Das neue BNatSchG und das LNatSchG Das neue BNatSchG und das LNatSchG • BNatSchG vom 29. 07. 2009 tritt am 1. 03. 2010 in Kraft • Vollregelung im Sinne der konkurrierenden Kompetenz, Artikel 74 Abs. 1 Nr. 29 GG • Ausschlusswirkung von allg. Grundsätzen • i.ü. Vorrang der Regelungen des BNatSchG gegenüber Regelungen des LNatSchG, Artikel 72 Abs. 3 S. 3 GG • Fortgeltung des LNatSchG, soweit BNatSchG keine Regelungen enthält, – insbesondere Form und Verfahrensfragen Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Ersetzung der Ziele und Grundsätze des LNatSchG durch • Ziele nach § 1 Abs. 1 BNatSchG • Grundsätze nach § 1 Abs. 2- 6BNatSchG • Allgemeine Pflichten von Jedermann und Verwaltung in § 2 BNatSchG zur Umsetzung der Ziele Das neue BNatSchG und das LNatSchG • §3 – Abs. 1 Behörden des Bundes , – Abs. 2 Aufgaben und Befugnisse für BNatSchG – Aufgaben und Befugnisse für LNatSchG in § 42 LNatSchG einschließlich Ermächtigung für ZustVO – Abs. 3 Vertragsnaturschutz ersetzt § 45 LN – Abs. 4 Einbezieung von L.pflegeverbänden und Naturschutzverbänden in Maßnahmenplanung und -umsetzung, - Abs. 5 frühe Kooperation der Behörden, ersetzt § 4 Abs. 1 LN und wird ergänzt durch § 4 Abs. 2 LN - Abs. 7 Aufgaben für Gemeinden nur nach Zuweisung durch Landesrecht Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Land- Forst- und Fischereiwirtschaft insbesondere nach § 5 und § 44 Abs. 4 BNatSchG ersetzen § 3 LN – Abs. 2 gute fachliche Praxis wie bisher – Abs. 3 Aufbau naturnaher Wälder und nachhaltige Bewirtschaftung ohne Kahlschlag – Abs. 4 Fischerei, Erhalt der Gewässer und Uferzonen als Lebensstätten und Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten, Besatz nur mit heimischen Arten, Beschränkung auf nachhaltige Teichwirtschaft – § 44 Abs. 4 Beachtung der Grundsätze der guten fachlichen Praxis und des Fachrechts stellen von Zugriff-, Besitz- und Vermarktungsverbot frei – Sonderregelungen für Anhang IV-Arten und europ. Vogelarten Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Landschaftsplanung nach §§ 8-12 BNatSchG ersetzen § 8 LNatSchG • Ausgenommen: – Integration der Landschaftsplanung in Landesplanung, § 8Abs. 2-4 jeweils S. 2 LN – Zuständigkeit für L.planung § 8 Abs. 5 LN – Wg. § 10 Abs. 2 BNatSchG derzeit nur freiwilliges L. programm wird durch Integration in Landesentwicklungsplan verbindlich – Grünordnungspläne nach § 11 Abs. 2 S. 2 freiwillig, mit Integration in Bauplan verbindlich Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Eingriffsrecht – §§ 13-18 BNatSchG ersetzen §§ 9 ff LN • ausgenommen § 12 Abs. 2 und 3 LN, Kompensationsverzeichnis • ausgenommen § 15 LN, UVP-Tatbestände – Abgelöst werden auch EingriffsVO wg. § 13 BNatSchG und – AusgleichszahlungsVO wg. 15 Abs.7 S. 2 BNatSchG Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Schutzgebiete, §§ 22 - 29 BNatSchG – Nationales Naturmonument, § 24 Abs. 4 BNatSchG – ersetzen materielles Schutzgebietsrecht in §§ 16 – 23 LN, ausgenommen • Zuständigkeitsregeln, jeweils in Abs.3, speziell § 19 Abs. 2 S. 2 und 23 Abs. 3 und Abs. 4 S.1, • Naturmonument, Zuständigkeit obere N.behörde • Verfahren § 22 Abs. 2 BNatSchG i.V.m.§ 16 Abs. 3-7 LN – § 22 Abs. 3 BNatSchG ersetzt § 24 LN, Sicherstellung – VO-Änderungen, • soweit materielle Voraussetzungen nach BNatSchG vorliegen • im landesrechtlich geregelten Verfahren Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Natura 2000, §§ 31- 34 BNatSchG – ersetzt §§ 26, 27 LN • ausgenommen Gebietsausweisung, Inhalt der Bewirtschaftungspläne und Einzelmaßnahmen, § 25 LN wg. § 32 Abs. 3 BNatSchG – Speziell Verträglichkeitsprüfung für • FFH-Vorschlagsgebiete frühestens ab Aufnahme in EG-Amtsblatt bzw. • für national bereits ausgewiesene Vogelschutzgebiete, Vgl. § 34 Abs. 1 i.V.m. § 7 Abs. 1 Nr. 6-8 BNatSchG Das neue BNatSchG und das LNatSchG • § 39 Abs. 1 und 5, 6 BNatSchG ersetzen § 28 Abs. 1 und 2 LN Artenschutz • § 30 Abs. 2 bis 4 BNatSchG ersetzen § 28 Abs. 3 LN – Ausnahme nach § 30 Abs. 3, Befreiung nach § 67 ggf. vorab möglich nach § 30 Abs. 4 BNatSchG – Freistellung zgst. Ldw. Vertragsprogramme und Bergbau, § 30 Abs. 5-6 BNatSchG • § 40 Abs. 4 BNatSchG ersetzt § 28 Abs. 4 LN • § 29 Abs. 3 LN i.V.m. § 30 Abs. 7 BNatSchG, Registereinträge und -führung Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Biotopverbund und Biotopvernetzung nach §§ 20, 21 BNatSchG ersetzen § 29 Abs. 1-2 LN • Zoorecht, § 42 BNatSchG ersetzt §§ 30 – 32 LN – Kleingehege nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG – Genehmigung für: bestimmte Anlage, bestimmten Betreiber, Zahl der Individuen jeder Tierart und für Betriebsart • Tiergehege sind nach § 43 BNatSchG anzeigepflichtig – Anordnungs-, Beseitigungsermächtigung, Abs. 3 S. 2 – Ausnahmen nach § Abs. 4 sind noch keine bestimmt. Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Betreten der Freien Landschaft nach § 59 BN ersetzt § 33 Abs. 1 S. 1 LNatSchG • Maßgeblichkeit des Waldrechts für Betreten des Waldes, § 59 Abs. 2 S.1-2 • § 33 Abs. 1 S.2-4 und Abs. 2 LNatSchG gelten weiter i.V.m. § 59 Abs. 2 S. 3 BN • § 34 LNtSchG Kennzeichungsberechtigung besteht weiter • Haftungsausschluss nach § 60 BN Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Vorkaufsrecht nach § 66 BN für – Nationalpark-, Nationalmonument- sowie Naturschutzgebietsgrundstücke – Grundstücke mit Naturdenkmälern – Grundstücke mit oberirdischen Gewässern Unter den Voraussetzungen - kein vorrangiges Vorkaufsrecht nach GrundstVerkG oder ReichsSiedlG - kein Verkauf zwischen Ehegatten oder Verwandte 1. Grades Zweck des Ankaufs muss Naturschutz oder Erholung sein Das neue BNatSchG und das LNatSchG • Befreiung nach § 67 – aus Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses notwendig (Nr. 1) – Wegen unzumutbarer Belastung im Einzelfall und Vereinbarkeit einer Abweichung mit den Belangen des Naturschutzes (Nr. 2) – Abweichung von Verboten des §33 Abs. 1BN oder Ge-/Verboten nach § 32 Abs.3 bzw. § 44 BN wegen unzumutbarer Belastung( Problem zwingender Gründe des überwieg., öffentlichen Interesses nach § 44 Abs. 7Nr.5 BN) - Möglichkeit von Nebenbestimmungen, § 67 Abs. 3 BN und Mitwirkungs-, Leistungspflichten nach § 15, 17 BN Naturschutz- und Wasserrecht • § 1 Abs. 3 Nr. 3 BNatSchG, Gewässer als Teil eines funktionsfähigen N.haushalts – Insbesondere natürliche und naturnahe Gewässer einschl. Ufer, Auen und sonstiger Rückhalteflächen • Bewahrung vor Beeinträchtigungen • Erhalt der natürlichen Dynamik und Selbstreinigungsfähigkeit • Beitrag des Naturschutzes zu Hochwasserschutz, vorsorgenden Grundwasserschutz und ausgeglichenen Niederschlags-Abflusshaushalt • Vgl. auch § 39 WHG Naturschutz- und Wasserrecht • Erhalt und ggf. Neuschaffung von siedlungs(nahen) Freiräumen und ihrer Bestandteile, § 1 Abs. 6 BNatSchG, unter anderem • Fluss- und Bachläufe samt Uferzonen und Auebereichen • Stehende Gewässer Naturerfahrungsräume Gartenbau- u. landwirtschaftlich genutzte Flächen Naturschutz- und Wasserrecht • § 5 Abs. 4 fischereiwirtschaftliche Nutzung – oberirdische Gewässer samt Uferzonen sind – als Lebensstätten und Lebensräume – für heimische Tier- u. Pflanzenarten zu erhalten – Besatz nur mit heimischen Tierarten – Fischzucht und Teichwirtschaft dürfen heimische Tierund Pflanzenarten nur, soweit für nachhaltiger Ertragsziele erforderlich, beeinträchtigen vgl. WHG: § 33 Mindestwasserstand, § 34 Durchgängigkeit, § 35 Wasserkraft und Fischschutz Naturschutz- und Wasserrecht • § 30 Abs. 2 BNatSchG, gesetzlicher Biotopschutz für – Nr. 1 Natürliche und naturnahe Bereiche fließender und stehender (Binnen)gewässer einschl. • zugehöriger uferbegl. natürlicher/naturnaher Vegetation • natürlicher/naturnaher Verlandungsbereiche, • Altarme u. regelmäßig überschwemmter Bereiche – Nr. 2 u.a. Röhrichte, Nasswiesen und Quellbereiche § 30 Abs. 3, Ausnahme nur bei Ausgleichbarkeit Vgl. § 39 WHG standortgerechte Ufervegetation und ökol. Funktionsfähigkeit von Gewässer Naturschutz- und Wasserrecht • § 61Abs. 1 Bauverbot im Außenbereich auf 50m von der Uferlinie wie § 38 WHG – an Bundeswasserstraßen – Gewässern erster Ordnung – Stehenden Gewässern mit mehr als 1 ha Ausgenommen nach Abs. 2: - Bauanlagen mit Besitzstand - Bauanlagen in Ausübung wasserwirtschaftl. Rechte, Aufgaben der Bewirtschaftung eines Gewässers - Anlagen des öff. Verkehrs, Rettungswesens, des Hochwasserschutzes u. der Verteidigung Ausnahme nach Abs. 3 Nr. 1 u.2 auf Antrag