Die Zeit nach der Geburt - Universitätsspital Basel

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Die Zeit nach der
Geburt: Informationen
und Empfehlungen
Universitätsspital
Basel
Frauenklinik
Inhalt
Willkommen auf der Abteilung für Mutter und Kind
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Ihr Aufenthalt bei uns
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Stillen an der Universitäts-Frauenklinik
Nach der Geburt
Rückbildung der Gebärmutter
Blutungen, Wochenfluss
Nachwehen
Sauberkeit und Hygiene
Heilung von Dammschnitten oder Geburtsverletzungen
Fieber
Geschwollene Hände und Füsse
Hormonumstellungen
Verhütung
Nachkontrolluntersuchung
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Gymnastikübungen
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Die Ernährung in der Stillzeit
Die ersten Lebensmonate
Routineuntersuchungen und Hüftultraschall
Stoffwechselscreening
Allergievorbeugung
Vitamin-D-Vorsorge
Rauchen
Sonnenschutz
Schreiprobleme des Kindes
Plötzlicher Kindstod
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Tipps zur Babypflege
Frauenmilchbank
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Wichtige Telefonnummern
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Willkommen auf der Abteilung für Mutter und Kind
Das Team der Abteilung für Mutter und Kind der Frauen­
klinik am Universitätsspital Basel gratuliert Ihnen zur Geburt
Ihres Kindes.
Unser Ziel ist es, dass Sie, Ihr Kind und Ihre Angehörigen auf unserer Abteilung optimal betreut werden. Wie der Name der Abteilung für «Mutter und Kind» ausdrückt, steht die Mutter-Kind-Beziehung im Zentrum.
Geniessen Sie in hellen Zimmern durch Rooming-in die
Zweisamkeit, und sollte Ihr Neugeborenes auf der Neonatologie sein, bleibt dank räumlicher Nähe der intensive Kontakt bestehen.
In unserer stillfreundlichen UNICEF / WHO-zertifizierten
Klinik stehen Ihnen Hebammen, Pflegefachfrauen und Still­
beraterinnen zur Seite.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frauenklinik am
Universitätsspital Basel sind auf dem neuesten Stand von
Forschung und Technik. Fragen, die Sie sich während Ihres Aufenthaltes stellen, beantworten wir gerne. Viele Antworten finden sich auch in dieser Broschüre. Sie gibt Ihnen
zudem zahlreiche Empfehlungen von Fachleuten, die über
den Spitalaufenthalt hinaus nützlich sind.
Wir hoffen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen und gerne an
diese Zeit nach der Geburt zurückdenken
Leitung der Abteilung Mutter und Kind | Frauenklinik
Prof. Dr. Johannes Bitzer
Chefarzt a.i.
Prof. Dr. Irene Hösli
Abteilungsleiterin Geburtshilfe
und Schwangerschaftsmedizin
Johanna Biedermann
Leiterin Pflege
Abteilung für Mutter und Kind
Neonatologie
Dr. René Glanzmann
Leitender Arzt a.i. Neonatologie UKBB
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Ihr Aufenthalt bei uns
Pflege
Nach der Geburt werden Sie und Ihr Kind rund um die Uhr
von qualifizierten Pflegefachfrauen betreut. In einem Erstgespräch möchte die für Sie zuständige Pflegefachfrau erfahren, welche Bedürfnisse und Erwartungen Sie bezüglich
Pflege, Beratung und Anleitung haben.
Kinderärztin / Kinderarzt: Ihr Kind erhält bei Ihnen im Zimmer
eine Eintritts- und Austrittsuntersuchung. Dabei werden
Ihre Fragen gerne beantwortet. Da eine Kinderärztin bzw.
ein Kinderarzt jederzeit im Hause ist, kann Ihr Kind bei auftretenden Problemen sofort untersucht werden.
Während Ihres Aufenthaltes ist die Pflegefachfrau für die
notwendigen Beobachtungen und Kontrollen (Rückbildung
der Gebärmutter, Dammnaht, Brust etc.), für die Unterstützung bei Körperpflege und Mobilisation sowie für die Durchführung von diagnostischen und therapeutischen Massnahmen (Blutentnahmen, Medikamentengabe, Wundpflege
etc.) zuständig.
Physiotherapie
Die Physiotherapeutin besucht Sie im Zimmer, zeigt Ihnen
Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und informiert Sie über die Wirkung der Rückbildungsgymnastik.
(Siehe auch Seiten 14 –15)
Sie berät Sie über Ernährung und Pflege Ihres Kindes und leitet
Sie beim Stillen an. Sie überwacht Ihr Kind und führt die entsprechenden Kontrollen durch. Bei auftretenden Schwierigkeiten sucht die Pflegefachfrau im Gespräch mit Ihnen, Ihren Angehörigen und weiteren Fachpersonen geeignete Lösungen.
Sie plant mit Ihnen den Austritt und sorgt dafür, dass dadurch
ein guter Übergang vom Spital nach Hause gegeben ist.
Visite
Frauenärztin/Frauenarzt: An der Visite werden die physiologischen Prozesse nach der Geburt überprüft, um Abweichungen vom normalen Verlauf frühzeitig erkennen zu können. Dabei ist das gemeinsame Gespräch wichtiger Bestandteil.
Stillberatung
Stillberaterinnen stehen Ihnen bei Fragen oder allfälligen
Problemen während des Spitalaufenthaltes sowie nach
Austritt zur Seite.
Besuche
Die offizielle Besuchszeit ist von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr.
Bedenken Sie bitte, dass Sie für sich und Ihr Kind genügend
Ruhe und Zeit benötigen. Deswegen empfehlen wir Ihnen,
die Besuche einzuschränken (entsprechende Türschilder
stehen zur Verfügung).
Die Visite findet zwischen 8.30 Uhr und 11.00 Uhr statt,
selbstverständlich stehen wir Ihnen auch ausserhalb dieser
Zeiten für Fragen zur Verfügung.
