Kundenzeitschrift der MicroNova AG November 2014 Erfolgsmodelle für Automotive, Netze und Gesundheit Mehr Zusammenarbeit: Neue IT-Lösungen für den Gesundheitssektor Zugriff nur für Befugte: MicroNova bietet IT-SecurityLösung „WhiteOPS“ an Frischer Wind: HiL-Simulation und Testautomatisierung für die Windenergiebranche www.micronova.de InNovation Editorial Nach den Sternen greifen – denn was ist (schon) unmöglich? Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Robert Goddard war ein amerikanischer Wissenschaftler und Raketenpionier. Seine Arbeiten haben viel dazu beigetragen, dass die Menschheit den Weltraum erreichte. Von Goddard stammt der Satz „Es ist schwer zu sagen, was unmöglich ist, denn der Traum von gestern ist die Hoffnung von heute und die Wirklichkeit von morgen.“ Als Technologieunternehmen hilft MicroNova dabei, die Träume von gestern und die Hoffnungen von heute für die Wirklichkeit von morgen nutzbar zu machen. Große Hoffnungen wecken derzeit der Datenaustausch und die Vernetzung im Gesundheitswesen. MicroNova unternimmt erhebliche Anstrengungen, um diese Hoffnungen schon bald Realität werden zu lassen. Ein Artikel über unser Lösungsportfolio zeigt: Die Chance ist jetzt erstmals da! Einsatzmöglichkeiten ergeben sich dabei auch vermehrt im Bereich Telemedizin, hierzu findet sich ebenfalls ein Beitrag. Zwei Referenzberichte über Projekte zur Dokumentation und Vernetzung legen Zeugnis davon ab, dass immer mehr Ärzte und Netzmanager die Chance zur „IT-Wende im Gesundheitswesen“ bereits beim Schopf packen. Vernetzung erfordert funktionierende Netzwerke – genau das Einsatzgebiet von NovaTEN. Dazu zählt auch die Kommunikation von Maschine zu Maschine (M2M), wie ein Beitrag illustriert. Da in Netzumgebungen auch das Thema Sicherheit immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat MicroNova ein weiteres Unternehmen in das Vertriebsportfolio aufgenommen: Mehr zu Whitebox Security ab Seite 20. Eine Kundenreferenz aus dem Bereich IT Management zeigt überdies, dass Netze auch – oder gerade – für die Freizeit eine große Rolle spielen: Fischer Sports setzt seit Jahren auf die ManageEngine-Lösungen aus dem MicroNovaVertriebsprogramm. Interessante Beiträge gibt es auch jenseits des Themengebiets Netze. Sie können in dieser Ausgabe der InNOVAtion zum Beispiel lesen, wie MicroNova jetzt die HiL-Simulation für Windkraftwerke ermöglicht. Frischen Wind bringen bereits seit einiger Zeit die NovaCarts-Systeme des Schwesterunternehmens carts GmbH in die HiL-Simulation – das neue „NovaCarts lite“ als modulares Hardware-in-the-Loop-System schreibt diese Erfolgsgeschichte aus Kassel weiter, auch dazu ein Artikel. Dass unsere HiL-Systeme zudem ein langes Leben haben und für mehrere Projekte zum Einsatz kommen können, zeigt der Beitrag des Bereichs Automation & Simulation. Bei allem Blick nach vorn vergisst MicroNova, vergesse ich niemals unsere Herkunft, unsere Anfänge, unser Umfeld und vor allem nicht unsere Mitarbeiter. Darum finden Sie auf Seite 34 unsere internen Themen zu Jubilar Dietmar Dunkel und zur Unterstützung des TSV Jetzendorf durch MicroNova. „Nach den Sternen greifen“ steht über diesem Editorial, und es steht an dessen Ende. Der Satz bedeutet, etwas Unmögliches oder sehr Schwieriges zu versuchen. Erinnern wir uns an Robert Goddard: Wer kann schon sagen, was unmöglich ist. Lassen Sie uns gemeinsam nach den Sternen greifen, ganz nach dem Motto: Geht nicht – gibt‘s nicht! Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihr Josef W. Karl 2 Inhaltsverzeichnis InNovation InNOVAtion November 2014 eHealth & Medical IT 4 12 Mehr Zusammenarbeit: Neue IT-Lösungen für den Gesundheitssektor Seltener ins Krankenhaus dank Telemedizin: Doctor Plus begleitet chronisch kranke Patienten 14 Ärztenetz Brandenburg an der Havel setzt bei der Vernetzung auf ViViAN 16 Effiziente Dokumentation in der Praxis: Dr. Thomas Scholz profitiert von 4 VisioDok Netzmanagement 18 System- und Anlagenkomponenten im Blick: Machine-to-MachineManagement mit NovaTEN Enterprise Management 20 Zugriff nur für Befugte: MicroNova bietet IT-Security-Lösung „WhiteOPS“ an 24 18 Fischer Sports – Serien-Gold für ManageEngine! HiL-Simulation 26 Frischer Wind: HiL-Simulation und Testautomatisierung für die Windenergiebranche 30 Anpassungsfähig in allen Lebenslagen: Kleiner modularer Prüfsimulator für den großen Einsatz 26 32 Vom Kleinwagen zum Sportler: Die Karriere eines CTR-HiL von carts MicroNova intern 34 Eine lange MicroNova-Karriere: 25 Jahre Dietmar Dunkel 34 TSV Jetzendorf: Meister aller (Alters-)Klassen 35 Foto des Monats / Impressum www.micronova.de | 3 eHealth & Medical IT © apops / Fotolia.com InNovation Ideale Voraussetzungen für mehr Zusammenarbeit: Neue IT-Lösungen für den Gesundheitssektor Der Geschäftsbereich eHealth & Medical IT der MicroNova AG hat in den vergangenen Jahren bereits einige Innovationen für das deutsche Gesundheitswesen entwickelt. Im Mittelpunkt standen und stehen dabei immer die Bedürfnisse der Anwender und die künftigen Anforderungen im Gesundheitswesen. Um beides optimal erfüllen zu können, hat MicroNova das Produktportfolio um einige neue Lösungen erweitert – aufbauend auf den Basisprodukten ViViAN, VisioContract, VisioPush und VisioDok. Entstanden ist ein umfangreiches Angebot für Ärztenetze, niedergelassene Ärzte, Labore, Kliniken, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, das ideale Voraussetzungen für eine fach- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitssektor schafft. 4 Arzneimitteltherapiesicherheit, Vernetzung, Telemedizin, elektronische Gesundheitskarte, Unterversorgung in Pflegeheimen, Versorgung im ländlichen Raum – all diese Schlagworte fallen in der Regel, wenn die Sprache auf das deutsche Gesundheitswesen kommt. Bei den jeweiligen Leistungserbringern – beispielsweise Haus- und Fachärzte, medizinische Versorgungszentren, Kliniken, Pflegeheime oder Apotheken – sind jedoch unterschiedliche IT-Systeme im Einsatz, die den Austausch von Daten unkomfortabel bis unmöglich machen. Der Grund: Es fehlt eine einheitliche Schnittstelle. Diese Tatsache stellt das Gesundheitswesen vor eine große Herausforderung. Die eHealth-Lösungen der MicroNova AG basieren auf einer patentierten Schnittstelle, die erstmalig prinzipiell alle IT-Systeme medizinische Daten untereinander austauschen lässt – ohne Mehraufwand, ohne Doppelerfassung und unter Beibehaltung der vorhandenen Systeme. Dabei sind Vernetzung und Datenaustausch nur ein Aspekt: Das breit gefächerte Portfolio löst mit innovativer und intelli- genter Software-Unterstützung die zentralen Anforderungen an die Informationstechnologie im Gesundheitswesen. Bei der Entwicklung des neuen Lösungsportfolios gab es drei zentrale Prämissen: die perfekte technische Umsetzung, die Einhaltung maximalen Datenschutzes sowie die nahtlose Integration in vorhandene IT-Systeme. Diese treffen auf alle sieben Anwendungsbereiche zu, die im Folgenden genauer vorgestellt werden: Von PVS-Herstellern integrierbar: die patentierte Schnittstelle Die MicroNova AG ermöglicht allen an einer Kooperation interessierten Herstellern von Praxisverwaltungssystemen die MicroNova-eigene, offene Schnittstellenspezifikation fest in ihr System zu integrieren. Praxisverwaltungssysteme von Herstellern, mit denen keine Kooperationen im Rahmen der Vernetzungslösung bestehen, können weiterhin komfortabel mit dem patentierten Schnittstellenverfahren angebunden werden. eHealth & Medical IT InNovation Labore Krankenhäuser Krankenkassen Seniorenheime Ärztenetze Hausärzte Ambulante Pflege Fachärzte Apotheken Vernetzung & Kommunikation powered by ViViAN Für den sicheren und unkomplizierten Austausch medizinischer Informationen wie Diagnosen und Befunde benötigen zum Beispiel Ärztenetze geeignete Softwarelösungen. Um teure Systemwechsel und zeitaufwändige doppelte Dateneingaben zu vermeiden, sollten solche Vernetzungslösungen idealerweise mit verschiedenen Primärsystemen – also Praxisverwaltungssystemen (PVS) – diverser Hersteller genutzt werden können. Basierend auf einer patentierten Schnittstelle hat die MicroNova AG eine praxis- und nutzerorientierte Vernetzungslösung entwickelt, die mit allen gängigen Praxisverwaltungssystemen kompatibel ist. Sie ermöglicht es, bei Bedarf auch andere Akteure im ambulanten und stationären Bereich an die Lösung anzubinden, etwa Kliniken, Pflegeeinrichtungen und -dienste oder Apotheken. Das Besondere dabei: Die Patientendaten werden – die schriftliche Einverständniserklärung des Patienten vorausgesetzt – ausschließlich direkt und über eine sichere Verbindung an die freigeschalteten Praxen oder Einrichtungen übertragen und dort gespeichert. So entsteht in jeder Praxis eine synchronisierte, dezentral vorgehaltene Patientenakte. Auf eine CloudLösung oder eine zentrale Datenbank hat MicroNova bewusst verzichtet, um höchste Sicherheit der Patientendaten zu gewährleisten. Den Akteuren stehen alle relevanten Informationen zum Patienten sektorenübergreifend zur Verfügung. Das verhindert Doppeluntersuchungen, zeitintensive telefonische Nachfragen und unterstützt damit bei der Behandlung des Patienten. Gerade bei chronisch kranken oder an mehreren Krankheiten leidenden Patienten, die häufig Kontakt zum Hausarzt und unterschiedlichen Fachärzten haben, entsteht so ein vollumfänglich gesicherter Überblick über alle relevanten Daten des Patienten und dessen Krankenhistorie. Merkmale: Einfacher und unkomplizierter Austausch medizinischer Informationen zwischen Ärzten – unabhängig vom verwendeten Praxisverwaltungssystem (PVS) Vorhandenes PVS kann in der Regel weiter genutzt werden Keine mehrfache Dateneingabe erforderlich Datenübertragung erfolgt ausschließlich über sichere Verbindung Dezentrale Datenspeicherung: Nur die Behandler haben Zugriff auf Patientendaten www.micronova.de | 5 InNovation eHealth & Medical IT Zusätzliche Software ermöglicht Datenaustausch mit Laboren und medizinischen Geräten powered by VisioPush Teilweise müssen medizinische Daten jedoch auch die Praxisgrenzen verlassen. Speziell für den Datenaustausch zwischen Laboren und Ärzten hat MicroNova darum die Integrationssoftware VisioPush entwickelt. VisioPush pflegt unter anderem die Laborauftragsnummern in das Laborbuch der Arztpraxis ein. So lassen sich die elektronisch übermittelten Laborwerte automatisch dem richtigen Patienten zuordnen und können schnell in die Karteikarte des Patienten übernommen werden. Auch die Grund- und Versicherungsdaten der Laborüberweisungsscheine können mit der Software direkt an das Order-Entry-System des Labors übertragen werden. 