Physik I für Chemiker, WS 2015/16 Übungsblatt V Ausgabe: 17.11.15 Abgabe: 24.11.15 1 Reibungskraft I Ein 25kg schwerer Block ist zunächst auf einer horizontalen Fläche in Ruhe. Es ist eine horizontale Kraft von 75 N nötig um den Block in Bewegung zu setzten, danach ist eine horizontale Kraft von 60 N nötig um den Block auf konstanter Geschwindigkeit zu halten. Bestimmen Sie die Reibungskoeffizienten für Haft- und Gleitreibung (4 Punkte) 2 Reibungskraft II Ein Objekt der Masse m1 befindet sich auf einer rauen horizontalen Fläche. Es ist mit einem masselosen Seil über eine masselose Umlenkrolle mit einem weiteren Objekt der Masse m2 verbunden, wie in Abbildung 1 zu sehen ist. Eine Kraft mit Betrag F und einem Winkel θ zur horizontalen wird auf den Block der Masse m1 ausgeübt. Aufgrund dieser Kraft bewegt sich das Objekt nach rechts. Der Gleitreibungskoeffizient zwischen Objekt und Fläche ist µk . (a) Wie groß ist der Betrag der Beschleunigung beider Objekte? (3 Punkte) (b) Was sind die Bedingungen für m1 , damit die Beschleunigung nach rechts oder links zeigt? (3 Punkte) Abbildung 1: Externe Kraft wirkt auf Objekt auf einer rauen Oberfläche, das mit einem anderen Objekt über ein masseloses Seil und eine masselose Umlenkrolle verbunden ist. 3 Bewegung entlang eines horizontalen Kreises (a) Ein Ball der Masse m hängt an einem Seil der Länge L und rotiert mit einer konstanten Geschwindigkeit v auf einem horizontalen Kreis mit Radius r, wie in Abbildung 2 (a) gezeigt ist. Das Seil bildet zur vertikalen den Winkel θ. Leiten Sie einen Ausdruck für v in Abhängigkeit von L und θ her (3 Punkte) (b) Betrachten Sie einen Ball der Masse 0.2kg, der an ein Seil der Länge r= 1 m gebunden ist. Der Ball wird in einem horizontalen Kreis herumgewirbelt (vgl. Abbildung 2 (b)). Wenn das Seil einer maximalen Zugkraft von 50 N standhält, wie groß ist dann die maximale 1/3 Physik I für Chemiker, WS 2015/16 Übungsblatt V Ausgabe: 17.11.15 Abgabe: 24.11.15 Geschwindigkeit, mit der der Ball herumgewirbelt werden kann (das Seil bleibt dabei horizontal)? Wenn der Radius der Kreisbewegung bei gleicher Geschwindigkeit v vergrößert wird, ist es mehr oder weniger wahrscheinlich, dass das Seil reißt? Erklärung! (4 Punkte) Abbildung 2: (a) Ein konisches Pendel. Der Weg des Balls ist entlang eines horizontalen Kreises. (b) Draufsicht eines Ball, des sich entlang eines Kreises in der horizontalen Ebene bewegt. 4 Bewegung entlang eines vertikalen Kreises (a) Ein Pilot der Masse m= 50kg fliegt immer wieder einen Looping, sodass es sich auf einem vertikalen Kreis mit Radius 2km und mit einer konstanten Geschwindigkeit von 200 m/ s bewegt (vgl. Abbildung 3 (a)). Wie groß ist oben und unten im Looping die Kraft, die der Sitz auf den Piloten ausübt? (4 Punkte) (b) Ein Ball der Masse m ist an einem Seil der Länge R befestigt und bewegt sich auf einer vertikalen Kreisbahn um den Punkt O, wie in Abbildung 3 (b) zu sehen ist. Wie groß ist die Zugkraft zu einem beliebigen Zeitpunkt im Seil, wenn der Winkel zwischen Seil und vertikaler θ ist und sich der Ball mit einer Geschwindigkeit von v bewegt? (3 Punkte) Abbildung 3: (a) Ein Flugzeug bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit auf einer vertikalen Kreisbahn. (b) Ein Ball ist an einem Seil der Länge R befestigt und rotiert auf einem vertikalen Kreis, der um O zentriert ist. 2/3 Physik I für Chemiker, WS 2015/16 Übungsblatt V Ausgabe: 17.11.15 Abgabe: 24.11.15 5 Steilkurve Normalerweise entwerfen Ingenieure Kurven so, dass Autos nicht auf Reibung angewiesen sind um ohne zu rutschen um die Kurve zu kommen. Somit kann ein Auto, welches mit der geplanten Geschwindigkeit fährt die Kurve nehmen, selbst wenn die Straße vereist ist. Um das zu erreichen ist die Kurve zum Inneren der Kurve hin abgesenkt, wie in Abbildung 4 zu sehen ist. Nehmen sie an, die Kurve soll für eine Geschwindigkeit von 12 m/ s und einen Krümmungsradius von 30 m entworfen werden. Um welchen Winkel sollte die Kurve geneigt sein? (4 Punkte) Abbildung 4: Ein Auto in einer Steilkurve. 6 Bewegung in beschleunigten Bezugssystemen (a) Ein Ball der Masse m hängt an einem Faden von der Decke eines Zuges, der nach rechts beschleunigt (Abbildung 5). Der Beobachter im Inertialsystem (non-inertial observer) des Zuges behauptet, dass eine Kraft, von der wir wissen, dass sie fiktiv ist die Auslenkung des Balls von der vertikalen verursacht. Wie hängt der Betrag diese Kraft mit der vom außenstehendem Beobachter (inertial observer) gemessene Beschleunigung zusammen? (3 Punkte) (b) Angenommen der außenstehende Beobachter (inertial observer) will die Beschleunigung des Zuges mittels dem vom Faden hängenden Ball bestimmen. Wie ist das möglich? (3 Punkte) Abbildung 5: Ein kleiner an der Decke aufgehängter Ball in einem beschleunigendem Zug (vom ruhenden Bezugssystem aus betrachtet). 3/3