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Stillen an der Universitäts-Frauenklinik
Die Universitäts-Frauenklinik ist eine stillfreundliche Klinik
und hält sich an die von der UNICEF und WHO empfohlenen SCHRITTE ZUM ERFOLGREICHEN STILLEN.
Das können Sie als Mutter bei uns erwarten:
• Wenn Sie stillen möchten, werden Sie von uns unterstützt. Dazu bilden wir uns regelmässig weiter und halten
uns an die gemeinsam erarbeiteten Richtlinien.
• Bereits in der Schwangerschaft informieren wir Sie über
die Vorteile und die Praxis des Stillens.
• Nach der Geburt bleibt das Neugeborene ungestört bei
Ihnen, bis es zum ersten Mal gestillt werden will.
• Ihr Kind ist Tag und Nacht bei Ihnen. Auch wenn Sie zeitweise von Ihrem Kind getrennt sind, unterstützen wir Sie
darin, später stillen zu können.
• Muttermilch ist die beste Säuglingsnahrung und enthält
alles, was ein Säugling zu seiner Entwicklung braucht.
Deshalb wird den gesunden Neugeborenen in der Regel
keine zusätzliche Flüssigkeit oder Nahrung gereicht. Das
Stillen wird dem Rhythmus des Kindes angepasst.
• Wir werben nicht für Muttermilchersatzprodukte, Schoppenflaschen und Nuggi.
• Damit das Kind sein Saugverhalten ungestört erlernen
kann, verzichten wir auf einen routinemässigen Gebrauch
von Nuggis und setzen Saughütchen und Schoppenflaschen nur dann ein, wenn sie notwendig sind.
• Ansprechpersonen im Hause oder extern stehen Ihnen
bei Fragen oder auftretenden Problemen auch nach Ihrem Spitalaustritt zur Verfügung.
• Wenn Sie nicht stillen, werden Sie beim Abstillen sowie
hinsichtlich einer angemessenen Ernährung des Neugeborenen gut und einfühlsam beraten.
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Nach der Geburt
Im Wochenbett (Dauer 6–8 Wochen) erfolgt die Rückbildung aller schwangerschaftsbedingten Veränderungen sowie die Wundheilung an den inneren und äusseren Genitalorganen. Ausserdem kommt die Milchproduktion in Gang,
und die Eierstöcke nehmen ihre Funktion wieder auf.
Rückbildung der Gebärmutter
Die Gebärmutter ist nach der Ausstossung der Plazenta zwischen Nabel und Schambein zu tasten. Am 1. Tag nach der
Geburt steigt sie oft aufgrund der muskulären Entspannung
noch einmal bis zur Nabelhöhe und hat zu diesem Zeitpunkt
ein Gewicht von ca. 1000 g. Anschliessend sinkt sie täglich
etwa einen Querfinger tiefer. Dies wird regelmässig durch die
zuständigen Ärztinnen/Ärzte und Pflegefachfrauen kontrolliert.
Am 10. Tag nach der Geburt ist die Gebärmutter von der
Bauchdecke aus nicht mehr zu tasten. Die Rückbildung ist
aber erst nach 6 bis 8 Wochen endgültig abgeschlossen.
Folgende Massnahmen fördern die Rückbildung:
• Frühes Aufstehen und Bewegungen (Frühmobilisation)
• Rückbildungsgymnastik
• Stillen
• Wehen- und Kontraktionsmittel
• Regulierung der Darmentleerung
• Regelmässiges Wasserlösen
1. Tag
blutige Lochien
5. Tag
braun-rötliche Lochien
10. Tag
dunkelgelbe Lochien
6. Woche versiegen der Lochien
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Blutungen, Wochenfluss
Durch die Ablösung der Nachgeburt (Plazenta und Eihäute)
entsteht in der Gebärmutter eine grossflächige Wunde, ähnlich einer tiefen Schürfwunde. In den ersten Tagen nach
der Geburt ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass
diese Wunde einen normalen Heilungsablauf zeigt. Diese
Abheilung verläuft in mehreren Phasen:
• In den ersten beiden Tagen ist die Blutung relativ stark.
Diese Blutung tritt bei Bewegungen oder beim Aufstehen
oft schwallartig auf. Dabei können auch grosse Blutklumpen (Blutkoagel) und Eihautreste abgehen.
• Innerhalb von 2 bis 3 Tagen geht die Blutung in den so
genannten Wochenfluss (Lochien) über. Er ist zuerst infolge von Blutbeimengungen rot gefärbt. Wenn die Blutungsquellen verheilen, nimmt der Fluss eine bräunliche
Farbe an. Aufgrund des steigenden Anteils an weissen
Blutkörperchen wird er zunehmend gelb, um schliesslich
nach der 4. Woche weisslich zu erscheinen.
Der normale Geruch des Wochenflusses ist leicht fade und
unaufdringlich. Bei übel riechendem Wochenfluss oder plötzlich auftretenden starken Blutungen wenden Sie sich bitte an
Ihre betreuende Pflegefachfrau oder Ihre Ärztin /Ihren Arzt.
Nachwehen
Sowohl die Rückbildung der Gebärmutter als auch der
Wochenfluss werden durch so genannte Nachwehen
beschleunigt. Mütter nach der ersten Geburt verspüren
diese Nachwehen häufig kaum oder nur als ein leichtes Ziehen (meistens beim Stillen). Bei Mehrgebärenden können
die Nachwehen ziemlich kräftig und schmerzhaft sein und
über mehrere Tage andauern. Sie können in diesem Fall ein
Schmerzmittel bei der zuständigen Pflegefachfrau verlangen.
Sauberkeit und Hygiene
Der Wochenfluss ist zwar im Gegensatz zu früheren Lehrmeinungen kein hochinfektiöses Sekret, kann aber dennoch Keime enthalten.
