3. Halbleiterschalter und -steller In der Wechsel- und Drehstromtechnik muss ein elektronischer Schalter Strom in beiden Richtungen führen können. Diese Forderung ist mit Triacs und antiparallel geschalteten Thyristoren zu erfüllen. Das Einschalten dieser Wechselstromschalter erfolgt allgemein durch Zünden der entsprechenden Ventilstrecken. Wird das nächste Ventil nicht gezündet, so erlischt der Wechselstrom im nächsten natürlichen Nulldurchgang. 3.1 Halbleiterschalter Triacs werden als Halbleiterschalter für den direkten Anschluss an 400-V-Drehspannungsnetze bei Strömen bis 100 A (vorwiegend unter 20 A) verwendet. Der Triac kann durch einen Steuerimpuls beliebiger Polarität (Diac oder Impulsübertrager) gezündet werden und in beiden Richtungen Strom führen. Nach erfolgter Zündung bleibt der Triac solange leitend, wie der Haltestrom IH nicht unterschritten wird. Der Triac schaltet auch ohne Zündimpuls durch, wenn die Kippspannung U(B0) überschritten wird. i iA iA i IH uA U(B0) t uA Triac mit Beschaltung Kennlinie Stromverlauf Halbleiterschalter für Wechselstrom mit Triac Bei höheren Sperrspannungen und/oder Strömen werden zwei antiparallel geschaltete Thyristoren, auch Wechselwegpaar bezeichnet, eingesetzt. Bei sinusförmigem Stromverlauf i î sin t kann der Mittelwert IAAV und der Effektivwert IARMS des Stromes in einem Thyristor berechnet werden. IAAV 1 T T i(t ) dt 0 T 1 T IARMS 1 T i 2 ( t ) dt 0 T 2 î sin t dt 0 1 T î 2 - cos( T2 0 iA iA1 T1 t T î 2 2 T î 2 sin 2 t dt i 2 T2 ) î (3.1) 0 t- T 4 t sin( ) 4 T T 2 0 î (3.2) 2 iA1 i uA T2 iA2 iA1 iA1 iA2 t iA2 Thyristoren mit Beschaltung Kennlinie Stromverlauf Halbleiterschalter für Wechselstrom mit gegensinnig parallelen Thyristoren G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 27 Elektronische Lastrelais (ELR), auch Solid State Relais (SSR) genannt, können vorteilhaft als elektronische Schütze verwendet werden. Sie vereinigen den Leistungsteil, die Impulserzeugung mit Nullpunktschalter und Potentialtrennung mittels Optokoppler in einem Bauelement. Die Steuerspannung beträgt 3....30 V bei einem Steuergleichstrom < 20 mA. L1 Impulserzeuger, Nullpunktschalter Steuerspannung Eingang Lichtsignal U Elektrisches Signal RL N Ausgang Last Blockschaltbild eines ELR Vor- und Nachteile des ELR im Vergleich zum mechanischen Schalter. Vorteile Hohe Schaltgeschwindigkeit Hohe zulässige Schalthäufigkeit Große Lebensdauer, hohe Zuverlässigkeit Geräuschlosigkeit, Prellfreiheit Unempfindlichkeit gegen Umwelteinflüsse Nachteile Galvanische Verbindung von Netz und Last auch im abgeschalteten Zustand Relativ hohe Verlustleistung Begrenzte Strom- und Spannungsüberlastbarkeit In der Praxis werden häufig ohmsch-induktive Lasten, bei denen im eingeschalteten Zustand der Strom i um den Winkel = arctan( L/R) gegenüber der Wechselspannung u nacheilt, mit Halbleiterschaltern geschaltet. Wird zu einem beliebigen Zeitpunkt t0 eingeschaltet, so bildet sich im Allgemeinen im Strom i ein Ausgleichsglied aus, das je nach Dämpfung in wenigen Perioden abklingt. - i( t ) û [sin( t - ) - e R L t - t0 sin t0 - ] (3.3) R2 L2 Wird der Halbleiterschalter im natürlichen Nulldurchgang gezündet, so wird beim Einschalten ein Ausgleichsglied vermieden. Der Einschaltzeitpunkt t0 muss dann um den Winkel gegenüber dem Nulldurchgang der