Facharztinformation Kardiologie Parodontitis Früherkennung Gesunde Zähne – ein Leben lang Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauferkrankungen Die Zahl der Parodontalerkrankungen bei Erwachsenen ist seit 1997 um fast 27 Prozent gestiegen. Rund 53 Prozent der Erwachsenen leiden unter mittelschwerer Parodontitis und zirka 20 Prozent der Erwachsenen unter einer schweren Ausprägungsform der Erkrankung. Laut der Ergebnisse der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Herzkreislauferkrankungen bestehen können. Eine mittelschwere Parodontitis kann das Risiko eines Schlaganfalls um das 7-fache erhöhen. Das Risiko einer koronaren Herzerkrankung kann um den Faktor 1,5 erhöht werden. Gravierend kann sich auch das Risiko eines tödlich endenden Herzinfarkts erhöhen. Beck et al: Periodontal disease and cardiovascular disease. J Periodontol 1996; 67: 1123 Herzinfarkt ist in Deutschland die häufigste Todesursache. Von den ca. 300.000 betroffenen Menschen sterben mehr als 50% an den Folgen eines Herzinfarktes. Dies zeigt, wie wichtig es ist, den therapeutischen Schwerpunkt auf das Erkennen, Bewerten und Behandeln der Ursachen und Risikofaktoren eines Herzinfarktes zu legen. So sind selbst invasive Behandlungen kaum erfolg reich, wenn die zugrundeliegenden Risikofaktoren nicht konsequent behandelt werden. Mittlerweile wurde die Parodontitis als ein eigenständiger Risikofaktor für Herzerkrankungen anerkannt. Tuomainen et al: Serum Matrix Metalloproteinase-8 Concentrations Are Associated With Cardiovascular Outcome in Men. Arterioscler Thromb Vasc Biol. December 2007 Herz-Kreislaufpatienten und Parodontitis: Eine gemeinsame Diagnose und Therapie von Kardiologen und Zahnmedizinern ist empfohlen Bei Herz-Kreislaufpatienten mit Parodontalerkrankungen ist eine Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Zahnmedizinern empfohlen. Biochemische Zusammenhänge mit der Parodontitis bieten hierbei Ansätze zur Diagnostik. Die Universität Helsinki und Medix Biochemica Oy, Helsiniki, Finnland haben monoklonale Antikörper (MAK) entwickelt, welche vorrangig die aMMP-8 nachweisen können. Prof. Dr. Timo Sorsa (Universität Helsinki) und Prof. Dr. Maria Ryan (Stony Brook Univer sity, New York) entwickelten hierzu einen speziellen Früherkennungstest. Dieser misst bereits eine beginnende Enzymaktivität, die eine Parodontitis einfach diagnostizieren kann. Schlaganfälle belegen in Deutschland den zweiten Platz der häufigsten Todesursachen. Mehr als 200.000 Menschen sind jährlich davon betroffen. Schlaganfälle sind die häufigste Ursache einer Behinderung. Das Schlaganfallrisiko kann ebenso wie das Herzinfarktrisiko durch eine Parodontitis erhöht werden. Ein frühzeitiges Eingreifen und eine adäquate Therapie der Parodontalerkrankung kann das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt deutlich minimieren. Man geht davon aus, dass sich in arteriosklerotisch veränderten Arterienwänden Parodontalkeime ansiedeln, die durch eine Streuung über die Blutbahn hierhin gelangen können. Chiu B: Multiple infections in carotid atherosclerotic plaques, Am Heart J 1999; 138: 534 Haraszthy et al: Identification of periodontal pathogens in atheromatous plaques, J Periodontol2000; 71: 1554 Je eher eine Parodontitis erkannt und die Therapie begonnen wird, desto einfacher ist die Behandlung. Die Überprüfung des Parodontalzustandes durch den Zahnmediziner sollte jährlich erfolgen. World Health Organization: Fact sheet to Health, 2005 goDentis Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH Scheidtweilerstr. 4, 50933 Köln Telefon (gebührenfrei) 0800 / 374 60 61 www.godentis.de