Auf eine ausreichende Hygiene ist daher zu achten:
• Häufiges Wechseln der Binde und die ersten 3– 4 Wochen keine Tampons benutzen
• Gründliches Händewaschen nach jedem Bindenwechsel
• Händewaschen vor jedem Stillen und vor der Versorgung
des Babys
• Die Keime des Wochenflusses sollten nicht mit der
Brust in Berührung kommen, deswegen sollten Sie
während der ersten 3– 4 Wochen nach der Geburt kein
Vollbad nehmen
• In den ersten 6 Wochen nach der Geburt sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden
• Desinfektionsmittel sind nicht notwendig, sie schaden
oft mehr, als sie nutzen.
Heilung von Dammschnitten oder Geburtsverletzungen
In den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt schwillt
das Gewebe im Bereich von Damm- oder Schamlippenverletzungen zunächst an und bereitet vor allem beim Sitzen
Beschwerden. Nach Ablauf der ersten 48 Stunden kommt
es zu einem zunehmenden Abschwellen und raschem Abklingen der Beschwerden. Förderlich ist eine lokale Kälteanwendung mit Coolpacks sowie die vorübergehende
­Einnahme eines abschwellenden und entzündungshemmenden Medikamentes, welches von Ihrer betreuenden
Ärztin, Ihrem betreuenden Arzt verordnet wird.
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Bei der Nahtversorgung von Geburtsverletzungen bzw. von
Dammschnitten werden spontan resorbierbare Fäden verwendet, d.h., die Fäden lösen sich innerhalb von 1 bis 2 Wochen von alleine auf. Eine Fadenentfernung ist nicht nötig.
Bei einer Kaiserschnittentbindung wird für die Versorgung
der Hautnaht in der Regel ein resorbierbarer Faden verwendet, sodass eine Fadenentfernung nicht mehr notwendig ist.
Fieber
Fieber ist immer ernst zu nehmen!
Ab 38 °C (im Mund gemessen) spricht man von Fieber im
Wochenbett. Gründe können beispielsweise sein:
• Entzündung der Gebärmutter bei ungenügender Rückbildung (Kontrolle des Wochenflusses wichtig, letzte Binde
aufheben!)
• Milchstau und/oder Entzündung der Brust
• Harnwegsinfekt
• Thrombose/Lungenembolie
• Infektion der Damm- oder Kaiserschnittnaht
• Andere Erkrankungen
Hormonumstellungen
Durch die extremen Hormonschwankungen im Wochenbett kann es zu verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden kommen, die an sich ohne Krankheitswert sind und von Frau zu Frau mit unterschiedlicher
Intensität auftreten.
«Baby-Blues»
Stimmungsschwankungen sind nach der Geburt normal
und stabilisieren sich meistens nach kurzer Zeit von alleine.
Von himmelhoch jauchzend bis tief betrübt sind alle Empfindungen beschrieben.
Am 3. bis 4. Tag erleben etwa 8 von 10 Frauen den so genannten Heultag, der auch als Baby-Blues bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu einer echten Depression vergeht die niedergeschlagene Stimmung aber recht bald, meistens spätestens nach Austritt aus dem Spital.
Es ist aber wichtig, bei fortbestehender trauriger Grundstimmung, bei Antriebslosigkeit oder Gefühlen von Überforderung dies bei der Frauenärztin /dem Frauenarzt anzusprechen oder sich direkt an die betreffende interne Beratungsstelle zu wenden.
(Siehe wichtige Kontaktstellen auf Seite 30)
Geschwollene Hände und Füsse
Etwa 40 Prozent aller Frauen leiden während der letzten
Schwangerschaftsmonate oder nach der Geburt an schweren Beinen, angeschwollenen Füssen und Händen. Es ist
ratsam, nicht lange in derselben Position zu sitzen oder zu
stehen. Machen Sie im Sitzen regelmässig Übungen, bei
denen Sie zum Beispiel die Füsse kreisen lassen. Essen Sie
nach Möglichkeit keine stark gesalzenen Nahrungsmittel.
Diese Wassereinlagerungen verschwinden normalerweise
innerhalb von 6 Wochen nach der Geburt von selbst. Bei
Verschlimmerung oder Neuauftreten der Beschwerden informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
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Weitere Veränderungen
Im Wochenbett und während des Stillens kommt es oft
zu verstärktem Haarausfall. Da das Haar aber durch die
Schwangerschaft ohnehin dichter geworden ist, ergibt sich
insgesamt kein negativer Effekt.
Ähnlich den Wechseljahren können auch im Wochenbett
heftige und häufig auftretende Schweissausbrüche die
Frauen plagen und ein häufiges Umziehen und Duschen erforderlich machen. Auch daran sind die Hormone schuld.
Verhütung
Wenn Sie nicht stillen, tritt in der Regel nach 4 bis 6 Wochen die erste Menstruation auf. Die ersten Periodenblutungen nach der Geburt sind meist anovulatorisch, d.h. es
reift keine befruchtungsfähige Eizelle heran. Sicherheit und
Garantie gibt es allerdings nicht, so dass zusätzliche Verhütungsmassnahmen daher dringend zu empfehlen sind.
Wird das Kind gestillt, kommt es oft für die Dauer des vollen Stillens zur Laktationsamenorrhoe, d.h., die Menstruation
bleibt aus. Dennoch besteht auch in dieser Zeit kein hundertprozentiger Schutz vor einer neuerlichen Schwangerschaft.
Nachkontrolluntersuchung
Wir empfehlen Ihnen, unmittelbar nach dem Spitalaustritt
einen Termin bei Ihrer Frauenärztin /Ihrem Frauenarzt für die
Nachkontrolle (6 Wochen nach der Geburt) zu vereinbaren.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Rückbildung der Gebärmutter
weitestgehend abgeschlossen und wird von Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt noch einmal kontrolliert. Meist wird
auch eine Krebsvorsorgeuntersuchung des Gebärmutterhalses durchgeführt. Möglichkeiten der Verhütung werden
angesprochen und bei Bedarf in die Wege geleitet.
