4. kreditrisiko - DZ BANK Gruppe

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DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
am 31. Dezember 2009 mit 7.610 Mio. € (31. Dezember 2008: 9.442 Mio. €) ermittelt. Der deutliche
Rückgang gegenüber dem Vorjahresultimo ist auf
die von den Unternehmen der Institutsgruppe ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der negativen
Auswirkungen der Finanzkrise zurückzuführen.
EIGENKAPITALQUOTEN
Die Gesamtkennziffer lag in der Institutsgruppe am
31. Dezember 2009 bei 12,4 Prozent (31. Dezember
2008: 9,7 Prozent), während die Kernkapitalquote
9,9 Prozent (31. Dezember 2008: 7,4 Prozent) betrug.
Beide Kennziffern weisen damit eine signifikante Verbesserung zum Vorjahresultimo auf und übertreffen
die aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Mindestwerte
von 8,0 Prozent (Gesamtkennziffer) beziehungsweise
4,0 Prozent (Kernkapitalquote) deutlich.
R+V Versicherungsgruppe
Die R+V verwendet die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Solvabilität der Versicherungen als
einen Ansatz zur Bewertung der gesamten Risikolage.
Alle Einzelgesellschaften der R+V Versicherungsgruppe erfüllten zum 31. Dezember 2009 auch ohne
Berücksichtigung von Bewertungsreserven die Solvabilitätsanforderungen. Auch bei einer Fortschreibung
der Kapitalmarktsituation vom Ende des Geschäftsjahres auf den 31. Dezember 2010 ist die Erfüllung
der Solvabilität gewährleistet. Ebenso zeigt die Berechnung der bereinigten Solvabilität auf Ebene aller aufsichtsrechtlich einzubeziehenden Unternehmen der
R+V Versicherungsgruppe, dass auch auf Gruppenebene ohne Berücksichtigung stiller Reserven die Solvenzanforderungen deutlich erfüllt werden. Die bereinigte Solvabilität der R+V Versicherungsgruppe wurde
am 31. Dezember 2009 mit 138 Prozent (vorläufiger
Wert) gemessen. Damit überstiegen die regulatorischen Eigenmittel den aufsichtsrechtlich erforderlichen
Risikokapitalbedarf deutlich.
Die R+V begegnet den künftigen Herausforderungen
von Solvency II durch interne Projekte und Arbeitskreise sowie durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen des
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und der BaFin. Darüber hinaus arbeitet die
R+V im Rahmen eines ressortübergreifenden Projektes
an der Weiterentwicklung des ökonomischen Risikokapitalmodells der R+V Versicherungsgruppe, um den
zukünftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen an
interne Modelle gerecht zu werden.
4. KREDITRISIKO
DEFINITION UND URSACHEN
Das Kreditrisiko beziehungsweise Ausfallrisiko bezeichnet die Gefahr des Ausfalles von Forderungen,
die dadurch entsteht, dass Geschäftspartner ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Unter
Länderrisiko als einer Ausprägung des Kreditrisikos
wird die Gefahr des Ausfalles von Forderungen an
ausländische Kreditnehmer verstanden, die aus Störungen des internationalen Zahlungstransfers mit dem
Sitzland der Kreditnehmer resultiert (Transferrisiko).
Als Länderrisiko wird darüber hinaus die Gefahr bezeichnet, dass Staaten ihre vertraglichen Verpflichtungen aus Forderungen nicht oder nur unvollständig
erfüllen können.
Ausfallrisiken können sowohl bei klassischen Kreditgeschäften als auch bei Handelsgeschäften entstehen.
Das klassische Kreditgeschäft setzt sich im Wesentlichen aus dem kommerziellen Kreditgeschäft einschließlich Finanzgarantien und Kreditzusagen zusammen. Unter Handelsgeschäft werden im Kontext
des Kreditrisikomanagements das Wertpapiergeschäft
– bestehend aus den Wertpapieren des Anlage- und
des Handelsbuches inklusive der Schuldscheindarlehen – sowie das Derivate- und das Geldhandelsgeschäft (einschließlich der Wertpapier pensionsgeschäfte) verstanden.
Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften treten in Form
des Kontrahentenrisikos und des Emittentenrisikos
auf. Das Kontrahentenrisiko setzt sich aus dem
Wiedereindeckungsrisiko und dem Erfüllungsrisiko
zusammen. Bei dem Wiedereindeckungsrisiko handelt es sich um die Gefahr, dass während der Laufzeit
eines Handelsgeschäftes mit positivem Marktwert
der Kontrahent ausfällt. Durch die Wiedereindeckung
zu aktuellen Marktbedingungen entsteht ein finanzieller Aufwand. Das Erfüllungsrisiko tritt bei Handelsgeschäften auf, die nicht Zug um Zug abgewickelt
werden. Das Risiko besteht in der Gefahr, dass der
Kontrahent seine Leistung nicht erbringt, während
die Gegenleistung bereits erbracht worden ist. Emittentenrisiken bezeichnen die Gefahr, dass ein Emittent eines Wertpapiers seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Dem Eigentümer des
Wertpapiers entsteht in diesem Fall ein finanzieller
Verlust in Form von entgangenen Zins- und Tilgungszahlungen.
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DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
Ausfallrisiken aus klassischen Kreditgeschäften entstehen vor allem in der DZ BANK, der BSH, der
DG HYP, der DVB, der DZI, der VR-LEASING und
der TeamBank. Sie resultieren aus dem jeweils spezifischen Geschäft einer jeden Gesellschaft und weisen
somit unterschiedliche Charakteristika hinsichtlich
Streuung und Höhe im Verhältnis zum Geschäftsvolumen auf. Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften
treten insbesondere bei der DZ BANK, der BSH und
der DG HYP auf. Die BSH und die DG HYP gehen
Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften nur im Rahmen
ihres Anlagebuches ein. Die BSH beschränkt sich bei
ihren Investments im Wesentlichen auf Wertpapiere
bester Bonität.
KREDITRISIKOSTRATEGIE
Die DZ BANK Gruppe verfolgt eine streng subsidiäre
Geschäftspolitik zur Förderung der Genossenschaftsbanken und fühlt sich dem zentralen strategischen
Leitgedanken „Verbund First“ verpflichtet. Auf Basis
der Risikotragfähigkeit wird die Geschäfts- und
Risikopolitik für die kreditrisikotragenden Kerngeschäftsfelder der Gruppe formuliert. Damit bildet die
Kreditrisikostrategie die Grundlage für ein gruppenübergreifendes Kreditrisikomanagement und -reporting
und stellt den einheitlichen Umgang mit Kreditrisiken
innerhalb der Gruppe sicher.
Die Kreditvergabe orientiert sich gruppenweit überwiegend am sogenannten VR-Rating – einem Verfahren zur Bonitätseinschätzung, das die DZ BANK in
Zusammenarbeit mit dem BVR und der WGZ BANK
entwickelt hat. Sowohl die DZ BANK als auch die
Tochterunternehmen mit materiellem Kreditrisiko
streben eine jederzeit gute Bonitätsstruktur in ihren
Kreditportfolios an. Die Portfolios werden auch künftig von einem hohen Diversifizierungsgrad geprägt
sein. Für das einzelne Kreditgeschäft ist das risikogerechte Pricing einer Finanzierung, bei dem sowohl
adäquate Standardrisikokosten als auch risikogerechte
ökonomische Kapitalkosten berücksichtigt werden,
von ausschlaggebender Bedeutung.
Der Vorstand der DZ BANK stellt mit unterjährigen
Beschlüssen sicher, dass die Regelungen der mittelund langfristig ausgerichteten Kreditrisikostrategie
im Bedarfsfall an sich ändernde Rahmenbedingungen
und aktuelle Entwicklungen angepasst werden.
Die Kreditrisikostrategie wurde im Geschäftsjahr den
aktuellen Markterfordernissen, der Risikotragfähigkeit
und der noch stärker fokussierten Verbundorientierung angepasst. Nachdem die Ausrichtung im Produktfeld „Strukturierte Finanzierung“ bereits im Vorjahr
adjustiert worden ist, sind die Bonitätsanforderungen
für Großkunden und institutionelle Kunden sowie
für Projekt- und Akquisitionsfinanzierungen im Geschäftsjahr verschärft worden. Neuinvestments in
Verbriefungstranchen werden bis auf Weiteres nicht
getätigt. Ausgenommen hiervon ist der Aufkauf
von ABS-Tranchen in kleinerem Umfang im Rahmen
des Kundenhandels. Im Jahr 2009 konnte eine
weitergehende Reduzierung des Wertpapierportfolios
erreicht werden, während das Geschäft mit dem
deutschen Mittelstand in Zusammenarbeit mit dem
genossenschaftlichen FinanzVerbund ausgebaut
wurde.
ORGANISATION UND VERANTWORTUNG
Wie von den MaRisk gefordert, sind die Zuständigkeiten im Kreditprozess von der Beantragung über
die Genehmigung bis zur Abwicklung einschließlich
der periodischen Kreditüberwachung mit regelmäßiger Bonitätsanalyse definiert und in der schriftlich
fixierten Ordnung dokumentiert. Die Entscheidungsbefugnisse sind in Kompetenzregelungen festgelegt,
die sich am Risikogehalt der Kreditgeschäfte orientieren. Die Gremienkompetenzen für die Kreditvergabe
an „Financial Institutions“ wurden als Reaktion auf
die Marktverwerfungen im Berichtsjahr risikoadäquat
angepasst.
KREDITRISIKOBERICHTSWESEN
Etablierte Berichts- und Überwachungsprozesse tragen zur zeitnahen Information der Entscheidungsträger über Veränderungen in der Risikostruktur der
Kreditportfolios bei und sind die Grundlage für ein
aktives Management der Kreditrisiken. Im Rahmen
des Berichtswesens wird das Group Risk Committee
über den ökonomischen Kapitalbedarf für Kreditrisiken informiert. Darüber hinaus umfasst die interne
Berichterstattung eine volumenorientierte Analyse
der Portfoliostruktur anhand wesentlicher Risikomerkmale wie Länder, Branchen und Bonität – jeweils als
Gruppenüberblick und einzeln für die Gesellschaften.
Der Bericht enthält zudem Angaben zu Einzelengagements sowie zur Einzelrisikovorsorge.
