Patiententourismus ist kurzsichtig

Werbung
Auflage: 126371
Gewicht: Leserforum
21. Juli 2013
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
MEINUNGEN SIETE 16
Patiententourismus ist kurzsichtig
«Zur Operation über die Grenze» - NZZ am Sonntag vom 14. Juli
Es ist klar im Interesse der Schweiz, dass sich ausländische Patienten in
schweizerischen Spitälern behandeln lassen, da dies Geld ins Land bringt und die
vorhandenen (Über-)Kapazitäten verwertet. Ob es gesamtvolkswirtschaftlich (nicht nur
für die Krankenkassen) für die Schweiz von Vorteil ist, dass Schweizer Patienten sich
vermehrt günstiger im Ausland behandeln lassen, ist zumindest zweifelhaft. Da sind
die Volkswirtschafter gefragt. Peter Graham Lancashire, Bottmingen (BL)
Bundesrat Berset möchte mit seinem Vorstoss die Kostenträger finanziell dadurch
entlasten, dass kostengünstigere medizinische Leistungen im Ausland gekauft werden.
Es geht um die Grundversicherten, die bei jeder Gelegenheit ihre Zufriedenheit mit
Schweizer Spitälern äussern. Gerade sie sollen animiert werden, ins Ausland zu gehen
(mit Rabattpolitik?), um sich behandeln zu lassen. Was die Rehabilitation betrifft,
haben die Basler Versuche in dieser Richtung ernüchternde Resultate gebracht: Es war
und ist ein Misserfolg.
Wieso? Heute nimmt die Führung des Patienten-Pfades eine zentrale Bedeutung ein:
vom Akutspital in die Rehabilitation und wieder in die gewohnten Verhältnisse. Ein
Beispiel: die Präsenz der Rehabilitations-Spezialisten im Akutspital. Die Spezialisten
bemühen sich, eine hürdenlose Kontinuität der Behandlung mit hochstehender Qualität
zu garantieren. Dafür ist die enge Zusammenarbeit auf konzeptioneller und
organisatorischer Ebene zwischen den involvierten Partnern in einem wohnnahen
Netzwerk wesentlich. Dr. med. Fabio Mario Conti, Präsident Swiss Reha Vereinigung der führenden Rehabilitationskliniken der Schweiz, Aarau
© NZZ am Sonntag
1/1
Herunterladen