Ihre Frauenärztin /Ihr Frauenarzt wird bei der Kontrolluntersuchung 6 Wochen nach der Geburt alle Möglichkeiten der
Verhütung mit Ihnen besprechen und Sie eingehend beraten, wenn Sie dies wünschen.
Impfungen
Bestand bei Ihnen in der Schwangerschaft eine sogenannte
Rhesuskonstellation (d.h. Sie selbst sind rhesusnegativ, Ihr
Partner rhesuspositiv), so wird nach der Geburt die Blutgruppe Ihres Kindes untersucht und Sie erhalten, falls Ihr
Kind rhesuspositiv ist, eine intravenöse oder intramuskuläre
Injektion mit einem Anti-D-Präparat. So kann in den meisten
Fällen eine Sensibilisierung gegen das Rhesus-Antigen bei
Ihnen verhindert werden.
Besteht bei Ihnen keine Immunität oder ein unzureichender
Impfschutz gegen Röteln, Masern, Mumps oder Varizellen, so bieten wir Ihnen an, diese Impfungen während Ihres Wochenbett-Aufenthaltes auf der Mutter-Kind-Station
durchführen zu lassen.
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Gymnastikübungen
Beckenbodengymnastik
Die Beckenbodenmuskulatur wird bei der Geburt extrem
überdehnt und dadurch mehr oder weniger verletzt. Bleibt
diese Muskulatur geschwächt, kann es zu Blasen-Inkontinenz oder Senkungen der Gebärmutter führen.
Kontrollieren Sie drei bis vier Wochen nach der Geburt, ob
a. es möglich ist, beim Wasserlösen den Urinstrahl zu unterbrechen. (Achtung: machen Sie das nur zu Beginn des Urinierens und entleeren Sie danach die Blase
vollständig. Dies ist nur ein Test und keine Übung.)
b. beim Lachen, Husten, Niesen usw. kein Urin ­
verloren geht.
c. das Hochziehen des After-Dammbereiches Richtung
Bauchnabel möglich ist.
Die wichtigste Übung nach Ihrer Geburt ist die Wahrnehmung der Beckenboden-Muskulatur und anschliessend
­deren Kräftigung.
Abb. 1: Rückenlage mit hüftbreit aufgestellten Beinen.
Schliessen Sie After, Scheide, Harnröhre und ziehen Sie den
Afterschliessmuskel nach oben in Richtung Bauchnabel.
Stellen Sie sich dabei vor, Sie möchten Winde zurückhalten
oder den Urinstrahl unterbrechen. Spannen Sie 2– 6 Sekunden an und atmen Sie dabei normal weiter. Die Pause nach
dieser Übung beträgt mindestens 10 Sekunden.
Achtung: Bauch- und Gesässmuskulatur müssen
­entspannt bleiben. Es kommt zu keiner sichtbaren
­Bewegung des Beckens.
Machen Sie diese Übung in der ersten Zeit nach der Geburt immer wieder im Liegen 2– 5-mal, aber sooft als möglich pro Tag. Sobald Sie den Beckenboden wieder besser
spüren, steigern Sie auf 10–15 Repetitionen, dies mehrmals
täglich, jetzt aber auch im Sitzen oder im Stehen.
Diese Übung sollten Sie nie mehr ganz vergessen und als
«Alltagsübung» Ihr Leben lang weitermachen.
Bauchmuskulatur
Das Training der Bauchmuskulatur belastet den schwachen
Beckenboden und darf erst 6–8 Wochen nach der Geburt im
Rückbildungskurs begonnen werden. Erst dann ist eine Ermüdung bis zum Muskelkater erlaubt. Üben Sie, wie folgt, Ihre
Bauchmuskulatur in den ersten Wochen nur sanft, um das
Schliessen des Spaltes zwischen den Muskeln zu stimulieren.
Abb. 2: Mit dem Ausatmen das Hohlkreuz (Lendenwirbelsäule) gegen den Boden drücken und dabei den Bauch
flach nach innen ziehen.
Wenn Sie 4 Wochen nach der Geburt den Beckenboden gut
wahrnehmen, dürfen Sie die schrägen Bauchmuskeln in Ihr
Gymnastikprogramm miteinbeziehen, aber immer nur sanft
(ca. 3–5 mal pro Seite).
Abb. 3: Mit beiden Armen auf der gleichen Seite knapp am
Oberschenkel vorbei schräg nach vorne ziehen.
Abb. 4: Hände im Nacken verschränken – Ellbogen zieht diagonal Richtung Knie (Knie nur bis zum Bauch­nabel hochziehen).
Machen Sie alle Übungen sobald als möglich mit
­ ngespannten Beckenbodenmuskeln.
a
Beckenschaukel
Entspannende Übungen für den unteren Rückenbereich.
Für den Rücken
Abb. 5: «Brücke»: Bauch und Gesäss spannen, die Lenden­
wirbelsäule gut gegen die Unterlage drücken, und mit
­dieser Spannung langsam die Wirbelsäule, Wirbel für ­Wirbel,
abrollen und wieder zurück.
Abb. 6: Wie «Brücke». In der Endstellung die Gesässmuskulatur entspannen, das Becken sinkt ein wenig nach unten,
Gesäss wieder spannen, Steissbein einziehen, das Becken
bewegt sich wieder nach oben (mehrmals hintereinander).
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Die Ernährung in der Stillzeit
Eine gesunde und vollwertige Ernährung kann sehr viel zu
Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden nach der Geburt
beitragen.
Verteilen Sie die Nahrungsmenge auf 5–6 kleinere
Mahlzeiten
Essen Sie häufig vitaminreich
Gemüse und Obst sind wichtige Vitamin- und Mineralstofflieferanten. Um den erhöhten Bedarf zu decken, braucht es
zweimal täglich Gemüse oder Salat oder Gemüsesaft und
zweimal Obst oder Fruchtsaft.