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
RATINGSYSTEME
Charakteristika der Ratingsysteme
Mit dem verbundeinheitlich eingesetzten VR-Rating
werden ein hohes Niveau der Ratingmethodik und die
Vergleichbarkeit der Ratingergebnisse innerhalb des
genossenschaftlichen FinanzVerbundes erreicht. Das
nach Kundensegmenten differenzierte VR-Rating
wird sukzessive auf alle relevanten Kundengruppen
ausgeweitet. Die DZ BANK setzt im Rahmen des
Kreditrisikomanagements im Wesentlichen die VRRatingsysteme Oberer Mittelstand, Großkunden,
Banken, Länder sowie Projektfinanzierungen und
Akquisitionsfinanzierungen ein. Zudem werden mit
dem Internal Assessment Approach Liquiditätslinien
und Credit Enhancements bewertet, die forderungs-
I
II
III
IV
V
VI
VII (ausgefallen)
VIII (Sonstige)
NR (nicht geratet)
Verbund
DZ BANK
Mittlere Ausfallwahrscheinlichkeit
0A
1A
0,01 %
0B
1B
0,02 %
0C
1C
0,03 %
0D
1D
0,04 %
0E
1E
0,05 %
1A
2A
0,07 %
1B
2B
0,10 %
1C
2C
0,15 %
1D
2D
0,23 %
1E
2E
0,35 %
2A
3A
0,50 %
2B
3B
0,75 %
2C
3C
1,10 %
2D
3D
1,70 %
2E
3E
2,60 %
3A
4A
4,00 %
3B
4B
6,00 %
3C
4C
9,00 %
3D
4D
13,50 %
3E
4E
20,00 %
4A
5A
ausgefallen
4B
5B
ausgefallen
4C
5C
ausgefallen
4D
5D
ausgefallen
4E
5E
ausgefallen
Non-Investment Grade
GRCRatinggruppe
Investment Grade
VR-RATING
Default
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gedeckten Geldmarktpapierprogrammen zum Zweck
der Begebung von Asset-Backed Commercial Papers
(ABCP) von der DZ BANK zur Verfügung gestellt
werden. Diese Ratingsysteme wurden von der BaFin
für die aufsichtsrechtliche Eigenkapitalberechnung
nach dem einfachen IRB-Ansatz zugelassen.
Darüber hinaus werden zu Zwecken der internen
Steuerung weitere Ratingsysteme für kleine mittelständische Unternehmen („Unterer Mittelstand“),
Agrarunternehmen und Gebietskörperschaften verwendet, die nach Einschätzung der DZ BANK zwar
den Anforderungen an den einfachen IRB-Ansatz
genügen, aufgrund ihrer untergeordneten Materialität aber bisher nicht einer aufsichtsrechtlichen Prüfung unterzogen wurden. Seit Mai des Geschäftsjahres setzt die DZ BANK das VR-Rating Agrar im
Rahmen der internen Steuerung zur Einschätzung
von Ausfallrisiken für landwirtschaftliche Betriebe
ein. Besondere Bedeutung gewinnt das neue Ratingsystem vor dem Hintergrund der „Wachstumsoffensive Agrar-Natur-Energie“, mit der die DZ BANK
eine Intensivierung sowohl des Direktgeschäftes mit
Agrar-Kunden als auch des Agrar-Meta-Geschäftes
– einer subsidiären Leistung für den genossenschaftlichen FinanzVerbund – anstrebt.
Im Geschäftsjahr wurden die bestehenden internen
Ratingsysteme im Hinblick auf die aktuellen Marktbedingungen überprüft und weiterentwickelt. Die
für die Ratingsegmente Oberer Mittelstand, Projektfinanzierungen und Akquisitionsfinanzierungen eingesetzten Ratingsysteme wurden dabei einer weiteren
Überarbeitung unterzogen.
GRC-Ratinggruppen
Da in den Unternehmen der DZ BANK Gruppe aufgrund von unterschiedlichen Geschäftsschwerpunkten
teilweise unterschiedliche Ratingsysteme Verwendung
finden, werden die aus den Ratingsystemen der einzelnen Gesellschaften resultierenden Risikoklassifizierungen durch Zuordnung zu einer vom Group Risk
Committee (GRC) genehmigten Ratinggruppierung
normiert. Die GRC-Ratinggruppen werden im internen Kreditrisikobericht der DZ BANK Gruppe verwendet. Die Zuordnung der Ratingklassen der von
den Gruppengesellschaften eingesetzten Ratingsysteme
zu den GRC-Ratinggruppen wird anhand der Ausfallwahrscheinlichkeiten durchgeführt und erfolgt gemäß dem links abgebildeten Schema.
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DZ BANK
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RISIKOBERICHT
Rating Desk
Die VR-Ratingsysteme stehen auch den Tochterunternehmen der DZ BANK zur Verfügung. Sofern eine
technische Implementierung dieser Ratingsysteme in
den Tochterunternehmen aus Kosten-Nutzen-Erwägungen nicht sinnvoll ist, werden entsprechende
Ratingnoten von der DZ BANK übernommen. Ein
sogenannter Rating Desk nimmt die Funktion der
Übernahme von Ratingnoten wahr, die von den Tochterunternehmen nach erfolgten Plausibilisierungen
in ihren Kreditprozessen verwendet werden.
PRICING IM KREDITGESCHÄFT
Zur Sicherstellung der Rentabilität im Kreditgeschäft
werden im Rahmen der Einzelgeschäftssteuerung in
weiten Teilen der Gruppe Standardrisikokosten ermittelt. Sie dienen der Abdeckung der durchschnittlich
erwarteten Verluste aus Ausfällen von Kreditgeschäften. Damit soll sichergestellt werden, dass die gebildete Nettorisikovorsorge durch die vereinnahmten
Standardrisikokosten im Sinne einer versicherungsmathematischen Betrachtung im langfristigen Durchschnitt gedeckt wird.
Neben Standardrisikokosten werden kalkulatorische
Kapitalkosten auf Basis des ökonomischen Kapitalbedarfs in die Deckungsbeitragskalkulation der
DZ BANK integriert. Auf diese Weise wird eine
risikoadäquate Verzinsung des gebundenen ökonomischen Kapitals ermöglicht, das zur Abdeckung der
unerwarteten Verluste aus dem Kreditgeschäft dient.
Gleichzeitig werden auch die Kosten von Risikokonzentrationen im Pricing angemessen berücksichtigt.
Aufgrund der dezentralen Steuerung der Gesellschaften der DZ BANK Gruppe unterscheiden sich die
Konzepte der Einzelgeschäftssteuerung bei den Gruppengesellschaften in Abhängigkeit von produkt- und
geschäftsbezogenen Besonderheiten.
ÖKONOMISCHES KREDITPORTFOLIOMANAGEMENT
Portfoliomodelle
Im Rahmen des ökonomischen Kreditportfoliomanagements wird zwischen erwarteten Verlusten aus
Einzelgeschäften und unerwarteten Verlusten aus dem
Kreditportfolio unterschieden. Die Kalkulation des
erwarteten Verlustes je Einzelgeschäft beugt einem
schleichenden Eigenkapitalverzehr vor. Die hierfür
erforderliche Ermittlung bonitätsabhängiger Standard-
risikokosten wird von der Mehrzahl der Gruppengesellschaften vorgenommen.
Mit Hilfe von Portfoliomodellen werden darüber hinaus auf Basis von Value-at-Risk-Ansätzen unerwartete
Verluste aus den Kreditportfolios der Gruppengesellschaften quantifiziert. Der Credit Value-at-Risk beschreibt das Risiko unerwarteter Verluste durch die
Nichteinhaltung vertraglich vereinbarter Zahlungsverpflichtungen von Geschäftspartnern. Zur Messung
des Credit Value-at-Risk werden Kreditportfoliomodelle benutzt, die Konzentrationseffekte hinsichtlich
Industriesektoren und Kontrahenten berücksichtigen
und darüber hinaus die Bonitätsstruktur des Kreditportfolios abbilden. Hierbei werden Ausfall- und Verwertungsrisiken sowohl aus Kreditgeschäften als auch
aus Handelsgeschäften berücksichtigt.
Der im Rahmen des ökonomischen Kapitalmanagements der Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften im
Risikomodell anzurechnende Betrag wird für das
Emittentenrisiko als Marktwert beziehungsweise als
Nominalwert ermittelt. Das Wiedereindeckungsrisiko
wird analog zur Limitierung nach dem Marktwert der
Derivate zuzüglich eines auf einer Simulation basierenden Benchmark-Add-Ons bemessen. Im Unterschied
zur Limitierung wird der Erwartungswert angewendet
und es wird einheitlich über alle Geschäfte ein
1-Jahres-Zeithorizont angenommen.
Forderungsverbriefungen
In der DZ BANK Gruppe werden Forderungsverbriefungen als ein weiteres Instrument der Kreditportfoliosteuerung sowie zur Optimierung der RisikoRendite-Relation eingesetzt. Übergeordnetes Ziel der
Verbriefungsaktivitäten ist die Entlastung von ökonomischem und aufsichtsrechtlichem Eigenkapital.
In ihrer Rolle als Originator bei langfristig refinanzierten Verbriefungstransaktionen verfolgt die
DZ BANK das Ziel, durch Risikotransfer das ökonomische und das aufsichtsrechtliche Eigenkapital zu
entlasten. Darüber hinaus werden als Originator und
Sponsor insbesondere Zweckgesellschaften (sogenannte Conduits) genutzt, die sich durch die Emission von geldmarktnahen ABCP refinanzieren. Die
Conduits werden überwiegend für Kunden der Bank
bereitgestellt, die über diese Gesellschaften eigene
Forderungen verbriefen. Weiterführende Angaben
zum Einsatz von Verbriefungsinstrumenten sind im
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DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
aufsichtsrechtlichen Risikobericht der DZ BANK
Institutsgruppe 2009 (Kapitel 4.5 „Management von
Forderungsverbriefungen“) enthalten.
RISIKOMANAGEMENT VON
KREDITENGAGEMENTS
Management der Ausfallrisiken
aus klassischen Kreditgeschäften
VOLUMENORIENTIERTES KREDITPORTFOLIOMANAGEMENT
Im Geschäftsjahr wurden im Rahmen des volumenorientierten Kreditportfoliomanagements die Verfahren und Prozesse zur einheitlichen Beurteilung und
Steuerung des Kreditportfolios weiterentwickelt. Mit
dem implementierten Steuerungs- und ControllingSystem wird den Anforderungen der MaRisk entsprochen. Das Management des Länderrisikos wird durch
die Limitierung einzelner Länder auf der Ebene der
DZ BANK Gruppe unterstützt.
ENGAGEMENT- UND LIMITMANAGEMENT
Für einzelne Geschäftspartner und für Kreditnehmereinheiten sind in den relevanten Gruppengesellschaften Rahmenlimite eingerichtet. Als Voraussetzung für
eine zeitnahe Limitüberwachung sind in den Gruppengesellschaften mit wesentlicher Bedeutung für das
Kreditrisiko der Gruppe geeignete Frühwarnprozesse
implementiert. Ferner wurden in der DZ BANK Prozesse zur Behandlung von Überziehungen festgelegt.
Die wesentlichen Tochterunternehmen verfügen über
vergleichbare, an die Erfordernisse ihres jeweiligen
Geschäftsmodells angepasste Verfahren.
Im Kreditrisikobericht der DZ BANK Gruppe werden
die 20 größten Engagements nach verschiedenen Risikoaspekten aufgezeigt. Die Darstellung erfolgt jeweils als
Gruppenüberblick und einzeln für die Gesellschaften;
zusätzlich werden die 5 größten Engagements beziehungsweise Eigenanlagen jeder Einzelgesellschaft dargestellt. Als Instrument eines aktiven Risikomanagements von Kreditengagements werden regelmäßig
Financial Covenants in Kreditverträgen als Frühwarnindikator für Bonitätsveränderungen eingesetzt.
