Wir verändern. „ICH WILL MICH“ »Das Team im Regenbogenhaus und das Modellprojekt« 11.05.2010 Florian Steitzer 1 Wir verändern. Themen 1. Anforderungen an die Mitarbeiter 2. Alltägliche Situationen (Ein Praxisbeispiel) 3. Alternativen zu Psychopharmaka in Bildern 4. Schlussbetrachtungen 11.05.2010 Florian Steitzer 2 Wir verändern. Zentrale Grundrechte • „Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“(Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz). • „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“(Art. 3 Abs. 3 Satz 2 Grundgesetz) 11.05.2010 Florian Steitzer 3 Wir verändern. 1. Anforderungen an die Mitarbeiter Wir als Betreuer/Assistenten stehen für: • • • • • Gleichberechtigung/Chancengleichheit Selbstbestimmung Eigenverantwortung Integration/Inklusion Normalisierung 11.05.2010 Florian Steitzer 4 Wir verändern. 1. Anforderungen an die Mitarbeiter „Alles wirkliche Leben ist Beziehung“ (Martin Buber) • Der Mitarbeiter ist Begleiter bzw. Assistent der zu betreuenden Person. • Die Mitarbeiter sollen ihre Bezugspersonen nicht erziehen, bevormunden, behandeln, besondern oder isolieren. Sie sollen ihnen nicht vorschreiben was zu tun ist. • Vielmehr geht es darum mit den Bewohnern gemeinsam ihre Ressourcen, Selbstgestaltungsmöglichkeiten und Kompetenzen zu entdecken. • Sich selbst an die Betroffenen als Experten in eigener Sache wenden. (Theunissen) 11.05.2010 Florian Steitzer 5 Wir verändern. 1. Anforderungen an die Mitarbeiter • Beziehung statt Erziehung • Herausforderndes Verhalten braucht Antworten...Keine Angst • Herausforderndes Verhalten erkennen, reflektieren und angemessen reagieren 11.05.2010 Florian Steitzer 6 Wir verändern. Wie erreichen wir unser Ziel? Die Grundhaltung der Mitarbeiter ist geprägt von: • Wertschätzung, Achtsamkeit, Einfühlungsvermögen und der Echtheit in der Beziehungsgestaltung. • Die Wahrnehmung der sozio-emotionalen Bedürfnisse des Gegenübers. • Das Bemühen, sie dem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechend zu beantworten, stehen im Vordergrund. • Den Menschen „da abholen, wo er steht“, und ihn bei seiner Selbstentfaltung einfühlsam begleiten. • Ein geschützter Rahmen für die Überwindung von Ängsten, Entdeckung eigener Möglichkeiten und Entfaltung der Kompetenzen ohne Psychopharmaka 11.05.2010 Florian Steitzer 7 Wir verändern. 1. Anforderungen an die Mitarbeiter • Mitarbeiter mit ihren Fragen und evtl. Ängsten nicht allein lassen. • Fachgespräche, Fort- und Weiterbildungen, Evaluation und Supervision sind Bestandteil des Projektes. • Ein Ansprechpartner aus dem medizinisch- psychologischen Fachbereich. • Die enge Zusammenarbeit mit den Fachärzten ist anzustreben. Dieser muss bei evtl. Kriseninterventionen zu erreichen sein. • Tagesstrukturierende Maßnahmen erweitern. 11.05.2010 Florian Steitzer 8 Wir verändern. 2. Alltägliche Situationen (Ein Praxisbeispiel) • • • • • • • • Bewohner X: 54 Jahre, Intelligenzalter bzw. soziales Alter etwa 12- 14 Jahre. Früherer Alkoholmissbrauch Diabetiker:insulinpflichtig 2 x tgl. BZ-Messung, 2 x tgl. Insulininjektion (Spritz- Ess Abstand beachten) Hauterkrankung (Psoriasis): 3 x tgl. Eincremen Das bedeutet für Ihn: aufgrund der Intelligenzminderung erkennt er die Therapiezusammenhänge nicht. Er verweigert sich. „Fremde“ bestimmen mehre Male am Tag was zu tun ist. Der Bewohner verliert das Vertrauen und wird aggressiv. 11.05.2010 Florian Steitzer 9 Wir verändern. 2. Alltägliche Situationen in denen wir Veränderungen anbieten. • • • • • • Essensituationen Aufstehen und Zu-Bett-gehen Aufgabenverteilung in der Wohngruppe Ausgestaltung des eigenen Zimmers Wahlmöglichkeiten schaffen Verlassen der Wohngruppe am Tag 11.05.2010 Florian Steitzer 10 Wir verändern. 3. Alternativen zu Psychopharmaka in Bildern 11.05.2010 Florian Steitzer 11 Wir verändern. 4. Schlussbetrachtungen • • • • • • • • • Gelegenheiten zum Um-(Lernen) schaffen Eigeninitiative fördern Hilfe zur Selbsthilfe Grenzen die zu respektieren sind werden erklärt Verzicht wird zugemutet, aber auch erklärt Genügend Zeit für Aktivitäten geben Akzeptanz des soz. Umfeldes auch bei Mißerfolgen Keine Vergleiche mit anderen oder Standards Angstfreie, Sicherheit und Halt gebende Umgebung „Keine Fremdbestimmung und Manipulation“ 11.05.2010 Florian Steitzer 12 Wir verändern. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11.05.2010 Florian Steitzer 13