4nur
bei Bleibatterien üblich!
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Laden
Vorschläge für Laden bei zyklischen Belastungen
(Für zyklische Belastung von Bleibatterien)
Gutladung
Schlechtladung
● Langsame Entladung ohne
Stromspitzen
● Hohe Ladeströme, solange sich
die Batterie in einem niedrigem
Ladezustand befindet
● Niedrige Ladeströme am Ende
der Ladung
● Geringe Überladung (geringer
Ladefaktor)
● Schnelle Entladung und hohe
Stromspitzen während der
Entladung
● Niedrige Ladeströme
● Hohe Überladung (Spannung
und/oder Ladungsmenge)
● U statt I - Ladung in der
Nachladephase
Gutladung und Schlechtladung: Begriffe von Winsel und Bashtikalova
Die Kapazität von Batterien in Flurförderzeugen - zyklische Belastung mit relativ
geringen Entladeströmen und relativ hohen Ladeströmen, regelmäßige
Volladung - nimmt im allgemeinen am Anfang der Nutzung zu. Grund könnte
"Gutladung" sein. Bei anderen Anwendungen ist nicht unbedingt eine
Kapazitätszunahme zu erwarten, die Ladebeindungen sind ungünstiger.
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Laden
Strom und Spannungsverlauf bei einer IUIa-Ladung
Batterie: 80V / 600 Ah
I: Anfangsladestrom für Hauptladung
20 A/100Ah
Üblicher Bereich:
Gabelstapler: 16 - 40 A pro 100Ah,
PkW und USV-Bereich: bis zu 120 A pro
100Ah
U: Umschaltung bei 2,4 V pro Zelle
(Messung an den Polen! meistens ohne
Temperaturmessung). SOC beträgt bei
Umschaltung ca. 92 %.
I: Umschaltung bei 4 A/100Ah zur
Volladung:
Ziel: Elektrolytdurchmischung und
kompletter Umwandlung von Bleisulfat
Nach Ladeende erfolgt eine
Auffrischungsladung, damit Batterie
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immer "voll" bleibt.
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Laden
Strom und Spannungsverlauf bei einer IUIa-Ladung
Gealterte Zelle mit Antimonvergiftung
Bei gleicher Spannung ist der Anteil des
Stroms, der nur zur Elektrolyse führt,
größer.
● Batterie wird beim Laden wärmer
● Laden dauert länger
● Höherer Energiebedarf
● Größerer Wasserbedarf
● Ladeende wird u.U. nicht mehr korrekt
erkannt.
● einige Zellen im Batterieverbund werden
ggf. nicht vollgeladen und sulfatieren.
Batterien mit höherer Gasungsrate haben nicht unbedingt eine geringere
Kapazität, aber sie sind schwieriger vollzuladen und die dadurch
entstehende Mangelladung führt zu einem Kapazitätsverlust!
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Laden
Ladezustandsunterschied zwischen der positiven und negativen Elektroden
IBatt,pos = IBatt,neg*
IHR,pos + INR,pos = IHR,neg + INR,neg *
*: Vernachlässigung von Korrosionsströmen, etc.
Aber: Während der Ladung:
IHR,pos = IHR,neg
(solange Nebenreaktionen
vernachlässigt werden können)
Nur bei vollständig geladenen Elektroden: INR,pos = INR,neg
Negative Elektrode (Pb) wird schneller
vollgeladen als positive Elektrode:
Gründe:
1. Oberflächen der positiven und
negativen Masse sind unterschiedlich
2. Austauschstromdichte der
Nebenreaktionen sind für die positive
und negative Elektrode stark
unterschiedlich, für die Hauptreaktion
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aber ähnlich!
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Laden
Die Ladung einer Zelle (zwei Elektroden) ist kompliziert genug
Bei der Ladung einer Batterie wird die Ladekennlinie durch die
Summenspannung aller Zellen und Leitungen gesteuert, die am Ladegerät
gemessen wird (bei guten Ladegeräten Kompensation des
Spannungsabfalls über die Leitungen und Stecker).
Durch alle Zellen fließt der gleiche Strom (es sei denn es gibt einen
Erdschluss von einem Zellenpol zu Masse).