Die DZ BANK hat vor dem Hintergrund der Finanzkrise bereits im Jahr 2007 die Überwachung des
Bankenportfolios intensiviert. Auch im Geschäftsjahr
wurden die von der DZ BANK für Finanzinstitute
gewährten Pauschal- und Einzellimite laufend hinsichtlich ausgewählter Engagements, Staaten und
Risikofaktoren überprüft. Dies führte zu einer erheblichen Reduzierung der Pauschal- und Einzellimite
der größten Engagements mit Finanzinstituten. Des
Weiteren ist das interne Gesamtlimit für ungedecktes
Geschäft mit Finanzinstituten je Kreditnehmereinheit
grundsätzlich auf maximal 500 Mio. € begrenzt.
Management der Ausfallrisiken
aus Handelsgeschäften
MESSUNG DER AUSFALLRISIKEN AUS HANDELSGESCHÄFTEN
Wiedereindeckungsrisiken und Erfüllungsrisiken entstehen in der DZ BANK Gruppe im Wesentlichen aus
dem Handelsgeschäft der DZ BANK. Emittentenrisiken resultieren aus den Handelsaktivitäten und dem
Kapitalanlagegeschäft der DZ BANK sowie der BSH
und der DG HYP.
Das Wiedereindeckungsrisiko wird überwiegend auf
Basis des Marktwertes und des Add-Ons eines Einzelgeschäftes berechnet. Das Add-On berücksichtigt
spezifische Risikofaktoren und Restlaufzeiten. Auf
Kontrahentenebene werden Nettingvereinbarungen
und Collateral Agreements zur Risikoreduzierung
eingesetzt, sofern sie rechtlich durchsetzbar sind. Bezogen auf das Erfüllungsrisiko ist der Anrechnungsbetrag des Kontrahentenrisikos die geschuldete Zahlung, das heißt die Höhe des Betrages, der tatsächlich
vom Kontrahenten an die DZ BANK zu leisten ist.
Das Erfüllungsrisiko wird dabei auf einen angenommenen Erfüllungszeitraum angerechnet. Das auf
Gruppenebene ermittelte Emittentenrisiko errechnet
sich für die Handelsbuchbestände der DZ BANK
auf Basis des Marktwerts einer Wertpapierposition.
Dagegen gehen die in den Anlagebüchern geführten
Bestände der Gruppengesellschaften zum Buchwert
in die Risikoberechnung ein.
LIMITSTEUERUNG DER AUSFALLRISIKEN
AUS HANDELSGESCHÄFTEN
Zur Begrenzung des Ausfallrisikos aus Handelsgeschäften hat die DZ BANK ein volumenorientiertes
Limitsystem eingerichtet. Die Steuerung des Wiedereindeckungsrisikos erfolgt durch eine in Laufzeitbänder gegliederte Limitstruktur. Zur Steuerung des
Erfüllungsrisikos wird ein Tageslimit eingeräumt.
Für das Emittentenrisiko wird pro Emittenten ein
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bonitätsabhängiges Pauschal- oder Einzellimit vergeben. Pfandbriefe (Covered Bonds) sowie ABS-Papiere
werden separat limitiert. Die wesentlichen Tochterunternehmen verfügen über vergleichbare Limitsysteme. Die methodisch einheitliche Messung und
Überwachung der Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften der DZ BANK erfolgt über ein zentrales, ITgestütztes Limitmanagementsystem, an das alle relevanten Handelssysteme angeschlossen sind. Die
Handelsexposures der Gruppe werden ebenfalls über
dieses IT-System zusammengeführt.
Wie im klassischen Kreditgeschäft sind auch für das
Handelsgeschäft adäquate Frühwarn- und Überziehungsprozesse etabliert. Der für die Risikoüberwachung zuständige Vorstand erhält im Rahmen
des MaRisk-konformen Berichtswesens täglich eine
Aufstellung zu den Überschreitungen der Handelslimite. Monatlich wird ein Bericht für das gesamte
Ausfallrisiko aus Handelsgeschäften auf Basis der
Exposures erstellt.
aus Wertpapieren werden in ausgewählten Fällen
Kreditderivate eingesetzt, während das Exposure aus
OTC-Derivaten mittels Collateral- beziehungsweise
Nettingvereinbarungen reduziert wird.
Sicherheitenarten
In der DZ BANK Gruppe kommen sämtliche klassischen Kreditsicherheiten zum Einsatz. Dies sind insbesondere Grundpfandrechte auf Wohn- und Gewerbeimmobilien, Gewährleistungen (vor allem in Form
von Bürgschaften, Garantien, Kreditversicherungen
und Patronatserklärungen), finanzielle Sicherheiten
(Kautionen, bestimmte festverzinsliche Wertpapiere,
Aktien und Investmentanteile), abgetretene Forderungen (Globalzessionen aus Lieferungen und Leistungen
sowie Einzelzessionen) sowie Sach- und Objektsicherheiten. Für die aufsichtsrechtliche Anerkennung
nach der Solvabilitätsverordnung werden vorwiegend
privilegierte Grundpfandrechte, Gewährleistungen
und finanzielle Sicherheiten herangezogen. Forderungen und Sachsicherheiten werden nur in geringem
Umfang aufsichtsrechtlich berücksichtigt.
KREDITRISIKOMINDERUNG
Sicherheitenstrategie und gesicherte
Grundgeschäfte
Entsprechend der Kreditrisikostrategie der DZ BANK
Gruppe stellt die Kundenbonität die Grundlage für
die Kreditentscheidung dar; Sicherheiten haben keinen
Einfluss auf die Bonitätsbeurteilung des Kreditnehmers. In Abhängigkeit von der Struktur eines Geschäftes können Sicherheiten aber wesentlich für die
Risikobeurteilung einer Transaktion sein. Bei mitteloder langfristigen Investitionskrediten besteht grundsätzlich die Erwartung, dass das Investitionsobjekt als
Sicherheit für den Kredit dient. Bei Exportfinanzierungen oder bei strukturierten Handelsfinanzierungen
ist darüber hinaus eine Mindestbesicherung durch
staatliche oder private (Export-)Kreditversicherungen
beziehungsweise durch Abtretung der Ansprüche aus
den Exportverträgen oder durch Sicherungsübereignung der Waren vorgesehen.
Die gesicherten Grundgeschäfte im klassischen Kreditgeschäft umfassen das kommerzielle Kreditgeschäft
einschließlich Finanzgarantien und Kreditzusagen.
Die Abschirmung der Grundgeschäfte gegen Ausfallrisiken wird im Rahmen von Einzelfallentscheidungen
durch die Hereinnahme klassischer Sicherheiten gewährleistet. Zur Absicherung von Emittentenrisiken
Als Sicherheiten für Handelsgeschäfte – sogenannte
Collaterals – werden entsprechend der Collateral
Policy der DZ BANK in der Regel nur Barsicherheiten,
erstklassige Staatsanleihen und Pfandbriefe akzeptiert.
Daneben setzt die DZ BANK regelmäßig bilaterale
Nettingverträge zur Reduzierung des Exposures im
Geschäft mit Derivaten ein. Grundlage bilden Rahmenverträge mit den jeweiligen Kontrahenten, die auf
marktüblichen Standards wie dem ISDA Master
Agreement oder dem Deutschen Rahmenvertrag für
Finanztermingeschäfte basieren. Mittels der Nettingvereinbarungen werden positive und negative Marktwerte der unter die Rahmenverträge fallenden Kontrakte aufgerechnet und zu einer einzigen Forderung
gegenüber dem Kontrahenten aggregiert (Close-outNetting).
Das Emittentenrisiko von Anleihen und insbesondere
nachrangigen Wertpapieren des gleichen Schuldners
wird in ausgewählten Fällen über Kreditderivate abgesichert. Die Sicherungswirkung des Kreditderivats
wird gegenüber der besicherten Einheit (Reference
Entity) risikomindernd angerechnet. Als Garantiegeber beziehungsweise als Gegenpartei fungieren bei
Kreditderivaten hauptsächlich Finanzinstitutionen.
Hierbei handelt es sich fast ausnahmslos um Kreditinstitute der GRC-Ratinggruppen I und II.
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Management der Sicherheiten
MANAGEMENT KLASSISCHER KREDITSICHERHEITEN
Die Aufgaben des Sicherheitenmanagements werden
außerhalb der Marktbereiche und überwiegend durch
spezialisierte Einheiten wahrgenommen. Zu deren
Kernaufgaben gehören die Bestellung, Prüfung und Bewertung der Sicherheiten sowie die Erfassung, Verwaltung und Beratung aller Bereiche bezüglich Sicherheiten.
Für die Sicherheitenbestellung und die damit in Zusammenhang stehenden Erklärungen werden weitgehend standardisierte Verträge verwendet. Sofern individuelle Sicherheitenverträge zu schließen sind, werden
fachkundige Stellen eingeschaltet. Die Verwaltung
der Sicherheiten erfolgt in eigenen IT-Systemen. Die
Bewertung der Sicherheiten ist Aufgabe der Marktfolgeeinheiten. Die Überprüfung der Wertansätze
wird mindestens analog zu den durch die Marktfolge
festgelegten Überwachungsterminen – im Regelfall
jährlich – oder zu den vereinbarten Einreichungsterminen für die bewertungsrelevanten Unterlagen vorgenommen. Kürzere Überwachungsintervalle können
bei kritischen Engagements festgelegt werden. Unabhängig davon wird die Werthaltigkeit der Sicherheiten
unverzüglich überprüft, wenn negative Informationen
bekannt werden.
Die Zuständigkeit für die Sicherheitenbearbeitung von
Abwicklungskrediten einschließlich der Verwertung
von Sicherheiten liegt bei den Workout-Einheiten. Bei
diesen Engagements werden die Sicherheiten, abweichend von den allgemeinen Bewertungsrichtlinien, in
Abhängigkeit von ihrem voraussichtlichen Realisierungswert und Realisierungszeitpunkt bewertet. In
Abweichung von den generellen Beleihungsgrundsätzen können bei Sanierungsengagements Marktwerte beziehungsweise die voraussichtlichen Liquidationserlöse als Sicherungswert angesetzt werden.
COLLATERAL MANAGEMENT
Als Instrument zur Reduktion von Kreditrisiken aus
OTC-Geschäften werden neben Nettingvereinbarungen (ISDA Master Agreement und Deutscher Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte) auch Collateral Agreements (Credit Support Annex zum ISDA
Master Agreement und Besicherungsanhang zum
Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte)
abgeschlossen.
Abschluss und Durchsetzung der Verträge werden im
Rahmen der Collateral Policy der DZ BANK geregelt.
Dabei werden insbesondere Vertragsparameter wie
Qualität der Sicherheit, Frequenz des Austauschs sowie Mindestaustausch- und Freibeträge vorgegeben.
Die DZ BANK setzt regelmäßig beidseitige CollateralVerträge ein. Ausnahmen bestehen für Deckungsstöcke,
da hier wegen der besonderen rechtlichen Stellung
des Kontrahenten nur unilaterale Sicherheitenverträge
sinnvoll durchsetzbar sind, sowie für supranationale
oder staatliche Unternehmen. Wenn auf die Beidseitigkeit verzichtet werden soll, ist dies ein Kompetenzvorgang, der entsprechend genehmigt werden muss.
