Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Klinische Radiologie Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin ACHTUNG Dieses Material wurde ausschließlich zu Studienzwecken für Studenten der FU-Berlin bereitgestellt. Die Weitergabe oder Veröffentlichung an anderer Stelle ist nicht gestattet. 1 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Wilhelm Conrad Röntgen 1845-1923 Geheimrat von Kölliker in Würzburg Erste veröffentlichte Röntgenaufnahme Eigenschaften von Röntgenstrahlen 1. Geruchlos, geschmacklos nicht zu fühlen 2. Durchdringen von Materie bzw. Absorption 3. Geradlinige Ausbreitung 4. Intensitätsabnahme quadratisch mit der Entfernung 5. Schwärzen von Fotoplatten 6. Fluoreszenz von Salzen 7. Veränderung von biolog. Materie 8. Ionisation von Gasen Strahlenschutz Bildgebung Geometrie Belichtung Aufnahme Durchleuchtung, Aufnahme Strahlenschutz Strahlenmessung Aufbau der Röntgenröhre Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 2 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Fokus Brennfleck Brennfleckbahn bei Drehanoden Strichfokus nach Götze Fokus Target im englischen Sprachgebrauch Thermischer Brennfleck Optischer Brennfleck Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 3 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Röntgenröhre 99% der kinetischen Energie der Elektronen wird in Wärme umgewandelt, nur 1% in Röntgenstrahlen Eigenabsorption Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 4 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Energiebereich Röntgen 5 keV – 1 MeV Röntgenstrahlen entstehen ab einer Energie von 5 keV. Bis 35 keV werden sie vom Körper vollständig absorbiert und tragen nicht zur Bildgebung bei. Sie werden daher am Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre ausgefiltert. Tiefenblende Lichtvisier Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 5 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Entstehung der Röntgenstrahlen in der Anode Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin e- e- e- Charakteristische Röntgenstrahlung e- 6 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Energiebereich Röntgenstrahlen 5 keV – 1 MeV Röntgenstrahlen entstehen ab einer Energie von 5 keV. Bis 35 keV werden sie vom Körper vollständig absorbiert und tragen nicht zur Bildgebung bei. Sie werden daher am Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre ausgefiltert. Qualitäten der Röntgenstrahlen nach DIN 6814 Röntgenstrahlen Energie und Wellenlänge Wellenlänge in nm Oberflächentherapie 0,124 0,062 0,032 0,0207 Tiefentherapie 0,0082 0,0062 Isotopentherapie 0,003 bis 0,000095 Hochvolttherapie 0,0001 bis 0,00001 Spannung in kV 10 20 35 60 Röntgendiagnostik 120 180 Hartstrahl200 diagnostik 410 Isotopendiagnostik bis 2200 1600 über 35.000 bis 80.000 bis von 20 20 – 50 kV kV sehr weich weich Oberflächentherapie von 50 – 150 kV mittelhart Diagnostik von 150- 400 kV hart Halbtiefen-, Tiefentherapie von 400-3000 kV sehr hart Therapie, Betatron kV ultrahart Gammatron über 3000 Röntgengeräte Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 7 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kriterien für die Geräteauswahl ambulantes Röntgen stationäres Röntgen Großtiere Kleintiere, Großtiere Röntgengerätetypen Kriterien für die Geräteauswahl Pferdepaxis - nur Extremitätenaufnahmen - auch Körperstammaufnahmen Röntgengeräte 2 - Pulsgerät (Halbweller) Transportable Geräte 4 - Pulsgerät Bewegliche Geräte 6 - Pulsgerät Stationäre Geräte 12 - Pulsgerät Hochfrequenzgeräte Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 8 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" + Zwei_ Vier- Transportable Geräte Halbweller Vierventiler SechsVentiler -pulsgeräte Atomscope 100/60 Medinos 60/100 Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 9 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Leistung von Röntgengeräten Bewegliche Geräte Transportable Röntgengeräte 40 – 100 mA Vierventiler Kondensatorgeräte Leistung von Röntgengeräten Transportable Röntgengeräte 40 - 100 mA Bewegliche Geräte 100 - 400 mA Stationäre Geräte Vierventiler Sechsventiler 12-Ventiler (Hochleistungsgeräte) Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 10 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Stationäre Röntgenanlage Leistung von Röntgengeräten Transportable Röntgengeräte 40 - 100 mA Bewegliche Röntgengeräte 100 - 400 mA Stationäre Röntgengeräte 200 -1000 mA Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Röntgengeräte Hochfrequenzgeräte 11 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Generator Prinzip der Hochspannungserzeugung Transformation von Wechsel- oder Gleichstrom + Gleichrichtung beachte: je nach Generatortyp unterschiedliche Leistung (kW) und Welligkeit (Pulsation um die Scheitelspannung) mittels Konverter (Mittel/Hochfrequenz-Generatoren) beachte: sehr geringe Welligkeit (Pusation um die Scheitelspannung) Art des Generators hat Einfluß auf die Belichtungszeit! Röntgengeräte Leistung von Röntgengeräten Herkömmliche Geräte 50 kV 60 kV 70 kV 80 kV 90 kV 100 kV 60 60 40 40 30 20 Hochfrequenzgeräte mA mA mA mA mA mA 50 kV 60 kV 70 kV 80 kV 90 kV 100 kV 80 mA 80 mA 80 mA 80 mA 80 mA 80 mA Aufnahmetechnik Hochfrequenzgerät HF 100 Digitale Radiographie 17 kg Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich 12 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 13 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Arbeitsgang Normales Röntgengerät (Generator, Röhre, Haube) Aufnahme (Belichtung – statt Kassette Speicherfolie) Speicherfolie registriert virtuelles Bild Verarbeitung der gespeicherten Energie Speicherung des Bildes im PC (Graustufen) Möglichkeit der Nachbearbeitung des Bildes (z.B. Kontrastanhebung) Betrachtung am Monitor Ausdruck als Hardcopy möglich Digitale Radiographie Vorteile - Nachteile Vorteile breite Bildinformation reproduzierbare Bildqualität Nachbearbeitung des Bildes möglich sofortige Betrachtung des Bildes ohne Dunkelkammer Reduzierung der Strahlendosis digitale Archivierung ohne Raumbedarf herkömmliche Röntgenaufnahme guter Qualität Nachteile geringe Auflösung des Bildes (Detailerkennbarkeit) Risiko der Artefakterzeugung Unterdrückung befundrelevanter Informationen Manipulierbarkeit des Bildes Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 14 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" digitale Röntgenaufnahme mit starkem Rauschen Kryptoskop Durchleuchtung Durchleuchtungsarbeitsplatz Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 15 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Durchleuchtung Das Durchleuchtungsbild bleibt immer der subjektive Eindruck einer einzelnen Person, es sei denn, das Bild wird zusätzlich auf dem Film fixiert. Durchleuchtung 1 Minute BV-Durchleuchtung bedeutet die mehr als 10fache Streustrahlenbelastung verglichen mit 1 guten Röntgenaufnahme Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Eigenschaften von Röntgenstrahlen Geruchlos, geschmacklos nicht zu fühlen Strahlenschutz Durchdringung von Materie bzw. Absorption Bildgebung Geradlinige Ausbreitung Geometrie Intensitätsabnahme quadratisch mit der Entfernung Belichtung, Strahlenschutz Schwärzen von Fotoplatten Aufnahme, Strahlenmessung Fluoreszenz von Salzen Durchleuchtung, Aufnahme, Strahlenmessung Veränderung von biologischer Materie Strahlenschutz Ionisation von Gasen Strahlenmessung 16 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Eigenschaften von Röntgenstrahlen Abstandquadratgesetz Die Intensität der Strahlung verringert sich mit dem Quadrat ihrer Entfernung von der Strahlenquelle mit anderen Worten: bei Verdopplung des Abstandes Fokus-Film ist auf der gleichen Fläche nur noch ¼ der Intensität vorhanden Geruchlos, geschmacklos nicht zu fühlen Strahlenschutz Durchdringung von Materie bzw. Absorption Bildgebung Geradlinige Ausbreitung Geometrie Intensitätsabnahme quadratisch mit der Entfernung Belichtung, Strahlenschutz Schwärzen von Fotoplatten Aufnahme, Strahlenmessung Fluoreszenz von Salzen Durchleuchtung, Aufnahme, Strahlenmessung Veränderung von biologischer Materie Strahlenschutz Ionisation von Gasen Strahlenmessung Röntgentechnik Zusatzgeräte Kassetten, Folien Raster Kassettenhalter Lagerungshilfen Kassetten Kassette 1. Vermeide Kratzer und Dellen – keine Gegenstände auf den Kassetten stapeln: Film-Folien-Kontakt! 