NP 4: Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) zur Behandlung herzinsuffizienter Patienten mit angeborenen Herzfehlern Hashim Abdul-Khaliq1, Joachim Hebe 2, Jan Janousek 3, Brigitte Peters 4, Siegfried Kropf 4 1 Abteilung Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum Berlin, 2 Praxis für Kardiologie/Elektrophysiologie am Zentralkrankenhaus Links der Weser, Bremen 3 Abteilung Kinderkardiologie, Herzzentrum Leipzig GmbH, 4 Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Hintergrund Hypothesen Eigene Vorarbeiten • Erregungsausbreitungsstörungen mit verlängerter QRS-Dauer und daraus resultierendem LSB oder RSB führen zur Störung der elektromechanischen Kopplung und zur asynchronen Kontraktion beider Kammern. • kardiale Asynchronie spielt eine wesentliche Rolle bei Patienten mit Herzinsuffizienz nach Korrektur angeborener Herzfehler • Entwicklung einer Tissue-Doppler-basierten Methode zur Evaluation der Asynchronie • Asynchronie ist mittels Gewebedopplerechokardiographie (TDE) zuverlässig messbar • Nachweis einer Linksasynchronie bei mehr als 50 % der Patienten mit Rechtsschenkelblock nach Korrektur einer Fallot'schen Tetralogie (Abd El Rahman JACC 2005) • Mit zunehmender Breite des QRS-Komplexes resultiert eine asynchrone Kontraktion zwischen dem rechten und linken Ventrikel mit Verzögerung der linksventrikulären Ejektion. (Abd El Rahman JACC 2005, Abdul-Khaliq Circ 2005) • kardiale Resynchronisation führt zur Verbesserung der kardialen Leistung bei AHF-Patienten • Nachweis einer LV-Asynchronie bei Kindern und Erwachsenen mit kongenitalem AV-Block und rechtsventrikulärer Stimulation • Durch die gestörte Erregungsausbreitung weisen die meisten Patienten mit Linksschenkelblock eine Dyskinesie des interventrikulären Septum auf, die die Funktion beider Kammern zu beeinflussen scheint. Eigene Vorarbeiten Erfolgreiche CRT bei Patient mit AHF vor CRT 6 Mon. nach CRT (Abdul-Khaliq ZKardiol 2005, Schuck ZKardiol 2005) • erfolgreiche Resynchronisation bei 25 Patienten mit angeborenen Herzfehlern und nachgewiesener Asynchronie (Abdul-Khaliq ZKardiol 2005) Ziele Ziele • multizentrische randomisierte Studien zur Evalation des Therapieeffektes bei Patienten mit AHF • Etablierung der CRT in der klinischen Routine VO2max % der Norm 60 50 40 30 20 10 0 60-jähriger Patient mit CoA und Linksherzinsuffizienz vor und nach erfolgreicher CRT vor 2 6 12 Monate nach CRT n = 40 ____ Randomisierung CRT AUS 1 n = 40 - - - 2 prä-CRT Implantation CRT AN 4 Wochen 2 Wochen • kurz, mittel und langfristiges „Outcome“ nach CRT-Therapie CRT AN 3 5 4 6 CRT AN CRT AUS 4 Wochen 4 Wochen 4 Wochen 3 Monate 3 Monate Abb. 1: Beispiel erfolgreicher kardialer Resynchronisationstherapie (CRT), signifikante Abnahme der Herzgröße und deutliche Verbesserung der objektiven körperlichen Belastbarkeit und Leistung (VO2 max) Abb. 2: Protokoll der radomisierten Studie mit Crossing-Over der Einstellung der Stimulation zur genaueren Überprüfung des CRT-Effektes Deformierung (Strain) Methodik Methodik Check 1 - 6 : Echokardiographie, Spiroergometrie, 6-M-W-Test, pro BNP • Nach initialer Randomisierung in einem Doppel-Blind- • Paradoxie-Index des interventrikulären Septums Methodik AVC - Aortenklappenschluss Verfahren Bildung von zwei Patientengruppen (jeweils n = 40), wobei biventrikuläre und herkömmliche RVStimulation wechselweise für jeweils vier Wochen programmiert werden (s. Abb. 2) • Herkömmliche Echo-Parameter: LVDd, LV-EF, Inflow-Parameter, Einstrom-und Ausstromzeit, Tei-Index, inter- und intraventrikuläre Verzögerung 7 t (LV) AVC AVC AVC t (RV) t (IVS) LV Asynchronie = RV Asynchronie = Interventr. Asynchronie = t (LV) t (RV) t (LV) - t (IVS) - t (IVS) - t (RV) (Abd El Rahman Ped Cardiolog 2005) Abb. 3: Evaluation der Asynchronie mit TDE durch Ermittlung des Intervalls von Beginn QRS bis zum Erreichen der maximalen Deformierung (Strain) Abb. 4: Evaluation der myokardialen Verspätung an standardisierten Punkten des Myokards (LV, IVS,RV) Methodik Methodik Ausblick • Evaluation der Asynchronie mittels TDE: Beurteilung der intra- und interventrikulären Asynchronie anhand des maximalen Strain für jeweils drei Segmente der links- und rechtslateralen Wand sowie des interventrikulären Septums (s. Abb. 3, 4) • EKG: QRS-Dauer, QT-Zeit • sekundäre Prävention zur frühzeitigen Erkennung asynchroner myokardischer Bewegungsmuster • Tissue-Doppler-Echokardiographie: Wandgeschwindigkeiten, Strain, Strain Rate, inter- und intraventrikular Delay (Abd El Rahman JACC 2005, Abdul-Khaliq Circ 2005) • Rö-Thorax: Herz-Thorax-Quotient • objektive Erfassung der körperlichen Leistung: Ergospirometrie: VO2 max und Wattzahl • subjektive Erfassung der körperlichen Leistung: Fragebogen zur Lebensqualität (MINNESOTA LIVING WITH HEART FAILURE®) • Links- und rechtsatriale Funktion: Strain Rate Messung im apikalen Vierkammerblick an korrespondierenden Punkten der rechtsventrikulären und rechtsatrialen Wand (Hui Cardiol Young 2004) Projektnummer: 01GI0210 Quelle der Abb. 1 - Abb. 3: Abdul-Khaliq 2005 • Einbindung der Asynchroniebestimmung in den Basisdatensatz jedes Patienten • erfolgreiches Etablieren der kardialen Resynchronisationstherapie bei Patienten mit AHF (und Herzinsuffizienz) zur Vermeidung frühzeitiger HTX • langfristige Überwachung des Effektes dieser neuen Therapiemethode • biochemische Marker für Herzinsuffizienz: Pro BNP Kompetenznetz Angeborene Herzfehler