Ultraschall (Sonografie) Lokalisation: Der Ultraschallbereich befindet sich im Erdgeschoss des Chirurgisch Medizinischen Zentrums (CMZ), neben dem zentralen Bereich des Institutes. Die Anmeldung erfolgt über die Leitstelle Radiologie. Terminvergaben können telefonisch über die Durchwahl 34085 oder 34086 vereinbart werden. Allgemeines: Unter dem Begriff Ultraschall versteht man mechanische Schwingungen, die jenseits der menschlichen Hörgrenze liegen. Im medizinischen Bereich, hat sich die Ultraschalltechnik in den letzten fünfzig Jahren, dank stetiger Verbesserung, zum meist genutzten Diagnoseverfahren entwickelt. Ein großer Vorteil der Ultraschalldiagnostik liegt in der nicht belastenden und nebenwirkungsfreien Untersuchung der Patienten. Ein weiterer Vorteil der Ultraschalldiagnostik liegt in der schnellen Verfügbarkeit und in der zum Teil raschen Durchführung der Untersuchung, die bei Bedarf auch problemlos und ohne Belastung wiederholt werden kann. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen der fundamentalen Sonografie und der Kontrast‐ Sonografie (nach intravenöser Gabe von Kontrastverstärkern). Die Routineuntersuchung von Leber, Milz, Nieren, Pankreas, der Gallenblase, des Darmes und der Bauchschlagader wird üblicherweise ohne spezielle Vorbereitung ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt. Bei der Fragestellung nach Gallensteinen ist ein nüchterner Patient von Vorteil (Nahrungskarenz über mehrere Stunden). Bei speziellen Fragestellungen, oder wenn im Rahmen der fundamentalen Sonografie eine Raumforderung vermutet wird, kann diese Situation weiterführend mit der Kontrast‐ Sonografie abgeklärt werden. Dazu wird ein Venenzugang (Butterfly oder Venflon) in eine oberflächliche Armvene appliziert. Über diesen venösen Zugang werden dann 2‐4 ml des Kontrastverstärkers verabreicht und unter Echtzeit‐Bedingungen das Anfluten und Auswaschen des Kontrastverstärkers im jeweiligen Organ mit spezieller Ultraschallbildgebung dokumentiert. Die Kontrastsonografie kann auch als Ergänzung zur Computertomografie oder Magnetresonanztomografie eingesetzt werden (inkonklusive CT oder MRT Untersuchung). Zu erwähnen ist hierbei, dass bei der Kontrast‐Sonografie keine üblichen Kontrastmittel verwendet werden sondern mikroskopisch kleine Luftbläschen (kleiner als die roten Blutkörperchen), die nach etwa 5‐10 Minuten abgeatmet werden und im Körper keinerlei Verbindung eingehen. Die Kontrast‐Sonografie ist praktisch nebenwirkungsfrei. Auch ein Patient mit deutlich erhöhtem Nierenwert, welcher eine Gegenanzeige zur Kontrastuntersuchung in der CT und Seite 1 von 5 MRT darstellt, ist problemlos zum Kontrastultraschall geeignet. Selbst ein Patient mit Nierenversagen kann mit USKM ohne Gefährdung untersucht werden (da der Kontrastverstärker nicht über die Niere ausgeschieden wird ‐ im Gegensatz zu jod‐ oder gadoliniumhältigen Kontrastmitteln). Die farbkodierte Dopplersonografie (FKDS) nutzt den Doppler‐Effekt aus um den Fluss in den Gefäßen darzustellen. Dabei wird eine Strömungsstörung, ein fehlender Fluss oder eine Gefäßeinengung sehr schnell und zuverlässig erkannt. Mit der FKDS lassen sich z.B. die Halsgefäße, die Beinarterien oder Beinvenen und die großen Eingeweidestämme einschließlich der Bauchschlagader sehr effizient untersuchen. Leistungsspektrum: Fundamentaler Ultraschall US des Abdomens und Retroperitoneums Gesundenuntersuchung bzw. Routineabklärung zum Ausschluss einer Raumforderung an Leber, Milz, Nieren, Pankreas, Blase, im Bereich der intra‐ oder retroperitonealen Lymphknoten usw. bei akuten Beschwerden bei stumpfen Bauchverletzungen Nachweis von Gallensteinen oder einer Gallenblasenentzündung bei Risikopatienten (Tumornachsorge) Verlaufskontrolle bei bekannten Läsionen ergänzend nach der CT und MRT US des Magen‐Darmtraktes Routineabklärung bei Verdacht auf Blinddarmentzündung, Divertikulitis, Magen ‐ Dünndarmentzündung oder Dickdarminflammation. US des kleinen Beckens Evaluierung von Harnblase, Prostata, Uterus oder der Eierstöcke Abklärung bei Blasenentleerungsstörungen Verdacht auf Raumforderungen US der Halsweichteile Darstellung der Schilddrüse, der Speicheldrüsen, der Halsmuskulatur, der Hals‐Lymphknoten und des Mundbodens sowie der tiefen Zungenanteile US der Thoraxwand und der Pleuraräume Erfassung von Ergüssen die die Lunge umgeben, von Pleuratumoren, Pleurahämatomen, Lungeninfiltraten