Adressierung Identifizierung über Fragmentierung und Reassemblierung Namen, Adressen und Wege "The name of a resource indicates WHAT we seek, an address indicates WHERE it is, and a route tells HOW TO GET THERE." [Shoch 78] unterschiedliche Paketgrößen in den Subnetzen erfordern ggf. Fragmentierung und Reassemblierung Transparente Fragmentierung Ziele : Globales Adressierungskonzept für ES Einfache Vergabe von Adressen Adresse unabhängig von Lage des Quell- und Ziel-ES Art und Topologie der Subnetze G1 zerlegt zu große Pakete G2 reassembliert G3 zerlegt erneut Adressierungsstandards X.121 Adressierung durch CCITT/ITU genormt für öffentliche Daten-Netze, u.a von X.25 benutzt OSI Adressierung verwendet hierarchische Adressierung Adressen können als nur lokal geltend vereinbart werden Internet Adressierung verwendet flache/globale Adressierung Adressen gelten global siehe Adressierung im Internet Protokoll IP G4 setzt wieder zusammen Nicht-transparente Segmentierung G1 zerlegt zu große Pakete Die fragmentierten Pakete werden erst beim Empfänger = Host wieder zusammengesetzt X.25 Beispiel für verbindungsorientiertes Protokoll Paketdienst in öffentlichen Netzen Eigenschaften von X.25 komplexes Management, viele Handshakes nicht geeignet für hohe Datenraten mehrere Kommunikationsmechanismen, u.a. a) Permanent virtual circuit (PVC) kein Verbindungsaufbau und -Abbau analog Standleitung b) (Switched) virtual call (VC) 3-phasige Interaktion analog Wählverbindung DTE: DCE: DSE: Data Terminal Equipment (User Equipment) = Endsystem ES Data Circuit-Terminating Equipment (Network Node oder Packet Exchange) Data Switching Exchange = Intermediate System = IS Definiert die Schichten 1 bis 3 im ISO/OSI-Referenzmodell Anwendung in Datex-P und ISDN Schicht 1: Schicht 2: Schicht 3: X.21 LAPB (ISDN) oder HDLC (Datex-P) X.25 PLP (Packet Layer Protocol) nur Interface zwischen DTE und DCE keine Wegewahl, aber Segmentierung + Flußsteuerung DATEX-P Einige Daten Ursprung war das ARPANET X.25 basiertes Paketdatenübertragungsnetz der Telekom AG ca. 90.000 Teilnehmer (1995) 1-stufige Hierarchie, 132 Orte mit Vermittlungsstellen Verbindungsdauer im Durchschnitt 300 s Verbindungsaufbauzeit ca. 500 ms 300 Bit/s ... 64 kBit/s, preisabhängig Träger für weitere Anwendungsdienste, z.B. T-Online: DATEX L: Internet: Ursprung und Entwicklung mit MODEM über Telefonnetz Standleitungsnetz mit ca. 10000 Teilnehmern (1995) gestartet 1969 und finanziert durch ARPA (Advanced Research Projects Agency des U.S. Department of Defense (DoD), heute DARPA) Zweck: zunächst: dann: ein gegen Atomkrieg robustes Netz Verbindung wissenschaftlicher und militärischer Einrichtungen Entwicklung: Normung von Protokollen für Kommunikation zwischen Netzwerken, z.B. 1983 TCP/IP langjährige Erprobung Aufbau und Anbindung militärischer Subnetze (z.B. MILNET) von Satellitennetzen Anbindung der LANs von Universitäten und Behörden Berkeley Unix BSD verwendet TCP/IP weite Verbreitung 1990 wird ARPANET durch Internet als den Sammelbegriff für verbundene Netze ersetzt Stand >10 Mio. angeschlossene Rechner Dienste: Email, ftp, Remote Login, WWW, Usenet, ... Internet: Aufbau und Struktur Subnetze im Internet 1983 Gründung des IAB (Internet Architecture Board) zur Einbindung der Wissenschaftler ins damalige ARPANET heute oberstes Gremium im Internet beaufsichtigt/benennt IETF (Internet Engineering Taskforce) als technisches Leitungsgremium diese arbeitet in einer Vielzahl von working groups 1992 Gründung der Internet Society zur Verbreitung der Internet Techniken und -Dienste Festlegung der Standards als Empfehlung in RFCs (Request for Comments) Heutige Aufgaben im INTERNET Verbindung unterschiedlicher Netze über Gateways Definition von Protokollen, die auf allen Subnetzen arbeiten Festlegung einer einheitlichen