Netting und Besicherung führen in der Regel zu einer
signifikanten Reduzierung des Exposures aus Handelsgeschäften. Die Bewertung des Exposures und der
Sicherheiten erfolgt systemunterstützt. Analog zur
Collateral Policy wird das Margining bei der weit
überwiegenden Zahl der Sicherheitenverträge täglich
durchgeführt.
Grundsätzlich werden gemäß der Collateral Policy
Sicherheitenverträge abgeschlossen, die ratingunabhängige Freibeträge (sogenannte Thresholds) sowie
ratingunabhängige Mindesttransferbeträge beinhalten. Darüber hinaus existieren jedoch auch einige
Verträge mit ratingabhängigen Trigger-Vereinbarungen. Bei diesen Vereinbarungen wird der unbesicherte
Teil des Exposures im Falle von Bonitätsverschlechterungen reduziert. Bei Verträgen mit einem Threshold
von null ist eine Bonitätsverschlechterung ohne Bedeutung, da das Exposure immer voll besichert wird.
Im Rahmen der Liquiditätsrisiko-Stresstests werden
die Liquiditätsauswirkungen für die Verträge mit
ratingabhängigen Trigger-Vereinbarungen berücksichtigt. Allerdings handelt es sich aufgrund des geringen
Volumens und bezogen auf die Liquidität um ein
nicht materielles Risiko.
Management von Konzentrations- und
Korrelationsrisiken
RISIKOKONZENTRATIONEN IM KREDIT- UND
SICHERHEITENPORTFOLIO
Bei der Messung des aus den Sicherheiten resultierenden Risikos unterscheidet die DZ BANK Sicherheiten
im klassischen Kreditgeschäft und Sicherheiten im
Handelsgeschäft. Besteht eine signifikante positive
Korrelation zwischen dem Wert einer Sicherheit und
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DZ BANK
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KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
dem Kreditnehmer, der die Sicherheit stellt, so wird
der Sicherheit grundsätzlich kein Sicherheitenwert beigemessen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sicherungsgeber, Drittschuldner oder Emittent mit dem
Kreditnehmer eine wirtschaftliche Einheit oder eine
Kreditnehmereinheit nach § 19 Absatz 2 KWG bilden.
KORRELATIONSRISIKEN
Sogenannte Korrelationsrisiken können aufgrund von
Wechselbeziehungen zwischen der Ausfallwahrscheinlichkeit von Gegenparteien und dem allgemeinen
Marktpreisrisiko enstehen („General Wrong-way Risk“).
Ist der Wert des Engagements gegenüber einem
Geschäftspartner negativ mit dessen Bonität korreliert,
handelt es sich um ein „Specific Wrong-way Risk“ als
weitere Ausprägung des Korrelationsrisikos.
MASSNAHMEN ZUR VERMEIDUNG VON KONZENTRATIONSUND KORRELATIONSRISIKEN
Konzentrationen von Sicherheiten im Handelsgeschäft
und unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Ausfallrisiken aus Handelsgeschäften und Marktpreisrisiken werden durch die restriktive Collateral Policy
der DZ BANK eingeschränkt, die für Repos in der
Regel nur eine Hereinnahme von Barsicherheiten, erstklassigen Staatsanleihen und Pfandbriefen auf Basis
von ISDA Master Agreements in Bezug auf OTC-Derivate beziehungsweise auf Basis von Besicherungsanhängen zum Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte erlaubt. Dadurch werden Konzentrationen
von Handelssicherheiten vermieden, die nicht vertretbare wirtschaftliche und rechtliche Risiken zur Folge
haben würden. Darüber hinaus trägt eine zeitnahe Bewertung der Sicherheiten im Rahmen der vereinbarten
Margining-Perioden zur Risikobegrenzung bei. Die
Darstellung von Konzentrationen im Sicherheitenportfolio ist Bestandteil des Management-Reportings.
MANAGEMENT VON PROBLEMENGAGEMENTS
Steuerung und Überwachung von
Problemengagements
Erkannte Problemkredite werden bereits in einem frühen Krisenstadium an die Workout-Einheiten übertragen. Diese Spezialeinheiten schaffen durch intensive
Betreuung der kritischen Engagements und durch Anwendung maßgeschneiderter Problemlösungskonzepte
die Voraussetzungen zur Sicherung und Optimierung
problembehafteter Risikopositionen.
Für das klassische Kreditgeschäft verfügt die
DZ BANK über ein umfangreiches Instrumentarium
zur frühzeitigen Identifizierung, engen Begleitung und
hoch qualifizierten Portfolioüberwachung der problembehafteten Kreditengagements. Das Teilportfolio der
problembehafteten Kredite wird in einem vierteljährlichen Zyklus geprüft, aktualisiert und berichtet.
Anlassbezogen geschieht dies auch in kürzeren Zyklen.
Dieser Prozess wird umfassend systemtechnisch unterstützt. Wesentlicher Baustein ist dabei ein aussagekräftiges, zielgruppenorientiertes und zeitnahes internes
Reporting. Die Bank hat die Ausgestaltung der Frühwarnprozesse hinsichtlich der Engagements mit Finanzinstituten im Geschäftsjahr angepasst. Bei Bedarf wird
die Intensivbetreuung von Einzeladressen eigens eingerichteten Task Forces übertragen. Die Risiken in Teilportfolios werden durch regelmäßige Reports beobachtet und analysiert.
In den wesentlichen Tochterunternehmen bestehen –
soweit erforderlich – vergleichbare, an die Risikocharakteristika des jeweiligen Geschäftes angepasste Verfahren.
Richtlinien und Verfahren der
Risikovorsorgebildung
Die folgenden Darstellungen gelten für die DZ BANK.
Die wesentlichen Tochterunternehmen haben vergleichbare, ihrer jeweiligen Geschäftstätigkeit angepasste Richtlinien zur Bildung von Risikovorsorge
in Kraft gesetzt.
Ein Geschäft gilt als „überfällig“, wenn Zahlungsrückstände in Form von nicht geleisteten Zins- und
Tilgungszahlungen oder sonstigen Forderungen seit
mehr als 1 Tag bestehen. Ein Kreditnehmer wird als
„ausgefallen“ eingestuft, wenn zu erwarten ist, dass er
seine Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig erfüllt, ohne dass auf Maßnahmen wie die Verwertung
gegebenenfalls vorhandener Sicherheiten zurückgegriffen werden muss. Unabhängig davon werden Kreditnehmer als ausgefallen eingestuft, die nach den
Kriterien der Solvabilitätsverordnung seit mehr als
90 Tagen überfällig sind.
Liegen für Kredit- oder Wertpapierforderungen objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor, wird
geprüft, ob zu erwarten ist, dass der Schuldner seinen
vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig nachkommen wird, und ob daraus ein wirtschaftlicher
94
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
Schaden entstehen kann. Einzelwertberichtigungen
werden in Höhe der Differenz zwischen dem Buchwert
der Forderung und dem Barwert der erwarteten Zahlungen einschließlich der Sicherheitenerlöse ausgewiesen.
Rückstellungen für Kreditzusagen sowie Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien und Kreditzusagen werden
in Höhe der Differenz zwischen dem Barwert der potenziellen Ausfallsumme und dem Barwert der erwarteten Zahlungen gebildet.
Sofern für Kredit- oder Wertpapierforderungen keine
Wertberichtigungen gebildet beziehungsweise für Kreditzusagen und Finanzgarantien keine Rückstellungen
und Verbindlichkeiten erfasst werden, gehen die jeweiligen Geschäfte in die Ermittlung der Portfoliorisikovorsorge ein. Sobald bekannt wird, dass bei einem
Geschäft eine Wertminderung vorliegt oder dass die
Erfassung einer Rückstellung oder Verbindlichkeit
erforderlich ist, wird das Geschäft aus der Portfoliobetrachtung herausgenommen und im Rahmen der
Einzelrisikovorsorgebildung berücksichtigt. Der Ermittlung der Portfoliorisikovorsorge liegt grundsätzlich
das für aufsichtsrechtliche Zwecke verwendete Verfahren zur Ermittlung der erwarteten Verluste zugrunde.
Das latente Länderrisiko wird im Rahmen der Einzelrisikovorsorge und der Portfoliorisikovorsorge berücksichtigt.
Handelsgeschäfte werden mit ihrem Fair Value angesetzt. Auf diese Weise werden etwaige Wertminderungen bereits berücksichtigt, so dass eine Bildung
von Risikovorsorge für Handelsgeschäfte grundsätzlich nicht erforderlich ist.
Die DG HYP und die TeamBank bilden für ihr Mengengeschäft zusätzlich zur Einzelrisikovorsorge pauschalierte Einzelwertberichtigungen. Dabei werden die
Zahlungsströme von Forderungsportfolios mit gleichen
Risikocharakteristika unter Verwendung von Migrationsszenarien und Ausfallwahrscheinlichkeiten untersucht.
Dem stand eine Verlustobergrenze von 4.367 Mio. €
(31. Dezember 2008: 3.683 Mio. €) gegenüber. Die
Verlustobergrenze wurde im Verlauf des Geschäftjahres jederzeit eingehalten. Der Anstieg des Risikokapitalbedarfs ist im Wesentlichen auf Ratingverschlechterungen zurückzuführen, die sowohl Banken als auch
Corporates und das ABS-Portfolio betrafen. Die Verlustobergrenze wurde angehoben, um das erhöhte
Risiko mit Eigenkapital abzudecken.
Die Höhe des Risikokapitalbedarfs wird unter anderem
von dem Kreditvolumen, den Bonitätseinschätzungen
und der Branchenzugehörigkeit der Engagements bestimmt. Der nachfolgende Abschnitt geht auf diese Einflussfaktoren ein und erläutert deren Entwicklung im
Geschäftsjahr.
Volumenorientierte Kreditportfolioanalyse
GRUNDLAGEN DER VOLUMENORIENTIERTEN
KREDITPORTFOLIOANALYSE
Das Kreditvolumen wird gemäß der Vorgehensweise
bei der internen Steuerung der DZ BANK Gruppe für
die kreditrisikotragenden Instrumente – klassisches
Kreditgeschäft, Wertpapiergeschäft sowie Derivateund Geldhandelsgeschäft – ermittelt. Die Unterscheidung nach kreditrisikotragenden Instrumenten
entspricht den für die externe Berichterstattung über
Risiken aus Finanzinstrumenten zu bildenden Klassen.
Die folgenden quantitativen Angaben für das gesamte
Kreditportfolio bilden das maximale Kreditrisiko ab,
dem die DZ BANK Gruppe ausgesetzt ist. Das maximale Kreditrisiko stellt einen Bruttowert dar, da die
risikotragenden Finanzinstrumente ohne Anrechnung
von Kreditrisikominderungstechniken und vor dem
Ansatz von Risikovorsorge bewertet werden. Das Bruttokreditvolumen basiert bei Krediten und offenen Zusagen auf Buchwerten – bei Leasinggeschäften auf den
Mindestleasingzahlungen –, bei Wertpapieren des
Anlage- und des Handelsbuchs überwiegend auf Marktwerten und bei Derivategeschäften auf Kreditäquivalenzbeträgen. Der maximale Kreditrisikobetrag umfasst
die gesamten extern zugesagten Linien.
