Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung Fachgebiet Landschaftsökonomie Prof. Dr. Volkmar Hartje www.landschaftsoekonomie.tu-berlin.de EB 4-2 Projektbetreuung: Alexandra Dehnhardt Julie Donner (Tutorin) Tel. : 030 / 314-21358 Email : [email protected] [email protected] schnee von gestern – Anpassungsstrategien des Wintertourismus an den Klimawandel am Beispiel ausgewählter ostdeutscher Mittelgebirgsregionen – Hauptstudiumsprojekt Laufzeit Wintersemester 2009/2010 Betreuung Alexandra Dehnhardt, Julie Donner (Tutorin) TeilnehmerInnen ca. 15 Studierende Ausgangslage Der Tourismus ist einer der Wirtschaftszweige, die vom Klimawandel unmittelbar betroffen sein werden. Während der Städte- und Kulturtourismus noch vergleichsweise unabhängig von den klimatischen Verhältnissen ist, ist ein wesentliches Merkmal des Sommer- und Wintertourismus in unseren Breitengraden eine klimatisch bedingte Saisonabhängigkeit. Beim Wintertourismus zeigt der Klimawandel bereits jetzt schon erkennbare Wirkungen. Die immer wärmeren Winter stellen eine Gefahr für die Schneesicherheit in den Skigebieten und damit für die regionale Wirtschaft dar. Laut einer Studie der OECD ist die Lage für Deutschland besonders düster: bei einem Temperaturanstieg bis 2025 um ein Grad wird sich die Zahl der schneesicheren Skigebiete um 60 Prozent reduzieren. Die niedrig liegenden Skigebiete der Mittelgebirgsregionen werden dabei am stärksten betroffen sein. Dazu kommt noch eine voraussichtliche Erhöhung der Niederschläge im Winter, d.h. es gibt nicht nur keinen Schnee, sondern regnet auch noch. Infolge dieser Entwicklung machen sich viele Skigebiete ernsthafte Sorgen um ihre wirtschaftliche Grundlage. Doch wie reagieren die Wintersportorte auf die düsteren Prognosen? Im Rahmen des Studienprojektes wollen wir am Beispiel ausgewählter ostdeutscher Mittelgebirgsregionen (z.B. Fichtelgebirge, Harz, Erzgebirge – Auswahl steht noch nicht fest) die Tourismusentwicklung unter den Bedingungen des Klimawandels betrachten und alternative touristische Anpassungsstrategien, wie z.B. Diversifizierung des Angebotes oder Umstellung vom schneegebundenen Tourismus auf andere Angebote, bezüglich ihrer Chancen und Risiken analysieren. Zielsetzung und Vorgehensweise Ziel des Studienprojektes ist es, die Chancen und Probleme alternativer Tourismusstrategien zur Anpassung an den Klimawandel am Beispiel des Wintertourismus zu analysieren. Folgenden Inhalten werden wir uns dabei unter anderem widmen: • Bestandsaufnahme ¾ Ökonomische Bedeutung des Wintertourismus der ausgewählten Mittelgebirgsregionen (Angebotsstruktur, Nachfrage, Entwicklungstrends, regionalökonomische Effekte,…) ¾ Ökologische Wirkungen des Wintertourismus ¾ Welche Einflussfaktoren wirken auf die demographischer Wandel, Strukturwandel,…)? Tourismusentwicklung (Klimawandel, ¾ Nachfrageentwicklung: Gründe für die Destinationsentscheidung, Wahlverhalten der Kunden, Verunsicherung,… • Vulnerabilität und Anpassungsstrategien ¾ Betroffenheit, Anpassungserfordernisse, Steuerungsmöglichkeiten ¾ Vulnerabilität des Wintertourismus: wie wirkt der Klimawandel, wie klimasensitiv ist das System, Entwicklungen und Prognosen,…? ¾ Potenzielle Anpassungsstrategien: künstliche Beschneiung, Umstellung auf andere Angebote (Wellness, Kultur), Diversifizierung des Angebotes (Sommertourismus, Ganzjahrestourismus) ¾ Erschließung des touristischen Potenziales der Kulturlandschaft • Befragung touristischer Anbieter in den ausgewählten Regionen • Evtl. Nutzerbefragung: Schneesicherheit als ein wesentliches Kriterium der Destinationswahl? • Analyse und Bewertung alternativer Strategien für die ausgewählten Destinationen ¾ Ökonomische Wirkungen ¾ Ökologische Probleme ¾ Einschätzung der Potenziale und Anpassungsmöglichkeiten Die Einschätzung der Potenziale touristischer Anpassungsstrategien an den Klimawandel erfolgt aus einem inter- und transdisziplinären Blickwinkel, indem sowohl Aspekte der Tourismusforschung und des touristischen Destinationsmanagements, der Raumplanung und Regionalentwicklung, des Klimawandels und der Forschung zu Anpassungsstrategien sowie lokaler / regionaler Entscheidungsprozesse zusammengeführt werden. Entsprechend soll das Studienprojekt Studierende aus unterschiedlichen Interessensbereichen ansprechen.