Adressierung und des zugehörigen globalen Routings Ethernet LANs - hauptsächlich große Campus-Netze LAN-Ringe - hauptsächlich kleinere/experimentelle Netze Arpanet - teilweise verbundenes Netzwerk mittels gemieteter Leitungen mit speziellen Protokollen NSFNet (National Science Foundation Network) - Backbone aus gemieteten Hochgeschwindigkeits-leitungen, die die NSF Supercomputer untereinander und mit regio-nalen Netzwerken und Campus-Netzen verbinden CSNET (X.25 NET) - Öffentliches Paketvermittlungs-Netzwerk mit X.25 Internetprotokolle Übersicht Internet Protokoll (IP) Beispiel für verbindungsloses Protokoll über Datagramme Datagrammformat Transportschicht Vermittlungsschicht Sicherungsschicht Bitübertragungsschicht SMTP Simple Mail Transfer Protocol FTP File Transfer Protocol TELNET Remote Login Protocol UDP User Datagram Protocol NFS Network File System TCP Transmission Control Protocol IP Internet Protocol ICMP Internet Control Message Protocol ARP Address Resolution Protocol Unterschied zum ISO/OSI-Modell ISO-OSI Darstellungs- und Kommunikationssteuerungs-Ebene (presentation und session layer) nicht vorhanden Sicherungs- und Bitübertragungsebene fallen in einer Schicht zusammen Version Protokollversion z. Zt. IP v.4 zukünftig IP v.6 Length Länge des Headers (in 32 Bit Worten), min. 4, max. 60 Bytes Type of Service gedacht als simpler Quality of Service Indikator enthält z.B. Prioritäts- und Kanalwunsch-Information de facto durch Router ignoriert Total length Gesamtlänge incl. Daten, max. 65.535 Byte, meist ca. 1500 Byte Internet Protokoll (IP), Fortsetzung Internet Control Message Protocol (ICMP) Time to live Lebensdauer in Sekunden, max. 255 s, bei 0: Paket vernichten in Praxis: zählt die Hops durch Dekrementieren bei Unix oft auf 15-30 gesetzt, zu kleiner Wert Ziel unerreichbar spezielles IP-Datagramm für Steuerungs- und Fehlermeldungen, oft an den Sender des diese Kontrollnachricht auslösenden Datagramms gerichtet Protocol Typ des sendenden (und damit auch empfangenden) höheren Protokolls, z.B. 1 = ICMP, 4 = IP, 6 = TCP Format des Datenfeldes des Datagramms : Header checksum (HCS) enthält Einerkomplement der mod 216 Summation der HeaderWorte außer HCS mod 216 Summation der Header-Worte incl. HCS ergibt bei Fehlerfreiheit Null in jedem Knoten wegen verändertem ‘Time to live’ Feld neu zu berechnen Beachte: IP Datagramm enthält keine Datenprüfsumme, diese müssen vom höheren Protokoll und damit erst beim Empfänger verifiziert werden Source/destination address jeweils 32 Bit des Senders (für Routingalgorithmus erforderlich !) und Empfängers Padding auffüllen auf Wortgrenze definiert durch Wert 1 im Protocol-Feld des Datagramm-Headers IP-Datagramm Header Type und Code definieren Art der ICMP-Nachricht, z.B. Ziel nicht erreichbar Echo Anforderung (z.B. für Ping-Programm) Echo Antwort (Antwort auf Ping) Überlauf-Mitteilung an Quelle, ergibt Flußkontrolle Lebenszeit abgelaufen Internet Adressen Lokale Subnetze durch Subnetz-Maske Globales Adressierungskonzept für ES (und IS) im Internet Problem lokale Netzstruktur entspricht i.a. nicht der zugeteilten Klasse, z.B. können bei einer einem Land zugeteilten ‘Klasse A’ Adresse nicht alle 224 möglichen Hosts in einem Netz liegen 32 Bit Adresse (inzwischen zu wenig), Schreibweise a.b.c.d jede Adresse ist weltweit eindeutig, keine Hierarchie logische Aufteilung in 2 Paare: (Sub-)Net-ID + ES-ID je nach der Verteilung zwischen (Sub-)Netz- und Endsystemanteil unterscheidet man verschiedene Netzwerkklassen lokale Entscheidung zur Aufteilung des Host-Anteils in einen SubnetzTeil und Endsystem-Teil Festlegung mittels einer Subnetz-Maske 1 Subnet-ID 0 Host-ID Klasse A Klasse B Klasse C Klasse D A: B: C: D: max. # Netze 1.0.0.0 - 127.255.255.255 27 128.0.0.0 - 191.255.255.255 214 192.0.0.0 - 