Konsequenz:
1. Die Spannungslage der einzelnen Zellen kann stark vom Durchschnitt
abweichen.
2. Wenn das Ladeendekriterium für den ganzen Strang erreicht wird, dann
bedeutet das nicht, dass auch jede Zelle bereits vollgeladen ist. In
Abhängigkeit von Batterietyp, Anwendung und Ladeverfahren ist
gelegentlich eine Ausgleichsladung erforderlich.
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Laden
"Krieg der Spannungen"
•
● Gleiche Spannung aller Zellen
in Hauptladephase
● Steiler Spannungsanstieg
einer Zelle bis auf über
3 V/Zelle
● Stromreduzierung
durch Ladegerät
● Spannungsverminderung
der anderen Zellen
● Einige Zellen werden
überladen, andere nicht
vollgeladen
● Volladung aller Zellen erst
nach sehr langer Zeit
Lebensdauerverlängerung durch "ChargeEqualizer" bzw. andere Produkte,
die durch Einzelspannungsmessung der Zellen den Ladestrom regeln.
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Laden
Austrocknen von VRLA Zellen - Wasserverlust
Zelle 1 wird überladen,
• Gasbildung übersteigt
Rekombinationsvermögen
• Ventil öffnet
• Wasserverlust - Gel bzw. Vlies
trocknet aus
• Temperaturanstieg wegen
höherer Gasung und
Rekombination und höherem
ohmschen Widerstand des
austrocknenden Elektrolyten
Zelle 2
• Zelle verliert kein Wasser,
Rekombinationsquote 99 %
• Eventuell Unterladung, weil
Strom des Ladegeräts bei
Ladung mit Ukonstant zu früh für
Zelle 2 abgeregelt wird
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Laden
Warum überhaupt Volladung?
1. Nur dann steht die maximale Energie zur Verfügung
(Elektrofahrzeug, Laptop, "RAPS" (remote area power supply)
2. Messtechnisch gut definierter Zustand
3. Bei Bleibatterien: Regelmäßige Volladung verhindern die Ausbildung großer
Bleisuflatkristalle (Ostwald-Reifung des entladenen Materials, die im
normalen Betrieb nicht mehr rückgängig gemacht werden kann) und in
Folge irreversibler Kapazitätsverlust und beschleunigte Alterung
Am Ende der Ladung Zunahme von Nebenreaktionen oder hohe Spannungen:
1. Batterien mit wässrigem Elektrolyt:
Bildung von atomarem Wasserstoff und Sauerstoff, der stark oxydierend wirkt
und chemisch sehr aggressiv ist auf alle möglichen Bestandteile einer Zelle
Gasbildung in der porösen Elektrodenstruktur
2. Temperaturerhöhung beschleunigt chemische Alterungsprozesse
3. Bei Batterien ohne gewünsche Nebenreaktionen:
Spannungserhöhung induziert unerwünschte Nebenreaktionen, z.B.
Zersetzung des Elektrolyten, andere Korrosionsprozesse)
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Laden
Ladeende
•
•
•
•
Ladefaktor
Annahme: Es wird unterstellt, daß die Nebenreaktionen der Batterie gering sind. Bei
sehr hohen Temperaturen (z.B. Traktionsbatterien mit hohem Energiedurchsatz) und
Batterien mit Alterungseffekten der negativen Elektrode (Wasserstoffüberspannung
ist wegen Antimonvergiftung oder Alterung von Inhibitoren verringert) gilt diese
Voraussetzung nicht mehr. Die Batterie wird nicht mehr vollgeladen.
Zeit nach Erreichen einer Grenzspannung
Bei Batterien mit hoher Temperatur und durch Alterungseffekte verringerter
Wasserstoffüberspannung besteht das Risiko, dass der Grenzwert nicht erreicht wird.
Batterien mit niedriger Temperatur werden u.U. nicht mehr vollgeladen, weil die
Grenzspannung zu schnell erreicht wird.
Spannung über und Strom unter einem vorgegebenem Grenzwert
Die Kombination dieser beiden Bedingungen wird selten verwendet, da sie bei hoher
Batterietemperatur und Alterungseffekten nicht zu einer Abschaltung der Ladung
führt.
