Fremdsprachenunterricht im Rahmen der Studien des Tourismus an europäischen Hochschulen Abschlussergebnis der Untersuchung, durchgeführt von Arbeitsgruppe “SLEST” im Rahmen des “Leonardo-da-Vinci”-Projektes Das vorliegende Projekt wird finanziert mit Unterstützung der Europäischen Kommission. Die Verantwortung für diese Publikation und die Copyrights liegen ausschließlich bei ihren Autoren. Die Kommission übernimmt keine Verantwortung über mögliche Verwendung der vorliegenden Informationen. Anzahl und Charakteristika der Bildungsstätten Frankreich Deutschland England Italien Polen Slowenien Spanien Es gibt ca. 900 Bildungsstätten mit Fachbereich Tourismus. Die Anzahl der Universitäten, an denen Diplom in Tourismus erworben werden kann, liegt zwischen 30 und 50 (10 Universitäten allein in Paris und Umgebung). An ca. 16 Hochschulen (größtenteils FH) werden zahlreiche Studiengänge angeboten. Meistens wird der Studiengang als Tourismus BWL bezeichnet und unterschiedlichen Fachbereichen zugeordnet. Fast ein Drittel der 333 Universitäten und anderer Ausbildungsstätten in Großbritannien bieten wissenschaftliche Studiengänge in Tourismus auf verschiedenen Niveaus an. Fremdsprachenunterricht ist nicht immer vorgesehen, und in einigen Fällen ist es keine Pflichtveranstaltung. An fast 60 Universitäten sind drei Studienjahre in Tourismus vorgesehen (meistens an ökonomischen oder philologischphilosophischen Fakultäten). Zu erwerbende Abschlüsse reichen von Verwaltung territorialer Ressourcen bis Tourismus BWL. In Bezug auf Studieninhalte herrscht an den Hochschulen keine Einigkeit. 18 Universitäten bieten unterschiedliche Schwerpunkte an (MA). 27 Universitäten sind privat (MA- und BScAbschluss), und 18 Universitäten sind öffentlich (MA). Außerdem werden TourismusStudien an 10 Colleges angeboten (BSc). Es gibt zwei Universitäten und drei Colleges. An allen Universitäten ist der Studiengang Tourismus einem ökonomischen Fachbereich zugeordnet. In diesem Land können TourismusKurse an ca. 45 Universitäten belegt werden (alle sind nach demselben Modell aufgebaut). Daneben existieren 73 Fachschulen (öffentlich und privat; Dauer: Niveau 1: zwei Jahre; Niveau 2: zwei Jahre). Merkmale des Fremdsprachenunterrichts Frankreich Deutschland Das Niveau der Sprachkurse liegt zwischen BAC+1 a und BAC+5 (BAC ist äquivalent zum Abitur). Englisch nimmt allgemein eine führende Rolle im Fremdsprachenunterricht an. Es ist auch möglich, andere Fremdsprachen zu wählen. - Keine Sprache wird besonders hervorgehoben. – Zwei Universitäten bieten keine Fremdsprachen in TourismusStudiengängen an. - Englisch ist überall eine Pflichtsprache. England Der Unterricht ist sehr flexibel: die Studenten bestimmen die Inhalte und das Einstiegs- bzw. Abschlussniveau. Jede Universität entscheidet sich unabhängig für passende Unterrichtsmodule. Die Kurse zielen eher auf kaufmännische als auf sprachliche Qualifikationen ab. In erster Linie werden die meist gefragten Sprachen Französisch und Spanisch unterrichtet. Einige Kurse entsprechen einem hohen Unterrichtsniveau (keine Pflichtveranstaltungen). Italien Polen Slowenien Spanien Es werden keine Fremdsprachen besonders hervorgehoben. (an einigen Universitäten gehören Fremdsprachen nicht zum Studienplan. Das allgemeine Ministeriumsprogramm sieht keine Fremdsprachenkurse, sondern nur eine Abschlußprüfung in Fremdsprachen vor. Die meist unterrichteten Sprachen sind Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch. Die Unterrichtsthematik leitet sich vom branchenspezifischen Wortschatz ab: - Geographie -Architektur - Geschichte - Hotellerie und Gastronomie - Freizeit - Kommerz/ Ökonomie Zwei Sprachen sind obligatorisch. (verschiedene Niveaus), eine davon muss Englisch sein. An Fach(hoch)schulen (College) ist eine dritte Fremdsprache zu belegen. An der Universität: Allgemeine Fremdsprache + Wirtschaftssprache / alle Studenten müssen dieselbe Sprache belegen. College: auch Fachsprache - Englisch ist überall obligatorisch - Viel seltener sind auch Deutsch und