Projekt MAIA Projektbeschreibung Einführende Erklärungen: MAIA ist ein Pilotprojekt, das Migrantinnen und Frauen in Notsituationen vor, während und nach der Geburt als emotionale und physische Begleiterinnen unterstützt und dadurch einen Beitrag zur Integration und Frauengesundheit leistet. „MAIA – GEBORgEN IN DER FREMDE – Unterstützung für Schwangere und Mütter in Notsituationen“ ist ein Verein, der im Herbst 2008 gegründet wurde. Der Verein besteht aus fünf motivierten Doulas mit verschiedensten Zusatzqualifikationen und der Ausbildung zur Doula, die in Graz absolviert wurde. Was ist eine Doula? [sprich: Dula] Der Terminus kommt aus dem altgriechischen und bedeutet soviel wie Unterstützerin der Frau. Eine Doula ist eine Frau, die einer werdenden Mutter vor, während und nach der Geburt als emotionale und physische Begleiterin zur Seite steht. Die Aufgabe einer Doula ist es, sich ganz auf die Frau einzulassen und als vertraute Person bei der Mutter zu bleiben. Sie begleitet die Schwangere Frau bereits durch die Schwangerschaft und sie trägt das gesamte Geburtserlebnis von Beginn der Wehen bis zur Geburt des Kindes mit. Damit Frauen während der Geburt nicht allein sind und dementsprechend in Geborgenheit neues Leben schenken können. Sie ist NICHT für die medizinische Betreuung zuständig und ersetzt keine Hebamme oder einen Arzt. Ziel ist durch emotionale, zuverlässige und bedürfnisorientierte Begleitung für Migrantinnen und benachteiligte Frauen zu bieten, um deren psycho-soziales Befinden zu steigern, weiters ein kulturübergreifendes Frauenbewusstsein zu schaffen und damit die Integration von Migrantinnen zu fördern. Sowie Geburtskomplikationen und postnatale Depressionen in dieser Gruppe von Frauen zu vermindern. Projektumsetzung: Wir bieten seit September 2008 ehrenamtlich jeden Montag kostenlose Info-Workshops zum Thema Geburt an (Workshop Programm wird beigelegt). Der DHF (Diözesaner Hilfsfonds für Schwangere in Notsituationen) in der Türkenstraße in Wien 1090 stellt uns dafür kostenfrei einen Raum zur Verfügung und hilft uns tatkräftig bei der Verwirklichung dieses Projekts indem immer wieder Migrantinnen und Frauen in Notsituationen von einem Beratungsgespräch direkt zu uns weitergeschickt werden. Schwerpunkte des Projektes: In unterschiedlichen Verhältnissen wird neues Leben geschenkt. Mehr oder weniger Geburtshelfer bzw. Unterstützer, Beteiligte sind in diesen einzigartigen Vorgang involviert. Im Vordergrund steht stets der Schutz für Mutter und Kind und alle Beteiligten versuchen ihr Bestes, damit die Geburt ohne Komplikationen verläuft. Migrantinnen, die in Österreich ohne Sozial- und Familiennetz leben, die sprachliche Barriere durch 1 fehlende Sprachkenntnisse nicht überwinden können und einem fremden Geburtssystem ausgeliefert sind, haben es besonders schwer. Deswegen sollten Frauen in dieser besonderen Zeit auch Schutz und Geborgenheit finden. Viele Frauen wünschen sich deshalb schon in der Schwangerschaft und während der Geburt den Beistand einer geburtserfahrenen Frau, die nicht Schichtwechseln unterworfen ist und sich ausschließlich um ihre emotionale Betreuung kümmern kann. Obwohl es wünschenswert wäre, ist es den Hebammen im Krankenhaus selten möglich, vorher mit den Frauen bekannt zu sein und sich während der Geburt ausschließlich um sie zu kümmern, da oft mehrere Frauen einer Hebamme gleichzeitig zugewiesen sind, viel Dokumentationsarbeit, Gerätebetreuung und Teamarbeit mit anderen betreuenden Personen (Ärzte) getan werden muss. Ziel für uns ist, das Frauen, wenn sie eine Geburtsbegleitung möchten, nicht alleine zur Geburt gehen müssen. Ergebnisse: Tätigkeitsberichte seit September 2008 bis Dezember 2010 65 Workshops (Dauer jeweils mind. 2 Stunden in Englisch/Deutsch zu Themen rund um die Geburt) Wir bieten Workshops, um Frauen Informationen zu geben und um die kennenzulernen. (siehe aktuelles Workshop Programm) 20 Hausbesuche zur persönlichen Betreuung kurz vor der Geburt. 15 Besuche im Krankenhaus kurz nach der Geburt. 