Feste Zeit nach Erreichen eines stabilen Werts für Spannung und Strom
Stabiles Abschaltkriterium! (Kriterium nach DIN-EN 60896-11)
In der Praxis: Die Batterie ist vollgeladen,
wenn das Ladegerät das Abschaltkriterium erkannt hat.
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Laden
Ladeende
DIN EN 50342 (Blei-Akkumulatoren Starterbatterien)
4.2.1 Geschlossene Batterien
IU Ladung mit 5 * In (In = I20), Messung mit Messgeräte der Genauigkeitsklasse 1, und 16,0 +/- 0,1 V für 24 Stunden.
Batterietemperatur 25 – 35 °C, falls notwendig, Wasserbad o.ä. zur Begrenzung der Temperatur verwenden. Die
Temperaturüberwachung ist erforderlich, weil die hohen Ströme bei 16 V zu einer so starken Temperaturerhöhung führen
kann, dass die Spannung zurückgeht, dadurch der Strom erhöht wird, die Temperatur weiter steigt etc. (thermische
Selbstzerstörung).
Nach einer Kaltstartprüfung Begrenzung der Ladedauer auf 16 h, weil bei der Kaltstartprüfung mindestens 20 % der
Nennkapazität entladen werden, aber die Batterie nicht entladen wird.
Frühere IEC 60095-1 (&.21 und 6.2.2):
Volladung bei 25 °C +/- 10 °C und alternativ zu IU Ladung bei 16 V (bevorzugt) auch IUIa Ladung mit 2 * I n bis 14,4 V für
20 Stunden, danach mit der gleichen Ladung für weitere 5 Stunden
4.2.2 Verschlossene Batterien
IUIa-Ladung mit 5 * In bis 14,4 V für 20 Stunden, danach Ladung mit 0,5 I n für 4 Stunden.
Batterietemperatur wie bei geschlossenen Batterien
DIN EN 60896-11 (geschlossene ortsfeste Blei-Akkumulatoren) und -21 (verschlossene Blei-Akkumulatoren)
13.2 Geschlossene Batterien
Ladung mit konstantem Strom: Innerhalb von 2 Stunden keine Änderung von Spannung und Elektrolytdichte, die bei
Berücksichtigung von Temperaturänderungen über die Messtoleranz der Messgeräte hinausgehen – oder
Ladung mit konstanter Spannung: Innerhalb von 2 Stunden keine Änderung von Strom und Elektrolytdichte, die bei
Berücksichtigung von Temperaturänderungen über die Messtoleranz der Messgeräte hinausgehen.
Messgeräte: Genauigkeitsklasse 0,5 des gesamte Messaufbaus (bei Strom Leitung und Messwiderstand),
Innenwiderstand der Spannungsmessung mindestens 1 kOhm/V
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Laden
Ladeende bei NiCd-Batterien: - dU und d²U/dt² Kriterium
Bei Ladezeiten im Bereich von einer
Stunde und weniger ist die Abkühlung
auf Grund des reversiblen
Wärmeeffekts (TS) messbar
(Wärmeausgleich langsamer als
Wärmeentzug, ohmsche Verluste
noch gering)
d²U/dt²
Wenn der Wendepunkt der Temperaturentwicklung (td) oder
Spannungsentwicklung (Ut) erkannt wird dann wird nach
einer kurzen Zusatzzeit die Ladung abgebrochen (d²U/dt²).
Als Sicherheitskriterium wird auch die totale Ladezeit und die
maximal erreichbare Temperatur Tt zusätzlich verwendet.
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Ut als Grenzspannung ist zu früh, die
Batterie ist noch nicht vollgeladen.
-dU: Am Ende der Ladung überwiegt
die Rekombinationswärme der
Nebenreaktion
−Temperatur steigt an
−Spannung sinkt
Das Ladeende erfolgt, wenn die
Spannung um einen bestimmten
Betrag gesunken ist, wird also erst
dann erkannt, wenn bereits eine
schädigende Temperaturer-höhung
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stattgefunden hat.
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Laden
Ladedauer
Einflussfaktoren bei IUIa-Ladung
• Anfangsladestrom. Bei hohen Ladeströmen wird die Spannungsgrenze sehr
schnell erreicht (IR-Spannungsabfall und Überspannung steigen stark)
• Zeitdauer des letzten Kennlinienzweiges nicht verkürzbar. Umwandlung von
Bleisulfat zum Schluss dauert lange.