Ziehen Sie dunkle Brotsorten und Vollkorngerichte den
Weissmehlprodukten vor
Achten Sie bei jeder Hauptmahlzeit auf gute Eiweisskombinationen
Tierische und pflanzliche Eiweisslieferanten sollten möglichst zusammen gegessen werden, da sie in dieser Kombination für den Körper am wertvollsten sind (z.B. dunkles
Brot mit Käse, Kartoffeln mit Ei). Auch optimale pflanzliche
Eiweisskombinationen sind möglich (z.B. Mais mit Bohnen,
Kartoffeln mit Linsen, Brot mit Erdnussbutter).
Essen Sie regelmässig kalziumreich
Milch und Milchprodukte sind die bekanntesten Kalziumlieferanten.
Weitere kalziumreiche Lebensmittel und Getränke sind:
Nüsse und Sesam, einige Mineralwasser (Kalziumgehalt
höher als 350 mg / Liter, z.B. die Marken Eptinger, Adelbodner, Contrex, Valser), mit Kalzium angereicherte Sojamilch,
Broccoli, Grünkohl, Oliven, Orangen, Ölsardinen, getrocknete Feigen, Datteln.
Wenn Sie diese Nahrungsmittel nicht vertragen oder wenn
sie Ihren Ernährungsgewohnheiten nicht entsprechen, ist
es notwendig, den Kalziumbedarf durch ein Kalziumpräparat zu decken.
«Junk-Food»
Der Energiebedarf ist während der Stillzeit nur mässig erhöht (ca. 300 bis 500 zusätzliche Kalorien) und wird mit Zwischenmahlzeiten, bestehend aus Früchten, Nüssen, Vollkornbrot oder Vollkorngebäck und Milchprodukten, gedeckt. Fettreiche Nahrungsmittel (z.B. Kuchen und Wurstwaren) liefern lediglich viele Kalorien und tragen nicht dazu
bei, die erhöhten Bedürfnisse an lebensnotwendigen Nährstoffen zu decken.
Fett: wenig, dafür hochwertige Fette
Hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl und Olivenöl helfen
mit, den Bedarf an hochungesättigten Fettsäuren zu decken,
und sollten regelmässig konsumiert werden. Sparsam hingegen sollte mit gesättigten Fettsäuren (vor allem in tierischen
Fetten enthalten) umgegangen werden.
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Genügend Flüssigkeit
Trinken Sie, wenn Sie Durst verspüren. Viele Mütter sind
während der Stillzeit durstiger als sonst. Wenn Sie keinen
oder wenig Durst haben, gewöhnen Sie sich daran, während jeder Stillmahlzeit und bei jeder Hauptmahlzeit ein
grosses Glas Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Somit wird Ihr
Flüssigkeitsbedarf sicher gedeckt.
Abmagerungsdiäten und alternative Ernährungsformen
Blitzdiäten, Trennkost, Heil- und Säftefasten sowie schneller Gewichtsverlust sind für stillende Mütter und ihre Babys
nicht empfehlenswert.
Einer moderaten Gewichtsabnahme (bis zu 2 kg pro Monat)
ist nichts entgegenzusetzen, sie kann vor allem bei Frauen,
die zu viel Gewicht in der Schwangerschaft zugenommen
haben, oder bei übergewichtigen Frauen wünschenswert
sein. Die tägliche Energiezufuhr sollte nicht weniger als
1800 Kalorien betragen. Wenden Sie sich zur Unterstützung
und Beratung an eine dipl. Ernährungsberaterin.
Eine gesunde vegetarische Ernährungsform, die Eier und
Milch beinhaltet, deckt die Nährstoffbedürfnisse von Mutter
und Kind auch während der Stillzeit. Die strenge vegetarische Form ohne Eier und ohne Milch birgt grössere Risiken
und sollte weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit angewendet werden.
Einige Nahrungsmittel enthalten ätherische Öle, die in die
Muttermilch gelangen und den Geschmack der Muttermilch beeinflussen, z.B. Knoblauch, Zwiebeln, Spargeln, einige Gewürze. Babys scheinen durchaus Abwechslung zu
mögen. Eine Untersuchung zeigte, dass Babys länger an
der Brust saugten, nachdem die Mütter Knoblauch gegessen hatten. Vorsicht ist aber bei den Spargeln angesagt; der
für das Baby sehr ungewöhnliche Geschmack kann dazu
führen, dass es nicht an der Brust trinken will.
Nur wenig Koffein geht in die Muttermilch über, so dass ein
Konsum von 2 bis 3 Tassen Kaffee oder koffeinhaltiger Getränke wie Schwarztee oder Cola keine Auswirkungen auf
das Kind hat. Alkohol hingegen geht schneller in die Muttermilch über, weswegen Sie den Konsum von alkoholhaltigen Getränken auf ein gelegentliches Glas Wein oder Bier
beschränken sollten.
Gibt es milchproduktionsfördernde Nahrungsmittel
oder Getränke?
Fast in jeder Kultur sind solche Nahrungsmittel bekannt:
kräftige Hühnersuppe, Malzgetränke, Bier, Milch, Lotuswurzel, Kräutertees, Milchbildungskugeln aus Getreide und
Dörrobst usw. Wissenschaftlich ist die anregende Wirkung
der Milchproduktion dieser Nahrungsmittel nicht nachgewiesen. Bei zu geringer Milchmenge ist es in erster Linie
notwendig, das Kind häufiger anzulegen, sich auszuruhen
und genügend zu essen und zu trinken.
Gewisse Nahrungsmittel vermeiden?
Sie werden viele und widersprüchliche Ratschläge erhalten,
was Sie essen dürfen und was Sie meiden sollten. Die Vorstellung, dass blähende Nahrungsmittel in der mütterlichen
Ernährung dem Baby Beschwerden verursachen, ist stark
verbreitet. Wissenschaftlich kann dies weder erklärt noch bestätigt werden. Essen Sie ruhig weiter, was Ihnen schmeckt.