und Lungeninfarkten Seite 2 von 5 US der weiblichen und männlichen Brust Screening Ausschluss und Erfassung von gut‐ oder bösartigen Tumoren nach Brustaufbau bzw. nach Prothesenimplantation US des Skrotalinhaltes Erfassung von Tumoren der Hoden und Nebenhoden sowie von Entzündungen und Drehungen des Hodens. Abklärung bei Hodentraumen Kontrastmittel‐Sonografie (KMS) KMS des Abdomens und Retroperitoneums ‐zum sicheren Ein‐ oder Ausschluss von Tumoren an Leber, Milz, Nieren, Pankreas usw. als Ergänzung nach der CT oder MRT Untersuchung bei unklarem Befund (z.B. bei der komplizierten Nierenzyste). nach der fundamentalen Sonografie bei Verdacht auf Raumforderung bzw. unklarem Befund bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder KM‐Allergie (z.B. bei Verdacht auf Nieren‐ oder Milzinfarkt) KMS der Halsweichteile, der Muskulatur und des Skrotalinhaltes ‐bei unklarem Befund im Rahmen der fundamentalen Sonografie ‐zum sicheren Nachweis oder Ausschluss einer Perfusion von Läsionen Farbkodierte Dopplersonografie (FKDS) FKDS der Halsgefäße Screening bei Gefäßrisikofaktoren Ein‐ oder Ausschluss einer Einengung Evaluierung von Plaques (Risikoplaque?) Graduierung einer Stenose Verlaufskontrolle bei Einengungen (Progression?) Anzapfphänomen der Hinterkopf‐Schlagader Verdacht auf Dissektion oder Vaskulitis Pulsierender „Halstumor“ FKDS der Abdominalgefäße Nierenarterien (Einengung, nach Stentimplantation, Verschluss), Mesenterialgefäße (Claudicatio intestinalis), Leberarterie und Pfortader (Pfortaderhochdruck, nach TIPS‐ Anlage). Seite 3 von 5 Aorta abdominalis (Sreening, Erweiterung, Verlaufskontrolle bei Aneurysma, nach PTA (Dehnung mittels Ballon), nach Stentgraft oder Gefäß‐Operation). FKDS der Bein‐ oder der Armarterien Screening bei Gefäßrisikofaktoren Ein‐ oder Ausschluss einer Einengung, Erweiterung oder eines Verschlusses Graduierung einer Einengung (auch in Ergänzung zur CTA und MRA) bei KM‐Allergie oder erhöhten Nierenwerten wenn CTA und MRA nicht möglich sind Verlaufskontrolle bei Einengungen oder Erweiterungen nach PTA, Bypass usw. Evaluierung der Armarterien vor Anlage eines Dialysehunts FKDS der Bein‐ oder der Armvenen ‐Ein oder Ausschluss einer tiefen Thrombose Verlaufskontrolle nach Thrombose Bei Verdacht auf Venenentzündung Ein oder Ausschluss einer Klappeninsuffizienz oder von insuffizienten Perforansvenen Evaluierung der Armvenen vor Anlage eines Dialysehunts bzw. Verlaufskontrolle bei Shuntdysfunktion Arthrosonografie (US der Gelenke) der Hüfte, Schulter, Knie, Handgelenk, Ellbogen, Sprunggelenk sowie der Sehnen (z.B. der Achillessehne und Rotatorenmanschette) Sreening bei Verdacht auf rheumatischen Formenkreis Erfassung von Degeneration und Inflammation (z.B. Synovitis) Beurteilung von Ergüssen oder einer Bursitis Erfassung von traumatischen oder degenerativen Sehnen‐, Bänder‐, oder Muskelrissen (z.B. Achillessehnen‐ oder Rotatorenmanschetten‐Ruptur). US der großen Nerven Darstellung der großen Nervenbahnen mit Erfassung von Tumoren oder Kompressionssyndromen sowie bei Zustand nach Trauma (Nervendurchtrennung?). US‐Intervention Punktionen von Leber, Milz, Pankreas, Nieren, Muskulatur bei bekannten Tumoren zur Dignitätsbestimmung ‐ mit histologischer Aufarbeitung. Je nach Einzelfall wird individuell zwischen Punktion mit Ultraschall‐Steuerung oder CT‐Steuerung entschieden. Die Punktion mit Ultraschall erfolgt in Echtzeit, d.h. heißt die Nadel wird in jeder Punktionsphase unter Ultraschallsicht dirigiert. Vorteil: schnell und einfach. Nachteil: Überlagerung durch Luft und Knochen. Bei Überlagerung durch Luft oder Knochen wird immer die CT‐Steuerung verwendet. Pleura‐ oder Ascitesdrainage (mit oder ohne Draineinlage) Seite 4 von 5 Gelenkspunktionen Aspiration von Flüssigkeitsansammlungen z.B. in der Bauchdecke, nach Operationen usw. US‐Elastografie (Gewebe‐Elastizität bzw. Dichtemessung). Die Elastografie gehört zu den neuen sonographischen Verfahren zur Gewebedifferenzierung, mit denen elastische Eigenschaften von Geweben dargestellt werden können. Die Elastografie kann zur Dichtemessung bei Tumoren (z.B. der weiblichen Brust) oder zur Evaluierung einer Leberfibrose herangezogen werden. AnsprechpartnerInnen: Bereichsoberarzt OA Dr. Gerald Lesnik [email protected] Seite 5 von 5 OÄ Dr. Barbara Jeschofnig Gerda Krappinger, RT [email protected] [email protected]