15 Hausbesuche zur Unterstützung kurz nach der Geburt. Für 10 Frauen Rufbereitschaften ab 3 Wochen vor dem Geburtstermin, draus entstanden: 7 Geburtsbegleitungen 1 Trauerbegleitung nach Totgeburt, über mehrere Wochen hinweg Öffentlichkeitsarbeit: Vorstellen des Vereins persönlich bei: Diözesaner Hilfsfond, FEM Nord, FEM Süd, Integrationshaus, LEFÖ, Sozialmedizinischen Zentren, Familienhebammen der Stadt Wien, Dachverband für Geburt und Elternschaft, Aktion Leben, verschiedenen Hebammen und Ärzten. Vereinsarbeit: 25 Vereinssitzungen Organisatorische Aspekte und kurze Vorstellung der Workshops Entscheidet sich eine werdende Mutter für eine Geburtsbegleitung durch uns, so besuchen wir sie mind. zweimal vor der Geburt bei ihr zuhause und besprechen ihre Wünsche bezüglich der Geburt. Wir haben ein offenes Ohr für alle Probleme und Sorgen, versuchen Lasten gemeinsam zu tragen und versuchen bei Migrantinnen auf Wünsche und Vorstellungen aus den Herkunftsländern einzugehen. Weiters teilen sich jeweils zwei Doulas pro begleiteter Frau die Rufbereitschaft für die Geburt. Die Geburt wird ohne Schichtwechsel durchgehend betreut. Mindestens zwei Besuche sind nach der Geburt noch vorgesehen. Da wir alle mit Begeisterung an die Begleitungen herangehen, werden es meist mehr Treffen, je nach den Bedürfnissen der Frau/des Paares. Die Frauen, die wir seit September 2008 begleiteten waren meist Alleinerzieherinnen oder Frauen, die aus einem kulturellen Umfeld kommen, indem es nicht üblich ist, dass der Mann die Frau zur Geburt begleitet. Durch diese Kontinuität können bei der werdenden Mutter Ängste abgebaut werden und sie kann endlich wieder mehr Vertrauen in die eigene Gebärfähigkeit und Mutterrolle legen. Von Anfang an war uns ganz wichtig, dass das Hauptaugenmerk bei diesem Projekt bei den Migrantinnen liegt. Toleranz und Akzeptanz der Andersartigkeit jeder Einzelnen von uns ist uns sehr wichtig. Wir sind davon überzeugt, dass diese gute Zusammenarbeit auch weiterhin funktioniert, und dass wir Migrantinnen und ihren Babies dabei verhelfen können, Geborgenheit in der Fremde, die das Gastland Österreich für Mütter wie Neugeborene darstellt, zu vermitteln. 2 Die Workshops und Vorträge sollen dazu dienen, Kontakt mit den Frauen aufzunehmen und Informationen und Vertrauen zu vermitteln. Hier eine Auflistung der Workshops, die wir anbieten. Babypflege/Babycare: Zielsetzung/Inhalt: Babypflege – ein zärtliches Vergnügen. Es pflegen heißt, in aller Ruhe auf die Bedürfnisse des kleinen Säuglings einzugehen, damit es sich in seiner Haut wohl fühlt. Pflegezeit ist Schmusezeit. Von Baden, Waschen bis Nagelpflege und Popo Pflege. Hygiene und Wochenbettpflege. Babymassage: Zielsetzung/Inhalt: Die Babymassage ist eine leicht erlernbare Möglichkeit, auf vielen Ebenen zum Wohlfühlen und zur Gesundheitsförderung von ganz kleinen Kindern beizutragen. Grundlagen der Babymassage; Techniken der klassischen Babymassage; Umgang mit Ölen; Anwendung von Ätherischen Ölen bei Kindern. Naturkosmetik für Mutter und Kind/Natural Cosmetics for Mother and Child Zielsetzung/Inhalt: Grundlagen für Basisprodukte. Öle die vorbeugend helfen das Bindegewebe zu stärken und festigen. Rezepte zur BabyBauchPflege und für empfindliche Baby- und Kinderhaut. Herstellung von sehr pflegenden Körpercremen, nährenden Bodylotions, Baby PoPo Cremen, Wind- und Wettersalben und Badezusätzen. Entspannen/Birth-Relaxation and Breathing: Zielsetzung/Inhalt: Die Geburt wird durch besprochen und die Situation im Krankenhaus. Anhand von einfachen Entspannungs- und Bewältigungsmethoden, die sehr hilfreich für die Geburt sein können werden geübt. Stillen/Breastfeeding: Zielsetzung/Inhalt: Stillen ist weit mehr als nur Ernährung. Vorteile des Stillens und Informationen übers Stillen nach La Leche Liga. Umgang mit dem Geburtsschmerz: Zielsetzung/Inhalt: Die geburtserleichternde Methode des Tönens soll den Teilnehmerinnen näher gebracht werden. Hemmungen und Ängste sollen abgebaut werden. Das Tönen erleichtert der Frau den Umgang mit dem Wehenschmerz und kann so den Geburtsverlauf vereinfachen. Das Tönen bei der Geburt ist eine effektive Methode, die von jeder Frau problemlos durchgeführt werden kann, ohne vorher erst mühsam erlernt werden zu müssen. Gebärpositionen/Positioning yourself for a better birth: Zielsetzung/Inhalt: Vorteile von aufrechten bzw. schwerkraftneutralen Geburtspositionen. Nutzen der Bewegungsfreiheit, um die Geburt für Mutter und Kind leichter zu machen und Vertrauen auf die Signale des eigenen Körpers während der Geburt. Finanzierung Momentan arbeiten wir kostenlos und ehrenamtlich und mit viel Freude an diesem Projekt. Wir hoffen in Zukunft eine finanzierte Sozialleistung etablieren zu können. Maia lebt zurzeit von Spendengeldern. Finanzierung ist ebenso Motivation, in diesem Sinne hoffen wir auf Sozialmarie. 3