Auch wenn Ihr Kind Blähungen haben sollte, ist meistens
nicht Ihre Ernährung dafür verantwortlich.
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Die ersten Lebensmonate
Routineuntersuchungen und Hüftultraschall
Die erste Untersuchung bei Ihrer Kinderärztin/ Ihrem Kinderarzt findet 4 Wochen nach dem Spitalaustritt statt. Stellen
wir im Spital Auffälligkeiten fest, werden wir mit Ihnen das
weitere Vorgehen besprechen.
Jedes Neugeborene in der Schweiz bekommt im Alter von
4 Wochen einen Hüftultraschall, um angeborene Hüftreifungsstörungen auszuschliessen. Ihre Kinderärztin / Ihr Kinderarzt wird diesen Ultraschall entweder selbst durchführen oder für Sie an entsprechender Stelle (z.B. im Universitätskinderspital beider Basel) einen Termin vereinbaren.
Gibt es in der Kernfamilie bereits eine Hüftreifungsstörung,
dann trägt Ihr Kind ein erhöhtes Risiko. Der Hüftultraschall
bei Ihrem Kind sollte dann nicht erst in der 4. Lebenswoche,
sondern spätestens in der 2. Lebenswoche durchgeführt
werden, damit mit einer eventuell nötigen Behandlung (z.B.
Spreizhose) rechtzeitig begonnen werden kann.
Stoffwechselscreening
Alle Neugeborenen in der Schweiz erhalten ein Stoffwechselscreening, damit frühzeitig eine mögliche Stoffwechselerkrankung erkannt werden kann. Die Untersuchung wird
zwischen der 72. und der 96. Lebensstunde durchgeführt.
Hierzu wird aus der Ferse des Kindes Blut entnommen.
Wenn Sie in den ersten 2 Wochen nach der Geburt nichts
hören, dann bedeutet dies, dass die Stoffwechseltests bei
Ihrem Baby unauffällig waren.
Allergievorbeugung
Das Allergierisiko eines Säuglings hängt zunächst von der
Allergiebelastung in der Kernfamilie (Eltern und Geschwister
des Kindes) ab. Hat ein Mitglied der Kernfamilie eine allergische Veranlagung, dann ist das Allergierisiko für das Kind erhöht. Je mehr Familienmitglieder allergisch sind, desto höher liegt das Risiko. Die beste Allergievorsorge ist das Stillen. Ausschliessliche Muttermilchernährung für mindestens
4, besser aber 6 Monate kann das Allergierisiko mindern,
allerdings nicht komplett aufheben. Ist eine ausschliessliche Ernährung des Kindes mit Muttermilch vorübergehend
oder dauerhaft nicht möglich, dann sollten gesunde Kinder
in den ersten 6 Lebensmonaten eine so genannte HA-Nahrung (hypoallergene Nahrung) erhalten. Diese enthält aufgeschlüsselte Eiweisse, die das Allergierisiko ebenfalls mindern.
Weiterführende Informationen, auch für das spätere Lebensalter, sind auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (Kinderheilkunde)
www.swiss-paediatrics.org zu finden.
Vitamin-D-Vorsorge
Um der früher häufigen Erkrankung Rachitis (Knochenerweichung) vorzubeugen, ist in der Schweiz und in vielen anderen Ländern die Vitamin-D-Vorsorge seit Jahren eingeführt.
Hierzu werden im ersten Lebensjahr 400 IE Vitamin D (z.B.
4 Tropfen Vide 3) pro Tag verabreicht. Mit der Gabe kann ab
dem 8. Lebenstag, spätestens aber nach 4 Wochen begonnen werden.
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Rauchen
Neben Ihrer eigenen Gesundheit gefährden Sie mit dem
Rauchen auch die Gesundheit Ihres Kindes. Rauchen erhöht eindeutig das Risiko für den plötzlichen Kindstod (s.u.).
Wenn Sie rauchen oder Ihr Kind in einer Wohnung aufwächst, in der geraucht wird, dann steigt zudem das Risiko
für Luftwegsinfektionen (Bronchitis) beim Kind. Aus diesen Gründen sollten Sie das Rauchen in der Wohnung vermeiden ebenso wie den Aufenthalt in verrauchten Räumen.
Sollten Sie entgegen diesen Empfehlungen rauchen und Ihr
Kind stillen, so rauchen Sie möglichst wenig und nach der
Stillmahlzeit.
Sonnenschutz
• Der Aufenthalt im Freien bei schönem Wetter ist schon
für Neugeborene möglich.
• Wegen der erhöhten Empfänglichkeit für Sonnenbrand
sollen Kinder im ersten Lebensjahr nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
• Die Kleidung des Kindes sollte die Haut bedecken, auch
an Armen und Beinen. Ein leichter Sonnenhut ist empfohlen.
• Bei Aufenthalt im Freien an Sonnentagen, insbesondere
in den Bergen und an Gewässern, sollten Säuglinge auch
bei Aufenthalt im Schatten mit Sonnencreme geschützt
werden.
Schreiprobleme des Kindes
Das Schreien des Kindes ist einerseits wichtigste und natürliche Ausdrucksmöglichkeit, und andererseits machen wir
uns Sorgen, es könne dem Kind etwas fehlen. Die häufigsten Gründe für das Schreien sind Hunger, nasse Windeln,
allgemeines Unbehagen, Temperaturstörungen oder Langeweile. Diese Gründe lassen sich einfach erkennen und beheben. Mit der Zeit erkennen Sie am Schreien, was dem
Kind fehlt.