223.255.255.255 221 224.0.0.0 - 239.255.255.255 (Multicast) Lösung max. # Hosts 224 216 28 0.0.0.0 = Sonderfall Broadcast-Adressen: (Konvention: 11...1 für Host-Id) zwei Rechner können nur miteinander kommunizieren, wenn sie sich im gleichen Netzwerk befinden, also gleiche Net-ID aufweisen bei unterschiedlicher Net-ID muß Router (Rechner mit 2 IP-Adressen und 2 Netzwerkschnittstellen) zwischen den Teilnetzen vermitteln Vergabe der Adressen Klassenzuweisung und Net-ID durch Nummernteilbereich durch zentrales Network Information Center (NIC) Endsystem lokal, bei möglicher Subnetzbildung Beispiele Standard Subnetz-Maske einer ‘Klasse B’ Adresse ohne zusätzliche Subnetze: 255.255.0.0 ‘Klasse B’ Adresse mit max. 63 Subnetzen 6 Bit für Subnetz Subnetz-Maske = 255.255.252.0 es ergibt sich eine Wegeleitung im Router mit 3 Hierarchiestufen Paket zu anderem Netz ? zu diesem Router Paket zu lokalem ES ? Paket abliefern Paket zu anderem Subnetz ? zu diesem Router weiterleiten Adreßauflösung Möglichkeiten der Adreßauflösung Lokale Zielbestimmung Host-Identifikation und Leitwegbestimmung innerhalb eines Subnetzes basieren auf (lokalen) physischen Netzadressen der Endsysteme (z.B. Stationsadresse der Adapterkarte) Adreßauflösungen im Quell-ES, wenn Ziel-ES lokal Gateway, wenn Ziel-ES entfernt Adreßauflösung Umsetzung der 32 Bit Internet (IP) auf die physische Netzadresse, meist 48 Bit, z.B. bei Ethernet-Karten Lösungen: direkte homogene Adressierung Falls physische Adresse vom Benutzer wählbar, wählt man: physische Adresse = Hostid der IP-Adresse Adressierungsebenen im Überblick Wenn die physische Adresse vorgegeben ist, oder ein anderes Format haben muß, verwendet man Konfigurationsdatenbank Abbildungstabelle (IP-Adresse Hardware-Adresse), z.B. im Gateway, oder Address Resolution Protocol (ARP) haupsächliche Anwendung in LANs mit Rundsende-Charakter (z.B. Ethernet) Address Resolution Protocol (ARP) Subnetzübergreifendes ARP Endsystem nicht direkt über Broadcast erreichbar Beispiel: E1 möchte nach E5 senden 1. 2. 3. ARP request-Datagramm rundsenden mit der physischen (HW) und der Internet-Adresse (IP) des Senders und der Internet-Adresse des Empfängers ARP response-Datagramm als Antwort mit physischer Adresse Trage Paar (IP,HW) in den Cache ein für zukünftige Anfragen ARP erhält keine Antwort, da Ethernet Broadcast nicht über Router weitergeleitet wird Lösung A: Proxy ARP Lokaler Router kennt alle enfernten Netze mit deren Routern und antwortet auf lokalen ARP Lokales Endsystem E1 sendet Daten an E5 über lokalen Router, der die enthaltene IP-Adresse auswertet Lösung B: Entfernte Netz-Adresse bekannt E1 sendet Daten an entsprechenden entfernten Router Lokaler Router leitet Pakete weiter Reverse Address Resolution Protocol (RARP) Interne und externe IP-Leitwegbestimmung Bestimmung der IP-Adresse aus der physischen Hardware-Adresse (Anwendung beim Booten von Rechner ohne Festplatte übers LAN) Direktes Routing / Interne Protokolle Quell- und Ziel-ES liegen im gleichen Subnetz Quell-ES sendet Datagramm zu Ziel-ES Identifikation durch lokale Adresse Abbildung Pfad wird vollständig durch Leitweg-Algorithmus des Subnetzes RARP Server antwortet mit IP-Adresse auf RARP-Broadcast bestimmt Indirektes Routing / Externe Protokolle Quell- und Ziel-ES liegen in unterschiedlichen Netzen Quell-ES sendet Datagramm zum nächsten Router Router bestimmt jeweils nächsten Router auf dem Pfad zum Ziel-ES Routing-Entscheidung basiert nur auf NetId - Teil der IP-Adresse IP-Leitwegbestimmung Routing - Tabellen der Gateways (hier F, G und H) Routing Tabelle des Gateways G Zielhost im Netzwerk..... 20.0.0.0 30.0.0.0 10.0.0.0 40.0.0.0 Ausgangspfad liefere direkt liefere direkt 20.0.0.5 30.0.0.7 Gateways können unvollständige Routing-Informationen haben, dann gelten Default-Pfade