Einflussfaktoren bei IU-Ladung
• Spannungsniveau - Zur Verkürzung der Ladedauer wird IU0U verwendet,
da Spannung für die Ladeerhaltung deutlich unter der zulässigen Spannung
für die Hauptladung liegt.
Bei optimierten Kennlinien sind Ladedauern (inkl. Volladung) von
• ca. 1 - 2 Stunden für Bleibatterien und
• ca. 10 Minuten für NiCd-Batterien
ohne negative Auswirkung auf die Lebensdauer möglich. Aber:
Bei sehr hohen Ladeströmen ist eine Temperaturüberwachung und
Einzelspannungsüberwachung der Zellen notwendig!
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Laden
Auswahl des Ladeverfahrens
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Investitionskosten - steigen überproportional mit Nennstrom und
Anschlussleistung
Zeit innerhalb der ca.95% der Kapazität wieder eingeladen sind
(Gesamtsystem ist dann wieder einsatzbereit)
Beseitigung der Säureschichtung
Zeit bis zur Volladung
Erkennen des Ladeendes - keine oder wenigstens geringe Überladung
Bei Bleibatterien; Minimierung des Wasserverlusts (bei Rekombination:
"Vermeidung")
Wirkung der Ladung auf die zukünftige Leistungsfähigkeit
Geringe Erwärmung (Kennlinie, Stromripple während der Dauerladung)
Einsatzflexibilität
Energieverbrauch – immer noch keine wirkliche wirtschaftliche Relevanz,
weil die Energiekosten noch so niedrig sind
Hochwertige Ladegeräte machen sich bezahlt!
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Laden
Wirkungsgrad
Ladefaktor:
Eingeladene Ah-Menge / entnommene AhMenge
Coulombscher Wirkungsgrad: Entnommene Ah-Menge / eingeladene AhMenge
"Voltaischer Wirkungsgrad": Mittlere Entladespannung / mittlere
Ladespannung
Energetischer Wirkungsgrad: Entnommene Energie / eingeladene
Energie
Einflussfaktoren:
• Stromdichte
• Ladekennlinie und Ladegerätetechnik
• Volladung erforderlich, oder nicht
Typische Daten für den energetischen Wirkungsgrad sind:
• PV:
90 % und darüber (nur Batterie)
• USV:
Wegen Dauerladung keine Aussage sinnvoll
• Flurförder- ca. 60 - 70 % (nur Batterie
zeuge
ca. 40 - 60 % inkl. Ladegerät
• HybridPKW ca. 94 % (auch bei Bleibatterien, weil keine Volladung durchgeführt
wird)
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung
Erforderlich, damit alle Zellen und die positiven und negativen Elektroden jeder einzelnen
Zelle einer Batterie vollgeladen werden und in den optimalen Zustand (homogene
Elektrolytdichte, gleicher Ladezustand in allen Bereichen der Elektrode, gleiche/optimale
Mikrostruktur) kommen.
a) Keine der Zellen der Batterie sind vollgeladen
Problem der "Volladung", Problematik wird manchmal fälschlicherweise mit Thema
Ausgleichsladung in Verbindung gebracht.
Erster Schritt: Ladekennlinie und Schaltpunkte der Kennlinien verändern
b) Nur wenige Zellen (höhere Temperatur, Produktionsunterschiede wie z.B. Kapazität
oder katalytisch bedingte Steigerung des Gasungsstroms) sind nicht vollgeladen
und/oder Ladezustand der positiven und negativen Elektroden unterscheiden sich.
Ausgleichsladung erforderlich
c) Sicherstellung des optimalen Ladezustands ist bei wechselnden Ladebedingungen
nicht möglich.
Ausgleichsladung erforderlich
Unterscheidung zwischen Ausgleich innerhalb einer Zelle und zwischen Zellen!
Säuredichte, Ladezustand und Mikrostruktur müssen vergleichmäßigt werden!