2. Vermeide Verschmutzungen der Folien – Kassetten nie offen liegen lassen 3. Laden und Entladen der Kassetten nur an einem trockenen Arbeitsplatz 4. Filzunterlagen und Scharniere öfter kontrollieren Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 17 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Verstärkerfolien Verstärkerfolien Bei Verwendung einer Verstärkerfolie wird der Film nur zu 5% durch die Strahlung, aber zu 95% durch sichtbares Licht geschwärzt. Folienleuchtstoffe Kalziumwolframat CaWO4 Seltene Erden Gadolinium, Yttrium, Lanthan blau blau/grün Durchgesetzt haben sich die grünen Seltenen-Erden-Folien Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 18 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Verstärkerfolien Belichtung bei unterschiedlichen Folien Folienloser Film 10 CaWO4 feinzeichnend universal hochverstärkend 1 0,5 0,25 SE-Folien 2, 100, 200 4, 400 6, 600 16, 800 0,25 0,125 0,08 ....... Folien Folien regelmäßig reinigen kommerzielle Folienreiniger gegen elektrostatische Aufladung Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 19 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Streustrahlung (Streustrahlen)Raster fokussiertes Raster Parallelraster fokussiertes Streustrahlenraster Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 20 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Raster Charakteristik bzw. Selektivität eines Rasters FFA Fokus-Film-Abstand Ratio Schachtverhältnis 100 (1:) Anzahl der Lamellen pro Zentimeter 7 24/cm 7 1 „hier ist oben“ Verlaufsrichtung der Lamellen Zentrale Projektion d.h. man muss mit einem fokussierten Raster zentriert arbeiten Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 21 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Einsatz eines Rasters • Objekte dicker als 12-15 cm erfordern den Einsatz eines Rasters • Ausnahme: Katzen Dunkelkammer Entwicklung Dunkelkammerarbeit Dunkelkammer Entwicklung Filmverarbeitung Belichteter Film Auswertbarer Film Häufig verantwortlich für Qualitätsverluste Handentwicklung Maschinenentwicklung Belichtungsfehlern gleichzusetzen Entwicklungsmaschine Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 22 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Dunkelkammer Ausreichende Größe Saubere Trennung von Trocken- und Naßarbeitsplatz Dunkelkammerleuchte: grüne Filme Rotlichtröhre blaue Filme Jod-Quarz-Lampe Dunkelkammer Dunkelkammer Entwicklung Entwicklung Prozesse prinzipiell gleich bei maschineller und Handverarbeitung Herausragender Faktor Entscheidet über endgültige visuelle Dichte = Schwärzung Wichtige Faktoren: Zeit und Temperatur Röntgenstrahlen + Folienlicht: Latentes Bild, nicht sichtbar + Entwickler: weitere Reduktion der Silberhalogenide Faktor: 1-100 Millionen Manifestes, sichtbares Bild Dunkelkammer Entwicklung Chemie Abgestimmte Lösungen Markenprodukte! Gebrauchsanweisung! Pulver, fertige Lösungen Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Dunkelkammer Entwicklung Chemie Verbrauch durch Entwicklungsvorgang und Oxydation durch Luft O2 Regeneration! 400-600 ml/qm Film (14 x 24/30) Maximal: 50-100% des Primäransatzes Neuansatz spätestens nach 8 Wochen Tankreinigung 23 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Entwicklermangel Dunkelkammer Entwicklung Wichtig: STANDARDBEDINGUNGEN! Sichtentwicklung gefährlich! Belichtungstabelle! In Ausnahmefällen: 1x nach 2 min bei Verdacht auf Überbelichtung Abbrechen immer Qualitätsverlust Verminderung von Kontrast (und Zeichenschärfe) Dunkelkammer Dunkelkammer Fixieren Schlußwässerung Nach dem Entwicklungsvorgang noch unbelichtete = unentwickelte AgBr-Kristalle vorhanden Entfernung jeglicher noch anhaftender Chemikalien = Aufhärtung der Emulsion Reduktion dieser AgBr-Kristalle Wassertemperatur 10-20o Klärzeit Temperatur nicht höher als 20o nicht genügend fixiert Nachbelichtung Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 24 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" „Bakterienfraß“ nicht genügend gewässert, Kristallisation des Fixiersalzes Dunkelkammer Entsorgung der Dunkelkammerchemikalien Sonderabfall muss nach