ANALYSE DES KREDITPORTFOLIOS
ÜBERLEITUNG DES KREDITVOLUMENS ZUM KONZERNABSCHLUSS
Analyse des ökonomischen Kapitalbedarfs
für das Kreditrisiko
Der ökonomische Kapitalbedarf für Kreditrisiken der
DZ BANK Gruppe betrug zum Ende des Geschäftsjahres 3.768 Mio. € (31. Dezember 2008: 3.362 Mio. €).
Das der internen Gruppensteuerung zugrunde liegende
Kreditvolumen wird in der Tabelle auf der nächsten
Seite zum Konzernabschluss übergeleitet. Wesentliche
Ursachen für Unterschiede zwischen den Größen der
internen Steuerung und der externen Rechnungslegung
95
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
ÜBERLEITUNG DES KREDITVOLUMENS
in Mrd. €
Kreditvolumen der internen
Steuerung
Überleitung
Konsolidierungskreis
31.12.
2009
31.12. 31.12.
2008 2009
Kreditvolumen des Konzernabschlusses
Abgrenzung
Bewertung und
Kreditvolumen
Sonstiges
31.12. 31.12.
2008 2009
31.12. 31.12.
2008 2009
31.12. 31.12.
2008 2009
110,3
Klassisches
Kreditgeschäft
190,6
202,4
3,8
4,1
–
–
-0,3
2,3
107,3
129,8
Derivategeschäft
9,3
10,1
Geldhandelsgeschäft
4,5
6,8
311,7
349,1
Summe
0,5
0,5
53,4
49,0
-10,8
Forderungen an
65,8 Kreditinstitute
24,7
Finanzgarantien und
28,0 Kreditzusagen
53,4
Kapitalanlagen der
49,0 Versicherungsunternehmen
28,9
–
–
–
14,9
12,0
28,7
4,3
4,6
53,4
49,0
3,8
2,1
373,2
61,5
Unterschiedsbetrag
31.12.2008
55,7
liegen in abweichenden Konsolidierungskreisen, unterschiedlichen Abgrenzungen des Kreditvolumens sowie
divergierenden Bewertungsverfahren und sonstigen
Faktoren.
ENTWICKLUNG DES KREDITVOLUMENS
Nachdem die Unternehmen der DZ BANK Gruppe
bereits im Jahr 2008 auf die Finanzkrise mit einem
Abbau des Kreditvolumens reagiert hatten, wurde die
Rückführung des Volumens im Geschäftsjahr noch
einmal deutlich forciert. So war das Kreditvolumen
im Vergleich zum Vorjahr um etwa 11 Prozent rückläufig. Ähnlich wie im Vorjahr geht diese Entwicklung insbesondere auf die Reduzierung von Bankenlinien und von Linien gegenüber Großkunden sowie
von Länderlimiten zurück. Zudem konnte durch
einen kontinuierlichen Risikoabbau bei den Engagements in den Größenklassen ab 100 Mio. € eine
Verringerung der Klumpenrisiken erzielt werden.
Schuldverschreibungen
118,1 und andere Wertpapiere
-12,2
–
Unterschiedsbetrag
31.12.2009
115,2 Forderungen an Kunden
59,1
97,0
Wertpapiergeschäft
31.12.
2008
Derivative Finanzinstrumente
inklusive Geldmarktgeschäfte
404,8 Summe
Die Steuerungsmaßnahmen schlugen sich in einer
Reduzierung des Kreditvolumens bei den 20 größten Adressen und der Verringerung des durchschnittlichen Kreditvolumens pro Kreditnehmereinheit
nieder. Darüber hinaus wurden die Wertpapierbestände gegenüber dem Vorjahresultimo auf Basis
der Marktwerte nochmals deutlich um 17 Prozent
reduziert.
Die am 31. Dezember 2009 im klassischen Kreditgeschäft festgestellten Forderungsbeträge wichen nur
unwesentlich von den Durchschnittswerten des Geschäftsjahres ab. Dagegen lagen die Ultimowerte für
das Wertpapiergeschäft und das Derivate- und
Geldhandelsgeschäft mit 5 Prozent beziehungsweise
19 Prozent teilweise erheblich unter den jeweiligen
Jahresdurchschnittswerten. Der Durchschnitt wird
als arithmetisches Mittel der Forderungsbeträge zu
den Quartalsenden des Berichtszeitraums ermittelt.
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
STRUKTUR DES GESAMTEN KREDITPORTFOLIOS
Die in der Tabelle auf Seite 97 oben dargestellte Branchenstruktur des Kreditportfolios zeigt im Vergleich
zum Vorjahr eine unverändert breite Diversifikation
in der DZ BANK Gruppe. Die bedeutenden Gruppengesellschaften legen ihre freie Liquidität im Wesentlichen in Wertpapieren mit möglichst guter Bonität
an. Hieraus resultiert der hohe Anteil von Forderungen an Banken. Die Kreditnehmer im Finanzsektor
setzten sich neben den Kreditgenossenschaften aus
Banken und sonstigen Finanzinstitutionen zusammen. Das Kreditvolumen im Finanzsektor ist gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 134,5 Mrd. €
zurückgegangen. Bei den Corporates ist das Kreditvolumen gegenüber dem Vorjahr deutlich um 10 Prozent auf 81,0 Mrd. € gesunken.
Die im Rahmen von Workout-Situationen von notleidenden Kreditnehmern übernommenen Sicherheiten spielen angesichts des effizienten Abwicklungsprozesses in der DZ BANK Gruppe eine zu
vernachlässigende Rolle.
Zur Erfüllung ihrer Aufgabe als Zentralbank für den
FinanzVerbund stellt die DZ BANK Refinanzierungsmittel für die Unternehmen der DZ BANK Gruppe
und für die Genossenschaftsbanken bereit. Daher entfällt auf die Genossenschaftsbanken auch eine der
größten Forderungspositionen im Kreditportfolio der
Gruppe. Des Weiteren begleitet die DZ BANK die
Volksbanken und Raiffeisenbanken bei größeren
Finanzierungen von Firmenkunden. Das daraus resultierende Konsortialgeschäft, das Direktgeschäft der
DZ BANK und der DVB mit Firmenkunden im Inund Ausland sowie das in der BSH gebündelte Immobiliengeschäft mit Retailkunden und das Konsumentenkreditgeschäft der TeamBank bestimmen die
Branchenzusammensetzung des restlichen Portfolios.
In der mittigen Tabelle auf Seite 97 wird die nach Länderrisikogruppen gegliederte geografische Verteilung
des Kreditportfolios dargestellt. Zum 31. Dezember
2009 konzentrierten sich die Ausleihungen mit unverändert 96 Prozent des gesamten Kreditvolumens auf
Deutschland und die sonstigen Industriestaaten.
Im Geschäftsjahr war die gesamtwirtschaftliche Lage
der innerhalb der EWU-Zone angesiedelten Länder
Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien
(sogenannte PIIGS-Staaten) durch ein signifikantes
Haushaltsdefizit geprägt, das mit einer in Relation
BONITÄTSSTRUKTUR DES KREDITPORTFOLIOS
Kreditvolumen in Mrd. €
147,4
I
GRC-Ratinggruppen
96
170,2
52,0
II
64,1
III
40,9
46,1
IV
44,8
42,5
12,9
13,5
V
VI
5,3
4,6
VII
5,4
4,2
Sonstiges
3,2
3,7
2009
2008
zum Bruttoinlandsprodukt hohen und weiter steigenden Staatsverschuldung einherging. Insbesondere die
Haushaltslage von Griechenland ist zurzeit aufgrund
des hohen Verschuldungsgrades angespannt. Aus diesem Grund unterliegen die Forderungen der DZ BANK
Gruppe gegenüber Schuldnern aus diesen Ländern seit
geraumer Zeit einer verstärkten Beobachtung. Die
Forderungen an Schuldner in den PIIGS-Staaten hatten am 31. Dezember 2009 einen Anteil am Kreditvolumen der EWU-Länder (ohne Deutschland) von
58 Prozent und an den gesamten Ausleihungen der
Gruppe von 10 Prozent. 92 Prozent des Kreditvolumens in den PIIGS-Ländern wies ein internes Rating
im Investment Grade-Bereich auf. Die Forderungen
an die betroffenen Staaten selbst hatten am Berichtsstichtag einen Anteil am gesamten Kreditvolumen
von etwa 1 Prozent.
Die Betrachtung des Kreditportfolios zum 31. Dezember 2009 nach vertraglichen Restlaufzeiten zeigt in allen
Laufzeitbändern eine Reduzierung des Kreditvolumens.
Die deutlichsten Abbaueffekte sind dabei in den Laufzeitbändern von bis zu 1 Jahr und von über 5 Jahren festzustellen. Die Verteilung des Kreditvolumens auf die Laufzeitbänder geht aus der Tabelle auf Seite 97 unten hervor.
Das oben stehende Diagramm zeigt das konsolidierte
Kreditvolumen in der Gruppe nach den GRC-Rating-
97
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
KREDITVOLUMEN NACH BRANCHEN
Klassisches Kreditgeschäft
in Mrd. €
Finanzsektor
31.12.2009
Wertpapiergeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Derivate- und
Geldhandelsgeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Summe
31.12.2008 31.12.2009
31.12.2008
65,2
70,4
57,6
71,4
11,8
13,7
134,5
155,5
9,8
10,7
27,6
29,5
0,4
0,3
37,9
40,6
Corporates
72,2
76,7
7,6
11,4
1,2
1,5
81,0
89,6
Retail
38,3
38,3
9,8
11,5
–
–
48,2
49,8
Branchenkonglomerate
3,9
4,0
4,8
6,0
0,5
1,5
9,2
11,4
Sonstige
1,1
2,3
–
–
–
–
1,1
2,3
190,6
202,4
107,3
129,8
13,9
16,9
311,7
349,1
Öffentliche Hand
(Verwaltung / Staat)
Summe
KREDITVOLUMEN NACH LÄNDERGRUPPEN
Klassisches Kreditgeschäft
in Mrd. €
Deutschland
EWU-Länder
(ohne Deutschland)
Sonstige EU-Länder
31.12.2009
Wertpapiergeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Derivate- und
Geldhandelsgeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Summe
31.12.2008 31.12.2009
31.12.2008
145,3
149,3
45,8
52,5
8,6
7,2
199,7
209,0
11,4
13,0
39,7
46,7
2,6
5,7
53,7
65,4
7,6
9,1
7,4
10,9
1,4
1,8
16,5
21,8
Sonstige Industriestaaten
14,8
17,5
13,0
17,8
1,1
1,8
28,9
37,2
Nicht-Industriestaaten
11,4
13,5
1,5
1,9
0,1
0,4
13,0
15,8
190,6
202,4
107,3
129,8
13,9
16,9
311,7
349,1
Summe
KREDITVOLUMEN NACH RESTLAUFZEITEN
Klassisches Kreditgeschäft
in Mrd. €
31.12.2009
Wertpapiergeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Derivate- und
Geldhandelsgeschäft
31.12.2008 31.12.2009
Summe
31.12.2008 31.12.2009
60,5
69,0
39,1
49,5
8,5
11,2
> 1 Jahr bis < = 5 Jahre
49,4
51,0
31,9
33,7
2,4
2,6
83,8
87,3
> 5 Jahre
80,6
82,4
36,2
46,6
2,9
3,1
119,8
132,2
190,6
202,4
107,3
129,8
13,9
16,9
311,7
349,1
Summe
gruppen. Die Rubrik „Sonstige“ setzt sich aus Geschäftspartnern zusammen, für die eine Ratingeinstufung nicht erforderlich ist.