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Ausgleichsladen
Der inhomogenste Zustand am Ende der Ladung (qualitativ)
Negative
Elektrode
0
Positive
Elektrode
100 % SOC
0
100 % SOC
Unterschiedliche Säuredichten und Ladezustände führen zu unterschiedlichen Mikrostrukturen!
Ladezustand ändert sich nicht, wenn nur der Elektrolyt durchmischt wird!
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Ladeerhaltung
Ladeerhaltungsstrom
● Max. 5A eff. pro 100 Ah
"Laden"
"Entladen"
oder
● 3 °C Temperaturzunahme
(IEEE)
● Darüber hinausgehender
Wechselstromanteil verkürzt
die Lebensdauer
Gleichgewicht:
∫IHR,Entl.dt
= η(SOC) × ∫IHR,Ladendt
Bei USV-Anwendungen mit Wechselstromlasten und bei ungleichmäßig belasteten
Drehstromnetzen ist die dominierende Frequenz des Batteriestroms immer 100 Hz.
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Ausgleichsladen
Entsteht Bedarf für eine Ausgleichsladung
auch während der Ladeerhaltung?
Inhomogenitäten können während der Ladeerhaltung nur bei massivem Stromripple (Spannung
fällt unter die Ruhespannung ab und aktive Masse wird entladen) entstehen. Das passiert im
Normalfall (Ieff < 5 Aeff/100 Ah) nicht und es fließt überall ein Ladestrom. Somit werden im
Normalfall Inhomogenitäten während der Ladeerhaltung verringert.
IBatt = IHR + INR + IKond
IKond ist der Verschiebungsstrom, der im Plattenkondensator Batterie fließt. Größe gemäß
Abschätzung: Ca. 20 mF für 12 V, 100 Ah-Batterie
INR wird nicht negativ, weil die zugrundeliegende Ruhespannung 1,23 V ist.
Wenn IBatt negativ wird, dann kann der Strom auch von I Kond geliefert werden und muss nicht
unbedingt zu einer Entladung der aktiven Masse führen.
Wenn IHR negativ wird (Entladung und lokaler Säureverbrauch), dann dauert es lange, bis der
entladene Bereich wieder geladen ist (Ladewirkungsgrad ist niedrig, Ladestromdichte und
Entladestromdichte müssen nicht an jedem Ort der Elektrode gleich groß sein).
Die Elektroden werden bei negativem Hauptreaktionsstrom entladen und bleiben in einem
Ladezustand knapp unter 100 %, bei dem der Ladewirkungsgrad für die eingeladenen Ah-Menge
im Gleichgewicht mit der entladenen Ah-Menge ist. Wenn der Ladezustand im Gleichgewicht 90
% ist, dann beträgt der Dichteunterschied des Elektrolyten zum Nennwert maximal 0,015 g/cm³.
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung – Probleme innerhalb einer Zelle
Säureschichtung – Beseitigung durch Ausgleichsladung?
Restliche Elektrolytschichtung am Ende der normalen Volladung kann u.U. so groß sein, dass lange
Ladeerhaltungsphasen benötigt würden, um die Säureschichtung zu beseitigen. Einziger
Mechanismus: Zersetzung von Wasser und Bildung von Wasserstoff und Sauerstoff, der im
Elektrolyten hochperlt.
Problem der Volladung, das mit Mitteln der Ausgleichsladung beseitigt werden muss!
Ausgleichsladungsprozedur:
Ladestrom erhöhen, so dass die Gasung steigt und die Säure besser durchmischt wird.
- Dauer: mehrere Stunden (Abschätzung über das entstehende Gasvolumen in Relation zum
Elektrolytvolumen wahrscheinlich möglich.)
- Maximale Spannungs- / Stromerhöhung: Schädigung durch zu hohe Gasentwicklung (Wärme,
mechanische Belastung, oxydativer und reduktiver Angriff von O2 und H2) muss minimiert bleiben.
- Stromvorgabe ist sicherer, weil die Auswirkungen des Stroms sowohl die gewünschte als auch
schädliche Wirkung verursachen. Die sich ergebende Spannung an den Klemmen ist unerheblich
(hohe Spannung heißt gute Unterdrückung der Gasentwicklung oder hoher Übergangswiderstand an
Verbindern, etc. – beides ist für die Beseitigung der Säureschichtung ohne Bedeutung)
Bereich unterhalb der Elektroden wird durch Gasung so gut wie nicht beeinflusst, wenn er groß ist.