Wechselspannung nacheilen. uS i uS iA1 uS i iA2 0 t0 uS iA1 0 t EIN iA2 AUS t Ein- und Ausschalten von ohmsch-induktiven Lasten bei Wechselspannung mit dem Halbleiterschalter G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 28 Schalten einer Induktivität Beim Ein- und Ausschalten einer Induktivität L treten mittelfrequente Ausgleichsschwingungen infolge der Wicklungskapazität CL auf. Entsprechend dem Einschaltzeitpunkt kann ein Ausgleichsvorgang auftreten. EIN uS AUS uS uL u u, i i Lk RB CB i 0 uS t u CL L AUS uL EIN u, i uS u uS 0 t i uL Schaltung Einschalten ohne (oben) und mit (unten) Ausgleichsglied Schalten einer Induktivität mit und ohne Ausgleichsglied Die Frequenz der mittelfrequenten Schwingungen beim Einschalten fE und beim Ausschalten fA kann näherungsweise berechnet werden. 1 1 fA fE (3.4) 2 (Lk L) C B 2 L k CL Schalten eines Kondensators Beim Einschalten eines Kondensators C lässt sich ein Ausgleichsglied beim Schalten im natürlichen Nulldurchgang des Stromes nur dann vermeiden, wenn der Kondensator vorher auf den Scheitelwert der Wechselspannung u aufgeladen wurde. Der Halbleiterschalter besteht in diesem Fall aus einem Thyristor mit gegensinnig paralleler Diode. u uC Lk u RB uC AUS 0 uS iA1 EIN CB t i LS i i 0 iA2 iA1 iA2 uC C uS uS t ûS = 2· 2 · U Schonzeit 0 t Sperrspannung des Thyristors Schaltung Spannungs- und Stromverlauf Schalten eines Kondensators mit Halbleiterschalter ohne Ausgleichsglied G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 29 Die Schutzinduktivität LS ist zur Begrenzung von Ausgleichsströmen bei Netzspannungsschwankungen und in Störungsfällen erforderlich, wenn keine ausreichend große Netzinduktivität Lk vorhanden ist. Schalten von Drehstrom Drehstromkreise können mit Halbleiterschaltern grundsätzlich in gleicher Weise wie einphasige Wechselstromkreise ein- und ausgeschaltet werden. Es zeigt sich, dass bei gleichzeitigem Einschalten aller drei Phasen immer in mindestens zwei Phasen ein Ausgleichsglied auftritt, da nur für jeweils eine Phase im natürlichen Stromnulldurchgang eingeschaltet werden kann. Versetzt man die Einschaltzeitpunkte zeitlich so, dass zunächst zwei Phasen (z.B. L1 und L2) eingeschaltet werden und 90° ( t3 = 5 ms bei der Netzfrequenz f = 50 Hz) später die dritte Phase im natürlichen Nulldurchgang des Stromes dieser Phase, so gelingt auch bei einem ohmschinduktiven Drehstromkreis ein Einschalten, ohne dass der Dauerstrom durch Ausgleichsglieder überschritten wird. L1 L2 L3 N u1 u2 u3 i1 i2 i3 u, i 0 i1 i2 i3 R R R L L i12 t3 t 1+2 3 EIN EIN L Schaltung Spannungs- und Stromverlauf Einschalten von einem ohmsch-induktiven Drehstromkreis ohne Ausgleichsglied Der Halbleiterschalter für Drehstrom wird durch Sperrung der Zündimpulse ausgeschaltet. Der Strom wird dann im nächsten Nulldurchgang zunächst in einer Phase unterbrochen und fließt danach in den beiden anderen Phasen als einphasiger Strom noch für eine Viertelperiode weiter. Die gebräuchlichsten Ausführungsformen von Halbleiterschaltern für Wechselstrom sind gegensinnig parallele Thyristoren, der Triac (Zweirichtungsthyristor) und ein Thyristor im Gleichstromkreis einer Diodenbrücke. Diese Schalter werden mit mechanischen Trennschaltern in Reihe und Überbrückungsschaltern zur Reduzierung der Durchlassverluste in der Praxis