6 Gleichzeitig ermöglicht VisioPush den direkten Transport von Bildern, Diagrammen oder Dokumenten von medizinischen Geräten in das EDV-System eines Arztes oder einer Klinik. Insbesondere kann die Software Daten telemedizinischer Geräte in die unterschiedlichen Systeme der an der Behandlung beteiligten Akteure übertragen und somit Doppelerfassung und Fehleingaben vermeiden. Die Daten stehen dabei unmittelbar und quasi in Echtzeit zur Verfügung. All diese Vorteile lassen sich übrigens auch unabhängig von einer Vernetzungslösung realisieren: VisioPush ist bei Interesse separat erhältlich. Merkmale: Erleichtert Zuordnung der Laborergebnisse in der Arztpraxis Entlastet Labore durch elektronische Übertragung der Grund- und Versicherungsdaten der Laborüberweisungsscheine Automatische Übertragung von Bildern, Diagrammen oder Werten – direkt vom medizinischen und telemedizinischen Gerät in das Praxisverwaltungs- oder Krankenhausinformationssystem eHealth & Medical IT InNovation Behandlungspfade & Leitlinien powered by VisioContract Eine weitere neue Lösung von MicroNova unterstützt Ärztenetze bei der Einführung und Abbildung eigener Behandlungspfade und Leitlinien. Mit der Lösung „Behandlungspfade & Leitlinien“ können selbst komplexe Planungshilfen leicht verständlich und übersichtlich dargestellt werden. Dies erleichtert Ärzten unter anderem ein systematisches Vorgehen bei Anamnese, Diagnose und Festlegung der weiteren Behandlung. Dabei lässt sich auf einen Blick feststellen, welche Informationen für eine optimale Versorgung benötigt werden. Die angezeigten Informationen reichen von Labor- und EKG-Werten über Körpergröße, Gewicht und Blutdruck bis hin zur Familienanamnese. Die Mitarbeiter von MicroNova passen die Lösung individuell an die Vorgaben des jeweiligen Ärztenetzes oder Auftraggebers an. Bei Bedarf können zudem grafische Darstellungen integriert werden, die das spezifische Risikoprofil eines Patienten veranschaulichen; ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Arriba-Score. Bereits bestehende Formulare können ebenfalls elektronisch abgebildet werden. Auch bei dieser MicroNova-Lösung können Praxen und medizinische Leistungserbringer die bestehenden Systeme grundsätzlich weiterverwenden. Merkmale: Ermöglicht Umsetzung eigener Behandlungspfade und Leitlinien Für ein systematisches Vorgehen bei der Festlegung der geeigneten Behandlung Schneller Überblick über alle Informationen, die für eine optimale Versorgung benötigten werden Erleichtert Qualitätssicherung und standardisierte Behandlung Unterstützt bei der Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen www.micronova.de | 7 InNovation eHealth & Medical IT Arzneimitteltherapiesicherheit powered by VisioContract Um Ärzte zukünftig noch besser beim Thema Arzneimitteltherapiesicherheit zu unterstützen, hat MicroNova eine weitere neue Lösung entwickelt: Der sogenannte Netzmedikamentenplan ermöglicht Ärzten einen schnellen Überblick über alle Medikamente, die Haus- und Fachärzte oder Kliniken einem Patienten verordnet haben. Dadurch lassen sich mögliche Interaktionen und Kontraindikationen frühzeitig erkennen und vermeiden. Der Netzmedikamentenplan eignet sich besonders für den Einsatz in Ärztenetzen. Er steht allen an der Behandlung beteiligten Praxen und Einrichtungen in der elektronischen Akte des Patienten zur Verfügung. Enthalten sind alle relevanten Informationen zu verordneten Medikamenten und deren Dosierungen. Der Netzmedikamentenplan lässt sich darüber hinaus für andere Leistungserbringer wie Pflegeeinrichtungen und Altenheime erweitern, um auch sie optimal in die Versorgung der Patienten einzubinden. Auch bei dieser Lösung setzt MicroNova auf die sichere Verbindung und dezentrale Speicherung der Daten. Merkmale: Praxisübergreifender Gesamtüberblick über alle verordneten Medikamente eines Patienten – inklusive Wirkstoff und Dosierung Potentielle Wechsel- und Nebenwirkungen frühzeitig erkennen und vermeiden Änderungshistorie ermöglicht schnellen Überblick über Verlauf Einbindung von Pflegeeinrichtungen für eine optimale Betreuung der Patienten möglich 8 eHealth & Medical IT InNovation Vertragsabbildung powered by VisioContract Die neue Lösung „Vertragsabbildung“ unterstützt Ärzte aktiv dabei, geeignete Patienten für Selektiv- oder IVVerträge zu identifizieren: Erfüllt ein Patient die Kriterien eines bestimmten Selektivvertrags, weist die Lösung den Arzt automatisch darauf hin und bereitet bei Bedarf auch die zur Einschreibung notwendigen Unterlagen vor. Gleichzeitig ermöglicht die Lösung eine schnelle Auswertung, welche und wie viele Patienten bereits an einem bestimmten Programm teilnehmen. Ärztenetze können zudem jederzeit überprüfen, ob Vertragsvorgaben – etwa für die Teilnehmerzahl – bereits erfüllt wurden oder nicht. Darüber hinaus lässt sich die Lösung für die Abrechnung der erbrachten Leistungen zwischen dem Netzwerk und den verschiedenen Ärzten nutzen. Selbstverständlich passt MicroNova die Lösung individuell an die Anforderungen und Abrechnungsfunktionalitäten des jeweiligen Arztnetzes an, um diese optimal in die Praxis umzusetzen. Merkmale: Automatische Identifikation geeigneter Patienten für Selektivoder IV-Verträge Vorbereitung der für die Vertragseinschreibung benötigten Unterlagen Schnelle und einfache Auswertung des Teilnehmerstatus für verschiedene Programme Erleichtert Abrechnung zwischen Ärztenetz und teilnehmenden Ärzten www.micronova.de | 9 InNovation eHealth & Medical IT Reporting & Versorgungsforschung powered by VisioContract Ebenfalls neu ist die Lösung „Reporting & Versorgungsforschung“, die es Ärztenetzen ermöglicht, detaillierte und umfangreiche Analysen und Reports zu erstellen. Basierend auf den von den Behandlern freigegebenen oder vom Arztnetz definierten Informationen kann so beispielsweise der Erfolg selbst entwickelter Behandlungspfade ausgewertet und belegt werden. Auch Informationen über die genaue Patientenstruktur lassen sich mit Hilfe der Lösung gewinnen. Eine Nutzung der vorhandenen Daten für die Versorgungsforschung ist ebenfalls möglich. Merkmale: Einfache Erstellung detaillierter Analysen und Reports Qualitätsindikatoren und Zielerreichungsquoten lassen sich schnell und einfach überprüfen Auswertung der Patientenstruktur (pseudonymisiert oder anonymisiert) schafft Basis für Weiterentwicklung von Selektiv- und IVVerträgen oder individuellen Gesundheitsprogrammen Optional für die Versorgungsforschung einsetzbar Elektronische Dokumentation powered by VisioDok MicroNova unterstützt Ärzte mit den VisioDok-Fachmodulen dabei, qualitätsgesicherte und strukturierte Dokumentationen schneller und effizienter zu erstellen. Anamnesen, Befunde und Diagnosen sowie Leistungsziffern zur Abrechnung, ICD-Codes, OPS-Codierungen, Formulare und Medikationen lassen sich über vordefinierte Abläufe und Abfragen mit wenigen Klicks erstellen. Die Workflows und Textbausteine können an praxisspezifische Anforderungen angepasst werden. Das Ergebnis ist eine Benutzeroberfläche, die alle Dokumentationsroutinen des jeweiligen Arztes optimal widerspiegelt und dadurch den Zeitaufwand für die strukturierte Erfassung deutlich reduziert. VisioDok ist grundsätzlich mit allen gängigen EDV-Systemen für niedergelassene Ärzte und Kliniken kompatibel – ein teurer, zeitaufwändiger Austausch von Systemen ist damit ebenso überflüssig wie die doppelte Datenerfassung. 10 Merkmale: Schnelle, effiziente und vollumfängliche medizinische Dokumentation Zeitersparnis durch vordefinierte Abläufe und Abfragen Individuell an die jeweiligen Dokumentationsroutinen der Arztpraxis anpassbar Intuitive Bedienung Kein Wechsel des Praxisverwaltungssystems erforderlich Optimal auf die spezifischen Fachrichtungen zugeschnittene medizinische Inhalte für: ■■ Allgemeinmedizin ■■ Orthopädie ■■ Diabetologie ■■ Kardiologie ■■ Pneumologie ■■ Gynäkologie ■■ Anästhesie eHealth & Medical IT InNovation Praxisorganisation & -management powered by VisioContract Um die Zusammenarbeit innerhalb eines Ärztenetzes noch einfacher und effizienter zu gestalten, bietet MicroNova künftig zusätzliche Tools für Praxisorganisation und -management an. So unterstützt der netzwerkweite Aufgabenplan beispielsweise dabei, die Behandlung eines Patienten noch besser zu koordinieren. Dieses Planungstool zeigt unter anderem auf einen Blick, welche Fachrichtungen welche Untersuchungen beziehungsweise Maßnahmen noch durchführen müssen, um etwa einen Behandlungspfad vollständig abzuschließen. Mit dem Aufgabenplan hat der Behandler einen Überblick über alle anstehenden Untersuchungen des Patienten. Merkmale: Aufgabenplan ermöglicht effizientere Zusammenarbeit im Ärztenetz Einfacher Überblick über alle anstehenden Untersuchungen eines Patienten Fazit Individuell, sicher und übergreifend – MicroNova bietet mit den eHealthLösungen eine gemeinsame Antwort auf die Anforderungen von einzelnen Behandlern und die aktuellen Problemstellungen im Gesundheitswesen. Ärzte profitieren von Arbeitserleichterungen, optimierten Verwaltungsprozessen und mehr Sicherheit für den Praxisalltag; dem Gesundheitswesen als Ganzem bieten sich umfassende Möglichkeiten für eine bessere Versorgung und potenzielle Kostensenkungen. Über allem steht ein großer gemeinsamer Nenner: die bestmögliche Versorgung der Patienten. Daniel Jozic Vertrieb eHealth & Medical IT [email protected] www.micronova.de/ ehealth-medical-it www.visiodok.de www.micronova.de | 11 eHealth & Medical IT © ieromina, Anja Kaiser / Fotolia.com InNovation Seltener ins Krankenhaus dank Telemedizin: Doctor Plus begleitet chronisch kranke Patienten Weniger Klinikaufenthalte für chronisch erkrankte Patienten: Das ist das Ziel des Telemedizin-Projekts „Doctor Plus“. Im Rahmen des kürzlich im Regionalen Gesundheitsnetz Leverkusen gestarteten Programms messen die Teilnehmer bestimmte Vitalparameter, die den Ärzten dabei helfen, drohende gesundheitliche Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Messergebnisse werden mit Hilfe einer MicroNovaLösung direkt in das Praxisverwaltungssystem (PVS) des behandelnden Arztes übertragen. Werden dabei vorher definierte Grenzwerte überstiegen, warnt das System das Ärztenetz automatisch per E-Mail oder SMS. Die Ausgangslage – kein kontinuierliches Vitalparameter-Monitoring Immer mehr Patienten in Deutschland leiden an chronischen Krankheiten. Bekannte Beispiele sind Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz oder obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf treten häufig nicht nur Komplikationen oder Eskalationen auf, sondern auch 12 schwere Begleiterkrankungen. Stationäre Krankenhausaufenthalte und hohe Kosten sind die Folge. An diesem Punkt setzen telemedizinbasierte Konzepte an. Ihr Ziel ist es, die Gesundheit und Lebensqualität chronisch erkrankter Patienten zu verbessern und gleichzeitig die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken. Diesen Vorsatz fasste auch das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen eG in Zusammenarbeit mit dem Partner MSD SHARP & DOHME GMBH. Die Ärztegenossenschaft besteht aus über 100 niedergelassenen Ärzten und Arztpraxen aller Fachbereiche aus der Region. Die Teilnehmer des Netzwerks suchten nach einer Möglichkeit, um negative Trends im Krankheitsverlauf chronisch erkrankter Patienten frühzeitig zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen zu behandeln. „Patienten mit Diabetes mellitus haben beispielsweise ein zwei- bis sechsfach höheres Risiko, eine Herzinsuffizienz zu erleiden“, sagt Dr. Manfred Klemm, Vorstandsvorsitzender Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen eG. „Gerade bei diesen herzinsuffizienten Patienten bahnen sich Verschlechterungen des Gesundheitszustands, die Klinikaufenthalte erforderlich machen, langsam an: Zum Beispiel steigt in der Regel der Blutdruck, oder der Patient lagert vermehrt Wasser ein. Erkennt der zuständige Arzt diese Veränderungen frühzeitig, kann er geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des Patienten einleiten. So lässt sich die Krise abwenden.“ Die Lösung – den Patienten permanent im Blick Eine frühzeitige Erkennung ist allerdings nur möglich, wenn Vitalparameter wie Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Gewicht regelmäßig – in kritischen Phasen täglich – kontrolliert werden. Bislang hätte das zahlreiche Praxisbesuche bedeutet, ein großer Aufwand für Patient und Praxisteam. Um häufige Kontrollen der Vitalparameter so einfach und effizient wie möglich zu gestalten, entschied sich die Ärztegenossenschaft für ein telemedizinbasiertes Konzept: Gemeinsam mit Partner MSD Deutschland wurde das Programm Doctor Plus eingeführt. eHealth & Medical IT Das Projekt richtet sich gezielt an Patienten mit Diabetes mellitus, die zudem an einer chronischen Herzinsuffizienz leiden. Dabei spielt die Krankenkasse des Patienten keine Rolle; entscheidend ist der Gesundheitszustand. Ziel des Projekts ist es, die Anzahl und Verweildauer stationärer Einweisungen zu reduzieren. So lassen sich die Kosten senken und vor allem die Lebensqualität und -erwartung des Patienten erhöhen. Bei der Auswahl einer geeigneten Software legte das Ärztenetz besonderen Wert darauf, dass sich die Ärzte nicht zusätzlich an einem Telemedizin-Portal anmelden müssen: „Wir wollten den Aufwand so gering wie möglich halten. Daher suchten wir nach einer Möglichkeit, um die Daten aus dem DoctorPlus-Projekt automatisiert in die vorhandenen Praxisverwaltungssysteme zu integrieren“, erläutert Dr. Manfred Klemm die Anforderungen seines Netzwerks und dessen Teilnehmer. Da die Ärztegenossenschaft bereits für ein anderes Projekt, das Projekt „VitaLev“, (siehe InNOVAtion Juni 2014, S. 18ff) auf eine MicroNova-Lösung setzt, war die Anfrage bei MicroNova für den Vorstandsvorsitzenden naheliegend: „Wir haben die einfache und intuitive Bedienung unserer MicroNova-Lösung schätzen gelernt. Natürlich wollten wir auch bei Doctor Plus über diese Vorteile verfügen. Daher haben wir MicroNova um eine Option gebeten, die Daten von Doctor Plus in die bestehende Aktenlage der Praxen zu integrieren.