VIRESHA J. BLOEMEKE viva. Gesundheit in Wandelzeiten KÖRPER- UND TRAUMATHERAPIE VORTRÄGE, SEMINARE Tel. 040-88 13 08 44 [email protected] Die Posttraumatische Belastungsstörung - PTBS Die SYMPTOME sind automatische Überlebensreaktionen und Bewältigungsmechanismen Hyperarousal Übererregung, Alarmzustand Schreckhaftigkeit, Konzentrationsstörung Angstsymptome, Schlafstörungen Schweißausbrüche, unkontrollierbares Zittern Intrusion Alpträume spontane “Flash-backs” (Erinnerungsfetzen) durch „trigger“ (auslösende Reize) Konstriktion Vermeiden, Abwehr „Vergessen“, Erinnerung aus dem Bewusstsein verbannt Dissoziation (Erleben aus der Distanz ohne Schmerzen) Innere Starre, Gefühllosigkeit Gefühle von Isolierung und Entfremdung Kontraktion (psychophysisch, energetisch) Misstrauen, Schuldgefühle Entfremdungsgefühl Erhöhte Reizbarkeit Verändertes Körpergefühl (fremd, beschmutzt, Waschzwang, Ekel...) Komorbidität Psychosomatische Beschwerden Depression Essstörungen Alkohol-, Drogen-, Medikamentenabhängigkeit Persönlichkeitsstörungen AUSMASS: Die Stärke der Beeinträchtigung nach einem traumatischen Erlebnis ist abhängig von: Kontext (Vorgeschichte, Situation...) Maß an erlebter Hilflosigkeit, Ohnmacht Menschlich verursachtem Trauma oder Naturereignis Alter des Opfers, Alter des Täters, Altersunterschied Emotionale Nähe/ Verwandtschaftsverhältnis des Täters Maß der angedrohten oder angewendeten Gewalt Stärke der Grenzüberschreitung/ Verletzung/ Penetration Dauer des Traumas (einmalig, wiederholt) latente Gewalt über länger andauernden Zeitraum birgt ebenso schwere Folgen Seite 1 von 3 VIRESHA J. BLOEMEKE viva. Gesundheit in Wandelzeiten KÖRPER- UND TRAUMATHERAPIE VORTRÄGE, SEMINARE Tel. 040-88 13 08 44 [email protected] PTBS vor, während und nach der Geburt eines Kindes Mögliche Hinweise: In der Schwangerschaft schon bestehende PTBS: Schlaflosigkeit, Alpträume Körper schmutzig, Ekel: ev. geringe Gewichtszunahme Beschwerden zum Zeitpunkt der EKB Frühgeburtsbestrebungen Beckenendlage Scham und Anspannung bei Untersuchungen (VU, US ...) Auffällige Ängste/Panik in der Geburtsvorbereitung Eindringlicher Wunsch nach PDA oder sectio für die Geburt Während der Geburt: Nicht für sich sorgen können (Geheimhaltedruck, Angst vor Beschuldigung) Eventuell Sprachlosigkeit, Rückzug Panik vor Schmerzen, Kontrollverlust Angst, ausgeliefert zu sein Angst bei Untersuchungen und Eingriffen Protrahierte Verläufe (Kontraktion) oder ganz schnelle (Dissoziation) Erhebliche Komplikationen, Notsectiones Postpartal und in der Stillzeit: Schlaflosigkeit Nächtliches Aufwachen durch das Stillen verstärkt Angstzustände Ängste, Alpträume Apathie, Desinteresse, Gefühlsleere Depression, Hilflosigkeit Nervosität, Gereiztheit Bonding zum Kind erschwert Auffällige Deutung kindlichen Verhaltens („Gespenst im Kinderzimmer“) Nacktes Baby beim Windelwechsel bedrohlich Unruhiges Kind, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, „Schreibaby“, Schmerzen beim Stillen u. a. Stillprobleme Mangelhaftes Körperempfinden, Beckenbodenprobleme AUSMASS: Dauer und Stärke der Symptome sind abhängig von: psycho-sexuellen Vorerfahrungen Fähigkeit des Zugangs zu archaischen Körperreaktionen gegenwärtige Lebenssituation, Unterstützungsnetz (Partnerschaft, finanzielle Existenz) Geburtsverlauf, Komplikationen, Medikamente, Betreuung s. p. Bindung zum Kind durch zeitweise Trennung von Mutter und Kind erschwert Seite 2 von 3 VIRESHA J. BLOEMEKE viva. Gesundheit in Wandelzeiten KÖRPER- UND TRAUMATHERAPIE VORTRÄGE, SEMINARE Tel. 040-88 13 08 44 [email protected] Einige Hinweise zur Betreuung von Frauen rund um die Geburt im Hinblick auf mögliche traumatische Erfahrungen Erstkontakt: Klares Arbeitsbündnis Sorgfältige Anamnese, mögliche Hinweise auf PTBS erkennen Aktives Zuhören, psychisch und physisch achtsame Präsenz Beachten von Grenzen Vorbehaltlos auf der Seite der Klientin sein (Glauben schenken) Basisversorgung psychisch und physisch korrekt, klar und transparent Schweigepflicht achten Interventionen nach Verdacht auf PTBS: Klarstellen: Symptome sind normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis Keine Untersuchung/ Handhabung ohne Einwilligung, Erläuterung, Nachfrage Keine Untersuchung/ Handhabung bei Dissoziation Kontrolle des Geschehens bleibt so weit wie möglich bei der Frau Die Bedürfnisse der Frau werden respektiert, auch nonverbale Signale beachtet Mitgebrachte Vertrauensperson nie ohne Grund bzw. Absprache von der Frau trennen Gesprächsangebot zur Entlastung, eventuell auch unter vier Augen Transparenz der Arbeit (Verlauf, Art, Begründung, Zeitpunkt, Alternativen...) Ressourcenorientierung: Fähigkeiten der Frau positiv bestärken Individuelle Stillberatung (kein „Stillzwang“) Hilfe zur Selbsthilfe Kompetenz stärken Anleitung zu aktiver Bewegung Anleitung zu Entspannungsübungen Nutzen von Methoden, die Atem und Stimme verwenden Vertraute, konstante Begleitperson für Geburt empfehlen - Schutz Umgang mit Berührung Sowohl bei Untersuchungen als auch bei ergänzenden Methoden wie Shiatsu, Watsu, CranioSacral-Arbeit, Feldenkrais, Massage... Körperhaltung frei wählen lassen (Füße am Boden, Rückenlage ist eventuell zu ausgeliefert) Auf Moment warten mit Erlaubnis für Berührung Berührungen begleitend benennen Hinweis: geöffnete Augen erhalten den Bezug zur Gegenwart Abwarten oder Handlungen abbrechen bei Widerstand Auffordern zum Nein-Sagen, Abstand wählen lassen Sicheres Umfeld Privatsphäre ermöglichen auch im Kreißsaal Seite 3 von 3