eingesetzt. L L L N N N Last Last Last gegensinnig parallele Triac Thyristor im Gleichstromzweig Thyristoren einer Diodenbrücke (B2) Schalten von Wechselstrom mit Halbleiterschaltern G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 30 Die gebräuchlichsten Ausführungsformen von Halbleiterschaltern für Drehstrom sind gegensinnig parallele Thyristoren, die häufig auch durch Triacs ersetzt werden. Bei Drehstromlasten ohne Neutralleiter genügen auch Thyristorschalter (Triac auch möglich) in zwei Phasen (Sparschaltung) oder Thyristoren mit gegensinnig parallelen Dioden (halbgesteuerte Schaltung). Die Polygonschaltung kommt mit drei Thyristoren im Sternpunkt der Drehstromlast aus. Die Strombelastung ist bei dieser Schaltung um das 1,5-fache größer als bei den übrigen Schaltungen. L1 L2 L3 L1 L2 L3 Last Last gegensinnig parallele Thyristoren Sparschaltung L1 L2 L3 L1 L2 L3 Last Last halbgesteuerte Schaltung Polygonschaltung Schalten von Drehstrom mit Halbleiterschaltern Halbleiterschalter werden bei hoher Schalthäufigkeit häufig anstelle von mechanischen Schützen eingesetzt. In Reversierschaltungen werden Drehfeldmaschinen durch Drehfeldumkehr - 2 Phasen werden getauscht – in ihrer Drehrichtung hin- und hergesteuert. Die Drehfeldumkehr kann mit gegensinnig parallelen Thyristoren (Triac) in Voll- oder Sparschaltung erfolgen, wobei jeweils ein zweiter Halbleiterschalter mit vertauschten Phasen notwendig ist. 3.2 Halbleitersteller Halbleiterschalter erlauben neben dem einmaligen Ein- und Ausschalten von Wechsel- bzw. Drehstromkreisen auch in jeder Halbschwingung wiederholtes Einschalten, wobei der Strom jeweils vom Zündzeitpunkt bis zu seinem natürlichen Nulldurchgang fließt. Stromrichter mit Wechselwegpaaren können die Leistungsaufnahme von ein- oder mehrphasigen Wechselstromlasten kontaktlos und stetig mit der sogenannten Phasenanschnittsteuerung verändern bzw. "stellen". Man nennt sie Wechselstromsteller bzw. Drehstromsteller. Der Zündverzögerungswinkel oder Steuerwinkel , mit dem die Halbleitersteller dabei periodisch gezündet werden, ist zwischen dem Nulldurchgang der Phasenspannung und dem Zündzeitpunkt definiert. Bei ohmscher Last kann der Strom i bei gezündetem Wechselstromsteller nach Gl. (3.5) berechnet werden. Bei gesperrtem Halbleiterschalter ( t = 0 bis bzw. von t = bis + ) ist i = 0. û i( t ) (3.5) sin t ( t bzw. t 2 ) R G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 31 St u uS iA1 CB RB iA2 t 0 i u uS i 0 R uS i iA1 t iA2 Schaltung mit gegensinnig Spannungs- und Stromverlauf parallelen Thyristoren beim Steuerwinkel Wechselstromsteller für ohmsche Lasten Bei einer ohmsch-induktiven Last ergibt sich kein sinusförmiger Stromverlauf (Gl. 3.6). Der Strom setzt sich vielmehr aus einer Sinuskurve und einem mit der Zeitkonstanten = L/R abklingendem Ausgleichsglied zusammen. - û [sin( t - ) - e i( t ) R R L 2 t- sin L - ] 2 mit arctan L R (3.6) Gleichung 3.6 gilt für t bis zum Stromnulldurchgang und für + t bis zum Stromnulldurchgang; sonst ist i = 0. Dieser Stromverlauf entspricht dem Stromverlauf uS beim Einschalten eines Halbleiterschalters mit uS u Ausgleichsglied (Gl. 3.3), wenn der Einschaltzeitt 0 punkt t0 durch den Steuerwinkel ersetzt wird. 1 2 i i 0 iA2 Spannungs- und Stromverlauf bei ohmsch-induktiver Belastung des Wechselstromsteller