WiSt-Taschenbücher Statistische Formeln und Tabellen Kompakt für Wirtschaftswissenschaftler von Prof. Dr. Josef Bleymüller, Prof. Dr. Rafael Weißbach 13., überarbeitete Auflage Verlag Franz Vahlen München 2015 Verlag Franz Vahlen im Internet: www.vahlen.de ISBN 978 3 8006 4962 4 Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG beck-shop.de Mittelwerte Kapitel 4 Arithmetisches Mittel µ Bei N Einzelwerten a1 , a2 , . . . , aN ist das arithmetische Mittel de niert als µ= N 1 ∑ ai . N i=1 Bei einer Häu gkeitsverteilung mit k verschiedenen Werten x1 , x2 , . . . , xk ergibt sich das (gewogene) arithmetische Mittel zu µ= k 1 ∑ xi hi N i=1 bzw. µ = k ∑ xi fi . i=1 Bei einer Häu gkeitsverteilung klassi zierter Daten ergibt sich mithilfe der Klassenmitten x′1 , x′2 , . . . , x′k näherungsweise Formeln µ= k 1 ∑ ′ xi hi N i=1 bzw. µ = k ∑ x′i fi . i=1 Für eine Grundgesamtheit, die aus k Teilgesamtheiten mit den Umfängen N1 , N2 , . . . , Nk und den arithmetischen Mitteln µ1 , µ2 , . . . , µk besteht, ergibt sich das arithmetische Mittel zu µ= k ∑ Ni µi N i=1 bzw. N = k ∑ Ni . i=1 Median Me und Quartile Q 1 , Q 2 und Q 3 Zunächst werden die Einzelwerte a1 , a2 , . . . , aN so umgeordnet, dass gilt a[1] ≤ a[2] ≤ . . . ≤ a[N] . Dann ist bei ungeradem N 8 Me = a[ N+1 ] 2 beck-shop.de Mittelwerte Kapitel 4 und bei geradem N ) ( 1 ] . a[ N ] + a[ N Me = +1 2 2 2 Für großes N kann als Median der größte Merkmalswert a[k] verwendet werden, für den F(a[k] ) ≤ 0,5 gilt, wobei F(a[k] ) der Wert der Summenhäu gkeitsfunktion für a[k] ist. Analog ist das 1. Quartil Q1 der größte Merkmalswert a[ j] , für den F(a[ j] ) ≤ 0,25 und das 3. Quartil Q3 der größte Merkmalswert a[l] , für den F(a[l] ) ≤ 0,75 gilt. Bei klassi zierten Daten ergibt sich der feinberechnete Median aus der Klassenuntergrenze xui und der Klassenobergrenze xoi derjenigen Klasse i, in der die Summenhäu gkeitsfunktion den Wert 0,5 erreicht: Me = xui + 0,5 − F(xui ) o (xi − xui ) . F(xoi ) − F(xui ) Q1 = xuk + 0,25 − F(xuk ) o (xk − xuk ) , F(xok ) − F(xuk ) wobei k diejenige Klasse ist, in der die Summenhäu gkeitsfunktion den Wert 0,25 erreicht, und Q3 = xul + Formeln In analoger Weise ergeben sich die feinberechneten Quartile zu 0,75 − F(xul ) o (xl − xul ) , F(xol ) − F(xul ) wobei l diejenige Klasse ist, in der die Summenhäu gkeitsfunktion den Wert 0,75 erreicht. Q2 entspricht dem Median Me. Modus Mo Der Modus Mo ist als die häu gste Merkmalsausprägung de niert. Bei klassi zierten Daten wird als Modus die Klassenmitte der Klasse mit der größten Säulenhöhe im Histogramm gewählt. 9 beck-shop.de Mittelwerte Kapitel 4 Geometrisches Mittel G Bei Einzelwerten ist das geometrische Mittel de niert als G= √ N a1 · a2 · . . . · aN bzw. log G = N 1 ∑ log ai . N i=1 Für Häu gkeitsverteilungen ergibt sich √ N G= xh11 · xh22 · . . . · xhk k bzw. log G = k k ∑ 1 ∑ hi log xi = fi log xi . N i=1 i=1 In der folgenden Tabelle wird angegeben, bei welchen Skalenniveaus die Berechnung des entsprechenden Mittelwertes sinnvoll ist. Mittelwerte Skala Nominal- Ordinal- Intervall- Verhältnisskala skala skala skala Modus Median und Quartile Arithmetisches Mittel Formeln Geometrisches Mittel 10 × × × × × × × × × × beck-shop.de Streuungsmaße Kapitel 5 Varianz σ 2 und Standardabweichung σ Bei Einzelwerten ist die Varianz de niert als N N 1 ∑ 2 1 ∑ (ai − µ)2 = ai − µ2 . N i=1 N i=1 σ2 = Bei Häu gkeitsverteilungen erhält man die Varianz zu k k 1 ∑ 1 ∑ 2 (xi − µ)2 hi = xi hi − µ2 N i=1 N i=1 σ2 = k 1 ∑ 2 = xi hi − N i=1 2 k ∑ xi hi N i=1 bzw. σ2 = k k ∑ ∑ (xi − µ)2 fi = x2i fi − µ2 i=1 i=1 = k ∑ ( x2i fi − i=1 k ∑ )2 xi fi . i=1 σ2 = = k k 1 ∑ ′2 1 ∑ ′ (xi − µ)2 hi = xi hi − µ2 N i=1 N i=1 k k ∑ ∑ 2 x′2 (x′i − µ)2 fi = i fi − µ . i=1 Formeln Bei einer Häu gkeitsverteilung klassi zierter Daten ergibt sich die Varianz näherungsweise zu i=1 Bei einer unimodalen (eingip igen) Verteilung und einer konstanten Klassenbreite ∆x führt die Sheppard-Korrektur zum besseren Näherungswert (∆x)2 . 