Schreien kann aber auch Ausdruck von Schmerzen sein,
die durch eine Infektion (z.B. Urininfekt), Magen-Darm-Probleme (eingeklemmter Leistenbruch) oder andere Krankheiten hervorgerufen werden können. Wenn Sie unsicher sind,
weshalb Ihr Kind schreit, lohnt es sich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Unstillbares Schreien – ohne dass die Kinderärztin / der Kinderarzt körperliche Gründe eruieren kann - finden wir oft bei
den sogenannten Dreimonatskoliken. Die Kinder schreien,
als ob sie heftigste Bauchschmerzen hätten, überstrecken
sich und haben einen harten Bauch; das Schreien nimmt
gegen die Abendstunden zu und dauert manchmal bis tief
in die Nacht hinein. Medikamente helfen dabei kaum, hingegen hilft liebevolles Beruhigen des Kindes (Herumtragen,
Kuscheln, manchmal auch enges Einwickeln und anderes).
Wichtig ist, zu wissen, dass dieses Schreien nach 3 bis 9
Monaten normalerweise verschwindet und keine Schäden zurückbleiben. Da es für die Mutter sehr schwierig ist,
diese Beruhigungsarbeit 24 Stunden am Tag zu leisten, ist
es wichtig, dass Sie Hilfe von Ihrem Partner oder Ihren Bekannten in Anspruch nehmen, um wieder auftanken zu können. Im Weiteren sind die Mütterberaterinnen und die Kinderärzte auf diese frühkindliche Störung sensibilisiert und
helfen Ihnen gerne weiter. Daneben gibt es am Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) auch die Möglichkeit, Ihr
Kind in der Schreisprechstunde vorzustellen.
Telefonnummern siehe hinterste Seite.
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Plötzlicher Kindstod
Die folgenden Zeilen sollen Ihnen keine Angst vor den
nächsten Monaten machen, sondern Sie darüber aufklären, was Sie zur Vermeidung des so genannten plötzlichen
Kindstodes tun können. 999 von 1000 Kindern sind nicht
vom plötzlichen Kindstod betroffen, wenn er jedoch eintritt,
dann ist dies ein schwerer Schlag für die betroffenen Eltern.
Die Ursachen des plötzlichen Kindstodes sind nicht eindeutig geklärt, man kennt aber mehrere Risikofaktoren. Vermeidet man diese, dann kann die Häufigkeit des plötzlichen
Kindstodes deutlich gesenkt werden.
Bauch- und Seitenlage
Bauch- und Seitenlage im Schlaf erhöhen das Risiko für den
plötzlichen Kindstod deutlich, weshalb die Rückenlage allgemein empfohlen wird.
Das Risiko für den plötzlichen Kindstod ist in Seitenlage
höher als in Rückenlage. Gerade im ersten Lebensjahr
sollte das Kind auf einer glatten, nicht zu weichen Unterlage gebettet werden. Verwenden Sie daher kein Kopfkissen, denn Ihr Baby schläft darauf nicht besser. Es besteht
keine Gefahr, dass das Kind in Rückenlage erbricht und
daran erstickt. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht unters Duvet rutscht oder dieses über sich hinaufzieht, indem
Sie ihm z.B. zum Schlafen einen Schlafsack anziehen. Im
Wachzustand ist es durchaus gut für die Entwicklung des
Kindes, wenn es unter Ihrer Aufsicht gelegentlich auf dem
Bauch liegt. Lassen Sie es aber niemals unbeaufsichtigt in
Bauchlage liegen.
Rauchen
Rauchen während der Schwangerschaft, aber auch nach
der Geburt des Kindes erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod.
Überwärmung
Überwärmung erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Babys brauchen eine Zimmertemperatur von ungefähr
18–20 °C. Sie brauchen keine Wärmeflaschen oder Heizdecken zum Schlafen. Legen Sie das Kind niemals neben einen
Heizkörper, ein Heizgerät oder direkt in die Sonne. Kinder,
die älter als ein Monat sind, brauchen im Haus nicht mehr
Kleider als ihre Eltern anzuhaben. Es genügt eine Windel,
eventuell ein Unterhemd oder ein Body und ein Schlafanzug
zum Schlafen. Wenn sich das Baby an Stirn oder Nacken
heiss anfühlt und schwitzt, sollten Sie es leichter anziehen.
Ernährung
Gestillte Babys sterben seltener am plötzlichen Kindstod als nicht gestillte Babys. Der genaue Grund hierfür ist
nicht bekannt.
Weitere, sehr empfehlenswerte Informationen zur Gesundheit Ihres Kindes sind auf den ersten Seiten des Kinder-Gesundheitsheftes zu finden. Sollten Sie Fragen haben, können Sie jederzeit über die zuständige Pflegefachfrau der Abteilung Mutter und Kind einen Gesprächstermin mit einer
Kinderärztin / einem Kinderarzt im Hause vereinbaren. Diese
stehen Ihnen für Beratungsgespräche gerne zur Verfügung.
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Tipps zur Babypflege
Baden
• Wir empfehlen Ihnen, das Baby 1–2 mal pro Woche bei
einer Wassertemperatur von 37° zu baden.
• In den ersten sechs Wochen sollten Sie auf Badezusätze
verzichten. Anschliessend möglichst immer die gleichen
Pflegeprodukte verwenden.
Nase
• Reinigen Sie die Nase des Kindes mit etwas Watte. Verwenden Sie keine Wattestäbchen.
• Bei verstopfter Nase können Sie einen Tropfen physiologische Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %ig) in jedes Nasenloch
träufeln.
Körperpflege
• Die gesunde Haut des Neugeborenen benötigt keine Pflegemittel.
• Gegen trockene Haut empfehlen wir Ihnen Olivenöl.
Ohren
• Reinigen Sie die äussere Ohrmuschel mit Watte. Wattestäbchen dürfen aber nicht in den Gehörgang eingeführt
werden.
Nabelpflege
• Auf der Abteilung Mutter und Kind wird beim normal verheilenden Nabel das Prinzip der trockenen Nabelpflege angewendet. Die Pflegefachfrauen arbeiten nach
einer standardisierten Richtlinie. Sie werden täglich
in die Nabelpflege miteinbezogen und für die Pflege zu
Hause instruiert und beraten. Die trockene Nabelpflege
begünstigt einen raschen Heilungsverlauf.