“ Um diese Anforderungen zu erfüllen, passte MicroNova die vorhandene Lösung – eine Kombination aus der Vernetzungssoftware ViViAN und der Vertragssoftware VisioContract – an die neuen Gegebenheiten an: Der Datenaustausch zwischen dem Telemedizin-Portal und den vorhandenen Praxisverwaltungssystemen war dank der patentierten Schnittstellentechnologie problemlos und ohne Systemwechsel möglich. Neu entwickelten die eHealth-Experten eine Alarmfunktion, die den Arzt auf kritische Messwerte hinweist. Das Ergebnis – mehr Lebensqualität für den Patienten Im August 2014 installierten MicroNova-Mitarbeiter die neue Lösung bei den teilnehmenden Ärzten. Im Anschluss begannen die Mediziner mit der Ansprache geeigneter Patienten für Doctor Plus. Die Software unterstützt sie dabei, da die Teilnahmekriterien für das Programm bereits hinterlegt sind: Sobald der Arzt in seinem Praxisverwaltungssystem die elektronische Akte eines geeigneten Patienten öffnet, erscheint automatisch ein entsprechender Hinweis. Auch bei der Einschreibung unterstützt die Lösung und bereitet die notwendigen Unterlagen vor. Die Patienten nehmen in der Regel zwölf Monate lang an Doctor Plus teil. Sie erhalten hierfür ein komplettes „Paket“ mit einer Waage, einem Blutdruck- sowie Blutzuckermessgerät und einem Daten-Router. Täglich messen sie ihr Gewicht, ihren Blutdruck und Blutzuckerwert. Die Werte werden automatisch über eine integrierte Mobilfunkanbindung an ein Telemedizin-Portal gesendet; der Patient benötigt folglich keine eigene Infrastruktur. Das System ist eigenständig, abgeschirmt und erfüllt die gültigen Datenschutzauflagen. Vom TelemedizinPortal überträgt die MicroNova-Lösung die Messwerte automatisch in das PVS des behandelnden Arztes. Für jeden Patienten kann der Arzt individuelle Schwellenwerte – etwa für den Blutdruck – festlegen. Wird einer dieser Werte überschritten, löst das System einen entsprechenden Alarm aus. Die Warnmeldung wird je nach Einstellung per SMS oder E-Mail an das Ärztenetz versendet. InNovation präventiv geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren. „Mit Doctor Plus verkürzen wir die Entfernung zwischen Arzt und Patient, unabhängig vom Aufenthaltsort. Der Arzt hat seine Patienten besser im Blick und kann seine Zeit gezielt für jene nutzen, deren Gesundheitszustand sich gerade verschlechtert“, fasst Dr. Klemm die ersten Erfahrungen zusammen. Fazit Dank der MicroNova-Lösung können die Ärzte des Regionalen Gesundheitsnetz Leverkusen ihre bestehenden Systeme auch für die TelemedizinDaten von Doctor Plus nutzen. Dadurch kann die Ärztegenossenschaft chronisch erkrankte Patienten noch besser betreuen, unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden und die Lebensqualität und Zufriedenheit der Patienten erhöhen. “ Die MicroNova-Lösung ist intuitiv aufgebaut, so dass sich die Bedienung innerhalb kürzester Zeit erlernen lässt. ” Dr. Manfred Klemm, Vorstandsvorsitzender Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen eG Das ermöglicht ein schnelles Eingreifen und hilft, negative Trends frühzeitig zu erkennen. So lassen sich www.micronova.de | 13 eHealth & Medical IT © Syda Productions, Anja Kaiser / Fotolia.com InNovation Ärztenetz Brandenburg an der Havel setzt bei der Vernetzung auf ViViAN Etwa 35 freiberuflich tätige Ärzte haben sich in der „Ärztenetz Brandenburg an der Havel GmbH“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: die medizinische Versorgungsqualität und die Gesundheitsökonomie im Praxisnetz durch eine enge Zusammenarbeit und einen intensiven Informationsaustausch verbessern. Um die Ärzte bei diesem Vorhaben zu unterstützen, suchte das Netz nach einer Lösung zum sicheren Austausch von Befunden und Diagnosen. Die Wahl fiel auf die Vernetzungslösung ViViAN von MicroNova. Nach seiner Gründung im Jahr 2009 stand das Ärztenetz Brandenburg an der Havel vor ähnlichen Herausforderungen wie fast jeder neue Zusammenschluss von Ärzten: Die Mitglieder nutzten in ihren Praxen nicht nur verschiedene Praxisverwaltungssysteme (PVS) mehrerer Hersteller, sondern unterschieden sich auch in den Arbeitsabläufen deutlich voneinander. Eine gemeinsame Lösung, mit deren Hilfe Befunde oder Diagnosen ausgetauscht werden können, existierte nicht. Angesichts dieser Ausgangslage ist es wenig erstaunlich, dass ein Informationsaustausch zwischen den teilnehmenden Praxen eher punktuell, unregelmäßig und unstrukturiert stattfand. Um das zu ändern, entschied sich das Ärztenetz 2014, eine professionelle Vernetzungslösung einzuführen. Sie sollte die Basis für eine intensivere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den einzelnen Ärzten schaffen. 14 Wunschszenario: Neue Lösung mit vorhandener Infrastruktur „Der Wunsch, sich bei der Behandlung gemeinsamer Patienten enger mit Kollegen abzustimmen, war einer der Gründe für den Aufbau des Ärztenetzes“, erläutert Steffen Menzel, Geschäftsführer der Ärztenetz Brandenburg an der Havel GmbH. „Daher war die Einführung einer Vernetzungslösung für uns nur konsequent. Unsere Ärzte nutzen zwölf verschiedene Praxisverwaltungssysteme und möchten diese auch in Zukunft beibehalten. Daher suchten wir nach einem System, das mit allen vorhandenen Programmen genutzt werden konnte.“ Neben der Kompatibilität mit der bestehenden IT-Landschaft waren für das Ärztenetz zwei weitere Kriterien ausschlaggebend: Datensicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Um die Sicherheit der Patientendaten zu gewährleisten, sollten diese dezentral in den jeweiligen Praxen verbleiben und ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung zwischen den Arztpraxen eHealth & Medical IT ausgetauscht werden. Eine zentrale Datenbank oder eine Cloud-Lösung kamen nicht in Frage. Darüber hinaus suchten die Ärzte nach einer Lösung, die sie möglichst einfach bedienen könnten und die sich ohne großen Mehraufwand in ihre existierenden Arbeitsprozesse einbinden lässt. Austausch von Befunden und Diagnosen zwischen den Arztpraxen Die Vernetzungslösung ViViAN von MicroNova kam für das Ärztenetz schnell in die engere Auswahl, da sie alle genannten Anforderungen erfüllt. Im ersten Praxistest überzeugte die Software durch ihre einfache Bedienung endgültig: „Wir waren vor allem von der tiefen Integration in die unterschiedlichen Praxisverwaltungssysteme und der klaren und intuitiv verständlichen Bedienoberfläche begeistert. Das Arbeiten mit ViViAN integriert sich problemlos in den Praxisalltag“, erklärt Steffen Menzel die Entscheidung zu Gunsten der MicroNova-Lösung. Die patentierte Schnittstelle ermöglicht es, die Vernetzungslösung mit allen gängigen Praxisverwaltungssystemen zu nutzen; daher konnten sämtliche im Netzwerk vorhandenen Systeme problemlos weiter verwendet werden. Ärzte müssen Befunde und Diagnosen zudem nur einmal eingeben, und nicht wie bei vielen anderen Vernetzungslösungen doppelt in PVS und Vernetzungssoftware. Auch bei der Sicherheit punktete ViViAN: Die Daten werden über eine sichere Verbindung direkt von einer Praxis an die andere übermittelt – ohne zwischengelagerte Server oder Cloud; die Übertragung findet erst statt, nachdem Patienten „ihre“ Praxen autorisiert haben. Intensivere Zusammenarbeit Im Juni 2014 wurde die MicroNovaLösung bei den ersten 14 Hausärzten sowie bei drei Fachärzten installiert, um den praxisübergreifenden Austausch von Befunden und Diagnosen zu testen. Die schrittweise Installation ermöglichte es dem Ärztenetz, die positive Auswirkung auf die individuellen Arbeitsprozesse der jeweiligen Praxis genau zu beobachten. Unter anderem informiert die Lösung die Ärzte in und um Brandenburg nun schneller sowie komfortabler über neue Einträge in die elektronische Patientenakte. In den nächsten Wochen sollen weitere 20 Praxen an die Vernetzungslösung angeschlossen werden. „ViViAN ermöglicht uns eine intensivere Zusammenarbeit innerhalb des Ärztenetzes. Der direkte Transfer der elektronischen Patientenakten zwischen den teilnehmenden Praxen schafft eine ideale Basis, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die Behandlungsqualität zu steigern“, fasst Steffen Menzel die Vorteile der Lösung für sein Ärztenetz zusammen. InNovation Die Vorteile der Vernetzungslösung im Überblick: Mit allen gängigen Praxisverwaltungssystemen kompatibel Kein Systemwechsel und keine doppelte Datenerfassung erforderlich Anbindung von Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Apotheken möglich Datenaustausch nur nach schriftlichem Einverständnis der Patienten Dezentrale Speicherung der Patientenakte direkt in den Praxen Ärztenetz Brandenburg an der Havel GmbH - Fakten: Branche: Healthcare - Ärztenetz Teilnehmer: etwa 35 Ärzte Unternehmenssitz: Brandenburg an der Havel Fazit Mit seiner neuen Vernetzungslösung hat das Ärztenetz Brandenburg an der Havel die Voraussetzungen für einen unkomplizierten und sicheren Informationsaustausch zwischen den behandelnden Ärzten geschaffen. Obwohl der Roll-out der Vernetzungslösung noch läuft, denkt das Ärztenetz bereits über die Einführung weiterer Lösungen nach. „Für die zukünftige Entwicklung des Ärztenetzes sind auch der Netzmedikamentenplan und die individuellen Behandlungspfade von MicroNova interessant. Diese Lösungen werden wir uns auf jeden Fall noch genauer ansehen“, verrät Steffen Menzel abschließend. www.micronova.de | 15 InNovation eHealth & Medical IT © Dmitry Lobanov, Anja Kaiser / Fotolia.com VisioDok Effiziente Dokumentation in der Praxis: Dr. Thomas Scholz profitiert von VisioDok Wirklich effiziente Dokumentation war für Mediziner lange Zeit graue Theorie; mit VisioDok ist sie in der Praxis verfügbar – und in Praxen im Einsatz: Dr. med. Thomas Scholz setzt die medizinische Dokumentationslösung der MicroNova AG erfolgreich ein. Seit 1986 ist der niedergelassene Internist in seiner Praxis mit diabetologischem und kardiologischem Schwerpunkt in Berlin-Tegel tätig. Zuvor arbeitete er elf Jahre im Nordberliner HumboldtKrankenhaus. Während seiner langjährigen Tätigkeit hat der Diabetologe verschiedene Software-Lösungen zur strukturierten Dokumentation verwendet. Völlig überzeugt hatte ihn keine – bis er 2012 „VisioDok Diabetologie“ für den Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen (BVND) getestet hat. 16 Ausgangslage – enttäuschende Erfahrungen mit DiabetesZusatzsoftware Diabetes mellitus ist eine weit verbreitete Volkskrankheit in Deutschland. Dennoch gab es den „Diabetologen“ als Spezialfach nur in der DDR und erst seit 2003 gibt es den Titel als Subspezialisierung in ganz Deutschland. Heute existieren zahlreiche, von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifizierte, diabetologische Schwerpunktpraxen. In ihnen kümmern sich Ärzte um die Versorgung der rund sechs Millionen Diabetes-Patienten – wie auch Thomas Scholz, der außerdem Mitglied des Vorstandes im Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen e.V. ist. Um die Zertifizierung zu erhalten, müssen die Praxen nicht nur bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, sondern auch eine hohe Behandlungsqualität belegen. Für derartige Nachweise ist eine strukturierte Dokumentation notwendig, die sich bislang meist nur mit einer zusätzlichen Software und erheblichem Mehraufwand für Arzt und Praxisteam realisieren ließ. Wie viele seiner Kollegen hat auch Thomas Scholz über die Jahre verschiedene Lösungen ausprobiert: „Alle Programme krankten daran, dass sie Doppelarbeit erforderlich machten: Die Daten mussten einmal in die Patientenakte im Praxisverwaltungssystem eingegeben und anschließend in das entsprechende diabetologische Zusatzprogramm extrahiert werden“, erinnert sich der niedergelassener Diabetologe. „Da die Mitarbeiter in Praxen meist ohnehin ausgelastet sind, fehlt die Zeit für den Datenexport. Wird die Zeit für diese Doppelerfassung dennoch aufgewandt, fehlt sie an anderer Stelle.