Abfallgesetz entsorgt werden. Spezialtransporte durch ermächtigte Unternehmen Belichtung „Bildqualität“ Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 25 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Belichtung Spannung = Härte der Strahlung kV Stromstärke = Menge der Strahlung mA Zeit sec Ausschlaggebend für die absolute Menge der Strahlung ist das mAs-Produkt kV = 2 x Objektdicke + 30 Beispiel: Objektdicke = 15 cm 15 x 2 = 30 + 30 = 60 kV Belichtung Veränderung der Belichtungswerte bei Änderung der Lagerung Thorax lateral gegebene Belichtung VD/DV + 5-10 kV Abdomen lateral gegebene Belichtung VD/DV + 3-5 kV Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 26 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Anode e od An Heel-Effekt Strichblende im Wehneltzylinder Kathode Elektronenschwarm 1 2 3 1-2-3 Primärstrahlen steigende Intensität ℮- Anode Kathode Steigende Intensität zur Kathode hin Heel - Effekt Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 27 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Belichtung 1. Belichtungsfehler eine falsch gewählte Variable 2. Dunkelkammerarbeit z.B. Entwicklungszeit bzw. –temperatur 3. Patientenbedingte Ursachen z.B. Thorax Pneumothorax Pleuraerguß Lungenödem z.B. Abdomen Aszites Kachexie Fett 4. Apparative Fehler Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 28 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Bildqualität Bild(un)schärfe Deutliche Erkennbarkeit der Begrenzung einzelner Details Bildschärfe Kontrast Größenrichtigkeit Bewegungsunschärfe Absorptionsunschärfe (anatomische/morphologische U.) Geometrische Unschärfe (großer/kleiner Fokus) Innere Unschärfe des bilderzeugenden Systems (Film-FolienKontakt, Verstärkerfolien und Leuchtschirme als bildgebende und bilddarstellende Medien) Kontrast Kontrast • Schwärzungsunterschiede benachbarter Bildanteile Objektiver Bildkontrast als physikalisch messbarer Parameter • Optische Dichte = Opazität (syn. Schwärzung) Verhältnis von einfallender Lichtintensität zu durchgelassener Lichtintensität einer photographischen Schicht, z.B. eines Röntgenfilms Subjektiver Bildkontrast – das Auge des Betrachters und der Betrachterselbst als physiologische und psychologische Parameter Grössenrichtigkeit Abhängig von der Strahleneinfallsrichtung (geometrische Darstellung des Objektes) und plattennaher Lagerung der interessierenden Region Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Größenrichtigkeit 29 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Bildqualität Faktoren, die die Bildqualität nicht beeinflussen 1. 2. 3. 4. Objekt-Film-Abstand Fokusgröße Filmformat Strahlenrichtung Bildqualität Bildqualität Faktoren, die die Bildqualität beeinflusssen Faktoren, die konstant gehalten werden sollen 1. 2. 3. 4. 5. 6. Objekt Größe/Region Fokus-Film-Abstand Film-Folien-Kombination Raster Strahlenqualität kV Strahlenmenge mAs 1. Fokus-Film-Abstand 2. Film-Folien-Kombination 3. Raster Bildqualität Variable 1. 2. 3. 4. Objekt – Größe Objekt – Region Strahlenqualität kV Strahlenmenge mAs Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Beschriftung von Röntgenbildern 30 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Beschriftung von Röntgenbildern „Bildqualität“ Beschriftungssysteme Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Röntgenaufnahmen müssen unzweifelhaft und betrugssicher dem entsprechenden Patienten zuzuordnen sein Archivierung von Röntgenaufnahmen 31 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Ein Anspruch auf Herausgabe von Röntgenbildern besteht für den Tierhalter regelmäßig nicht! Eigentumsrechte an Röntgenaufnahmen Röntgenaufnahmen sind Eigentum des Tierarztes, der sie anfertigt Röntgenaufnahmen gehören zu den geschützten Lichtbildwerken und Lichtbildern im weiteren Sinne des Urheberrechtsgesetzes. Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Ausnahme: Abschluß eines Werkvertrages Es wird ein Herausgabeanspruch zwischen dem Tierhalter und Tierarzt vereinbart, wie es z.B. bei HD-Röntgenuntersuchungen beim Hund oder Verkaufsuntersuchungen bzw. Ankörungen bei Pferden der Fall sein kann. Eigentumsrecht an Röntgenaufnahmen § 28 RöVO : Röntgenaufnahmen sind Aufzeichnungen, die archiviert werden müssen. (nur bei Anwendung von Röntgenstrahlen am Menschen) BGB: ...erwirbt der Arzt Eigentum an den anfallenden Krankenunterlagen, wozu Röntgenaufnahmen gehören. 