Dominik Hering, Frank Dammel, Axel Dietrich, Peter Stephan Numerische Simulation eines Latentwärmespeichers für ein Strom-Wärme-Strom Speichersystem Nutzen, Aufbau und Funktionsweise von Strom-Wärme-Strom Speichersystemen Modellierung des Fest-Flüssig-Phasenübergangs im Natriumnitrat-Latentwärmespeicher (LTES) • Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland stark angestiegen: 1990: 3.60 %, 2013: 23.4 % Quelle: AG Energiebilanzen • Identifikation der Phasengrenzfläche über temperaturabhängige Phasenbruchfunktion f (T ): f (T ) = 0 im Solidus-Bereich ( T < Tm − ∆Tm) und 1 im aufgeschmolzenen Natriumnitrat (NaNO3, T > Tm + ∆Tm) • steigender zeitlicher Versatz zwischen Energieangebot und -nachfrage • Nutzung der vergleichsweise neuen Technologie von Strom-Wärme-Strom Speichersystemen zur Zwischenspeicherung elektrischer Energie Tm − ∆Tm = 298.5 ◦C Tm + ∆Tm = 313.5 ◦C 1.0 Zufuhr überschüssiger elektr. Energie Abgabe elektr. Energie 0.8 f (x , t) Wärme aus Umgebung Tm = 306 ◦C Wärme hoher Temperatur Abwärme fest flüssig 0.2 0.0 Wärmepumpe Bereitstellung von Wärme auf hohem Temperaturniveau mit überschüssiger elektrischer Energie Thermischer Energiespeicher Speicherung thermischer Energie auf hohem Temperaturniveau Wärmekraftmaschine bedarfsgesteuerte Abgabe von elektrischer Energie • numerische Simulation des thermischen Energiespeichers • simulierter NaNO3-Latentwärmespeicher vorher in Laborversuchen experimentell untersucht (Martin, C.; Bauer, T.; Müller-Steinhagen, H.: An experimental study of a non-eutectic mixture of KNO3 and NaNO3 with a melting range for thermal energy storage. Applied Thermal Engineering Bd. 56 (2013), Nr. 1–2, S. 159–166) 294 318 312 ◦ T in C 318 Verlauf der Phasenbruchfunktion f (x , t) im Schmelzintervall von NaNO3 • Scheinbare Wärmekapazitätsmethode: Kopplung der temperaturabhängigen Verläufe der spez. Wärmekapazität in den Phasen über f (T ), implizite Berücksichtigung der Phasenübergangsenthalpien ∆hβ − →α sowie ∆hm über zusätzliche Beiträge Fest-FlüssigPhasenübergang Extrapolationsverfahren für Temperaturänderung des Wärmeträgeröls in Strömungsrichtung .. 2 rES,o • 300 .. Fest-Fest-Phasenübergang β − →α 2 rAl,o c in J kg K 1.36 m 2 rAl # 3 Verlauf der spezifischen Wärmekapazität c von NaNO3 über der Temperatur T "! # • Künstlich erhöhte Viskosität im Festkörperbereich zur Berücksichtigung natürlicher Konvektion im Speicherraum (mittels Boussinesq-Approximation) 2 "! # 1 "! Numerische Ergebnisse 6 · 60 310 °C ◦ 313 °C 308 °C 2 rt,i 306 °C 2 rt,o 0.3 m Ableitung des Rechengebiets (Betrachtung einzelner charakteristischer Schichten um zentrales Wärmeübertragerrohr, 1 : Mineralwolle, 2 : NaNO3, 3 : Aluminiumrippen) • Energiebilanz an der Rohrinnenwand zur Approximation der Temperaturänderung des Wärmeträgeröls (HTF) in axialer Richtung (Segmentindex k), Gleichsetzen der Beziehungen (1) und (2) für Q̇ kHTF(t) Q̇ kHTF(t) = ρHTF | ! k Q̇ HTF(t) = 2 k k πrt,i uz,HTF cHTF THTF,in(t) −THTF,out(t) (1) {z } | {z } ṁHTF z2k R k−1 (t) THTF,out 2π rt,i q̇(rt,i, z, t) dz z3k z2k z2k = R HTF 2π rt,i αHTF . . . z3k → k (z,t) ∆TW }| { . . . THTF,av(z, t) − TW(rt,i, z, t) dz z k k k = 2π z2 − z3 rt,i αHTF ∆TW,av (t) (2) Institut für Technische Thermodynamik Technische Universität Darmstadt www.ttd.tu-darmstadt.de ↓ z3k rt,i rt,o 0.5 hAl PCM (NaNO3) Beispielhafte Temperatur- und Geschwindigkeitsverteilung während des Schmelzvorgangs in einer charakteristischen Schicht mit Tm = 306 °C z in m 1, j Abnahme THTF,in −−−−−−−−−−→ 1, j j Abnahme uz,HTF −−−−−−−−−−→ Zunahme THTF,in −−−−−−−−−−→ j Abnahme uz,HTF −−−−−−−−−−→ 1.36 0.95 1.02 0.94 0.68 0.93 0.34 0.92 0.00 0.91 hPCM 1, j j Einströmtemperatur THTF,in bzw. -geschwindigkeit uz,HTF q̇(rt,i, z, t) i, j z r rAl (nicht maßstabgetreu) Zeitlich gemittelte exergetische Wirkungsgrade ξchar,av (Einspeicherung, links) sowie i, j ξdis,av (Ausspeicherung, rechts) für Parameterkombinationen (Variation von treibender Temperaturdifferenz sowie Massenstrom, berechnete Werte als Punkte dargestellt) in Abhängigkeit der z -Richtung, Be-/Entladezeiten zwischen 1.7 und 5.3 h Darmstädter Exzellenz-Graduiertenschule für Energiewissenschaft und Energietechnik Technische Universität Darmstadt www.ese.tu-darmstadt.de