“ Die Lösung – schnelle Erfassung von Diagnose und Insulintherapie Dennoch gab er die Hoffnung nicht auf, eine geeignete Software für die strukturierte Dokumentation zu finden. Daher erklärte sich Dr. Scholz 2012 bereit, die Dokumentationssoftware eHealth & Medical IT VisioDok Diabetologie für den BVND zu testen. Zudem war geplant, die Lösung gemeinsam mit Hersteller MicroNova an die Wünsche des Verbands anzupassen. In den folgenden Wochen befasste sich der Diabetologe intensiv mit der Software und begleitete deren Weiterentwicklung – davon profitieren heute zahlreiche Anwender. Bereits nach den ersten Tests war der Facharzt von der Lösung überzeugt: „Mit VisioDok lassen sich Daten nicht nur schnell, sondern auch ohne doppelte Eingabe erfassen. Beim Speichern oder Verlassen übernimmt das Programm die Daten automatisch in die vorhandene Praxis-EDV.“ Denn VisioDok ist mit allen gängigen Praxisverwaltungssystemen (PVS) kompatibel, so dass die Ärzte die vorhandene IT-Infrastruktur weiterverwenden können – ein weiterer Vorteil der Lösung. Um Diabetologen bestmöglich im Praxisalltag zu unterstützen, enthält die medizinische Datenbank von VisioDok Diabetologie bereits die häufigsten diabetologischen Anamnesen, Befunde und Diagnosen inklusive passender ICD-10-Codes. Zudem helfen ein integrierter Insulinplan, eine Fußdokumentation für lokale Läsionen sowie ein Modul zur Erfassung von Dopplersonographie-Untersuchungen bei einer schnellen und effizienten Dokumentation. Das Ergebnis – keine doppelte Arbeit, kaum Zusatzaufwand für die Zertifizierung Neben dem Facharzt arbeitet derzeit vor allem die Diabetesberaterin der Praxis mit VisioDok Diabetologie. Besonders bei der Erfassung neuer Diagnosen inklusive Diabetestyp und -dauer sowie der individuellen Insulintherapie sparen die beiden Anwender Zeit: „Die Erfassung ist viel übersichtlicher und geht wesentlich schneller als mit den Kürzeln, die wir früher verwendet haben“, so Dr. Scholz. Auch die Insulinpläne lassen sich nun schneller erstellen als mit den bislang genutzten Word-Vorlagen. Besonders deutlich ist die Zeitersparnis allerdings bei der Erfassung der Insulinpumpenprogrammierung: Auch sie kann im Insulinplanfeld von VisioDok Diabetologie einfach und mit wenigen Klicks dokumentiert werden. Dazu berechnet die Software – basierend auf den Vorgaben des Arztes – automatisch die benötigten Werte wie Tagesdosis, Insulinfaktor, Injektionseinheiten, Schwellenwerte, Korrekturintervalle sowie Empfehlungen zu den SpritzEss-Abständen. Für zusätzliche Erleichterung sorgt die automatische ICD-10-Codierung des Gesamtbefundes, der gerade in der Diabetologie ein umfangreiches Regelwerk zugrunde liegt. Das manuelle Ergänzen der Diagnoseklassifikation gehört damit der Vergangenheit an. Besonders wertvoll ist für Thomas Scholz außerdem die Vorarbeit, die die Software für die Zertifizierung seiner Praxis als Diabetes-Behandlungszentrum durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft leistet: „Bei jedem in VisioDok erfassten Patienten weiß ich, dass die Daten strukturiert vorliegen. Diese Daten kann ich problemlos für die alle drei Jahre anstehende Zertifizierung nutzen. Hier fallen kaum noch Zusatzarbeiten an.“ Fazit Neben den Vorteilen, die VisioDok dem Diabetologen und seinem Team im Arbeitsalltag bietet, erhofft sich der engagierte Facharzt einen weiteren Nutzen auf berufspolitischer Ebene: „Je mehr diabetologische Schwerpunktpraxen ihre Daten strukturiert erfassen, desto eher lässt sich mit fundierten Daten aus der alltäglichen Versorgung nachweisen, dass sich diese Praxen für das Gemeinwesen rechnen. VisioDok schafft hierfür die idealen Voraussetzungen.“ InNovation Die VisioDok Diabetologie Vorteile im Überblick: Kein Wechsel des Praxisverwaltungssystems erforderlich Schnelle Erfassung des Gesamtbefundes durch automatische, Richtlinien-konforme ICD-10Codierung Integrierter Insulinplan für die Erstellung und Dokumentation der verschiedenen Therapieformen Fußdokumentation nach WagnerArmstrong-Schema zur Überwachung lokaler Läsionen “ VisioDok Diabetologie ist auch für neue Anwender leicht verständlich, so dass keine aufwändige Einarbeitung notwendig ist. Mit Hilfe von VisioDok kommt eine hohe Zeitersparnis bei der Abrechnung und Dokumentation zustande, und das bei fehlerfreier ICD-Codierung sowie unter Beibehaltung des bestehenden Praxisverwaltungssystems. ” Dr. med. Thomas Scholz, Niedergelassener Diabetologe www.micronova.de | 17 Netzmanagement © xiaoliangge / Fotolia.com InNovation System- und Anlagenkomponenten im Blick: Machine-to-Machine-Management mit NovaTEN Der unmittelbare Datenaustausch zwischen Maschinen, die sogenannte „Machine-to-Machine-Kommunikation“ (kurz M2M), gewinnt zunehmend an Bedeutung: Immer mehr Geräte, Anlagen oder Sensoren sind in der Lage, miteinander zu kommunizieren. Für Netz-Manager eröffnet dies neue Möglichkeiten für die Ferndiagnose und Überwachung „ihrer“ Netze. Die Managementlösung NovaTEN unterstützt beim M2M-Monitoring und ermöglicht die Kontrolle und Überwachung aller System- und Anlagenkomponenten. Das Ergebnis: Mehr Sicherheit, mehr Effizienz sowie messbare Einsparungen bei den Betriebskosten. In den vergangenen Jahren hat die MicroNova AG zusammen mit Partnern erfolgreich Projekte für das Management der IT-Netze von Verkehrsbehörden, Energieversorgern und Stadtwerken realisiert. Um die Anforderungen dieser und weiterer Zielgruppen auch in Zukunft optimal erfüllen zu können, liegt es für MicroNova nahe, M2MMonitoring-Funktionen für unterschiedlichste Einsatzszenarien in NovaTEN anzubieten. Wie die Grundfunktionalität in einer spezialisierten Anwendung genau funktioniert und 18 wie Netzbetreiber von den M2M-Monitoring-Funktionen in NovaTEN profitieren können, zeigt ein Beispiel aus der Energiewirtschaft. Ein Einsatzszenario: NovaTEN für Energieversorger Sichere und leistungsfähige Stromübertragungsnetze sind das Rückgrat der Energieversorgung. Sie sorgen für die Integration erneuerbarer Energien und sind damit die Grundvoraussetzung für das Erreichen deutscher und europäischer Klimaziele. Durch die Integration von Windkraft- und Photovoltaikanlagen ändert sich jedoch der Energiefluss; denn je nach Wetterlage werden unterschiedlich große Strommengen eingespeist. Die Koordination und Steuerung der vielen dezentralen Kraftwerke im Netzverbund stellt die Netzbetreiber daher vor Herausforderungen. Diese lassen sich nur meistern, wenn leistungsstarke Datenkommunikationsnetze, sogenannte Smart Grids, die Energienetze ergänzen. Bei der Zustandsüberwachung dieser Kommunikationsnetze unterstützt NovaTEN Energiedienstleister als Managementsystem in der Leitzentrale. Dabei überwacht und steuert die Lösung dank ihrer M2M-MonitoringFunktionen alle System- und Anlagenkomponenten. Um dies zu ermöglichen, verbindet NovaTEN die herkömmliche System- und Netzwerküberwachung mit der Maschinen- und Anlagenwelt. Alle relevanten Informationen im Verantwortungsbereich der Leitstelle werden einheitlich in einer zentralen Datenbank gespeichert. Dazu nehmen Sensoren die Betriebszustände – zum Beispiel die Kühltemperatur oder Ölqualität eines Transformators – an unterschiedlichen Stellen in der Netzinfrastruktur auf und übergeben diese mittels M2M-Kommunikation an NovaTEN. Da die Lösung auch mit proprietären Schnittstellen umgehen kann, lassen sich unterschiedliche Generationen von Geräten, Anlagenkomponenten oder Sensoren anbinden. Die Datenübertragung aus entfernten Sensoren findet meist über Mobilfunk oder Power Line statt. Analoge wie digitale Messwerte und Betriebszustände werden durch NovaTEN zunächst in ein einheitliches Datenformat normalisiert und mit vorgegebenen Schwellenwerten verglichen. Die Überschreitung eines solchen Wertes führt Netzmanagement zu einem „Event“, das direkt alarmiert oder vorher mit anderen Ereignissen korreliert werden kann. Störungen erkennen, bevor sie sich auswirken Das grundsätzliche Ziel ist es dabei, die Auswirkungen von Störungen zu vermeiden – also sollen diese möglichst erkannt werden, bevor sie sich real im Netz bemerkbar machen. Störungen entstehen aber nicht nur in Anlagen- oder IT-Komponenten; häufiger rufen extreme Wetterlagen wie Stürme, Lawinen oder Murenabgänge solche Netzpannen hervor. Gerade in derartigen Fällen ist es notwendig, dass die zuständigen Mitarbeiter gezielt alarmiert werden – nicht zuletzt, um Gefahr für Leib und Leben zu vermeiden. Die Abbildung der Daten erfolgt in NovaTEN grafisch. Der Anwender selbst kann die Darstellung bestimmen und konfigurieren. Geografische Karten unterstützen bei einer möglichst realistischen Visualisierung. Die einzelnen Anlagenkomponenten werden über Symbole mit ihrem Status dargestellt und farbig hinterlegt. Dies ermöglicht es den Administratoren, sich zu jeder Zeit über die aktuellen Betriebszustände zu informieren. Die kontinuierliche Zustandsüberwachung und Trendanalyse wichtiger Parameter des Stromnetzes hilft, mögliche Schäden vorherzusagen und so im Idealfall gar nicht erst auftreten zu lassen. Optional können aufbereitete Daten an andere weiterverarbeitende Systeme übermittelt werden. Configuration- und Change-Management Neben der bereits beschriebenen Überwachung, Diagnose und Alarmierung müssen moderne M2M-Managementsysteme mit steigender Anlagenkomplexität noch weitere Anforderungen erfüllen. Dabei ist das Configuration- und Change-Management von wesentlicher Bedeutung, zu dem beispielsweise das automatisierte Ausrollen neuer Firmware sowie die Provisionierung der Komponenten zählen. Auch diese Aufgaben erfüllt NovaTEN: Die Lösung ermöglicht es, externe Plandaten in das System einzulesen und mit dem aktuellen IstStand abzugleichen. Zudem schlägt NovaTEN Änderungen an aktiven Konfigurationen vor, die Netzverantwortliche einfach genehmigen können. Anschließend überträgt die Lösung diese automatisiert in die Netzwerkkomponenten (Provisionierung). Somit unterstützt NovaTEN Stromnetzbetreiber nicht nur im aktiven Betrieb, sondern auch bei der Optimierung und effizienten Instandhaltung der immer stärker beanspruchten Stromnetze. Über standardisierte Schnittstellen kann NovaTEN zudem flexibel an bestehende Systeme der Anlagenführung angebunden werden, beispielsweise an ein vorhandenes SCADASystem, Energie Management System (EMS), Distribution Management System (DMS) oder ERP-System. Dabei darf die Dimension der Datenmenge nicht unterschätzt werden: Es kann sich hier um einige zehntausend gleichzeitig zu verarbeitende Messwerte handeln. Damit sind höchste Ansprüche an die Skalierbarkeit einer solchen Lösung gestellt – NovaTEN erfüllt dies durch den modularen Aufbau der Lösung. Weitere Anwendungsbereiche Dank des offenen und flexiblen Ansatzes von NovaTEN lässt sich das beschriebene Szenario aus der Energiebranche auch auf weitere Bereiche übertragen, in denen jedoch durchaus andere Schwerpunkte gesetzt werden. So spielt beispielsweise im CarrierEthernet-Umfeld das Thema Multi Protocol Label Switching (MPLS) und Quality of Service (QoS) eine deutlich wichtigere Rolle als die Verarbeitung von Daten aus der Mess- und Regeltechnik. Durch die standardisierte und offene Architektur kann NovaTEN je nach Einsatzbereich an die spezifischen Anforderungen angepasst werden. Die Basis für diese Flexibilität bildet dabei das WebNMS-Framework InNovation Georg Kieferl Business Development [email protected] www.micronova.de/ netzmanagement/loesungen/ novaten der ZOHO Corporation, das die Grundfunktionalität bereitstellt. Durch die Nutzung der WebMNS-M2M-Plattform lassen sich mit NovaTEN selbst komplexe Speziallösungen realisieren. Fazit Die Verknüpfung der „physischen Anlagenwelt“ mit der etablierten IT-Infrastruktur bietet Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit Innovationen zu punkten und bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Im Gegensatz zu anderen Managementsystemen unterstützt NovaTEN Anlagenbetreiber verschiedenster Branchen dabei, M2M-Kommunikation effizient für die Überwachung und das Monitoring ihrer hochkomplexen Infrastrukturen zu nutzen. Die integrierten M2M-Monitoring-Funktionen ermöglichen es, die Maschinenund Anlagenwelt einzubinden und alle