32 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Eigentumsrecht an Röntgenaufnahmen Ursachen für Fehlinterpretationen Aufnahme Filmbetrachtung und Betrachter mangelhafte Technik Auswertung Befundung fehlendes Wissen fehlende Sorgfalt Auswertung von Röntgenaufnahmen Veränderung befundet nicht befundet vorhanden richtige Diagnose falsch negativer Befund nicht vorhanden falsch positiver Befund richtige Diagnose Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Technik beurteilen Befunde erheben Normvarianten aussondern Mögliche Diagnosen auflisten Differentialdiagnosen werten (im Zusammenhang mit anderen Untersuchungen z.B. Klinik, Labor ....) Röntgendiagnose erstellen 33 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Apophysenfuge bei einem knapp 3-Jahre altem Pferd Kenntnisse der Anatomie sind die Grundlage der Röntgendiagnostik Ossifikationsdefekt in der Fibula Röntgenologische Dichten Relative Schwächung Wasser 1000 Lunge 533 Fett 864 Weichgewebe 1000-1050 (Muskulatur, Parenchyme, Flüssigkeiten) Knochen 5000 Metall, KM Knochen Weichteile Fett Gas „Luftniere“ Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 34 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Das Sehen ist ein komplexer Vorgang, der nur zum kleinen Teil im Auge stattfindet, zum großen Teil im Gehirn! „Zystenniere“ Dabei nimmt das Auge nur scharf wahr, was das Hirn will! Lissner, 1991 Ultraschall Die konventionelle Röntgenuntersuchung ist für die tierärztliche Praxis die bildgebende Untersuchungsmethode der Wahl....... Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 35 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Bildgebende Verfahren in der Veterinärmedizin Röntgen Leeraufnahme Röntgen Kontrastaufnahme Ultraschall syn. Sonographie Computertomographie Kernspintomographie syn. Nuclear magnetic resonance NMR syn. Magnetic Resonanz Image MRI syn. Magnetic Resonanz Tomographie MRT Bildgebende Verfahren Tomographie Computertomographie CT Nuklearmedizin in vivo Nuklearmedizin in vitro (Computer-) Tomographie Schichtverfahren einer Objektebene mit Verwischung aller Strukturen in anderen Ebenen Preise um die 500.000,- € CT Computer-Tomographie Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 36 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Bildgebende Verfahren Kernspintomographie CT Computer-Tomographie Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Magnet-Resonanz-Image MRI = Magnet-Resonanz-Tomographie MRT = Nuclear Magnetic Resonance NMR 37 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kern-Spin-Tomographie Magnet-Resonanz-Image Kern-SpinTomographie Magnet-Resonanz-Image Ultraschall Ultraschall Echoverfahren 2s = v x t und/oder s Entfernung zwischen Schallkopf und reflektierendem Medium v Schallausbreitungsgeschwindigkeit im Medium t Zeit Röntgenuntersuchung Ultraschall Einheit Hertz (Hz) Schallkopf 1 Hz 1 Schwingung pro Sekunde Sender (0,3 % Arbeitszeit) Arbeitszeit) Empfänger (99,7 % 1 kHz (1.000 Hz) 1.000 Schwingungen pro Sekunde 1 MHz (1.000.000 Hz) 1.000.000 Schwingungen pro Sekunde Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 38 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Schallfrequenzen Ultraschall Infraschall Schallfrequenzen unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsgrenze mit Frequenzen kleiner als 16 Hz Diagnostik Impuls – Echo – Verfahren Hörschall Schallfrequenzen im menschlichen Hörbereich, der zwischen 16 Hz und 20.000 Hz liegt 1 – 20 MHz 2-3,5 MHz Pferd Körperstamm 5-7,5 MHz Pferde Sehnendiagnostik 3-5 MHz Kleintiere Körperstamm 10 und mehr MHz Oberflächendiagnostik Ultraschall Schallfrequenzen über 20.000 Hz, die oberhalb der menschlichen Hörgrenze liegen Schallausbreitung in verschiedenen Geweben Luft Fett Wasser Hirn Leber Muskel Knochen v (m/s) r (%) 331 1450 1450 1541 1549 1585 4080 99,88 0,12 0,00 0,11 0,30 0,48 46,00 Medium c (m/s) Fett Knochenmark Muskel Gehirn Knochen (kompakt) Knochen (porös) Wasser (20o) Luft (NN) 0,0043x105 1470 1700 1568 1530 3600 0,97 0,97 1,04 1,02 1,7 1492 331 0,9982 0,0013 Z Sektorscanner Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin ρ (g/cm3) Z=ρxc (g/cm2s) 1,42x105 1,65x105 1,63x105 1,56x105 6,12x105 2,2....2,9x105 1,489x105 akustischer Widerstand, Impedanz Parallelscanner 39 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Ultraschall Darstellung von flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen Ultraschall Darstellung von Konkrementen, die röntgenologisch nicht darstellbar sind! Ultraschall Trächtigkeits– diagnostik Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 40 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Zusatzuntersuchungen z.B. bei Trächtigkeit Sonographie Röntgenuntersuchung Lebenszeichen Binnenstruktur Anzahl Trächtigkeitsdiagnostik bei einem Rind Größe Einstellungsanomalien Emphyseme, Mumien Verkalkungsgrad Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 41 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Ultraschall (Keine) Knochendiagnostik (Keine) Lungendiagnostik Kontrastmittel Vor jeder!!! Kontrastmitteluntersuchungen Kontrastmitteluntersuchung steht die Leeraufnahme Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 42 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" KONTRASTMITTEL Anforderungen an Kontrastmittel 1. Hoher Kontrastunterschied zum umgebenden Gewebe 2. Hohe Konzentration im untersuchten Organ 3. Größtmögliche pharmakologische Neutralität Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 43 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kontrastmittel Kontrastmittel Magen – Darm – Trakt Barium – Sulfat – Suspensionen Jod - Lösungen Barium – Sulfat – Suspensionen - billig - gut verträglich therapeutische Wirkung Jod – Lösungen -wird vom Peritoneum schnell resorbiert Nachteile -teuer -bitterer Geschmack (Erbrechen) -hypertonisch Dehydrierung des Patienten Verdünnung während der Passage Kontrastmittel Kontrastmittel Vorteile Vorteile Nachteile wird vom Peritoneum schlecht resorbiert Peritonitis - neutraler Geschmack Bariumpassage Kontrastuntersuchungen des Magen-Darm-Traktes müssen am unsedierten Tier durchgeführt werden Kontrastmittel Kontrastmittel Bariumpassage Bariumpassage Bariumeingabe Vor Kontrastmitteluntersuchungen des Magen-Darm-Traktes müssen die Tiere mindestens 24 Stunden gehungert haben Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Kleine und mittlere Hunde ca. 10 ml / kgKG Große Hunde ca. 5 ml / kgKG 44 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kontrastmittel Kontrastmittel Bariumpassage Bariumpassage Passagezeit Hund nach 60 Minuten – Magen leer Passagezeit Katze nach 15 Minuten – Magen leer nach 6 Stunden Jejunum und Ileum weitgehend leer, Kolon angefärbt nach 60 Minuten Jejunum und Ileum weitgehend leer, Kolon angefärbt Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 45 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kontrastmittel Kontrastmitteluntersuchungen müssen zu Ende geführt werden Harntrakt Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Harnbildend Niere Harnableitend Nierenbecken Harnleiter Harnblase Harnröhre 46 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Harntrakt Kontrastmittel Vor jeder!!! i.v. Urographie Kontrastmitteluntersuchung steht die Leeraufnahme Kontrastmittel Kontrastmittel Urographie Urographie Kontrastuntersuchungen des Harn -Traktes müssen am tief sedierten Tier durchgeführt werden Intravenös applizierte Kontrastmittel müssen körperwarm injiziert werden. Kontrastmittel Kontrastmittel Urographie Trijodierte Jodlösungen Urographie Hund ca. 15 – 30 ml / Tier mindestens 70%ig Katze ca. 8 – 15 ml / Tier mindestens 60%ig Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 47 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Kontrastmittel Urographie Kontrastmittelgehalt Jodgehalt in mg/ml 50% 200-240 60% 300 70% 350 80% 380 Kontrastmittel Retrograde Zystographie Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 48 Dr. B. Münzer: Vorlesung "Klinische Radiologie" Emily Strahlenschutzgesetzgebung Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin 49