Bei manchen Batterien mit geringer vertikaler Beweglichkeit des Elektrolyten kann die
Säureschichtung so gut wie gar nicht mehr durch Laden beseitigt werden.
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung – Probleme innerhalb einer Zelle
Inhomogenität der Säurekonzentration – Beseitigung während der Ladeerhaltung
Hauptreaktion:
Nebenreaktion:
Lineare Approximation der BV-Gleichung
Tafel-Approximation der BV-Gleichung
IHR = io,HR x A x (nF/RT)(E-Eo,HR)
INR = io,NR x A x exp(αnF/RT)(E-Eo,NR)
Iunten;1,3 = (E-Eo;1,3) / (E-Eo;1,15) x Ioben;1,15
INR ist überlall gleich!!
Verhältnis der Hauptreaktionsströme bei Säuredichte 1,3 und 1,15 bei
2,40 V: Iunten = 0,625 Ioben
2,23 V: Iunten = 0,348 Ioben
Bei eingeprägtem Gesamtstrom wird der Unterschied immer größer je kleiner die
Ladespannung ist.
Erhöhung der Ladespannung und oder des Erhaltungsladestroms
beseitigen Inhomogenitäten!
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung – Probleme innerhalb einer Zelle
Inhomogenität des Ladezustands
Inhomogener oder nicht ausreichender Ladezustand der Elektroden oder einer Elektrode ist
eine Konsequenz nicht ausreichender Volladung. Während der Ladeerhaltung oder
Ausgleichsladung ist die Temperatur innerhalb einer Zelle wegen des geringen
Wärmeeintrags und der hohen Wärmekapazität des Elektrolyten in dieser Phase immer fast
völlig homogen!
Inhomogener Ladezustand kann während der Ladeerhaltung nur entstehen, wenn
lokal stark unterschiedliche katalytische Eigenschaften vorhanden sind, die zu einer
größeren Selbstentladung führen und durch den lokalen Ladestrom nicht mehr
kompensiert werden können.
Nebenreaktion: Tafel-Approximation der BV-Gleichung
IBatterie = INR = io,NR x A x exp(αnF/RT)(E-Eo,NR)
Wenn der Batteriestrom (lokaler Nebenreaktionsstrom) kleiner als der lokale Selbstentladestrom
(hohe lokale Austauschstromdichte) ist, dann wird die Batterie dort entladen. Bei Ladung mit
konstanter Spannung sind die anderen Elektrodenbereiche nicht betroffen. Bei einer normalen
Ladung ist das Verhältnis von IGasung zu ISelbstentladung größer 10. Nach Alterung kann das aber
anders sein, und die Ladeerhaltung reicht nicht aus, um derartige lokale
Ladezustandsunterschiede zu beseitigen.
Beispiel dafür: Kupferstreckmetallbatterie mit Beschichtungsfehler – Kupfer ist nicht durch
Bleischicht abgedeckt.
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung – Probleme zwischen Zellen
Säuredichte-, Ladezustands- und Mikrostrukturunterschiede
Gründe sind:
• Unterschiedliche Temperaturen (externe Wirkung oder Fehler)
führt zu unterschiedlichem Verhältnis von Gasungs- und Hauptreaktionsstrom, sowie zu
anderen Korrosions- und Selbstentladeströmen
• Unterschiedliche Kapazität (produktionsbedingt oder nutzungsbedingt)
Wegen der geringeren Stromdichte beim Laden der "großen" Zelle ist die Spannung der
"kleinen" Zelle höher, ihr Gasungsstrom hat deshalb einen höheren Anteil am Batteriestrom
als der Hauptreaktionsstrom. Als Konsequenz wird der Ladestrom für die große Zelle zu früh
abgeregelt. Die größere Zelle wird langsamer vollgeladen als sonst, die kleinere Batterie
etwas schneller. (Wenn in Folge der schnelleren Ladung die Temperatur etwas steigt, dann
reduziert sich der Unterschied wieder, weil die Spannung der kleinen Zelle anfangt zu sinken.)