Komponenten von einem zentralen Leitstand aus zu überwachen sowie zu kontrollieren. Unabhängig vom speziellen Einsatzszenario lassen sich Störungen so früher erkennen und im Idealfall ganz vermeiden. Sollte es dennoch zu einer Störung kommen, sorgt NovaTEN für die gezielte Alarmierung der zuständigen Mitarbeiter und unterstützt die schnelle Eliminierung der Störungsquellen. www.micronova.de | 19 Enterprise Management © kentoh - Fotolia.com InNovation Zugriff nur für Befugte: MicroNova bietet IT-Security-Lösung „WhiteOPS“ an Seit mehr als zehn Jahren ist die MicroNova AG Distributor von ITManagement-Lösungen internationaler Hersteller. Diese Systeme unterstützen IT-Verantwortliche dabei, die immer komplexeren IT-Infrastrukturen zu verwalten und zu überwachen. Um Kunden auch den Schutz von Firmennetzwerken und -daten vor unerwünschten Zugriffen anbieten zu können, hat MicroNova die ITGovernance-Lösung WhiteOPS des ITSicherheitsspezialisten Whitebox Security in ihr Distributionsportfolio aufgenommen. Was die Lösung genau kann, zeigt der folgende Beitrag. Ob Preisinformationen, Konstruktionspläne oder Kundendaten: In jedem Unternehmen existieren Unmengen an Dokumenten und Informationen, die zuverlässig gegen interne und externe Bedrohungen geschützt werden müssen. Eine besondere Herausforderung stellen dabei vor allem unstrukturiert gespeicherte Daten wie Dokumente, E-Mails oder andere textbasierte Informationen dar: Sie machen einen Großteil der sensiblen Informationen aus und sind – im Gegensatz zu strukturierten Daten – häufig nicht an einer zentralen Stelle gespeichert, sondern über verschiedene NAS-Plattformen, File-, SharePoint- oder ExchangeServer sowie Anwendungen und Clouds verteilt. Das macht es für Unternehmen schwierig, die wirklich kritischen Daten zu identifizieren und deren Nutzung zu überwachen. Die Governance-Plattform WhiteOPS des Software-Herstellers Whitebox Security unterstützt Unternehmen bei diesem Thema. Sie gibt Firmen mehr Kontrolle über ihre Daten und verschafft ihnen einen kompletten Über- 20 blick darüber, wer wirklich Zugriff zu den verschiedenen Systemen und Daten hat. Gleichzeitig ermöglicht WhiteOPS eine zentrale und komfortable Verwaltung aller im Unternehmen vergebenen Zugriffsrechte und -genehmigungen. Dank einer speziellen, für IT-fremde Anwender optimierten Benutzeroberfläche können Abteilungs- und Gruppenleiter einfach in die Richtliniengestaltung und Rechteverwaltung für ihren jeweiligen Bereich einbezogen werden. Auch Datenzugriffe lassen sich mit der Plattform in Echtzeit überwachen. Richtlinienabweichungen und -verletzungen können so schnell identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Vorhandene Informationen optimal nutzen WhiteOPS greift auf verschiedene, im Unternehmen vorhandene Datenquellen zurück. Durch die Auswertung vorhandener Daten schafft WhiteOPS eine ideale Basis für ein intelligentes Zugriffs- sowie Identity & Access Enterprise Management Management. Die gesammelten Informationen fügt die Lösung zu einem Gesamtüberblick zusammen. Dazu verwendet Whitebox Security ein eigenes, zum Patent angemeldetes Verfahren. Berücksichtigt werden alle Daten – unabhängig davon, ob sie in unstrukturierter, halb strukturierter oder strukturierter Form vorliegen. Zudem spielt es keine Rolle, in welcher Anwendung sie erstellt wurden und ob sie im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud gespeichert sind. Zugriffsrechte: So wenig wie möglich, so viel wie nötig Die Grundlage für den zuverlässigen Schutz der Unternehmensdaten bilden rollenbasierte Zugriffsberechtigungen für bestimmte Personen oder Gruppen; so lässt sich sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter nur auf die Informationen zugreifen kann, der er wirklich benötigt. Um eine komfortable Verwaltung zu ermöglichen, stellt WhiteOPS alle im Unternehmen vergebenen Zugriffsrechte und -genehmigungen an einer zentralen Stelle dar. Gleichzeitig nutzt die Lösung die vorhandenen Informationen, um veraltete Rechte, Sondergenehmigungen oder Verstöße gegen Firmenrichtlinien zu identifizieren. Der IT-Verantwortliche wird so automatisch auf potentielle Schwachstellen hingewiesen und kann die Zugangsberechtigungen bei Bedarf schnell und einfach anpassen. Alle Änderungen werden in einem detaillierten Audit-Protokoll dokumentiert. Darüber hinaus reduziert WhiteOPS den Aufwand für die Anpassung von Zugriffsrechten – etwa nach einer Beförderung oder einem Abteilungswechsel. Wer als Mitarbeiter eine andere Rolle erhalten hat, kann die Anpassung seiner Zugriffsberechtigungen einfach und selbstständig beantragen. Ein webbasiertes Self-Service-Portal mit integrierten Workflows stößt die notwendigen Freigabeprozesse automatisch an. Datenklassifizierung: Besonderer Schutz für sensible Daten Um sensible oder geschäftskritische Daten zuverlässig vor internen oder externen Bedrohungen zu schützen, müssen Unternehmen diese zuerst identifizieren. Dabei unterstützt WhiteOPS, indem es beim Auffinden InNovation Whitebox Security Das 2007 gegründete Unternehmen Whitebox Security gilt als einer der Wegbereiter des Intelligent Access Governance – einem Ansatz, der Zugriffsmanagement und Identity & Access Management kombiniert. Um das gesamte im Unternehmen vorhandene Wissen und Know-how zu schützen, nutzt Whitebox Security eine zum Patent angemeldete Crowd-SourcingTechnologie. Diese sammelt die Informationen, die in den zu schützenden Anwendungen und Daten gespeichert sind, wertet sie aus und stellt die Ergebnisse in einer einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche dar. So können IT-Verantwortliche auf einen Blick sehen, wer welche Daten wann, wo und auf welche Weise nutzt. Zu den Kunden von Whitebox Security zählen unter anderem Finanzdienstleister, High-Tech-Unternehmen sowie Firmen aus der Tourismusbranche. Abbildung 1: Screenshot der Startseite von WhiteOPS www.micronova.de | 21 InNovation Enterprise Management Die Vorteile von WhiteOPS im Überblick: Komplettübersicht über alle sicherheitsrelevanten Bereiche Schnelle Auswertung Intuitiv zu bedienende, übersichtliche Benutzeroberfläche Einfache Identifikation und Klassifikation sensibler Daten Analyse der Benutzeraktivitäten zur frühzeitigen Identifikation potenzieller Angriffe Definition eigener Richtlinien und zur Ermittlung von Abweichungen Zentrale, unternehmensweite Verwaltung von Zugriffsberechtigungen inklusive automatischer Identifikation von Verstößen oder Ausnahmen Dokumentation, Audits und Reports Übersichtliche Darstellung der Unternehmensrisiken für das Management Automatische Zugriffszertifizierung ermöglicht Einhaltung von Compliance- und rechtlichen Vorgaben wie unter anderem: ■■ Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ■■ Normen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ■■ ISO-Standard Normenreihe 2700x sowie 27799 ■■ Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ■■ Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) ■■ Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) ■■ Sarbanes Oxley Act (SOA) 22 sensibler Daten durch bestimmte Schlüsselbegriffe oder Metadaten hilft und die Dateneigentümer identifiziert. Für den optimalen Schutz der Informationen bietet die Plattform zwei Möglichkeiten: So können vordefinierte Best-Practice-Regelungen zur Beschränkung des Datenzugriffs verwendet werden; alternativ legt das Unternehmen seine eigenen Vorgaben fest. Gleichzeitig überwacht WhiteOPS alle Zugriffe in Echtzeit und zeichnet sie unter Wahrung sämtlicher Datenschutzvorgaben auf. Activity & Identity Monitoring: Auditing-Anforderungen erfüllen Eine Komplettübersicht über die Nutzeraktivitäten in Echtzeit unterstützt die Unternehmen unter anderem bei der Erfüllung bestimmter gesetzlicher Regelungen, Branchenstandards oder Normen. Gleichzeitig kann bei Bedarf ein vollständiger Audit-Trail für bestimmte Aktivitäten angelegt werden. So lässt sich bei einer Prüfung beispielsweise schnell und lückenlos nachweisen, wer Zugriff auf personenbezogene oder andere vertrauliche Daten im Unternehmen hatte, etwa Personalakten oder Gehaltslisten. Auf diese Weise können IT-Verantwortliche ohne großen Aufwand belegen, dass die geltenden gesetzlichen Bestimmungen oder branchenüblichen Standards eingehalten wurden. Die Plattform hilft zudem bei Präventivmaßnahmen. So erhalten IT-Verantwortliche beispielsweise eine Warnung, falls sich das Nutzungsverhalten eines bestimmten Anwenders plötzlich signifikant verändert – wie es etwa bei einem Diebstahl der Zugangsdaten der Fall sein könnte. Die IT kann so schnell auf unerwünschte Zugriffe reagieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Compliance: Interne Richtlinien und Sicherheitsstandards entwickeln und einhalten Darüber hinaus unterstützt WhiteOPS auch bei der Entwicklung unternehmensweit einheitlicher Sicherheitsregeln und -richtlinien. Die Plattform enthält hierfür bereits eine große Auswahl vordefinierter, sofort einsatzfähiger Musterlösungen, die sich einfach übernehmen und anpassen lassen. Selbstverständlich können Firmen eigene Vorschriften ergänzen. So entsteht nach und nach ein vollständiges Regelwerk. Die Festlegung der Sicherheitsrichtlinien ist dabei granular für bestimmte Vorgänge, Dateien oder Ordner möglich. Fazit Ob Zugriffsrechteverwaltung, Governance unstrukturierter Daten oder Entwicklung eigener Sicherheitsrichtlinien: WhiteOPS bietet Unternehmen mit seiner skalierbaren und flexiblen Architektur sowie der benutzerfreundlichen Oberfläche die Möglichkeit, die Lösung spezifisch an die eigenen Herausforderungen anzupassen. Firmen sind damit in der Lage, die steigenden Anforderungen von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden zu erfüllen. Dadurch sind sie mit gesichertem Investitionsschutz optimal für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen im Bereich IT Security gerüstet. Enterprise Management InNovation Abbildung 2: Screenshot der Zugriffsanfrage in WhiteOPS “ Mit der MicroNova AG haben wir einen starken Distributionspartner für unsere Plattform WhiteOPS gefunden. Neben der kontinuierlich wachsenden Zahl an Kunden, die ihre IT-ManagementLösungen von MicroNova beziehen, haben uns vor allem das hohe fachliche und interdisziplinäre Know-how sowie die langjährige Erfahrung des Unternehmens überzeugt. John Waters, Business Development Manager für Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) Whitebox Security ” “ WhiteOPS von Whitebox Security ist eine ideale Erweiterung für unser IT-Management-Portfolio. Die Lösung ermöglicht IT-Verantwortlichen einen Komplettüberblick über alle sicherheitsrelevanten Themen. ” Das Angebot von MicroNova: erstklassiger Service und deutschsprachige Ansprechpartner WhiteOPS ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab sofort über MicroNova erhältlich. Ein erfahrenes Team aus IT-Management-Experten steht für alle Fragen rund um die Governance-Plattform WhiteOPS zur Verfügung. Bei Bedarf unterstützt MicroNova Unternehmen auch bei der Installation und Inbetriebnahme der Lösung. Für eine schnelle und effiziente Problemlösung im laufenden Betrieb stehen eine erstklassige deutschsprachige Hotline und erfahrene Techniker bereit. Darüber hinaus bietet MicroNova offene Schulungen sowie individuelle Trainings für einen sicheren Umgang mit WhiteOPS an. Reiner Altegger, Leiter Enterprise Management MicroNova www.micronova.de | 23 Enterprise Management © Fischer Sports InNovation Fischer Sports – Serien-Gold für ManageEngine! Die Fischer Sports GmbH ist Weltmarktführer im nordischen Skisport und einer der weltweit größten Skihersteller. Der Hauptsitz befindet sich im österreichischen Ried im Innkreis. Knapp 1.800 Mitarbeiter haben an allen Unternehmensstandorten im Geschäftsjahr 2012/2013 über 170 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die 1973 in die Fischer Sports Group eingegliederter Löffler Premium Sportswear bietet funktionelle Sportbekleidung in höchster Qualität. Die Produktpalette von Fischer umfasst heute Skier für den alpinen und den Langlaufbereich, die zugehörigen Ski-Schuhe und -Bindungen sowie Sprungski, Zubehör und Hockeyschläger. Die Ausgangslage – Generischer IT-Support Die Ski-Legende Franz Klammer, die Biathletin Magdalena Neuner und der Ski-Springer Gregor Schlierenzauer haben eines gemeinsam: Sie alle setzten oder setzen auf die Skier von Fischer Sports. Franz Klammer gewann zum Beispiel bei den Olympischen Winterspielen im Jahr 1976 die Goldmedaille in der Abfahrt auf Fischer-C4-Skiern. Ebenso dynamisch wie die Kunden sind auch das Unternehmen selbst und seine IT. Diese ist in die Bereiche IT-Infrastruktur und Information Management untergliedert. Reinhard Windhager betreut als Leiter IT Infrastruktur mit seinem Team die Standorte in Europa. Gemeinsam stellen sie den Second Level Support für die Niederlassungen USA, Ukraine und Russland, die einen eigenen Support vor Ort haben. Erklärtes Ziel der IT: Anfragen schnell und bei bester Qualität beantworten. Bis 2006 geschah das ohne Tool, Mitarbeiter meldeten sich einfach per E-Mail oder Telefon. Ohne Dokumentation ging jedoch der Überblick bisweilen verloren, zudem war eine 24 Powe r in g I T a h e a d Statuseinsicht nicht möglich. „Daher habe ich meine Mitarbeiter gebeten, nach einem professionellen Ticketsystem zu suchen“, schildert Reinhard Windhager. „Kaum ausgesprochen, kam ein Mitarbeiter mit einem Vorschlag auf mich zu. Er hätte soeben eine Software von ManageEngine heruntergeladen, die einen guten Eindruck mache.