mit den Steuerwinkeln 1 und 2 t iA1 Aus den Gln. (3.5 und 3.6) können die Steuerkennlinien eines einphasigen Wechselstromstellers in Abhängigkeit vom Steuerwinkel berechnet werden. Unter der Steuerkennlinie versteht man im 1,0 Allgemeinen den Effektivwert des Lastcos = 0 0,8 stromes Ieff bezogen auf den maximalen Ieff (induktiv) cos = 1 Effektivwert I0eff in Abhängigkeit vom I0eff 0,6 Steuerwinkel . Parameter ist der cos der 0,4 Last. 0,2 0 0 30 60 90 120 150 180 /° G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik Steuerkennlinie eines Wechselstromstellers FB Technik, Abt. E+I 32 Bei ohmscher Last R berechnet sich die Steuerkennlinie für den Effektivwert des Laststromes Ieff nach Gl. (3.7). 1 1 Ieff (3.7) sin2 ( von 0 ... ) 2 I0eff Bei induktiver Belastung L berechnet sich die Steuerkennlinie für den Effektivwert des Laststromes Ieff nach Gl. (3.8). Ieff 4 1 3 (3.8) cos 2 sin cos ( von 2 ... ) I0eff 2 2 Manchmal wird auch die Steuerkennlinie für den Mittelwert des Laststromes IAV angegeben. Bei ohmscher Last R gilt: IAV 1 cos ( von 0 ... ) (3.9) I0AV 2 Für den Mittelwert des Laststromes IAV gilt bei induktiver Last L: IAV sin cos ( von 2 ... ) I0AV (3.10) Stellen von Drehstrom Für das Stellen von dreiphasigen Stromsystemen mit Halbleiterschaltern gelten ähnliche Bedingungen wie für den einphasigen Wechselstromsteller. Die Schaltungen des Drehstromstellers entsprechen den Halbleiterschaltungen für das Schalten von Drehstrom. Der Steuerwinkel entspricht wieder dem L1 Winkel zwischen dem Nulldurchgang der L2 Phasenspannung und dem zugehörigen L3 Zündimpuls. Wegen der Verkettung der St drei Phasen sind die Spannungs- und Stromverhältnisse nicht so einfach wie beim einphasigen Wechselstromsteller. Durch Vergrößerung des Steuerwinkels i1 i2 i3 von 0° auf 150° bei ohmscher Last und R R R von 90° auf 150° bei induktiver Last kann die Leistungsaufnahme einer symmeL L L trischen dreiphasigen Last zwischen dem Maximalwert und Null gesteuert werden. Drehstromsteller mit ohmsch-induktiver Belastung Bei Steuerwinkeln 150° kann kein Strom mehr fließen, weil in den jeweiligen Zündzeitpunkten eines einzelnen Ventils alle anderen Ventile sperren. 1,0 cos = 0 Ieff 0,8 I0eff 0,6 (induktiv) cos = 1 0,4 Steuerkennlinie eines Drehstromstellers 0,2 0 0 30 60 90 120 150 180 /° G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 33 Blind- und Verzerrungsleistung Bei der Anschnittsteuerung treten sowohl beim Wechselstromsteller als auch beim Drehstromsteller nichtsinusförmige Lastströme auf. Periodische nichtsinusförmige Größen können nach Fourier in Grund- und Oberschwingungen zerlegt werden. Bei dieser Zerlegung ergibt sich eine Grundschwingung des Stromes definierter Amplitude und Phase und eine Reihe von Harmonischen höherer Ordnungszahl, deren Frequenz ein Vielfaches der Grundfrequenz ist. Bei ohmscher Last und konstantem Steuerwinkel besitzt der periodische Strom eine Grundschwingung i1, deren Amplitude und Phasenlage 1 nach Fourier berechnet werden kann. Die Grundschwingung des Stromes i1 eilt gegenüber der Spannung u um den Winkel 1 nach. u i i1 Spannungs- und Stromverlauf, u, i i1Q Grundschwingungsstrom und dessen 0 Wirk- und Blindkomponente beim Wechselstromsteller mit ohmscher Last t i1P Im Wechselstromnetz tritt beim Steuerwinkel auch bei ohmscher Last induktive Grundschwingungsblindleistung Q1 auf. Q1 U I1 sin 1 (3.11) Der Grundschwingungsstrom i1 lässt sich in eine Wirkkomponente i1P und in eine Blindkomponente i1Q zerlegen. Für den Scheitelwert der Wirkkomponente gilt: î1P 2 î sin 2 t d t î - sin (3.12) cos Für die Scheitelwert der Blindkomponente gilt: î1Q 2 î sin t cos t d t - î sin 2 Aus Wirk- und Blindkomponente erhält man den Phasenwinkel î1Q (3.13) 1 der Grundschwingung. 