Entwicklung des Masters Perinatale Mentale Gesundheit (Mutter

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Entwicklung des Masters
Perinatale Mentale Gesundheit
(Mutter, Kind & Familie)
Dr. Jeanne Lythgoe
Dozentin für Hebammen
University of Salford, UK
Salford ist eine Stadt in England, die an Manchester angrenzt.
Sie hat 219,200 Einwohner. Die Universität hat über 19,000
Studierende. Postgraduierte Studierende beschäftigen sich mit
gesundheitsbezogene Themen. Sie arbeiten mehrheitlich in
einem Radius von 50 Meilen rund um die Stadt. Dieses Gebiet
umfasst sieben von den 10 sozial am stärksten benachteiligten
Bezirken Englands.
Lernziele
Geliefert wird:
• Ein Überblick über die UK Maternal Mortality Statistik
• Informationen über die UK Perinatal Mental Health
Services
Die Präsentation beschreibt die Entwicklung und
den Inhalt der Masters PIMH Module
Gibt einen Einblick in Evaluation und Feedback
Skizziert zukünftige Entwicklungen
Ursachen für mütterliche Todesfälle
Gründe für den Tod der Mütter
Zwei Drittel der Mütter starben wegen medizinischen
oder psychischen Gesundheitsproblemen während der
Schwangerschaft und nur ein Drittel wegen direkter
Komplikationen in der Schwangerschaft, wie Blutungen.
Frauen mit vorbestehenden medizinischen oder mentalen
Gesundheitsproblemen brauchen:
•
Beratung vor der Schwangerschaft
•
Einbindung in spezialisierte und geburtshilfliche Betreuung
Indirekte mütterliche Todesfälle UK1985-2011
(Three
year periods)
10
9
Rate per 100 000 maternities
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1985-1987 1988-1990 1991-1993 1994-1996 1997-1999 2000-2002 2003-2005 2006-2008 2009-2011
Triennium
MBBRACE (2009-12)
(Mothers and Babies: Reducing Risk through Audits and Confidential Enquiries)
“Mütterliche Todesfälle wegen indirekter Ursachen
(medizinisch und psychiatrisch) werden nach wie vor nicht
effektiv angegangen. Nahezu dreiviertel der Frauen, die
gestorben sind, hatten gleichzeitig bestehende medizinische
Komplikationen… Massnahmen sind dringend erforderlich,
um Todesfälle wegen indirekter Ursachen zu reduzieren”
(Knight et al. 2014)
Erfahrungen (CMACE 2011)
(Centre for Maternal and Child Enquiries)
• “Wie in vorhergehenden Berichten bereits mitgeteilt
wurde, hatten über die Hälfte der Frauen, die
Selbstmord verübten, eine Vorgeschichte mit
psychiatrischen Problemen und es ging ihnen gut
während der Schwangerschaft. Trotz des
substantiellen Rückfallrisikos erhielten sie keine
präkonzeptionelle Beratung, das Risiko wurde nicht in
der ersten Schwangerenvorsorge registriert und auch
nicht aktiv behandelt.”
Wichtigste psychiatrische Diagnosen von
Frauen, die durch Suizid gestorben sind
UK: 2006–08 (Lewis et al. 2011)
•Psychose
38%
•Schwere depressive Erkrankung
21%
•Reaktionen auf Anpassung/Trauer
10%
•Drogenabhängigkeit
31%
Mütterliche Suizide (Lewis 2011)
• Die Hälfte der Frauen, die durch Suizid
gestorben sind, waren ältere, verheiratete
Frauen mit komfortablen Lebensbedingungen,
mit einer psychiatrischen Vorgeschichte und
ohne Probleme während der Schwangerschaft.
Schwangerschaftsbezogene mentale
Gesundheitsprobleme CMACE (Lewis et al. 2011)
• Angststörungen: (einschliesslich Selbsverletzung,
posttraumatischer Stress, Panikattacken, Essstörungen,
Zwangsstörungen)
• Depression
• Bipolare Störungen
• Schizophrenie
• Postnatale psychotische Störungen (Wochenbettpsychose)
Morbidität bei mentalen
Gesundheitsproblemen
• Auswirkungen auf die Fähigkeit, Eltern zu sein
• Auswirkungen auf die Familie, insbesondere die
Kinder, kurz und langfristig (Schetter & Tanner,
2012)
• Vater – Nachweis von Depression der Partnerin
und Ende der Beziehung (Paulson & Brazemore,
2010)
• Depression dauert viele Monate/Jahre, viele
Arztbesuche, Langzeitmedikation, Suizidversuche,
Tod (Schetter & Tanner, 2012)
Bindung
• Depression der Mutter ist
mit einer unsicheren
Bindung in der frühen
Kindheit verbunden.