“ Nach 15 Minuten lief das Testsystem. Struktur und Bedienung überzeugten auf Anhieb. Es folgte eine tiefergreifende Evaluation – mit positivem Ergebnis. Die Lösung – ManageEngine ServiceDesk Plus Neben der einfachen Bedienung und Übersichtlichkeit standen bei Fischer Sports die Zuweisbarkeit von Tickets an Supportmitarbeiter und andere Bereiche sowie eine Erinnerungsfunktion im Mittelpunkt – denn Anfragen sollten keinesfalls unerledigt bleiben. Auch auf diese Punkte hin wurde ServiceDesk Plus auf Herz und Nieren geprüft. Zudem war eine Anbindung an das Active Directory (AD) wichtig, um daraus direkt alle Nutzerdaten zu erhalten. Nachdem bereits die Testversion einen sehr positiven Eindruck Enterprise Management hinterlassen hatte, stellte das FischerSports-Team die Prozesse Schritt für Schritt auf das neue Tool um. „Wir hatten uns anfangs zu viel auf einmal vorgenommen und so selbst komplizierter gemacht als nötig. Eine Remote-Session mit einem Techniker von MicroNova hat hier sehr geholfen. Der Ansprechpartner zeigte uns, wie wir ganz einfach mit Hilfe der Kategorien unsere Ziele erreichen konnten“, so Windhager zufrieden. Zu Beginn hatten noch die Mitarbeiter der IT die Tickets für die Mitarbeiter eingestellt, inzwischen übernehmen die Anwender selbst diese Aufgabe. Zwei E-Mailadressen im globalen Adressbuch stehen dafür zur Auswahl, je eine für Probleme mit einer Anwendung und eine für anderweitigen Support wie beispielsweise einen neuen Drucker, einen neuen Rechner oder Mitarbeitereintritte. Das Ergebnis – Lückenloser Support in allen Lagen ServiceDesk Plus hat sich auf diese Weise schnell als zentrales Tool der IT etabliert. Alle Anfragen werden über das Ticket-Tool abgebildet, das damit gleichzeitig als Dokumentation über Art und Umfang der Anfragen dient. Mit der Lösung ist auch sichergestellt, dass die IT-Abteilung wirklich alle Tickets bearbeitet. Die Zufriedenheit der Fischer-Mitarbeiter ist für Reinhard Windhager so wichtig, dass er selbst jeden Abend persönlich überprüft, ob auch alle Tickets zugewiesen wurden. „Sehr angenehm ist dabei auch, dass keine Anfragen verloren gehen, wenn jemand krank oder im Urlaub ist. Denn so kann die Vertretung nahtlos übernehmen“, sagt der IT-Leiter. „Wir übernehmen übrigens auch den ITSupport für ein ehemaliges Tochterunternehmen von Fischer Sports, das heute ein eigenes Unternehmen ist. Hier erfolgt die Abrechnung auf Stundenbasis. Auch dafür ist ServiceDesk Plus optimal geeignet, da wir über eine lückenlose Dokumentation verfügen.“ Sehr gute Resonanz findet auch die Wissensdatenbank, in der die IT-Mitarbeiter alle wichtigen Informationen hinterlegen. So können Kollegen vor aufwändigen Recherchen zunächst die Wissensdatenbank auf eine vorhandene Lösung überprüfen. Auch für die Anwender sind diverse Einträge freigeschaltet – Stichwort Self Service. ServiceDesk Plus hilft auch bei Ein- oder Austritten von Mitarbeitern – dank der Vorlagen kann genau festgelegt “Wir vertrauen seit mehr als acht Jahren auf ServiceDesk Plus. Die Lösung hat die Arbeit unserer IT-Abteilung besser strukturiert, unsere Mitarbeiter erhalten dadurch exzellenten Support. Dokumentation und die Knowledge Base überzeugen uns besonders.” InNovation Michaela Hall Sales and Marketing Enterprise Management sales-manageengine@ micronova.de www.manageengine.de werden, welche Aufgaben hierbei zu erledigen sind. Die betroffenen Abteilungen erhalten dann eine E-Mail mit den erforderlichen Tätigkeiten. Die ITMitarbeiter im Hotline-Dienst führen übrigens stets ein iPad mit sich und können Tickets darauf unmittelbar bearbeiten. Fazit – Acht Jahre Zufriedenheit „Wir nutzen ServiceDesk Plus nun ohne Unterbrechung seit über acht Jahren und sind nach wie vor sehr zufrieden damit“, bilanziert Reinhard Windhager. Denn mit dem TroubleTicket-System von ManageEngine bringt das IT-Team alle Anfragen so sicher und zuverlässig ins Ziel, wie die Fischer-Ski einst Franz Klammer zu seiner Goldmedaille trugen – sozusagen Stockerl mit Gold in Serie für Tool und Team. Das überzeugte Fischer Sports: Einfache und intuitive Bedienung Selbsterklärend Einfache Anbindung an das Active Directory Gute Dokumentation IT-Support „on the go” dank App Nachvollziehbare Historie von Anfragen Reinhard Windhager, Leitung IT Infrastruktur, Fischer Sports GmbH (rechts im Bild mit seinem Team) www.micronova.de | 25 HiL-Simulation © contrastwerkstatt / Fotolia.com InNovation Frischer Wind: HiL-Simulation und Testautomatisierung für die Windenergiebranche Die Anforderungen an Windkraftanlagen steigen und machen immer komplexere Steuergeräte erforderlich, bei deren Entwicklung klassische Testmethoden zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Bei der Suche nach Lösungen kann die Windenergiebranche von den Erfahrungen der Automobilbranche profitieren, die vor circa 20 Jahren vor ähnlichen Herausforderungen stand. Die MicroNova AG ist dank ihrer Automotive-Expertise der ideale Partner, um auch Windkraftanlagenhersteller bei der Einführung von Hardware-inthe-Loop(HiL)-Simulatoren und Testautomatisierungslösungen zu unterstützen. 26 Moderne Windkraftanlagen bestehen aus mehreren Modulen mit dedizierten Aufgaben: Der Rotor entnimmt der Luft über die Flügel Energie und dreht sich dadurch; ein Getriebe übersetzt Drehgeschwindigkeit und -moment. Aus dieser Drehung erzeugt ein angeschlossener Generator elektrische Energie, die wiederum transformiert, zum Boden transportiert und schließlich ins Stromnetz eingespeist wird. Soweit das einfache Grundprinzip. Die praktischen Herausforderungen sind vielschichtig. Insbesondere Windstärke und -richtung variieren häufig und schnell. Um diese ungleichmäßige Energiezufuhr in eine möglichst gleichmäßige Stromproduktion zu übersetzen, benötigt das Kraftwerk entsprechende Stellschrauben: Bei vielen Anlagen wird beispielsweise die Drehgeschwindigkeit des Rotors durch die Drehung der Blätter relativ zur Windrichtung bestimmt (sogenannte PitchRegelung). Ein Elektromotor dreht dabei eines der Rotorblätter soweit, dass es die ideale Stellung zum anströmenden Wind für die Stromerzeugung erreicht. Die dauerhafte und schnelle Regelung stellt sicher, dass sich das Rotorblatt bei veränderten Bedingungen sofort wieder in die optimale Stellung dreht. Neben dieser sehr transparenten Funktion fließen in die Regelschleife üblicherweise eine Vielzahl weiterer Einflussfaktoren ein, zum Beispiel die Außentemperatur, um bei einer möglichen Vereisung des Rotorblatts entsprechend zu reagieren; die Verdrehung und Verstauchung des Blatts, um übermäßige Materialbelastung zu vermeiden; unterschiedliche Last-Situationen an den verschiedenen Blättern (bei großen Anlagen können die Unterschiede enorm sein). Die Regelung ist somit vergleichsweise komplex und benötigt neben umfangreichen Funktionen auch In-formationen der notwendigen Sensoren und Aktoren zum Ökosystem der Anlage – wie beispielsweise Windkraft und -richtung, Temperatur sowie weitere Größen. HiL-Simulation Die erforderlichen Messsysteme werden teils über einfache elektrische oder elektronische I/O-Signale, teils über intelligente Bus-Systeme angebunden und schließen so die Regelschleife. Das Problem: klassische Prüfmethoden reichen nicht mehr aus Für Windkraftanlagen geeignete Steuergeräte bestehen somit aus mehreren Dutzend I/O-Anschlüssen sowie einigen Feld-Bus-Schnittstellen. Um dem Interface-Umfang gerecht werden zu können, wird die Regelung oftmals bereits modellbasiert von vielen Entwicklern parallel programmiert. Das schafft den Nährboden für unerwartetes Verhalten durch Programmierfehler, ausgefallene Sensoren/ Aktoren etc. Viele dieser Fehler lassen sich nur schwer aufdecken und treten oft erst nach einiger Zeit im Betrieb auf. Dort können sie zum temporären Stillstand oder sogar zum kompletten Ausfall der Anlage führen. Immenser Aufwand ist die Folge: Garantierte Laufzeiten können nicht eingehalten werden, oder es sind teure Reparaturund Umrüstaktionen notwendig. Zudem können derartige Erfahrungswerte nur schwer präventiv genutzt werden: So aufgetretene Fehler lassen sich oft nur mit großem Aufwand nachstellen und analysieren, da die exakten Bedingungen zum Fehlerzeitpunkt imitiert werden müss(t)en. Klassische Methoden wie etwa ein Prüfstand, der die benötigte Windstärke erzeugt, sind entweder nicht vorhanden oder mit hohen Kosten verbunden – man stelle sich einen Windkanal für eine Windkraftanlage vor... InNovation HiL-Simulatoren und Testautomatisierungslösungen bieten folgende Vorteile: Simulation aller natürlich vorkommender Bedingungen im Labor möglich Ein Großteil der Fehler kann bereits vor dem Prüfstand- oder Produktivbetrieb identifiziert und behoben werden Kürzere Entwicklungszeiten und geringere -kosten Auf die exakt gleichen Bedingungen an einer existierenden Testanlage zu warten, kann nicht nur sehr zeitaufwändig sein, sondern stellt die Entwickler auch vor neue Herausforderungen: Beispielsweise müsste die Fehleranalyse in der Gondel oder im Maschinenhaus in mehreren hundert Metern Höhe bei laufendem Rotor durchgeführt werden. 