Nägel
• Wir empfehlen Ihnen, die Nägel des Kindes nach 4 bis 6
Wochen gerade abzuschneiden.
Augen
• Verklebte Augen können Sie mit physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0,9%ig, erhältlich in jeder Apotheke
oder Drogerie) oder mit Muttermilch auswaschen. Geben
Sie die Flüssigkeit auf einen Wattebausch und streichen
Sie sorgfältig vom äusseren Augenwinkel zum inneren
Augenwinkel hin.
• Tritt keine Besserung oder gar eine Verschlechterung ein,
suchen Sie Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt auf.
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Wundes Gesäss
• Wickeln Sie das Kind häufiger
• Freilufttherapie (ohne Windeln)
• Bei leichter Rötung bewährt sich das Abtupfen mit Muttermilch
• Bei starker Rötung oder offenen Stellen lassen Sie sich in
der Drogerie oder Apotheke bei der Auswahl einer Wundheilcreme beraten.
Ausscheidung
• Urin: Die Windeln sollten 5–6 mal täglich nass sein.
• Stuhl: Säuglinge können in den ersten Wochen mehrmals täglich Stuhlgang haben. Später ist auch nur einmal
wöchentlich möglich.
Gewicht
• Wir empfehlen Ihnen, das Gewicht Ihres Babys regelmässig bei der Mütterberatung kontrollieren zu lassen.
Tag-Nacht-Rhythmus
• Das Kind hat noch keinen stabilen Tag-Nacht-Rhythmus.
Dieser muss sich erst noch entwickeln.
Hygiene
• Waschen Sie Nuggi, Schoppenflaschen und Stillhilfsmittel nach jedem Gebrauch mit heissem Wasser und Geschirrspülmittel, spülen Sie mit klarem Wasser gründlich
nach und kochen Sie diese einmal täglich während fünf
Minuten aus. Alternativ kann die Reinigung durch die Geschirrspülmaschine erfolgen.
Körpertemperatur
• Die normale Körpertemperatur des Babys beträgt zwischen 36,5°C und 37,5°C rektal (= im After gemessen).
• Bei leicht erhöhter Körpertemperatur ist es möglich, dass
das Kind zu stark zugedeckt oder zu warm gekleidet ist.
• Denken Sie daran, Ihr Kind mit genügend Flüssigkeit zu
versorgen.
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Frauenmilchbank
Was macht eine Frauenmilchbank?
Eine Frauenmilchbank nimmt gespendete, überschüssige
Frauenmilch entgegen. Sie untersucht die Milch mikrobiologisch, pasteurisiert sie schonend und stellt sie Neugeborenen
zur Verfügung, die Frauenmilch dringend benötigen.
Wer eignet sich als Frauenmilchspenderin?
Gesunde Frauen, die
• für ihr Kind genügend Muttermilch haben,
• darüber hinaus täglich mehr als 250 ml überschüssige
Milch haben,
• bereit sind, ihre überschüssige Milch der Frauenmilchbank zur Verfügung zu stellen.
Ihre Milch kann an ein krankes oder frühgeborenes Kind abgegeben werden, wenn sich bei diesen Untersuchungen
kein Hinderungsgrund ergibt.
An wen muss ich mich wenden?
Wenden Sie sich bitte an:
• die Pflegefachfrau Ihres Kindes
• das Personal der Frauenmilchbank
Tel. 061 265 95 61 (vormittags)
• Ihre Stillberaterin
• Ihre Mütter- / Väter-Beratungsstelle
Das Team der Frauenmilchbank dankt Ihnen für Ihr Interesse
und freut sich auf Ihren Anruf.
Ich will Spenderin werden, was erwartet mich?
Sie erklären Ihre Bereitschaft,
• in einem Gespräch mit einem Arzt über Ihren Gesundheitszustand befragt zu werden,
• einer Blutuntersuchung zuzustimmen,
• Ihre Milch mikrobiologisch untersuchen zu lassen.
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Wichtige Telefonnummern
Universitätsspital Basel
Frauenklinik
Zentrale Tel. 061 265 25 25
Bei Notfällen am Abend oder am Wochenende
Notfallarzt/-ärztin der Frauenpoliklinik verlangen.
Stillberaterinnen
Tel. 061 265 90 94
Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
Zentrale Tel. 061 685 65 65
Neonatologie Tel. 061 265 95 55
(Standort: Frauenklinik am Universitätsspital Basel)
Beratung und Therapie bei psychischen Krisen
nach der Geburt
Universitätsspital Basel, Psychiatrische Poliklinik
Tel. werktags 061 265 50 40
Sonn- und Feiertage und nachts Tel. 061 265 25 25
Mütter- und Väterberatung Basel-Stadt
Auskunft Mo – Fr 8.00 – 10.00 Uhr
Tel. 061 683 38 66
Freipraktizierende Hebammen
Listenbezug und Kontaktadresse in der Region Basel:
Frau Silvia Zeltner Bader
Tel. 061 702 07 60
Geburtsvorbereitung, Rückbildungsgymnastik und
Beckenbodentraining
Listenbezug und Kontaktperson:
Frau Eva-Maria Stern Tel. 061 261 85 75
Dipl. Stillberaterinnen IBCLC
Listenbezug und Kontaktperson in der Region Basel:
Frau Monica Birchler
Tel. 061 265 90 94
Opfer-Hilfe beider Basel
Tel. 061 205 09 10
Frauenhaus Basel
Tel. 061 681 66 33
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La Leche Liga
Telefonische Stillberatungen und Stilltreffen
Listenbezug und Kontaktperson in der Region Basel:
Frau Claudia Schlegel
Tel. 061 302 44 91
Impressum
Christine Basler
Dr. med. Ariane Birkenmeier
Dr. med. René Glanzmann
Johanna Biedermann
Silvia Honigmann
Prof. Dr. med. Irene Hösli
Sabine Trautmann
Dr. med. Cora Vökt
Monika Zauner
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