12 Für eine Grundgesamtheit, die aus k Teilgesamtheiten mit den Umfängen N1 , N2 , . . . , Nk , den arithmetischen Mitteln µ1 , µ2 , . . . , µk und den Varianzen σ12 , σ22 , . . . , σk2 , besteht, ergibt sich die Varianz zu 2 σkorr. = σ2 − σ2 = k k ∑ Ni 2 ∑ Ni σi + (µi − µ)2 N N i=1 i=1 11 beck-shop.de Streuungsmaße Kapitel 5 mit N= k ∑ bzw. µ = Ni i=1 k ∑ Ni µi . N i=1 Die Standardabweichung σ ergibt sich jeweils als √ σ = σ2 . Standardisierung Aus den Einzelwerten a1 , a2 , . . . , aN werden die standardisierten Einzelwerte zi nach der Formel ai − µ (i = 1, . . . , N) zi = σ berechnet, wobei v u N N u1 ∑ 1 ∑ ai und σ = t (ai − µ)2 µ= N i=1 N i=1 ist. Die standardisierten Einzelwerte zi (i = 1, . . . , N) besitzen das arithmetische Mittel 0 und die Varianz 1. Formeln Variationskoef zient VC VC = σ µ bzw. VC = σ 100% µ Mittlere absolute Abweichung MAD bezogen auf µ Bei Einzelwerten ergibt sich N 1 ∑ MAD = |ai − µ| N i=1 und bei einer Häu gkeitsverteilung k 1 ∑ |xi − µ|hi MAD = N i=1 bzw. 12 MAD = k ∑ i=1 |xi − µ|fi . beck-shop.de Streuungsmaße Kapitel 5 Spannweite R Die Einzelwerte a1 , a2 , . . . , aN werden der Größe nach angeordnet, so dass gilt: a[1] ≤ a[2] ≤ . . . ≤ a[N] . Dann ist R = a[N] − a[1] . Quartilsabstand QA QA = Q3 − Q1 Mittlerer Quartilsabstand MQA MQA = Q3 − Q1 2 Quartilsdispersionskoef zient QDC Q3 − Q1 100% Q3 + Q1 In der folgenden Tabelle wird angegeben, bei welchen Skalenniveaus eine Berechnung des entsprechenden Streuungsmaßes sinnvoll ist. Streuungsmaße Formeln QDC = Skala Nominal- Ordinal- Intervall- Verhältnisskala skala skala skala Spannweite × × × Quartilsabstand × × × Mittlerer Quartilsabstand × × × Mittlere absolute Abweichung × × Varianz, Standardabweichung × × Variationskoef zient × Quartilsdispersionskoef zient × 13 beck-shop.de Kapitel 6 Wahrscheinlichkeitsrechnung A, B und E bezeichnen Ereignisse; S ist der Ereignisraum. Klassische Wahrscheinlichkeitsde nition Sind alle Elementarereignisse gleichmöglich, so ist Anzahl der für A günstigen Fälle . W(A) = Anzahl aller gleichmöglichen Fälle Statistische Wahrscheinlichkeitsde nition W(A) = lim fn (A) = lim n→∞ n→∞ hn (A) n Axiomatische Wahrscheinlichkeitsde nition Axiome von Kolmogorov: (1) 0 ≤ W(A) ≤ 1 für A ⊂ S (2) W(S) = 1 (3) W(A ∪ B) = W(A) + W(B) für A ∩ B = ∅ Aus Axiom (3) ergibt sich die Beziehung W(A1 ∪ A2 ∪ . . . ∪ An ) = W(A1 ) + W(A2 ) + . . . + W(An ) Formeln für Ai ∩ Aj = ∅ (i = ̸ j) . Gegenwahrscheinlichkeit Für A, das Komplementärereignis von A, gilt W(A) = 1 − W(A) . De Morgansche Gesetze Aus den mengentheoretischen Beziehungen A ∪ B = A ∩ B und A ∩ B = A ∪ B lassen sich folgende Regeln ableiten: W(A ∪ B) = 1 − W(A ∩ B) 14 W(A ∩ B) = 1 − W(A ∪ B) . und beck-shop.de Wahrscheinlichkeitsrechnung Kapitel 6 Additionssatz W(A ∪ B) = W(A) + W(B) − W(A ∩ B) Bedingte Wahrscheinlichkeit Für W(A) > 0 ist die bedingte Wahrscheinlichkeit des Ereignisses B unter der Bedingung A de niert als W(B/A) = W(A ∩ B) . W(A) Stochastische Unabhängigkeit Zwei Ereignisse A, B heißen stochastisch unabhängig genau dann, wenn W(B/A) = W(B/A) ∨ W(A/B) = W(A/B) , bzw. W(A ∩ B) = W(A) · W(B) gilt. Für stochastisch unabhängige Ereignisse A, B gilt W(A ∩ B) = W(A) · W(B) . Formeln Multiplikationssatz Für stochastisch abhängige Ereignisse A, B gilt W(A ∩ B) = W(A) · W(B/A) = W(B) · W(A/B). Theorem von der totalen Wahrscheinlichkeit Wenn A1 ∪ A2 ∪ . . . ∪ An = S und Ai ∩ Aj = ∅ für i ̸= j gilt, dann ist für E ⊂ S W(E) = n ∑ i=1 W(Ai ) · W(E/Ai ) . 15