Langzeitauswirkungen
beinhalten eingeschränkte
emotionale und kognitive
Funktionsfähigkeit
(Murray, 1992; Stein et al.
1991)
NSPCC Bericht über PIMH (2013)
(National Society for the Prevention of Cruelty to Children)
• Fallen durch die
Maschen - (Hogg
2013)
• Alle Babies zählen:
Aufmerksamkeit auf
perinatale mentale
Gesundheit richten
Fehlende Schulungen für
Gesundheitsfachpersonen
der Hebammen sagten,
ihnen wurden keine Inhalte
über mentale Gesundheit
während der
Grundausbildung vermittelt
42 % der Hausärzte/ärztinnen sagten, sie wissen
zu wenig über spezialisierte
Dienstleistungen für
Menschen mit mentalen
Erkrankungen
Auf mentale Gesundheit spezialisierte
Hebammen & Gesundheitberaterinnen
Der geburtshilflichen Dienste
haben keine spezialisierte
Hebamme für mentale
Gesundheit
Mangel an spezialisierten Diensten
Es gibt kein spezialisiertes Training
für perinatale mentale Gesundheit, um
den
den Zugang zu Psychotherapien zu
verbessern
Es fehlen
Betten in Mutter-und-Kind-Einheiten
Empfehlungen für Beauftragte
Joint Commissioning Panel for MH (2012)
• Spezialisierte stationäre Mutter & Kind - Einheiten
• Spezialiserte perinatale Teams für mentale Gesundheit in
den Gemeinden
• Spezialisierte mentale Gesundheitsdienste für Eltern und
Kinder
• Zusammenarbeit von klinischer Psychologie mit
geburtshilflichen Abteilungen
• Spezialisierte Fähigkeiten und Kapazitätsaufbau für:
geburtshilfliche Dienste, Dienste für Erwachsene,
Hausärztinnen/-ärzte und erweiterte primäre
Gesundheitsversorgungsteams - Gesundheitsberatung
• www.jcpmh.info
Gesundheitsausbildung England 2014-15
Auftrag
• Qualitativ hochwertige, effektive und
einfühlsame Betreuung leisten: die
richtigen Leute mit den richtigen
Fähigkeiten und den richtigen Werten
ausbilden:
“Schulung in perinataler mentaler Gesundheit
für Hebammen nach der Diplomierung und
eine Basisausbildung in perinataler mentaler
Gesundheit im Hebammenstudium ab 2015”
Treffen der Stakeholder - 2014
• Strategische Leitungspersonen &
Beauftragte
• Ausgiebige
•Psychologinnen
Beratungen mit den
•Psychiater (spezalisiert auf PIMH)
wichtigsten
•Dienste für mentale Gesundheit
Interessengruppen,
•Säuglings-/Kinderpsychologen
in Sitzungen und E•Sozialarbeiterinnen
Mail-Gruppen
• Hebammen
Leitungspersonen/Dozierende/
Praktizierende
• Mütter-Väter-Beratung/
Gesundheitsberatungsfachkräfte
Kernthemen für die Stakeholders
Wichtig:
• Multidisziplinär sein
Wichtig:
• Die kindliche mentale
Gesundheit einbeziehen
• Die Kommunikation
zwischen den
beteiligen Stellen
fördern und einen
Team-Ansatz für die
Betreuung
• Einen einschliessenden
Ansatz fördern, um die
Bedürfnisse der Frauen,
Kinder und Familien
aufzunehmen
Übersicht über die exisierenden Kurse /
E-Learning für Gesundheitsfachpersonen
• Nur 3 Universitäten
bieten Kurse in
England an
• Nur ein Kurs in
Schottland
• Einige DVDs &
E-Learning-Pakete für
Gesundheitsfachpersonen
• Keine professionellen
Standards für das
erforderliches Wissen
und die Fähigleiten der
Gesundheitsfachpersonen, die Frauen
mit PIMH-Problemen
betreuen
Ziele der Module
• Wissen und Fähigkeiten entwickeln in Bezug auf
perinatale mentale Gesundheits- (PIMH) Probleme,
angemessene Betreuung anbieten und Unterstützung
von schwangeren Frauen, Mütter, Kinder und ihren
Familien.