Trotz der im Verlauf des Geschäftsjahres erforderlich
gewordenen Herabstufungen der Kundenbonität
waren die Ratinggruppen I bis III (Investment Grade)
mit einem Anteil von 77 Prozent (31. Dezember 2008:
über 80 Prozent) am Gesamtvolumen zum Ende des
Geschäftsjahres weiterhin am stärksten besetzt. Aller-
108,2
31.12.2008
≤ 1 Jahr
129,7
dings mussten auch innerhalb des Investment Grades
Wanderungsbewegungen in schlechtere Bonitäten
festgestellt werden. Für den gesamten Finanzsektor
ist im Investment Grade-Bereich eine Verringerung
des Kreditvolumens um 13 Prozent im Vergleich zum
Vorjahresultimo zu beobachten. Allein in der Ratinggruppe I ist für den Finanzsektor ein Rückgang von
nahezu 12 Prozent festzustellen. Der Anteil der
Kreditgenossenschaften am Kreditvolumen des Finanzsektors in Ratinggruppe I hat sich von annähernd
98
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
60 Prozent am 31. Dezember 2008 auf nahezu 66 Prozent am Berichtsstichtag erhöht. In der Kundengruppe der Corporates ist im Vorjahresvergleich eine
Bewegung hin zu schlechteren Ratingklassen zu
beobachten.
Ausgehend von dieser Bonitätsstruktur zeigen die
nächsten Tabellen Ausschnitte des gesamten Kreditportfolios. Das gesamte Kreditvolumen wird dabei
differenziert nach Geschäft mit einwandfreier Bonität
sowie dem überfälligen und dem einzelwertberichtigten
Teil des Portfolios. Die Darstellungen unterscheiden
jeweils nach der Branchen- und der Länderstruktur des
Portfolios.
Dem Kreditvolumen der Ratinggruppen IV bis VII
(Non-Investment Grade inklusive Ausfall) kam am
31. Dezember 2009 mit einem Anteil am gesamten
Kreditvolumen von knapp 22 Prozent (31. Dezember
2008: annähernd 19 Prozent) nach wie vor eine vergleichsweise geringe Bedeutung zu. Die ausgefallenen
Forderungen in der Ratinggruppe VII verharrten trotz
der Belastungen aus der Finanzkrise mit einem Anteil
von unter 2 Prozent am gesamten Kreditvolumen der
DZ BANK Gruppe auf dem geringen Vorjahresniveau.
STRUKTUR DES KREDITPORTFOLIOS
MIT EINWANDFREIER BONITÄT
In den beiden Tabellen auf Seite 99 oben wird das
weder wertberichtigte noch überfällige Kreditvolumen
als Teil des gesamten Kreditportfolios ausgewiesen.
Wie bereits im Vorjahr dominierte das Kreditvolumen
mit einwandfreier Bonität mit einem Anteil von
ÜBERFÄLLIGES, NICHT WERTBERICHTIGTES KREDITVOLUMEN UND SICHERHEITEN NACH BRANCHEN
Überfälliges, nicht wertberichtigtes Kreditvolumen
Überfälligkeit
> 5 Tage bis 1 Monat
Überfälligkeit bis 5 Tage
Überfälligkeit
> 1 Monat bis 2 Monate
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
Finanzsektor
38
–
2
2
2
2
Öffentliche Hand
(Verwaltung/Staat)
98
526
–
6
1
1
Corporates
519
333
364
459
87
263
Retail
492
507
93
101
63
54
–
–
–
–
–
–
in Mio. €
Branchenkonglomerate
Sonstige
Summe
1
2
5
30
2
16
1.147
1.369
464
598
155
336
ÜBERFÄLLIGES, NICHT WERTBERICHTIGTES KREDITVOLUMEN UND SICHERHEITEN NACH LÄNDERGRUPPEN
Überfälliges, nicht wertberichtigtes Kreditvolumen
Überfälligkeit
> 5 Tage bis 1 Monat
Überfälligkeit bis 5 Tage
Überfälligkeit
> 1 Monat bis 2 Monate
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
966
1.276
84
124
111
154
EWU-Länder
(ohne Deutschland)
6
5
75
121
–
42
Sonstige EU-Länder
36
87
158
222
44
122
1
1
81
10
–
18
138
–
66
121
–
–
1.147
1.369
464
598
155
336
in Mio. €
Deutschland
Sonstige Industriestaaten
Nicht-Industriestaaten
Summe
99
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
KREDITVOLUMEN IM WEDER WERTBERICHTIGTEN NOCH
ÜBERFÄLLIGEN PORTFOLIO NACH BRANCHEN
Gesamtes Portfolio
in Mio. €
Finanzsektor
KREDITVOLUMEN IM WEDER WERTBERICHTIGTEN NOCH
ÜBERFÄLLIGEN PORTFOLIO NACH LÄNDERGRUPPEN
Weder wertberichtigtes noch überfälliges
Portfolio
Gesamtes Portfolio
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
134,5
155,4
133,9
155,3
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
199,7
209,0
195,5
205,0
53,7
65,4
53,3
65,0
47,8
Sonstige
EU-Länder
16,5
21,8
9,2
11,4
Sonstige Industriestaaten
29,0
37,2
27,9
36,8
2,3
1,0
2,2
Sonstige
13,0
15,7
12,5
15,6
349,1
305,0
343,5
311,7
349,1
305,0
343,5
37,9
40,6
37,8
40,0
Corporates
81,0
89,6
76,9
86,8
Retail
48,2
49,8
46,2
Branchenkonglomerate
9,2
11,4
Sonstige
1,1
311,7
Deutschland
31.12.
2009
EWU-Länder
(ohne Deutschland)
Öffentliche Hand
(Verwaltung/Staat)
Summe
in Mio. €
15,8
Summe
Überfälligkeit
> 3 Monate
21,1
Fair Value der Sicherheiten
für überfälliges,
nicht wertberichtigtes
Kreditvolumen
Überfälliges, nicht wertberichtigtes Kreditvolumen
Überfälligkeit
> 2 Monate bis 3 Monate
Weder wertberichtigtes noch überfälliges
Portfolio
Summe
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
1
1
39
6
82
10
64
8
–
–
1
14
99
547
89
475
94
75
376
201
1.440
1.331
962
855
16
25
101
117
764
804
628
622
–
–
–
–
–
–
–
–
1
6
1
14
10
69
8
47
111
107
518
353
2.395
2.762
1.751
2.007
Fair Value der Sicherheiten
für überfälliges,
nicht wertberichtigtes
Kreditvolumen
Überfälliges, nicht wertberichtigtes Kreditvolumen
Überfälligkeit
> 2 Monate bis 3 Monate
Überfälligkeit
> 3 Monate
Summe
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2008
49
64
347
295
1.557
1.913
1.104
1.403
–
–
2
6
84
174
50
142
17
15
38
36
293
482
218
324
–
17
111
1
193
46
147
32
45
11
19
16
269
148
232
107
111
107
518
353
2.395
2.762
1.751
2.007
100
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
KREDITVOLUMEN UND SICHERHEITEN IM EINZELWERTBERICHTIGTEN PORTFOLIO NACH BRANCHEN
Fair Value der
Sicherheiten für
einzelwertberichtigtes
Kreditvolumen
Kreditvolumen des einzelwertberichtigten Portfolios
Betrag vor
Einzelwertberichtigung
Umfang der
Einzelwertberichtigung
Betrag nach
Einzelwertberichtigung
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
525
453
309
242
217
211
45
5
–
–
–
–
–
–
–
–
Corporates
2.586
2.255
1.149
938
1.438
1.317
951
970
Retail
1.175
1.183
569
566
606
617
647
667
1
3
–
–
1
3
–
–
45
43
34
23
11
20
6
15
4.333
3.937
2.060
1.769
2.273
2.168
1.649
1.658
in Mio. €
Finanzsektor
Öffentliche Hand (Verwaltung/Staat)
Branchenkonglomerate
Sonstige
Summe
KREDITVOLUMEN UND SICHERHEITEN IM EINZELWERTBERICHTIGTEN PORTFOLIO NACH LÄNDERGRUPPEN
Fair Value der
Sicherheiten für
einzelwertberichtigtes
Kreditvolumen
Kreditvolumen des einzelwertberichtigten Portfolios
Betrag vor
Einzelwertberichtigung
in Mio. €
Deutschland
Umfang der
Einzelwertberichtigung
Betrag nach
Einzelwertberichtigung
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
31.12.
2009
31.12.
2008
1.112
2.607
2.678
1.359
1.330
1.249
1.348
981
EWU-Länder (ohne Deutschland)
281
250
55
65
226
185
198
180
Sonstige EU-Länder
419
347
121
74
298
273
236
200
Sonstige Industriestaaten
778
585
436
261
342
324
136
140
Nicht-Industriestaaten
248
77
90
39
158
38
98
25
4.333
3.937
2.060
1.769
2.273
2.168
1.649
1.658
Summe
98 Prozent das gesamte Kreditportfolio deutlich.
Dies ist auch auf die im Geschäftsjahr weiterhin risikobewusste Kreditvergabepolitik in der Gruppe zurückzuführen.
Bei nachverhandelten Krediten handelt es sich um
Engagements, deren vertragliche Konditionen zur
Vermeidung einer Wertberichtigung restrukturiert
worden sind. Aufgrund der frühzeitigen Intensivbetreuung von Problemengagements und als Folge
eines konsequenten Workout-Managements ist das
nachverhandelte Kreditvolumen in der DZ BANK
Gruppe von untergeordneter Bedeutung. Allerdings
war am 31. Dezember 2009 gegenüber dem Vorjahresstichtag ein Anstieg von 17 Mio. € auf 534 Mio. €
zu verzeichnen, der auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zurückzuführen ist.
