Freiwillige Aufgaben zur Vorlesung WS 2002/2003, Blatt 4 40) Auf einem kleinen Teich befindet sich eine 1 cm dicke Eisschicht. Die Luft darüber hat die Temperatur = - 10 °C. Wie lange dauert es, bis die Eisschicht auf eine Dicke von 20 cm angewachsen ist? Schmelzwärme von Wasser: QS = 334 J / g, Dichte von Eis: ρ = 917 kg / m3, Wärmeleitfähigkeit von Eis: λ = 2,21 W / m ⋅ K ∆T dt transportiert. Durch Eisdecke wird pro Zeiteinheit dt die Wärmemenge dQ = λ⋅A⋅ x dQ Beim Entzug dieser Wärmemenge wird die Masse dm = neu gebildet. QS A dm = ρ ⋅ dV =ρ ⋅ A ⋅ dx : ρ ⋅ A ⋅ dx ⋅ QS = dQ = λ ⋅ A ⋅ dt = ρ ⋅ QS ⋅ x dx λ ⋅ ∆T ∆T dt x bzw. und 1 ρ ⋅ QS 2 0,914 g / cm3⋅ 334 J / g ⋅ 400 cm2 t= ⋅x = = 276268 s = 76,74 h = 3,2 Tage. 2 2 λ ⋅ ∆T 2 ⋅ 2,21 J / (s ⋅ 10 cm ⋅ K ) ⋅ 10 K 41) Die G-Saite einer Violine hat eine Länge l = 30 cm. Wenn sie ohne Griff gespielt wird, schwingt sie mit einer Frequenz νg = 196 Hz. Als nächst höhere Schwingungsmoden folgen die Violinnoten a (νa = 220 Hz), h (νh = 247 Hz), c (νc = 262 Hz) und d (νd = 294 Hz). Wie weit vom Saitenende entfernt muß jeweils der Finger gesetzt werden, um diese Töne zu spielen? Wellenlänge der Grundschwingung einer Saite der Länge l : λG = 2 l (es bildet sich stehende Welle mit je einem Bewegungsknoten an den Saitenenden aus, d.h. auf Saite findet eine halbe Wellenlänge Platz ). v v = Dazu gehört Frequenz ν0 = λG 2 l Die höheren Töne entsprechen Grundschwingungen der verkürzten Saite (Finger bewirkt Bewegungsknoten!), die der gleichen Beziehung gehorchen, also ist ν0(g) l(a) = ν0(a) l(g) bzw. ν0( g) l(a) = l(g) ⋅ ν 0 (a ) ν ( g) ∆a = l( g) − l(a) = l(g) ⋅ (1 − 0 ) ν 0 (a ) ∆a = 30 cm ⋅ (1 – 196 Hz / 220 Hz) = 30 cm ⋅ (1 - 0,891) = 3,27 cm Notwendiger Abstand vom Saitenende Analog ∆h = 6,19 cm, ∆c = 7,56 cm und ∆d = 10 cm. 42) Von der Decke eines Saales schwingt eine Schallquelle (m = 100 g) an einer Feder der Richtgröße D = 3,6 N/m mit einer Amplitude x0 = 1 m auf und ab. Sie strahlt dabei kontinuierlich einen Ton der Frequenz ν = 5000 Hz auf eine senkrecht darunter befindliche Person. Zeichnen Sie über zwei Schwingungsperioden der Feder den Frequenzverlauf des Tones, den dieser Beobachter wahrnimmt! c Schall = 340 m/s Feder schwingt mit Amplitude x = x0 cos ω t, dabei Geschwindigkeit v (= dx/dt) = x0 ω sin ω t. Deshalb Änderung der registrierten Frequenz infolge Doppler-Effekt. ν (Pluszeichen, wenn sich Quelle Bei bewegter Quelle gilt ν = 0 v vom Beobachter entfernt ). 1± c 1 Re ihenentwic klung : = 1 m x ( + x 2 + ...). 1± x Höhere Glieder können weggelasse n werden, da klein (Fehler < 2 %) v x ω sin ω t ⇒ ν = ν0 (1 m ) = ν0 (1 + 0 ) c c ( Vorzeichen in Sinusfunkt ion enthalten ) D 2π Mit ω = = 1,047 s : = 6 Hz und T = m ω Zeit (s) 5100 5080 5060 Frequenz (Hz) 5040 5020 5000 4980 4960 4940 4920 4900 0,0 ⇒ x0 ω 6m / s = = 0,01765 c 340 m / s 0,5 1,0 1,5 2,0 Re gistrierter Ton variiert periodisch mit max imal 1,8 % = 90 Hz um abgestrahl ten Wert. 43) Drei gleich große positive Ladungen Q = 10-7 As befinden sich an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks von 10 cm Kantenlänge. Wie groß müßte eine negative Ladung im Mittelpunkt des Dreiecks sein, damit Gleichgewicht der Kräfte besteht? Wäre dieses Gebilde nach außen hin elektrisch neutral? As ε 0 =8,854⋅10 −12 Vm Q2 Negative Ladung (im Mittelpunkt des gleichseitigen Dreiecks) ist symmetrisch von den drei positiven Ladungen umgeben → Kräfte auf -Q heben sich auf a l (x-Komponenten der Kräfte von Q1 und Q3 auf – Q heben sich auf, ihre y-Komponenten sind jeweils halb so groß x wie die entgegengesetzt gerichtete Kraft durch Q2). Für die äußeren Ladungen genügt (ebenfalls aus Symmetriegründen) die Diskussion eines Falles (z.B. Summe der Kräfte auf Q2): Q3 Q1 x-Komponenten der von Q1 und Q3 bewirkten Kräfte heben sich wieder gegenseitig auf. 1 Q1 Q3 Q F Q ( cos 30 cos 30 = ° + ° − ) Summe der y-Komponenten: y 2 2 2 2 4 π ε0 a l l Q Q 0, wenn die Klammer 0 wird bzw., da Q1 = Q3, wenn 2 21 cos 30° = 2 a l 2 Q a cos 30° Q1 Q l = = 1 = 5,77 ⋅ 10 −8 As. = a ⋅ cos 30° , l2 = 4 a2 cos2 30° : Q = 2 ⋅ 12 3 2 4 a cos2 30° 2 cos 30° Ladungssumme: 3 Q1 - Q = 2,42 ⋅ 10-7 As : Nicht neutral. 44) Eine Kupfer- und eine Aluminiumleitung haben gleiche elektrische Widerstände und gleiche Massen. In welchem Verhältnis stehen ihre Längen und Radien? Spezifische Widerstände: ρAl = 2,8 ⋅ 10-8 Ωm, ρCu = 1,7 ⋅ 10-8 Ωm 2 l Al l Cu l Al ρCu rAl ρ Al ⋅ = ρCu ⋅ bzw. = ⋅ Gleicher Widerstand heißt 2 2 l Cu ρ Al r 2 π ⋅ rAl π ⋅ rCu Cu 2 l Al dCu rCu 2 2 dAl ⋅ l Al ⋅ π ⋅ rAl = dCu ⋅ l Cu ⋅ π ⋅ rCu bzw. = ⋅ gleiche Masse l Cu dAl r 2 Al 4 8 3 − rCu ρ Cu ⋅ d Al 1,7 ⋅10 Ω m ⋅ 2700 kg / m rCu 4 = 0,1838 = 0,65. = = = 0,1838 . Damit 4 rAl ρ Al ⋅ dCu 2,8 ⋅10 − 8 Ω m ⋅ 8920 kg / m 3 rAl 2 l Cu ρ Al rCu 2,8 = ⋅ = ⋅ 0,1838 = 0,71 2 l Al ρ Cu r 1,7 Al 45) Die gesamte (Wärme-)Strahlung eines schwarzen Körpers ist proportional zu (A) T0 (B) T1 (C) T2 (D) T3 (E) Keine Antwort ist richtig T4 ! E 46) Bei einem Probanden werden 36 Pulsschläge in einer Viertelminute gezählt. Seine Pulsfrequenz beträgt dann (A) 2,4 Hz (B) 9 Hz (C) 24 Hz (D) 36 Hz (E) 144 Hz A 36 / 15 s 47) Die Amplitudenfunktion einer gedämpften harmonischen Schwingung zeigt Bild B 48) Ultraschall unterscheidet sich von hörbarem Schall wesentlich durch eine größere (A) Ausbreitungsgeschwindigkeit (B) Frequenz (C) Schalldruckamplitude (D) Schwingungsdauer (E) Wellenlänge B 49) Die Größenordnung der Elementarladung (Ladung eines Elektrons) ist (A) 10-23 C (B) 10-19 C (C) 10-6 C (D) 106 C (E) 1019 C B 50) Ein elektrisches Gerät nimmt eine Leistung P = 100 W auf, wenn man es an eine Spannung U = 200 V anschließt. Dann beträgt der elektrische Widerstand R des Geräts (A) R = 1/2 Ω (B) R = 2 Ω (C) R = 200 Ω (D) R = 400 Ω (E) R = 20 k Ω U P = U ⋅I = U ⋅ R ⇒ D U2 R= P 51) Der Spannungsabfall zwischen den Punkten A und B beträgt (A) 1 V (B) 3 V (C) 6 V (D) 10 V (E) 12 V B RP = 3 Ω 52) Ein Kondensator mit der Kapazität C = 100 µF wird auf die Spannung U = 8 V aufgeladen. Nach Beendigung des Ladevorgangs enthält der Kondensator die Ladung Q = (A) 8 mC (B) 0,8 C (C) 800 C (D) 0,8 mC (E) 0,08 C Q=C⋅U D