• Unterschiedliche katalytische Bedingungen, die den Gasungsstrom verändern.
• Die Mikrostruktur ist das Ergebnis der Geschichte der bisherigen Nutzung.
Wirkung von Ausgleichsladung
• Erhöhung der Ladespannung und/oder des Erhaltungsladestroms beseitigt keine
Inhomogenitäten, die auf Temperaturunterschiede zurückzuführen sind, sondern erhöht diese
vielleicht sogar!
• Die Mikrostruktur wird nur dann vergleichmäßigt, wenn die Ausgleichsladung eine
Restrukturierung der Aktivmassen beitragen würde. ??? (hohe Ladeerhaltungsspannung
verschlechtert Aktivmasse gemäß Kugelhaufenmodell)
• Säuredichteunterschiede werden nur dann beseitigt, wenn sie auf Mangelladung / Sulfatierung
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zurückzuführen sind.
15. 12. 2006
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Ausgleichsladen
Ausgleichsladung – Probleme von allen Zellen
Wenn es im Ladeerhaltungsbetrieb nicht gelingt, alle Zellen im optimalen Zustand zu halten:
1. Unzureichender Ladezustand (damit gekoppelt Säureschichtung) ist ein Problem der
Volladung (Ladekennliniensteuerung) oder der Betriebsbedingungen (Ladezeit oder
Ladeleistung reichen nicht aus)
Lösung: Ladekennlinie verbessern und/oder Betriebsbedingungen und/oder regelmäßige
"Sondermaßnahme (= "Ausgleichsladung" bzw. echte Volladung)
2. Unterschiede der Mikrostruktur oder Passivierungsschichten
Fertigungsprobleme und Temperaturungleichmäßigkeiten, die zu lokal unterschiedlichen
Alterungseffekten führen.
Wirkung von Ausglichsladung bzgl. Beider Effekte unklar.
3. Abwägung Korrosion gegen Selbstentladung gegen Mikrostruktur
Unterschiedliche Optima
Mikrostruktur:
vermutlich keine Ladung,
Korrosion:
am geringsten bei ca. 2,23 V,
Selbstentladung: abhängig von Alter und Temperatur
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15. 12. 2006
Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
Ausgleichsladen
Ausgleichsladung - Zusammenfassung
Erforderlich, damit auch die Zelle mit der höchsten Temperatur und den
ungünstigsten katalytischen Eigenschaften im Zellverbund vollgeladen wird.
Notwendigkeit einer Ausgleichsladung hängt ab
• vom Batterietyp: Strom in der Ladeerhaltungsphase ist gering und/oder verändert
sich stark bei Änderungen von Betriebsbedingungen/Alterungsprozessen
• Von der Anwendung: "Normale" Ladung reicht nicht immer zur vollständigen
Umwandlung der entladenen Massen aus.
• vom Ladeverfahren: Volladung mit "angepasster Ladung" ausprobieren (höhere
Ladeströme und IR-freie Ladung).
Bei Gelbatterien sind die Ladeströme in der Ladeerhaltungsphase systembedingt groß.
Hersteller empfehlen im Normalfall keine Ausgleichsladung.
Die Ausgleichsladung ist eine Überladung die vollgeladene Zellen noch nicht
schädigt, bei den schwachen Zellen aber eine Volladung ermöglicht.
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15. 12. 2006
Dr. Heinz Wenzl – Beratung für Batterien und Energietechnik; Am Bergwäldchen 27, 37520 Osterode; [email protected]
Ausgleichsladen
Ausgleichsladung - Zusammenfassung
Empfehlung vom "vollgeladenem" Zustand aus :
Bei geschlossenen Batterien Ladung mit 2,5 V/Zelle für 8 Stunden. Bei Verdacht
auf akkumulierte Säureschichtung 8 Stunden bei 2,66 V/Zelle (16 V für 12 V
Batterie) für 8 Stunden
Bei verschlossenen Batterien Ladung mit 2,4 – 2,45 V/Zelle oder 1A/100 Ah für 8
Stunden.
Wiederholung alle 6 Monate, bei Batterien mit unzureichenden
Betriebsbedingungen ggf. jede Woche (Traktionsbatterie) oder jeden Monat
(erneuerbare Energiesysteme).
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