2 sin (3.14) sin cos î1P Außer der Grundschwingungsblindleistung Q1 tritt eine Verzerrungsleistung D auf. Die Wirkleistung P lässt sich nach Gl. (3.15) berechnen. P U I1 cos 1 (3.15) Die nicht lineare Charakteristik des Halbleiterschalters ruft an einer ohmschen Last Grundschwingungsblindleistung Q1 und Verzerrungsleistung D hervor, die sich zu jedem Zeitpunkt ergänzen. Für die Rechengrößen Q1 und D gilt bei jedem Steuerwinkel die Beziehung Q1 D. In der Leistungselektronik hat der Leistungsfaktor eine besondere Bedeutung. P U I1 cos 1 gi cos 1 (3.16) S U I Zwischen dem Grundschwingungsgehalt gi und dem Klirrfaktor ki des Stromes besteht die Beziehung: I1 gi 1 - k i2 (3.17) I 1 - arctan G. Schenke, 9.2014 arctan Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 34 Für die Leistungen gilt: S2 P 2 Q12 D 2 mit D S k i Anwendung der Phasenanschnittsteuerung: Drehzahlverstellung von Lüftermotoren, Ersatz von Stelltransformatoren, Helligkeitssteuerung bei Lampen, Drehzahlverstellung bei Universalmaschinen. (3.18) Schwingungspaketsteuerung Bei der Schwingungspaketsteuerung wird während der normalen Betriebszeit der angeschalteten Last ständig mit einem Nullpunktschalter "Ein" und "Aus" geschaltet. Einschaltdauer tE und Pausendauer tP können dabei so verändert werden, dass im Idealfall die von der Last aufgenommene Leistung von 0 % bis 100 % verstellt werden kann. tE tE P (3.19) Pmax Pmax tE tP TS u 0 T t i 0 tE tP t TS Netzspannung u und Laststrom i bei der Schwingungspaketsteuerung Bei der kontaktlosen Steuerung von Heizungen wird die Schwingungspaketsteuerung häufig eingesetzt. Es ergeben sich folgende Vorteile: Geringe Funkstörungen durch Verwendung eines Nullspannungsschalters. Grundschwingungsverschiebungsfaktor cos 1 = 1, weil hier die sonst bei Verwendung der Phasenanschnittsteuerung auftretende Grundschwingungsblindleistung Q1 entfällt. Nur geringe Oberschwingungsbelastung des Netzes, es entstehen hier Unterschwingungen bezogen auf die Netzfrequenz, da der Laststrom im Einzustand des Schalters praktisch sinusförmig verläuft. Zur Begrenzung der Netzrückwirkungen (VDE 0636) dürfen in Haushalts-Drehstrom-Netzen Leistungen bis max. 3 kW direkt angeschlossen werden. Bei der harmonischen Analyse des Laststromes i werden die FOURIER-Koeffizienten basierend auf der Wiederholfrequenz 1/TS, welche die Grundfrequenz für die harmonische Analyse darstellt, berechnet. Die Netzfrequenz ist bei der harmonischen Analyse eigentlich eine Oberschwingung. Da Wirkleistung nur mit der 50-Hz-Komponente des Stromes und der sinusförmigen Netzspannung gebildet werden kann, wird die 50-Hz-Komponente des Stromes weiterhin als Grundschwingung behandelt und alle niedrigeren Frequenzen der harmonischen Analyse zu Unterschwingungen und alle höheren Frequenzen zu Oberschwingungen. G. Schenke, 9.2014 Leistungselektronik FB Technik, Abt. E+I 35