1 4 3 2 5 6 7 Abbildung 1: In modernen Windkraftanlagen kommt komplexe Technologie zum Einsatz 1: Gondel; 2: Getriebe; 3: Bremse; 4: Diverse Sensoren (z.B. Windmessung); 5: Generator; 6: Gondelverstellung; 7: Rotorblatt www.micronova.de | 27 InNovation HiL-Simulation Windstärke, Windrichtung Regelungssystem Wind Drehmoment Rotorblattdrehung Stromnetz Getriebe Rotordrehung Generator Transformator Rotorblatt Abbildung 2: Das Regelungssystem einer Windkraftanlage Windenergie in Deutschland Seit mehr als dreißig Jahren wird mit Windkraft elektrische Energie im großen Stil erzeugt. Nicht zuletzt durch die steigenden Öl-/Gaspreise und das wachsende Umweltbewusstsein erleben erneuerbare Energien und damit auch Windkraftanlagen einen regelrechten Boom. Laut Angaben des Bundesverbandes WindEnergie produzierten die in Deutschland installierten Windkraftanlagen im Jahr 2013 mehr als 53,4 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom – dies entspricht einem Anteil von 8,9 Prozent am Energieverbrauch Deutschlands. Mit zunehmendem Fortschritt bei der Entwicklung von Energiespeichern nimmt die Bedeutung der Windenergie künftig noch zu. Diese ohnehin schon schwierige Situation verschärft sich um ein Vielfaches, wenn Fehler im Zusammenspiel verschiedener Regelsysteme auftreten. Erfahrungen der Automobilbranche nutzen Abhilfe schafft der Blick auf die Automobilbranche: Sie stand vor circa 20 Jahren vor ähnlichen Problemen. Zu diesem Zeitpunkt haben elektronische Regelungen die klassischen, mechanischen Systeme im Fahrzeug ersetzt, um unter anderem geringere Verbrauchswerte, ein höheres Tempo oder weniger CO2-Ausstoß zu erzielen. Damals verlief die Umstellung für die Hersteller nicht reibungslos. Es kam zu einigen sehr teuren Rückrufaktionen, und das Vertrauen der Käufer sank. Heute besitzen moderne Fahrzeuge aktueller Baureihen mehr elektronische Regelsysteme denn je zuvor: Ein modernes Mittelklasse-Fahrzeug enthält weit mehr als 100 einzelne Steuergeräte; viele davon agieren 28 gemeinsam und kommunizieren miteinander. Um die dafür notwendige Qualität der Regelsysteme zu erreichen, setzen Automobilhersteller konsequent auf modernste Hilfsmittel. Im Bereich Testing sind das Hardware-inthe-Loop-Simulatorprüfstände (HiL) sowie modellbasiertes und automatisiertes Testen. Beide Methoden lassen sich hervorragend für die Anforderungen von Windenergieanlagenherstellern nutzen. HiL-Simulation und Testautomatisierung für die Entwicklung von Windenergieanlagen Im Gegensatz zu klassischen Prüfständen wird mit einem HiL-Simulator die Regelschleife nicht mehr über die physikalische Kraft geschlossen, sondern über die Vielzahl der vorhandenen elektronischen Schnittstellen. Mit ihnen sind im Normalbetrieb die Sensoren und Aktoren eines Steuergeräts verbunden, die am HiL-System durch Modelle simuliert werden. Leistungsfähige Prozessoren berechnen die HiL-Simulation Modelle in Echtzeit und übergeben die Ergebnisse über Hardware-OutputSchnittstellen an das Regelsystem. sich die Entwicklungszeiten nicht nur deutlich verkürzen, sondern auch die -kosten reduzieren. Das Ökosystem der Anlage wird ebenfalls durch ein mathematisches Modell simuliert. Auch die Aktoren, die das System im Normalbetrieb steuern (zum Beispiel der Motor zur RotorblattVerstellung), ahmt das HiL-System nach. Um eine vollständige Abbildung des gesamten Regelkreises zu ermöglichen, sendet das Steuergerät Signale an die Aktoren, die über HardwareInput-Schnittstellen in den Prüfstand eingelesen und an die Simulation übergeben werden. Entscheidet sich ein Windkraftanlagenhersteller zudem für den Einsatz einer Automatisierungssoftware, kann die so entstandene Lösung komplette Test-Sequenzen ohne menschliches Zutun durchführen – die Software übernimmt die Veränderungen im Modell; in ihr sind im Testumfang bereits alle bisherigen oder denkbaren Fehlerfälle enthalten. Neue oder weiterentwickelte Steuergeräte müssen sich dieser Herausforderung stellen. Dabei lässt sich das Verhalten des Modells beliebig verändern, um alle natürlich vorkommenden Bedingungen simulieren und somit das Steuergerät auf Fehlverhalten testen zu können. Da alle physikalischen Größen auf elektronischer Ebene nachgeahmt werden, sind diese Tests komplett im Labor durchführbar. Dadurch lassen Basierend auf den Erfahrungen und Produkten, die MicroNova in den letzten 15 Jahren in der HiL-Simulation und Testautomatisierung in der Automobilbranche gesammelt und entwickelt hat, lässt sich dadurch ein sehr hoher Anteil an Fehlern bereits vor dem Prüfstand oder Produktivbetrieb finden und somit vermeiden. InNovation So schaffen Testautomatisierungslösungen optimale Voraussetzungen, um Steuergeräte in hoher Qualität zu entwickeln. Sie helfen außerdem, die Ausfallzeiten von Windkraftanlagen zu minimieren. Das Ergebnis sind längere Laufzeiten und höhere Erträge. Fazit Um die zunehmende Komplexität bei der Steuergeräteentwicklung bewältigen zu können, stehen Windkraftanlagenherstellern moderne und zugleich erprobte Hilfsmittel aus der Automobilentwicklung zur Verfügung. Als erfahrener Partner hilft die MicroNova AG dabei, diese bewährten Technologien auch in anderen Branchen nutzbar zu machen. So können Windenergieanlagenhersteller optimal von den Erfahrungen der Automobilbranche und der MicroNova AG profitieren, um qualitativ hochwertige Steuergeräte zu entwickeln. Das Angebot von MicroNova: Langjährige Erfahrung und umfangreiches Produktportfolio MicroNova bietet seit mehr als 15 Jahren HiL-Simulatoren und seit zehn Jahren eine umfangreich im Einsatz befindliche Testautomatisierungslösung an. Die Kombination aus HiL-Produktplattform, Testautomatisierungslösung sowie Know-how der Mitarbeiter macht MicroNova zu einem idealen Entwicklungspartner für Windkraftanlagenhersteller und deren Zulieferer. Der NovaSim-Baukasten von MicroNova enthält alle notwendigen Module für die Steuergeräte einer Windkraftanlage – von leistungsstarken Simulationsprozessoren inklusive Echtzeit-Betriebssystem und Bedienschnittstelle über eine Vielzahl von I/O- und Feld-Bus-Signalen mit entsprechender Konditionierung bis hin zu speziellen Sensor- und Aktor-Modellen; letztgenannte sind beispielsweise für die Simulation aller Signale eines Elektromotors – leistungslos oder mit vollständiger Leistungsendstufe – notwendig. Durch einen modularen und skalierbaren Ansatz können die HiL-Systeme sowohl zum Test einzelner Prüfstände sowie als Integrationsprüfstände aufgebaut werden. Letztere ermöglichen es, mehrere oder alle Steuergeräte einer Windkraftanlage im Verbund zu testen. Dipl.-Ing. Mathias Weber HiL-Simulation Mathias.Weber@ micronova.de www.micronova.de/hil Ergänzt wird das NovaSim-Angebot von MicroNova von der langjährigen Erfahrung des Unternehmens im Bereich der Testautomatisierung und -methodik als exklusiver Entwicklungspartner des Volkswagen-Konzerns für die Testautomatisierungslösung EXAM. www.micronova.de | 29 HiL-Simulation © Eric Isselée, fivespots / Fotolia.com InNovation Anpassungsfähig in allen Lebenslagen: Kleiner modularer Prüfsimulator für den großen Einsatz Bei Komponenten- und Verbundtests im Automotive-Bereich zählt der schnelle Zugriff auf Vergleichsdaten. Hierfür bieten sich insbesondere Testfahrzeuge, Breadboards und Referenzfahrzeuge an. Referenzfahrzeuge (das heißt Serienfahrzeuge mit realen Steuergeräten ohne Motor und Getriebe) reduzieren Test- und Versuchszeiten während der Vorserientests immens. Testfahrten lassen sich ohne teure Versuchs- bzw. Prototypenfahrzeuge durchführen – Ingenieure können so schnell Aussagen über die Funktion elektronischer Bauteile treffen. Zudem ermöglichen Referenzfahrzeuge Tests neuer Software- und Hardware-Stände etwa für Sensoren, Aktuatoren sowie Fahrzeugkabelbäume – während der Fahrzeugproduktion und noch bevor diese im Fahrzeug Anwendung finden. Vor allem für diesen Anwendungsfall hat die carts GmbH das neue Hardware-in-the-Loop(HiL)-System „NovaCarts lite“ entwickelt. 30 Während die bewährten NovaCartsHiL-Systeme für die Entwicklung von Steuergeräten konzipiert wurden, adressiert die carts GmbH – das Schwesterunternehmen der MicroNova AG – mit NovaCarts lite ein weiteres Segment: Das neue HiL-System wurde speziell für die Anforderungen von Automobilherstellern und -zulieferern für den Betrieb von Referenzfahrzeugen entwickelt. Dank seines kompakten modularen Aufbaus kann es in nahezu jedem Bereich der Motor-, Getriebe- und Antriebssimulation eingesetzt werden. Das Kernstück des HiL-Systems bildet ein Echtzeitrechner, der PC-Technologie nutzt. Die bereitgestellte Performance entspricht damit dem aktuellen Stand industrieller Rechner. Modularer Aufbau aus klein mach groß NovaCarts lite ist in verschiedene Module gegliedert, um die unterschiedlichen Ansprüche an die Simulation zu erfüllen – sowohl für die Getriebe- oder Motorsimulation als auch für andere Aufgabengebiete, die hohe I/O- und Rechen-Performance benötigen. Neben dem Basissystem für den Antriebsteil stehen ein Motor- und ein Getriebepaket zur Verfügung. Optional können weitere Funktionalitäten hinzugefügt werden (siehe rechte Seite). Die Pakete lassen sich ab dem Basissystem beliebig erweitern und bieten somit einen hohen Investitionsschutz. Bewährte Technik Im NovaCarts-lite-System kommt die bereits aus den Motor-HiL-Systemen der carts GmbH bekannte CPC-Technologie zum Einsatz. Mit den bis zu acht Kernen des Echtzeitrechners können Testingenieure selbst komplexeste mathematische Modelle berechnen. Das ist notwendig, um Anwendungsfälle vom einfachen Fahrzeugmodell bis hin zu zeitkritischen Anwendungen wie hochaufgelösten Simulationen (Zylinderinnendruck- oder Zylinderabschaltungssimulation) abzudecken. Für solche speziellen Szenarien ist es möglich, einzelne CPU-Kerne zu isolieren. So lassen sich Reaktionszeiten von wenigen Mikrosekunden zuverlässig realisieren. Neben der CPC-Technologie kommt auch der neue Fahrzeug-Bus-Knoten der Firma Vector zum Einsatz. HiL-Simulation Da dieser für jeden Einsatzzweck modular bestückt werden kann, bietet er Anwendern eine Auswahl an allen gängigen Bus-Systemen. Das Spektrum reicht hier von CAN-/LIN-Kanälen bis zum FlexRay-Bus-System. Neues System an standardisierten Schnittstellen Automobilhersteller und -zulieferer können den Prüfsimulator NovaCarts lite sowohl in neue als auch vorhandene Testinfrastrukturen einbinden. Standardisierte Schnittstellen vom HiL-System zur Referenzkarosse ermöglichen eine schnelle Kopplung an bestehende Systeme. Selbst ein Wechsel zwischen verschiedenen Fahrzeugplattformen ist durch die von der carts GmbH speziell auf die einzelnen Motoroder Getriebesysteme zugeschnittenen Module gewährleistet. Das NovaCarts-lite-System kann je nach Anwendungsfall individuell bestückt und schnell sowie unkompliziert mit dem Prüfobjekt verbunden werden. Umrüst- und Stillstandzeiten reduzieren sich durch die standardisierten Schnittstellen und das leicht konfigurierbare Software-Konzept von carts deutlich. Damit können Testingenieure sehr schnell zwischen verschiedenen Prüfobjekten wechseln und NovaCarts lite somit universell einsetzen. Fahrzeugadaption Die Adaption zum Fahrzeug erfolgt über die bereits genannten Module. Da sich die Module für verschiedene Motoren- und Getriebetypen aufbauen lassen, sind sie für unterschiedliche Fahrzeugtypen einsetzbar. Auf den Modulen sind ein Großteil der Echtteile verbaut, darunter Ventile, Lambdasonden oder Drosselklappen. Da diese über Steckkontakte angeschlossen sind, können Bediener sie problemlos zu Testzwecken austauschen. Die Kopplung zwischen dem NovaCarts-lite-Basissystem und dem Motor-Modul wird durch einheitliche 96-polige Leitungen mit Nullkraftsteckern realisiert, die auf dem Modul angeschlossen werden. Diese Art der Anbindung ermöglicht einen schnellen und einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Fahrzeugplattformen. Die Verknüpfung zum jeweiligen Motoroder Getriebetyp erfolgt benutzerfreundlich via Patch-Feld. Software-Schnittstellen NovaCarts lite kann Simulationsmodelle in Echtzeit berechnen, wobei der Einsatz gängiger Programmiersprachen wie C/C++ oder Matlab/Simulink möglich ist. Mit der carts-Versuchsbedienung existiert eine frei konfigurierbare Benutzeroberfläche. Durch das nutzerfreundlich gestaltete Tooling können Bediener Versuchsabläufe nicht nur einfach steuern, sondern auch Betriebsparameter und Messgrößen grafisch aufbereiten und darstellen. Zudem bietet die carts-Versuchsbedienung diverse Schnittstellen, die den Einsatz von Testautomatisierungen ermöglichen; als Beispiel sei hier „EXAM“ (EXtended Automation Method) genannt, die vom Volkswagen Konzern eingesetzte Standardlösung. Grafische Sequenzdiagramme ermöglichen es den Anwendern, Testabläufe auch ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. InNovation Fazit Bewährte carts-Komponenten wurden mit dem neuen NovaCarts-lite-System kombiniert, um ein modulares Systemen zu schaffen, das speziell auf die Testanforderungen für Referenzfahrzeuge zugeschnitten ist. Im Vergleich zu voll ausgebauten Motor-HiL-Systemen überzeugt das preiswerte NovaCarts-lite-System mit einer großen Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten – vom einfachen I/O- bis zur hochaufgelösten Signalsimulation. Basissystem Das Basissystem umfasst die komplette I/O-Einheit, um einfache Antriebssimulationen zu unterstützen. Hier werden einfache Ein- und Ausgänge, CAN/LIN sowie fahrzeugtypische Signale (z.B. Raddrehzahl oder Relais-Ausgänge) zur Verfügung gestellt. Außerdem können an einer Diagnosebuchse, die dem OBD-Standard entspricht, Fehler ausgelesen werden. Motorpaket Erweiterung des Basispakets um motortypische Signale (z.B. Klopfen und Lambdasonden-Nachbildung). Außerdem enthält das Paket die Erfassung von Einspritzventilen unterschiedlichen Typs. Getriebepaket Erweiterung des Basispakets um zusätzliche I/Os, um den Einsatz von Getriebesteuergeräten zu