STRUKTUR DES ÜBERFÄLLIGEN, NICHT
EINZELWERTBERICHTIGTEN KREDITPORTFOLIOS
Die beiden Tabellen auf Seite 98 unten zeigen den
überfälligen, jedoch nicht einzelwertberichtigten Teil
des Kreditvolumens und den Fair Value von Sicherheiten. Die Angaben beziehen sich im Wesentlichen auf
das klassische Kreditgeschäft. Aufgrund der konservativen Risikovorsorgepolitik der Unternehmen der
DZ BANK Gruppe macht der überfällige Teil nur
einen relativ kleinen Teil des gesamten Kreditportfolios aus. Der Rückgang des überfälligen, nicht einzelwertberichtigten Kreditportfolios war im Berichtsjahr trotz der Finanzkrise anteilsmäßig höher als der
Rückgang des gesamten Kreditvolumens. Der Abdeckungsgrad des überfälligen Portfolios durch werthaltige Sicherheiten blieb dabei im Vorjahresvergleich
bei 73 Prozent und weist damit weiterhin ein hohes
101
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
Niveau auf. Bei dem überfälligen Kreditvolumen mit
einer Restlaufzeit von mehr als 3 Monaten in Höhe
von 518 Mio. € (31. Dezember 2008: 353 Mio. €)
handelt es sich überwiegend um Geschäfte, die durch
Objektsicherheiten unterlegt sind.
STRUKTUR DES EINZELWERTBERICHTIGTEN KREDITPORTFOLIOS
In den beiden auf Seite 99 oben abgebildeten Tabellen werden das einzelwertberichtigte Kreditvolumen
und die verfügbaren Sicherheiten in diesem Teil des
Portfolios dargestellt. Die Angaben beziehen sich im
Wesentlichen auf das klassische Kreditgeschäft. Für
das Kreditvolumen nach Wertberichtigung wurde am
31. Dezember 2009 ein Wert von 2.273 Mio. € ermittelt (31. Dezember 2008: 2.168 Mio. €).
Australien zuzuordnen. Das Portfolio war durch eine
produktbezogene Fokussierung auf private und gewerbliche Immobilienfinanzierungen gekennzeichnet.
Von den bilanzwirksamen Verbriefungspositionen
entfielen am 31. Dezember 2009 8 Prozent (31. Dezember 2008: 10 Prozent) auf US-amerikanische Residential Mortgage-Backed Securities des SubprimeSegments. Darüber hinaus beinhaltete das Portfolio
zum Berichtsstichtag Collateralized Debt Obligations in Höhe von 1,7 Mrd. € (31. Dezember 2008:
2,2 Mrd. €).
Im Geschäftsjahr unterlagen die Portfolios der Kreditinstitute der DZ BANK Gruppe negativen Wertänderungen in Höhe von 860 Mio. € (Vorjahr: 1,35 Mrd. €).
STRUKTUR DES VERBRIEFUNGSPORTFOLIOS
Analyse der Risikovorsorge
Das Verbriefungsvolumen per 31. Dezember 2008
wurde gegenüber den Angaben des Risikoberichts im
Konzernlagebericht 2008 um derivative Positionen
erweitert, so dass sich das Volumen des Vorjahresultimos von 24,4 Mrd. € auf 24,8 Mrd. € erhöht. Daraus
resultieren bei den folgenden Angaben teilweise veränderte Vorjahreswerte.
Die Tabellen auf den Folgeseiten zeigen die Entwicklung der Wertberichtigungen (Einzelwertberichtigungen einschließlich der pauschalierten Einzelwertberichtigungen und der Portfoliowertberichtigungen)
und der Rückstellungen für Kreditzusagen sowie der
Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien und Kreditzusagen im Geschäftsjahr und im Vorjahr. Die Darstellung dieser Größen erfolgt jeweils differenziert nach
Branchen und Ländergruppen. Die genannten Risikovorsorgekomponenten werden auch im Anhang des
Konzernabschlusses gezeigt. Die Abweichungen zwischen den im Risikobericht und im Anhang ausgewiesenen Werten sind im Wesentlichen auf unterschiedliche Konsolidierungskreise zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr konnte der im Vorjahr eingeleitete
signifikante Abbau des Verbriefungsexposures mit
19 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) fortgesetzt werden.
So belief sich der beizulegende Zeitwert des gesamten
Verbriefungsengagements der DZ BANK Gruppe
am 31. Dezember 2009 auf 20,2 Mrd. €, während zum
Vorjahresultimo noch ein Fair Value von 24,8 Mrd. €
ermittelt worden ist.
Von dem Gesamtengagement zum Geschäftsjahresende
entfielen 4,1 Mrd. € (31. Dezember 2008: 4,7 Mrd. €)
auf Positionen gegenüber Zweckgesellschaften. Hiervon waren 66 Prozent (31. Dezember 2008: 69 Prozent) nicht gezogene Liquiditätslinien gegenüber Conduits. Die Conduits werden überwiegend für Kunden
bereitgestellt, die über diese Gesellschaften eigene Forderungen verbriefen.
Die bilanzwirksamen Verbriefungspositionen bestanden am 31. Dezember 2009 nach externer Bonitätseinstufung zu 63 Prozent (31. Dezember 2008:
79 Prozent) aus AAA-Tranchen. Weitere 16 Prozent
(31. Dezember 2008: 9 Prozent) waren den Ratingklassen AA+ bis AA- zugeordnet. Die zugrunde liegenden Forderungen waren regional diversifiziert und
mehrheitlich den europäischen Staaten, den USA und
Die Auswirkungen der Finanzkrise führten im Vergleich zum Vorjahr zu einer Erhöhung des Einzelrisikovorsorgebestandes in der DZ BANK Gruppe in Höhe
eines dreistelligen Millionenbetrages. Aufgrund des im
Geschäftsjahr beobachteten Übergreifens der Finanzkrise auf die Gesamtwirtschaft war die Neubildung
von Einzelwertberichtigungen und von Rückstellungen
im Kreditgeschäft im Unterschied zum Vorjahr nicht
mehr allein von Ausfällen im Finanzsektor geprägt,
sondern erstreckte sich zunehmend auch auf andere
Wirtschaftsbereiche. Trotz der erheblichen Marktverwerfungen des Geschäftsjahres konnte der Anstieg der
Einzelrisikovorsorge aufgrund der kontinuierlichen
Risikopolitik der Unternehmen der DZ BANK Gruppe
begrenzt werden und liegt innerhalb der Erwartungen.
Die TeamBank hat im Geschäftsjahr mit 13 Prozent
(Vorjahr: 23 Prozent) zu den Zuführungen zur Einzelrisikovorsorge in Form von pauschalierten Einzelwert-
102
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
RISIKOVORSORGE NACH BRANCHEN – GESCHÄFTSJAHR 2009
Stand
zum
01.01.
2009
Zuführungen
InanAufspruch- lösungen
nahmen
Zinserträge
Sonstige
Veränderungen
Stand
zum
31.12.
2009
242
136
-1
–
–
–
-73
-7
12
309
–
–
–
–
–
–
Corporates
938
549
–
-80
-236
-29
6
1.149
51
-16
Retail
566
–
233
-109
-126
–
6
569
60
-16
–
–
–
–
–
–
–
–
23
61
-1
-29
–
-21
34
23
-3
1.769
979
-191
-463
-37
3
2.060
134
-40
in Mio. €
Direkte Eingänge
Wert- auf direkt
berichtiwertbegungen
richtigte
Forderungen
Einzelwertberichtigungen¹
Finanzsektor
Öffentliche Hand (Verwaltung/Staat)
Branchenkonglomerate
Sonstige
Summe Einzelwertberichtigungen
-5
Portfoliowertberichtigungen
386
145
–
-104
–
-7
420
–
–
Summe Wertberichtigungen
2.155
1.124
-191
-567
-37
-4
2.480
134
-40
InanAufspruch- lösungen
nahmen
Zinserträge
Sonstige
Veränderungen
Stand
zum
31.12.
2008
1 Einschließlich pauschalierter Einzelwertberichtigungen
RISIKOVORSORGE NACH BRANCHEN – GESCHÄFTSJAHR 2008
Stand
zum
01.01.
2008
Zuführungen
20
232
-5
-8
–
3
242
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Corporates
960
313
-122
-213
-18
18
938
18
-3
Retail
507
250
-90
-109
–
8
566
51
-15
in Mio. €
Direkte Eingänge
Wert- auf direkt
berichtiwertbegungen
richtigte
Forderungen
Einzelwertberichtigungen¹
Finanzsektor
Öffentliche Hand (Verwaltung/Staat)
Branchenkonglomerate
Sonstige
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
24
23
-4
–
–
-20
23
–
-3
1.511
818
-221
-330
-18
9
1.769
69
-21
Portfoliowertberichtigungen
324
178
–
-117
–
2
386
–
–
Summe Wertberichtigungen
1.835
996
-221
-447
-18
11
2.155
69
-21
Summe Einzelwertberichtigungen
1 Einschließlich pauschalierter Einzelwertberichtigungen
103
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
RÜCKSTELLUNGEN FÜR KREDITZUSAGEN SOWIE VERBINDLICHKEITEN AUS FINANZGARANTIEN
UND KREDITZUSAGEN NACH BRANCHEN – GESCHÄFTSJAHR 2009
Stand zum
01.01.2009
Zuführungen
Inanspruchnahmen
Auflösungen
Sonstige
Veränderungen
Stand zum
31.12.2009
12
4
–
–
-4
12
in Mio. €
Finanzsektor
Öffentliche Hand (Verwaltung/Staat)
–
–
–
–
–
–
72
94
–
-60
-1
105
Retail
1
1
-1
-2
4
3
Branchenkonglomerate
–
–
–
–
–
–
Corporates
Sonstige
Summe
56
27
–
-10
–
73
141
125
-1
-72
-1
193
Sonstige
Veränderungen
Stand zum
31.12.2008
12
RÜCKSTELLUNGEN FÜR KREDITZUSAGEN SOWIE VERBINDLICHKEITEN AUS FINANZGARANTIEN
UND KREDITZUSAGEN NACH BRANCHEN – GESCHÄFTSJAHR 2008
Stand zum
01.01.2008
Zuführungen
Inanspruchnahmen
Auflösungen
15
7
-4
-6
–
–
–
–
–
–
–
73
20
–
-25
4
72
Retail
1
–
–
–
–
1
Branchenkonglomerate
–
–
–
–
–
–
75
6
–
-25
–
56
164
33
-4
-56
4
141
in Mio. €
Finanzsektor
Öffentliche Hand (Verwaltung/Staat)
Corporates
Sonstige
Summe
104
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
RISIKOVORSORGE NACH LÄNDERGRUPPEN – GESCHÄFTSJAHR 2009
Stand
zum
01.01.
2009
Zuführungen
InanAufspruch- lösungen
nahmen
Zins- Sonstige
erträge Veränderungen
Stand
zum
31.12.
2009
in Mio. €
Direkte Eingänge
Wert- auf direkt
berichtiwertbegungen richtigte
Forderungen
Einzelwertberichtigungen¹
Deutschland
1.330
542
-175
-285
-30
-23
1.359
88
-33
EWU-Länder (ohne Deutschland)
65
30
-11
-27
-2
-1
55
4
-5
Sonstige EU-Länder
74
73
-1
-41
-2
18
121
30
–
261
272
-4
-93
-3
3
436
1
–
39
62
–
-17
–
6
90
11
-2
Sonstige Industriestaaten
Nicht-Industriestaaten
1.769
979
-191
-463
-37
3
2.060
134
-40
Portfoliowertberichtigungen
386
145
–
-104
–
-7
420
–
–
Summe Wertberichtigungen
2.155
1.124
-191
-567
-37
-4
2.480
134
-40
Zins- Sonstige
erträge Veränderungen
Stand
zum
31.12.
