Arthur Schnitzler (1862-1931) Claude Monet (1840-1926): Impression. Soleil levant (1873) Fernand Khnopff (1858-1921): Die Sphinx oder Die Kunst oder Die Zärtlichkeit (1896) Margaret Macdonald Mackintosh, Speisekarte (1901) Benz-Wagen (Modell von 1886) Zeitgenössische Straßenbeleuchtung Frühes Kurbeltelefon Hermann Bahr (1863-1934): Die neue Psychologie (1890) Ernst Mach (1838-1916): Beiträge zu einer Analyse der Empfindungen (1886) Nicht das Ich ist das Primäre, sondern die Elemente (Empfindungen). [...] Die Elemente bilden das Ich. Ich empfinde Grün, will sagen, dass das Element Grün in einem gewissen Complex von anderen Elementen (Empfindungen, Erinnerungen) vorkommt. Wenn ich aufhöre Grün zu empfinden, wenn ich sterbe, so kommen die Elemente nicht mehr in der gewohnten geläufigen Gesellschaft vor. Damit ist alles gesagt. Nur eine ideelle denkökonomische, keine reelle Einheit hat aufgehört zu bestehen. Das Ich ist keine unveränderliche, bestimmte, scharf begrenzte Einheit. [...] Das Ich ist unrettbar. Teils diese Einsicht, teils die Furcht vor derselben führen zu den absonderlichsten pessimistischen und optimistischen, religiösen, asketischen und philosophischen Verkehrtheiten. Der einfachen Wahrheit, welche sich aus der psychologischen Analyse ergibt, wird man sich auf die Dauer nicht verschliessen können. Man wird dann auf das Ich, welches schon während des individuellen Lebens vielfach variiert, ja im Schlaf und bei Versunkenheit in eine Anschauung, in einen Gedanken, gerade in den glücklichsten Augenblicken, teilweise oder ganz fehlen kann, nicht mehr den hohen Wert legen. Die scheinbare Beständigkeit des Ich besteht vorzüglich nur in der C o n t i n u i t ä t, in der langsamen Aenderung. Die vielen Gedanken und Pläne von gestern, welche heute fortgesetzt werden, an welche die Umgebung im Wachen fortwährend erinnert (daher das Ich im Traume sehr verschwommen, verdoppelt sein, oder ganz fehlen kann), die kleinen Gewohnheiten, die sich unbewusst und unwillkührlich längere Zeit erhalten, machen den Grundstock des Ich aus. Grössere Verschiedenheiten im Ich verschiedener Menschen, als im Laufe der Jahre in ein e m Menschen eintreten, kann es kaum geben. Wenn ich mich heute meiner frühen Jugend erinnere, so müsste ich den Knaben (einzelne wenige Punkte abgerechnet) für einen Andern halten, wenn nicht die Kette der Erinnerungen vorläge. Schon manche Schrift, die ich selbst vor 20 Jahren verfasst, macht mir einen höchst fremden Eindruck Die sehr allmälige Aenderung des Leibes trägt wohl auch zur Beständigkeit des Ich bei, aber viel weniger als man glaubt. [...]Man kennt sich persönlich sehr schlecht. Als junger Mensch erblickte ich einmal auf der Strasse ein mir höchst unangenehmes widerwärtiges Gesicht im Profil. Ich erschrak nicht wenig, als ich erkannte, dass es mein eigenes sei, welches ich an einer Spiegelniederlage vorbeigehend durch zwei gegen einander geneigte Spiegel wahrgenommen hatte. Vor nicht langer Zeit stieg ich nach einer anstrengenden nächtlichen Eisenbahnfahrt sehr ermüdet in einen Omnibus, eben als von der andern Seite auch ein Mann hereinkam. „Was steigt doch da für ein herabgekommener Schulmeister ein“, dachte ich. Ich war es selbst, denn mir gegenüber hing ein grosser Spiegel. [...] Das Ich ist so wenig absolut beständig als die Körper. Sigmund Freud (1856-1939): Die Traumdeutung (1900) Edouard Dujardin: Les lauriers sont coupés (1887) [= Der Lorbeer ist geschnitten] James Joyce: Ulysses (1922) Wie lang' wird denn das noch dauern? Ich muß auf die Uhr schauen ... [...] Erst viertel auf zehn? ... Mir kommt vor, ich sitz' schon drei Stunden in dem Konzert. (7) Wie lang' wird der da noch brauchen, um sein Glas in's Futteral zu stecken? (13) Wie lang' ist das jetzt her ? – neun Jahr' ... (25) Wie lang werd' ich denn da noch sitzen bleiben? Es muß Mitternacht vorbei sein ... hab' ich's nicht früher schlagen hören? (30) Wie lang' hab' ich denn geschlafen? – Muß auf die Uhr schau'n ... [...] Drei ... (32) Wie lang' hat denn die ganze G'schicht' gedauert? ... Seit'm Jänner? ... (37) Denkmal des Admirals Wilhelm Tegetthoff (1821-1871), errichtet 1886 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Oratorium „Paulus“ (op. 36) Dienstgrade der k.k. Armee: 1. Generäle: 2. Stabsoffiziere: 3. Oberoffiziere: „subalterne O.“: 4.Unteroffiziere: Feldmarschall Feldmarschall-Lieutenant General-Major Oberst Oberstlieutenant Major Hauptmann oder Rittmeister Oberlieutenant Lieutenant Kadett Feldwebel Zugsführer Korporal Theodor W. Adorno: Studien zum autoritäre Charakter (Adorno u.a.: The Authoritarian Personality, 1950; Begriff v. Erich Fromm) ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Konventionalität Autoritätsfixiertheit Autoritäre Aggression Reflexionsfeindlichkeit Identifikation mit der Macht Projektivität Destruktivität [u.a.] Hugo von Hofmannsthal (1874-1929): Gestern (1891), Ein Brief (1902) Richard Beer-Hofmann (1866-1945): Der Tod Georgs (1900)