ermöglichen. Björn Pröger carts GmbH [email protected] www.carts.de Optionen Zusätzlich zu den Erweiterungspaketen können je nach Anforderung andere Optionen zu NovaCarts lite hinzugefügt werden, wie beispielsweise hochauflösende Zylinderinnendruck- und Zylinderabschaltungs-Simulationen. Des Weiteren kann der Fahrzeug-Bus-Knoten um den FlexRay-Bus erweitert werden. www.micronova.de | 31 HiL-Simulation © forkART Photography / Fotolia.com InNovation Der Lebenslauf vom Kleinwagen zum Sportler: Die Karriere eines CTR-HiL von carts Seit 2008 setzt die Audi AG für ihre vernetzten Tests einen Hardware-inthe-Loop(HiL)-Prüfstand der Component-Test-Rack-(CTR-)Generation von carts ein. Audi und carts haben den Prüfstand im Laufe der Jahre mehrfach erweitert und für den modularen Querbaukasten (MQB) aufgerüstet, um den kontinuierlich wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Aufgrund der modularen Bauweise des HiLSystems von carts konnten bei jeder dieser Aufrüstungen große Teile des bestehenden Prüfstands übernommen und so Zeit und Investitionen gespart werden. Hier der Blick auf eine Bilderbuch-HiL-Karriere, erzählt vom Prüfstand selbst. Auslieferung und CTR-Aufbau Liebe Leserinnen, lieber Leser, zuerst möchte ich mich mit Ihnen bekannt machen: Ich bin aktuell der GesamtHiL(kurz:G-HiL)-Prüfstand für den modularen Querbaukasten bei Audi. In den folgenden Zeilen möchte ich Ihnen kurz meinen Lebenslauf und meine Karriere vorstellen. Im Jahre 2008 wurde ich als erster meiner Art in Ingolstadt aufgebaut, um Steuergerätetests für das damals in der Entwicklung befindliche Modell Audi A1 durchzuführen. Carts hat mit meiner CTR-Bauweise den modularen Aufbau von HiL-Systemen auf eine neue Stufe gehoben und konnte die Umbauzeiten so deutlich verringern. Für jedes Steuergerät gibt es seitdem ein Subsystem (I/O-Sub) und ein Echtteilmodul (I/O-ET). Im I/O-Submodul finden die Signalgenerierung und Rückmessung statt; im I/O-Echtteilmodul befinden sich die Klemmensteuerung, der CAN-Multiplexer für die CAN-Manipulation, die Breakout-Box und die Befestigung für den Prüfling. Da beide Module nahe beieinander liegen, konnten meine 32 Erbauer die Länge der Leitungen minimieren und so Störeinflüsse reduzieren. Die I/O-Submodule sind wiederum mittels seriellem Bus mit einem Echtzeitrechner verbunden. Mit drei Echtzeitrechenknoten und 18 Modulen stand ich nun für meine ersten Aufgaben bereit und habe sie nach Aussagen aller Beteiligter mit Bravour erledigt. Nach ein paar Jahren der Eingewöhnung und Nutzung als VerbundHiL mit komfort- und antriebslastigen Tests wartete jedoch eine neue interessante Aufgabe auf mich… Einführung des Modularen Querbaukastens: Aufrüstung zum MQB-HiL Inzwischen hatte der VW Konzern den Modularen Querbaukasten entwickelt und mit dem carts G1-HiL in Wolfsburg einige Erfahrungen gesammelt. Der neue Audi A3 sollte nun das erste Projekt auf dieser MQB-Plattform sein – und mir wurde die Ehre zuteil, dieses Fahrzeugprojekt als Simulator abzubilden! Um dies bewerkstelligen zu können, haben mich die Techniker von carts und MicroNova entsprechend umgebaut und aufgerüstet. Auch habe HiL-Simulation ich einen zusätzlichen Tisch bekommen, um weitere 36 Module tragen zu können. Am Ende dieser Arbeiten war ich mächtig stolz, denn ich war auf dem gleichen Stand wie mein G1Bruder in Wolfsburg. Bei dieser Aufrüstung bewährte sich meine modulare Bauweise besonders: Durch das Klonen der I/O-Submodule und I/O-Echtteilmodule von VW konnten Erfahrungswerte übernommen und Fehler vermieden werden. Da ich ja recht kompakt gebaut bin, war es außerdem möglich, die Aufbauten einfach zu verschicken und beim Hersteller einzeln anpassen zu lassen. Die wenigen Audi-spezifischen Module – Klimabedienteil oder Lichtdrehschalter – konnten unabhängig davon entwickelt und aufgebaut werden, ohne den restlichen Prüfstand zu beeinflussen. Da sich die Modularität auch in den Echtzeitmodellen und der Datenbasis des Prüfstands widerspiegelt, konnten meine Audi-Bediener auch hier viel Vorarbeit von VW übernehmen – und damit Zeit sparen. Als ich so in neuem Glanz erstrahlte, wurde das Testen jedoch immer intensiver und ausgeklügelter: Die Testautomatisierung EXAM trieb mich als kongenialer Partner bis tief in die Nacht oder sogar bis zum nächsten Tag an. Langwierige Tests wurden auf die automatisierten Nachtläufe verschoben und komplexere Anforderungen tagsüber von den Testern erledigt. Eine anstrengende, aber schöne Zeit für mich! Umzug und neues Fahrzeugprojekt So leistete ich ab 2011 für Fahrzeugmodelle der MQB-Plattform meine Dienste. Nach einer Weile wurde der Platz bei Audi allerdings knapp, und deshalb bin ich von meinem ursprüngliche Zuhause in der Technischen Entwicklung zu einem Zulieferer in der nahen Umgebung umgezogen. Zum Glück habe ich nichts davon mitbekommen, aber es wurde mir berichtet, dass ich in vier Teile zerlegt transpor- tiert wurde…! Der Zusammenbau war wiederum an einem Tag erledigt. Besonders stolz bin ich auf meine neueste Errungenschaft – die inzwischen dritte Generation des schicken Sportwagens Audi TT wird seit 2013 auf mir getestet. Hierzu bekam ich wieder ein paar neue Module: Klima, elektrische Lenksäulenverriegelung (ELV), Keyless Entry (Kessy) und Bremse. Natürlich vergesse ich trotz solch fetziger Flitzer meine Wurzeln nicht: Ich bin bei Bedarf innerhalb weniger Stunden bereit, die früheren Fahrzeugprojekte wieder abzubilden. Da ich nun schon einige Jahre an sieben Tagen die Woche und 24 Stunden am Tag – also 365/24/7 – im Einsatz bin, freue ich mich darauf, Ende dieses Jahres ein neues „Herz“ zu bekommen: Techniker werden die VME(VersaModule-Eurocard)-Echtzeitrechner durch ein modernes und leistungsstarkes NovaCarts CPC(carts-PC)System ersetzen. Meine I/O-Hardware müssen sie hierbei nicht anfassen – hier bleibt alles beim Bewährten, zum Wohle der Budgets. InNovation MicroNova vor Ort An jedem wichtigen AutomotiveStandort in Deutschland: Die Mitarbeiter der MicroNova AG kümmern sich vor Ort rund um das Thema Testing – von der Spezifikation und Programmierung von Testfällen über das Testmanagement bis hin zur Beratung bei den verwendeten Testprozessen und der Durchführung automatisierter Tests. Dazu zählen auch die Abnahme, Inbetriebnahme und Pflege der Prüfinfrastruktur und die Realisierung von Umbauten an den HiL-Simulatoren. Der Vorteil für die Kunden: hohe Verfügbarkeit und reibungsloser Betrieb der gesamten Prüfinfrastruktur. Bei Bedarf unterstützen die Spezialisten von MicroNova auch bei der Entwicklung von Software in Testtools oder Steuergeräten. Durch dieses umfangreiche Angebot ist die MicroNova AG in der Lage, gesamte Gewerke erfolgreich zu realisieren. Mit dieser neuen Technik werde ich meinem Kunden sicher noch einige Jahre treue Dienste leisten und bin schon gespannt auf die nächsten Fahrzeuge, die ich simulieren darf. Fazit In mehr als sechs Jahren konnte das modulare Konzept der carts Component Test Racks seine Vorteile mehr als einmal unter Beweis stellen, sei es bei der Wiederverwendung von Modulen, dem raschem Umbau oder der gezielten Fehleranalyse. Teure Ausfallzeiten und langwierige Wartung vor Ort gehören der Vergangenheit an, und durch die kompakte Bauweise lässt sich viel Technik auf kleinem Raum unterbringen. Dadurch spart der Kunde Geld, Zeit und Platz. Carts hat dieses Konzept von Anfang an verfolgt – die Karrieren und „Lebensläufe“ seiner CTR-HiLs bestätigen diese Idee immer wieder auf’s Neue! Matthias Lorenz Resident Engineer Matthias.Lorenz@ micronova.de www.micronova.de/hil www.micronova.de | 33 InNovation MicroNova intern Eine lange MicroNova-Karriere: 25 Jahre Dietmar Dunkel 1989: Inmitten einer sich politisch stark verändernden Welt beschloss Dietmar Dunkel, dass es Zeit für einen beruflichen Kurswechsel ist. Seinem ehemaligen Krauss-Maffei-Kollegen Josef W. Karl waren die Talente Dietmar Dunkels in guter Erinnerung geblieben, und so begann beim damaligen „Start-up“ MicroNova eine bis heute dauernde, von gegenseitiger persönlicher Wertschätzung begleitete Erfolgsgeschichte. In den letzten 25 Jahren hat Dietmar Dunkel die Entwicklung der MicroNova AG wesentlich gestaltet. Seinem Einstieg als Software-Entwickler mit Projekten der Sicherungs- und Automatisierungstechnik folgten Tätigkeiten als Consultant vor Ort beim Kunden sowie als Projektleiter. Im Jahr 2000 wurde er Leiter des Fachbereichs Telekommunikation & Netzmanagement. 2012 folgte zusätzlich die Leitung des neuen Geschäftsbereichs eHealth & Medical IT. Auch fallen der Bereich IT Management sowie die MicroNova-interne IT in seinen Verantwortungsbereich. Dietmar Dunkel konnte mit seinen Mitarbeitern eine Vielzahl großartiger Projekte gewinnen und erfolgreich umsetzen – im Telekommunikations- wie im E-Health-Bereich. Von Konzernen über Landesbehörden bis hin zu Ärztenetzen hat er mit einer großen Bandbreite an Projektpartnern erfolgreich zusammengearbeitet. Der gebürtige Landshuter studierte an der Hochschule München Elektrotechnik. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Meister aller (Alters-)Klassen Die hervorragende Nachwuchsarbeit des TSV Jetzendorf hat die Redaktion der InNOVAtion bereits öfter thematisiert. Dass der Verein jedoch – wie die MicroNova AG – in allen Alters- und Leistungsklassen aktiv und erfolgreich ist, zeigt der aktuelle Beitrag. Siegreich ist der TSV Jetzendorf in die neue Saison der Bayerischen Regionalliga gestartet: Die ersten beiden Wettkampftage beendete das Ligateam auf Platz 1; trotz hoher Leistungsdichte gingen in nur zwei Wertungen der sechs Disziplinen Boden, Pferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck mehr Punkte an einen anderen Verein. Freyburg an der Unstrut war Ende August fest in den Händen der Turnwelt: Weit über 1.000 Sportler und Zuschauer verfolgten und gestalteten das 92. Friedrich-Ludwig-Jahn-Turnfest, darunter auch Mitglieder des TSV Jetzendorf. Bettina Rehfeld vom Seniorenka- 34 Die Vizemeister der Bayerischen Mannschaftstalentiade: Magdalena Gollwitzer, Lilli Bezjak, Paula Betzin, Yara Hepperle vom TSV Jetzendorf (von links) der erzielte dabei den ersten Rang in ihrer Altersklasse. Erfolgreich waren auch die Turnerinnen der Altersklasse „7 Jahre“ mit dem zweiten Platz bei der Bayerischen Mannschaftstalentiade. Ein Blick auf Engagement, Erfolge sowie den damit verbundenen Spaß für die Aktiven bestärkt MicroNova darin, den TSV Jetzendorf auch weiterhin zu unterstützen. „Turnvater“ Jahn wäre stolz auf Euch! Impressum InNovation Foto des Monats / Impressum Herausgeber: MicroNova AG Unterfeldring 17 85256 Vierkirchen Tel.: 0 81 39 / 93 00 - 0 Fax: 0 81 39 / 93 00 - 80 E-Mail: [email protected] Redaktion: Regina Schwarzenböck, Stefan Karl Gestaltung: Christoph Buchner Druck: Offsetdruckerei Gebr. Betz GmbH, Weichs Erscheinungsweise: Die InNOVAtion der MicroNova AG erscheint halbjährlich. Zusätzlich können Sonderausgaben veröffentlicht werden. Bildnachweis: Seite 1: © pogonici / Fotolia.com Seite 3: © apops, xiaoliangge, contrastwerkstatt/ Fotolia.com Seite 5-11: © Erhan-Ergin, JumalaSika ltd, Petrik, von Lieres , lenets_tan, everythingpossible, vectomart, Syda Productions / Fotolia.com Seite 27: © aleciccotelli / Fotolia.com Seite 36: © danielschoenen / Fotolia.com Auflage: 1.400 Stück Bei Bestellungen, Adressänderungen oder Abbestellungen: Tel.: 0 81 39 / 93 00 - 22 E-Mail: [email protected] Alle verwendeten Bezeichnungen und Namen sind Warenzeichen oder Handelsnamen ihrer jeweiligen Eigentümer. Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kopieren und Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Die in dieser Kundenzeitschrift enthaltenen Angaben zu Produkten und Dienstleistungen stellen keine Zusicherung von Eigenschaften dar. Gedruckt Papier. auf chlorfrei gebleichtem © MicroNova AG, November 2014 Das Foto des Monats hat Maximilian Karl während einer vierwöchigen Island-Reise aufgenommen. Es entstand bei einer Wanderung auf dem Laugavegurinn-Trail, dem bekanntesten Wanderweg in Island. Auf den rund 55 Kilometern des Weges wechseln sich Vulkanlandschaften, Berge, schroffe Gletscher, heiße Quellen, Flüsse und malerische Seen ab. www.micronova.de | 35