2008
Summe Einzelwertberichtigungen
1 Einschließlich pauschalierter Einzelwertberichtigungen
RISIKOVORSORGE NACH LÄNDERGRUPPEN – GESCHÄFTSJAHR 2008
Stand
zum
01.01.
2008
Zuführungen
InanAufspruch- lösungen
nahmen
in Mio. €
Direkte Eingänge
Wert- auf direkt
berichtiwertbegungen richtigte
Forderungen
Einzelwertberichtigungen¹
Deutschland
1.305
495
-196
-255
-17
-2
1.330
59
-19
EWU-Länder (ohne Deutschland)
27
49
-6
-6
–
1
65
1
–
Sonstige EU-Länder
58
45
-6
-29
–
6
74
9
–
Sonstige Industriestaaten
81
222
-5
-38
-1
2
261
–
-1
Nicht-Industriestaaten
Summe Einzelwertberichtigungen
40
7
-8
-2
–
2
39
–
-1
1.511
818
-221
-330
-18
9
1.769
69
-21
Portfoliowertberichtigungen
324
178
–
-117
–
2
386
–
–
Summe Wertberichtigungen
1.835
996
-221
-447
-18
11
2.155
69
-21
1 Einschließlich pauschalierter Einzelwertberichtigungen
berichtigungen beigetragen. Neben der DZ BANK
waren insbesondere die VR-LEASING, die DG HYP
und die DVB von höheren Einzelwertberichtigungen
betroffen. Außer der DZ BANK leisteten die TeamBank und die DG HYP im Geschäftsjahr maßgebliche
Beiträge zu den Inanspruchnahmen und Auflösungen
von Einzelwertberichtigungen.
Vor dem Hintergrund der im Geschäftsjahr weiter
eingetrübten konjunkturellen Situation wurden zu-
sätzlich umfangreiche Portfoliowertberichtigungen
für künftige, latente Risiken gebildet.
Rückstellungen für Kreditzusagen sind Bestandteil des
Bilanzpostens Rückstellungen. Verbindlichkeiten aus
Finanzgarantien und Kreditzusagen werden unter der
Bilanzposition Sonstige Passiva ausgewiesen. Die im
Risikobericht gezeigten Rückstellungen stammen fast
vollständig von der DZ BANK.
105
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
RÜCKSTELLUNGEN FÜR KREDITZUSAGEN SOWIE VERBINDLICHKEITEN AUS FINANZGARANTIEN
UND KREDITZUSAGEN NACH LÄNDERGRUPPEN – GESCHÄFTSJAHR 2009
Stand zum
01.01.2009
Zuführungen
Inanspruchnahmen
Auflösungen
Sonstige
Veränderungen
Stand zum
31.12.2009
78
89
-1
-61
-1
104
EWU-Länder (ohne Deutschland)
–
–
–
–
–
–
Sonstige EU-Länder
–
–
–
–
–
–
in Mio. €
Deutschland
Sonstige Industriestaaten
Nicht-Industriestaaten
Summe
7
10
–
–
–
17
56
27
–
-11
–
72
141
125
-1
-72
-1
193
RÜCKSTELLUNGEN FÜR KREDITZUSAGEN SOWIE VERBINDLICHKEITEN AUS FINANZGARANTIEN
UND KREDITZUSAGEN NACH LÄNDERGRUPPEN – GESCHÄFTSJAHR 2008
Stand zum
01.01.2008
Zuführungen
Inanspruchnahmen
Auflösungen
Sonstige
Veränderungen
Stand zum
31.12.2008
78
in Mio. €
81
20
-2
-25
4
EWU-Länder (ohne Deutschland)
Deutschland
–
–
–
–
–
–
Sonstige EU-Länder
–
–
–
–
–
–
Sonstige Industriestaaten
Nicht-Industriestaaten
Summe
7
7
-2
-5
–
7
76
6
–
-26
–
56
164
33
-4
-56
4
141
FAZIT UND AUSBLICK
Im Geschäftsjahr wurden die bestehenden internen
Ratingsysteme in quantitativer und qualitativer Hinsicht intensiv validiert. Ferner wurden die Ratingsegmente Oberer Mittelstand, Projektfinanzierungen
und Akquisitionsfinanzierungen einer weiteren Überarbeitung unterzogen.
Der Fokus des Managements der klassischen Kreditsicherheiten lag im Geschäftsjahr auf der Ergänzung
und Optimierung der Prozesse und Regelungen
zur Umsetzung weiterer Anforderungen der Solvabilitätsverordnung an den Einsatz von Kreditrisikominderungstechniken. Einen weiteren Schwerpunkt
bildete wiederum die Steigerung der Datenqualität.
Hierzu wurden im Sicherheitenverwaltungssystem
der DZ BANK weitere Maßnahmen zur Erhöhung
der Effizienz und Transparenz umgesetzt. Darüber
hinaus wurde die fachliche Spezifizierung von Anforderungen zur Weiterentwicklung des Sicherheitenver-
waltungssystems fortgeführt. Außerdem wurde die
Anbindung von weiteren Handelsgeschäftsarten zum
Zweck der Besicherung umgesetzt und die Möglichkeit der Besicherung von Kreditgeschäften durch
Handelsgeschäfte geschaffen.
Um das Instrumentarium der internen Ratingsysteme
der DZ BANK zu komplettieren, ist für das Geschäftsjahr 2010 geplant, ein Ratingsystem für Objektfinanzierungen und ausländische Mittelstandskunden zu
entwickeln. Weiterhin soll ein bei dem Tochterunternehmen DZI entwickeltes Ratingsystem für Investmentfonds auch in der DZ BANK eingeführt werden. Das
Sicherheitenverwaltungssystem der DZ BANK wird auch
im Geschäftsjahr 2010 kontinuierlich weiterentwickelt.
Zudem ist im internen Kreditrisikoberichtswesen eine
weitere Optimierung der Reportingstrukturen vorgesehen.
Die eingeschlagene risikostrategische Ausrichtung im
Kreditgeschäft der DZ BANK Gruppe wird sich auch
106
DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2009
KONZERNLAGEBERICHT
RISIKOBERICHT
im kommenden Geschäftsjahr fortsetzen. Es ist vorgesehen, verbundferne Aktivitäten weiter einzuschränken. Dies geht mit einer organisatorischen Straffung
insbesondere des strukturierten Geschäftes einher.
Aufgrund der in der Folge der Finanzkrise angespannten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist
nach aktueller Einschätzung für das kommende Geschäftsjahr von einem erhöhten Risikovorsorgebedarf
auszugehen. Gleichwohl wird die DZ BANK Gruppe
die Kreditversorgung des deutschen Mittelstands in
Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken unter Beachtung der risikopolitischen Zielsetzungen der Gruppe sicherstellen.
5. BETEILIGUNGSRISIKO
Unter Beteiligungsrisiko ist die Gefahr von unerwarteten Verlusten zu verstehen, die sich aus dem Sinken
des Marktwertes der Beteiligungen unter ihren Buchwert ergeben. Beteiligungsrisiken werden grundsätzlich für solche Beteiligungen berechnet, die nicht in
die unmittelbare Gremiensteuerung einbezogen sind.
Beteiligungsrisiken resultieren prinzipiell aus den
Kapitalbeteiligungen an Unternehmen, die aufgrund
ihres geringen Anteils am gesamten Eigenkapital
der Beteiligungsunternehmen keine dezidierten Informations- und Gestaltungsrechte begründen. In der
DZ BANK Gruppe entstehen Beteiligungsrisiken vor
allem bei der DZ BANK.
Die im Anlagebuch abgebildeten Beteiligungen werden im Wesentlichen aus strategischen Erwägungen
gehalten. Die Unternehmen, an denen die DZ BANK
strategische Beteiligungen hält, decken in der Regel
Märkte, Marktsegmente oder Wertschöpfungsstufen
ab, in denen die Bank selbst oder Volksbanken und
Raiffeisenbanken nicht tätig sind. Damit unterstützen
diese Beteiligungen Vertriebsaktivitäten der Genossenschaftsbanken oder tragen durch Bündelung von
Aufgaben zur Kostenentlastung bei. Die Beteiligungsstrategie wird laufend an den verbundpolitischen
Bedürfnissen ausgerichtet.
Die Entscheidung über das Eingehen oder Auflösen
von Beteiligungspositionen trifft der Vorstand in
Abstimmung mit den zuständigen Gremien. Für die
Mandatsbetreuung ist der Unternehmensbereich Stab
zuständig. Die quantitative Messung und die Über-
wachung von Beteiligungsrisiken obliegt dem Group
Controlling. Diese Einheit informiert den Aufsichtsrat,
den Vorstand und Stab im Rahmen von vierteljährlichen Berichten über das Ergebnis der quantitativen
Messung und der Überwachung der Beteiligungsrisiken.
Der ökonomische Kapitalbedarf für Beteiligungsrisiken der DZ BANK Gruppe wurde am 31. Dezember
2009 mit 806 Mio. € gemessen und lag damit deutlich unter dem entsprechenden Vorjahreswert von
913 Mio. €. Die für das Geschäftsjahr zugewiesene
Verlustobergrenze betrug am 31. Dezember 2009
1.047 Mio. € (31. Dezember 2008: 957 Mio. €). Im
Jahresverlauf wurde die Verlustobergrenze zu keiner
Zeit überschritten. Das Volumen der Beteiligungen
an Unternehmen außerhalb der Gruppe belief sich am
31. Dezember 2009 auf 2.144 Mio. € (31. Dezember
2008: 2.252 Mio. €).
6. MARKTPREISRISIKO
DEFINITION UND URSACHEN
Das Marktpreisrisiko setzt sich aus dem Marktpreisrisiko im engeren Sinne und dem Marktliquiditätsrisiko zusammen.
Marktpreisrisiko im engeren Sinne – im Folgenden
als Marktpreisrisiko bezeichnet – ist die Gefahr eines
Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen
von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden Parametern eintreten kann. Das Marktpreisrisiko untergliedert sich gemäß den zugrunde liegenden Einflussfaktoren in Zinsrisiko, Spreadrisiko, Aktienrisiko,
Währungsrisiko und Rohwarenpreisrisiko.
In der DZ BANK Gruppe entstehen Marktpreisrisiken
im Wesentlichen aus den Kunden- und Eigenhandelsaktivitäten, durch das Kreditgeschäft, das Staatsfinanzierungsgeschäft und das Immobiliengeschäft der
DZ BANK, der BSH und der DG HYP. Zudem tragen
die Kapitalanlagen der R+V zum Marktpreisrisiko
bei. Des Weiteren resultieren Marktpreisrisiken aus den
Eigenemissionen der Gruppengesellschaften. Das
Spreadrisiko ist in der DZ BANK Gruppe die bedeutendste Marktpreisrisikoart. Spreads drücken den
Renditezuschlag für ausfallrisikobehaftete Anleihen
im Vergleich zu einer ausfallrisikolosen Anleihe aus.
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