Fragen wie Küsse Fragen können wie Küsse schmecken Systemische Fragetechniken Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Systemische Ansatz Der jeweilige Systemzustand wird von verschiedenen Menschen auch verschieden erlebt. Systeme verändern sich ständig: verändert sich ein Teil des Systems, kann sich das gesamte System verändern. Jedes Verhalten eines Systemmitgliedes ist das Ergebnis seiner Anpassung an alle inneren und äußeren Einflüsse und daher – aus seiner Sicht – angemessen. Ein System kann von außen nur dann zu einer Veränderung angeregt werden, wenn die geplante Maßnahme zum momentanen inneren Zustand des Systems passt (Grau u.a.1990, v.Schlippe/Schweitzer 1998, Radatz 2008) Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Systemische Ansatz Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse „Fragen können wie Küsse schmecken ist eine Metapher, eine Einladung, ein kleiner Blick in eine bestimmte Lebensphilosophie. Diese beinhaltet -mit aller Energie bei den Menschen zu sein, -leidenschaftlich zu fragen -voran zu wollen -und dabei alle verfügbare Behutsamkeit und Lust auf die Schnörkel in der Seele anderer Menschen zu zeigen“ (KindlBeilfuß 2008,8). Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Jedes gelungene Gespräch lebt von der Sensibilität der Gesprächspartner. Nur wenn Kommunikation zur Begegnung wird, fühlt man sich im wahrsten Sinne verstanden, geschätzt und um einige wertvolle Einsichten und frische Ideen reicher. Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Kommunikationsmodell (Schulz von Thun) Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Jede Äußerung des Senders (des Sprechenden) hat vier Seiten, die mitgeteilt werden: -Der Sachinhalt: Informationen zur Sache an sich -Die Selbstkundgabe: Informationen über den Sender der Nachricht und seine aktuelle Befindlichkeit -Der Beziehungshinweis: Hinweise auf die Beziehung zum Empfänger aus der Sicht des Senders -Der Appell: der Versuch, den Empfänger zu beeinflussen, Denken, Fühlen oder Handeln in eine bestimmte Richtung zu lenken Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Kommunikationsmodell Fragen wieThun) Küsse (Schulz von Der Empfänger der Nachricht hat wiederum auch vier Antennen bzw. vier Ohren, die die Nachricht aufnehmen können: -Das Sach-Ohr versucht den Informationsgehalt zu verstehen -Das Selbstkundgabe-Ohr forscht, was für Gefühle und Motive mein Gegenüber hat -Das Beziehungs-Ohr registriert scheinbare Einstellungen und „Bewertungen“ der eigenen Person gegenüber durch den Sender -Das Appell-Ohr ist sensibel gegenüber Aufforderungen oder gar Druck, unter den sich der Empfänger gesetzt fühlt Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Wir stellen Fragen, um jemandem dabei zu helfen , Handlungen zu entwerfen, die zu einem für ihn/sie zufrieden stellenden Ergebnis führen. Systemische Fragen sind offene Fragen und nutzen WWörter: wie, was, wann, wer, womit. Systemische Fragen bringen diejenigen zum Denken, die eine Lösung suchen – was müsste passieren, dass… . Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Wie konstruiert man gute Fragen? •Seien Sie so neugierig, wie Sie nur können! -Üben Sie Querdenken! -Sammeln Sie Ihre Lieblingsbegriffe! -Werden Sie grundsätzlich aktiver! -Gehen Sie Risiken ein, machen Sie ihre Fehler! Sie lernen daraus unendlich viel! Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Viel Spaß und Erfolg beim Fragen und herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth Fragen wie Küsse Kennzeichen uncharmanter, schlecht formulierter Fragen: -Häufig sind es Ja-Nein-Fragen. -Der Inhalt ist genauso trivial wie ihre Formulierung. -Es wird mit einseitigen Annahmen gearbeitet. (Damit beantwortet der Interviewer unmittelbar die Frage, wie er über bestimmte Dinge denkt.) -Dem Befragten wird ein Problem unterstellt. Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich BEO‘S WORKSHOP Bayreuth 25.3.2009 Universität Bayreuth