• Ein kritisches Verständnis entwickeln für die evidensbasierte und das praxisbezogen angemessene
Management und die Behandlung von leichtmoderaten und schweren PIMH-Problemen bei der
Mutter und der Förderung des Wohlbefindens des
Kindes.
Überblick über die Module
• Ein 17-wöchiges Semester.
• Die Studierenden nehmen an einem Wochenblock
und 3 einzelnen Studientagen teil.
• Die anderen Wochen werden in der Praxis verbracht,
um die klinischen Fähigkeiten zu entwickeln
• Lehrveranstaltungen mit Teorie und Praxis
• Diskussionen und Gruppenarbeiten
• Klinische Szenarien werden durchgehend eingesetzt,
um Erkennen, Assessment und Management von
PIMH sowie Betreuung und Unterstützung zu
erkunden
Der Lehrplan beinhaltet:
• Psychische Veränderungen
in der Schwangerschaft
• Milde/moderate PIMH
Probleme
• Schwere PIMH Probleme
• Arzneimitteltherapie
• Psychologische Therapien
• Substanzen Missbrauch
• Selbstverletzungen
• Post-traumatischer Stress
• Sicherheitsmassnahmen DA
• Persönlichkeitsstörungen
• Sichere Beziehung & mentale
Gesundheit des Kindes
• Rechtliche Aspekte
• Nationale Leitlinien/
Empfehlungen
• Beratung/Motivation
• Kulturelle Aspekte
• Familie /Partner
• Komplementäre Therapien
Dozierende
• Spezialisierte Perinatale
Psychiater/-innen
• Hebammen und
Gesundheitsberaterinnen für
Perinatale Mentale
Gesundheit
• Kinderpsychologen
• Erwachsenenpsychologinnen
• Pflegende für Mentale
Gesundheit
• Frauen /Nutzerinnen des
Services
• Lehrende für
Achtsamkeitstherapie
• Hebammen
• Wohlfahrtsverbände
• Einsatz der sozialen Medien
Assessment
Mündliche Prüfung:
Bericht 3000 Worte
•3 PIMH Szenarien
•Zeit zur Vorbereitung
• Zufällige Zuteilung der
Szenarien
‘Kritische Analyse
darüber, was
unternommen wird,
damit die PIMH Module
ihre klinische Praxis
verbessern’
Beispiel eines mündlichen Szenarios
‘Deena besucht die Schwangerenvorsorge der
Hebamme zum ersten Mal. Sie ist schwanger mit
ihrem vierten Kind. Sie hat eine Vorgeschichte mit
Angst und Depression und ihr wurde Citralopram
20mg OD verschrieben. Der Vater dieser
Schwangerschaft ist ein neuer Partner. Ihr
vorhergehender Partner war Täter häuslicher Gewalt
und die drei vorhandenen Kinder sind im Täter-SchutzRegister unter der Kategorie Vernachlässigt geführt.
Sie hat aufgehört, ihr Antidepressivum einzunehmen,
weil sie Bedenken hat, dass es Auswirkungen auf das
Kind hat’
Herausforderungen
• Unterschiedliche
Vorstellungen über den
Ansatz zwischen den
Disziplinen
• Emotionale
Reaktionen auf
Themen
Evaluation
• Jede Lerneinheit
wurde evaluiert
• Sehr positive
Rückmeldungen
• Studierende sind für
die Teilnahme durch
ganz UK gereist
“Sachkundige und erfahrene
Tutorinnen/Tutoren, die den
Leuten die Gelegenheit gaben, zu
reden”.
“Kolleginnen mit ähnlichen
Interessen treffen, Netzwerken
wurde ermöglicht”
“Reale Fallstudien als Beispiele”
Zukünftige
Entwicklungen
Aufnahme in die Lektionen:
• Trauer
• Frauen /Nutzerinnen des
Angebots
• Komplementäre
Therapien, wie :
Achtsamkeitsbasierte
kognitive Therapie
• Integration von PIMH
Modulthemen in das
Curriculum der Hebammen
auf Bachelorstufe
Danke sehr fürs Zuhören
Zugehörige Unterlagen
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