Französisch Pflichtsprachen. Prüfungsaspekte Frankreich Deutschland England Der Lehrgang und die Prüfungen konzentrieren sich auf Bereiche wie: Reiserecht und Betriebswirtschaft, europäisches Management in Tourismus, Promotion des Kulturerbes, Tourismustechniken und Freizeit, Beförderung, Verwaltung der touristischen Strukturen, nachhaltige Erschließung der Bergregionen, etc. In der Regel sind die Prüfungsinhalte nicht im Studienplan festgelegt. Jeder Kursleiter integriert in die Prüfung Aspekte, die er für wichtig hält. Der für Sprachen zuständige Fachbereich entscheidet autonom über die zu prüfenden Gebiete. Üblicherweise geht es um vier Sprachkompetenzen, die sowohl bereits im Unterricht als Klassenarbeit, als auch in der Prüfung nach dem Kurs geprüft werden. Italien In der Regel sind die Prüfungsinhalte nicht im Studienplan festgelegt. (Ausnahme sind allgemeine Hinweise, wie z.B. mündliche oder schriftliche Prüfung). Polen Die Kursleiter bestimmen eigenständig den Inhalt (mündlich, schriftlich, Niveau, etc.) Slowenien Spanien Es überwiegen schriftliche Prüfungen (60% schriftlich, 40% mündlich). Das College scheint realitätsnähere Prüfungsinhalte aus dem Bereich Tourismus zu haben. In der Regel sind die Prüfungsinhalte nicht im Studienplan festgelegt. Anzahl der Studienjahre/ Stundenzahl des Fremdsprachenunterrichts Frankreich Deutschland England Italien Polen Slowenien Spanien Die Studienzeit ist in ein kurzes Studium (1 bis 2 Jahre) und ein langes Studium (3 bis 5 Jahre) aufgeteilt. Es werden keine Angaben bezüglich Stundenzahl für Fremdsprachenunterricht gemacht (kommt auf einzelne Bildungsstätte an). An einigen Universitäten sind Fremdsprachen keine Pflicht. In vier Fällen werden die Sprachkurse angeboten, allerdings sind diese fakultativ. Die führenden Fremdsprachen sind Englisch, Französisch und Spanisch (andere Sprachen sind optional). Die Stundenzahl variiert zwischen 90 und 180 Stunden in der gesamten Studienzeit. In der Regel gibt es Studiengänge von zwei bis drei Jahre. Wöchentlich sind für Fremdsprachenunterricht von zwei bis vier Stunden vorgesehen. Einige Universitäten bieten Auslandsaufenthalt von drei bis sechs Monate an. An den Universitäten werden grundsätzlich während zwei oder drei Jahre zwei Sprachen unterrichtet (oft ist Englisch Pflicht). Die Stundenzahl variiert von Uni zu Uni, durchschnittlich sind es für die gesamte Studienzeit 9 Credits für die erste Sprache und 6 für die zweite. (Eine exakte Stundenzahl ist dabei nicht angegeben, in Rom “La Sapienza”, 4 Credits entsprechen ca. 60 Unterrichtsstunden. Die Gesamtstudienzeit beträgt vier Jahre. Es sind mindestens 120 Stunden pro Fremdsprache (60 Stunden pro Semester). An den Universitäten sind es drei oder vier Jahre. Ein Studiengang an den Colleges dauert zwei bis drei Jahre. Pro Jahr sind zwischen 60 und 90 Stunden pro Fremdsprache vorgesehen. Es werden 90 Unterrichtsstunden pro Jahr in Englisch als Pflichtsprache während zwei oder drei Studienjahre angeboten. Zur Zeit steht ein Vorschlag zur Diskussion, die Stundenzahl zu verdoppeln. Abschlussniveau ► “Europäischer Referenzrahmen” Frankreich Deutschland KEIN Bezug auf den Europäischen Referenzrahmen. Es gibt Stufen mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen (üblicherweise 5), nach denen Sprachkompetenzen von Studenten bewertet werden. (die Anwendung des Referenzrahmens ist in Planung). KEIN Bezug auf den Europäischen Referenzrahmen. England Italien Polen Slowenien Spanien KEIN Bezug auf den Europäischen Referenzrahmen (nur beispielsweise “GCSE – CStufe”, sonst immer nur uneinstimmige Definitionen). In KEINEM Studienplan von ca. 40 Universitäten mit Fachbereich Tourismus o.ä. findet man Anlehnung an den Referenzrahmen KEIN Bezug auf den Referenzrahmen Im Allgemeinen wird das anspruchsvolle Niveau des Sprachunterrichts gefordert, einschließlich Fachsprache. KEIN Studienplan sieht die Anwendung des Referenzrahmens vor. Generell spricht man von Anfänger- und Fortgeschrittenenniveau. KEIN Bezug auf den Referenzrahmen