Kleines springKraut - Bioversum Kranichstein

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Kleines Springkraut
(Impatiens parviflora)
Balsaminengewächse
(BALSAMINACEAE)
andere Namen:
Sibirisches Springkraut
Kleinblütiges Springkraut
Beschreibung
Status
Das Kleine Springkraut ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer
Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Es wächst typischerweise auf nährstoffreichen, feucht-schattigen Standorten, wie Waldwegen, Hecken,
Auen und in der Krautschicht von naturnahen Wäldern.
eingebürgerter Neophyt
Herkunft
Mittelasien
Einfuhrgrund
Zierpflanze
Einfuhrzeitpunkt
Fortpflanzung
ausbreitung
Anfang des 19. Jahrhunderts
Die Bestäubung erfolgt als Selbstbestäubung oder durch Insekten,
wie zum Beispiel Schwebfliegen. Die reifen Samen werden mit Hilfe
eines Schleudermechanismus über 3 m weit weg geschleudert. Die
feuchten Samen werden klebrig und bleiben an Pfoten, Sohlen und
Reifenprofilen hängen, wodurch sie auch weiter entfernte Standorte
erreichen können.
Bis 1837 wurde die Pflanze in Botanischen Gärten kultiviert. Danach
wurde die aufgrund ihrer auffälligen Springfrüchte attraktive Pflanze
in Parks und Gärten angepflanzt, gelangte dann aber vermutlich über
Gartenabfall, Blumensträuße und Erde an ruderale Standorte. Durch
Waldspaziergänger und Forstfahrzeuge erreichte sie auch siedlungsferne Gebiete.
Erfolgsstrategie
Das Kleine Springkraut hat wahrscheinlich in Mitteleuropa eine freie
ökologische Nische gefunden, so dass sie sich nicht in Konkurrenz
mit einheimischen Arten befindet. Ihre Schattentoleranz und die flach
ausstreichenden Wurzeln ermöglichen ihr eine Besiedlung des sonst
krautschichtfreien Unterholzes in Buchenwäldern. Dort bilden sie
große Bestände.
Auswirkungen
Das Kleine Springkraut ist anspruchsloser als das einheimische Rührmichnichtan (Impatiens noli-tangere), bildet mehr Samen und keimt
schneller und zahlreicher als die einheimische Art. Konkurrieren beide Arten um einen Lebensraum, ist die neophytische Art daher meist
im Vorteil. Ansonsten scheinen die ökologischen Auswirkungen trotz
der Ausbildung von großen Beständen nicht sehr groß zu sein, da das
Kleine Springkraut Standorte besiedelt, die für andere Arten unattraktiv sind. Durch die späte Blühzeit ist eine Koexistenz mit den Frühblühern, wie Scharbockskraut und Buschwindröschen möglich.
ökologie
Schwebefliegen und Spinnen profitieren von der Nahrungsquelle an
sonst krautschichtfreien Standorten. Seit den 70er Jahren breitet sich
Impatientinum asiaticum, eine Blattlaus aus dem Ursprungsgebiet der
Pflanze, in Mitteleuropa aus und hat sich hier in die Lebensgemeinschaften eingegliedert. Die Blattlaus ernährt sich vom Kleinen Springkraut und ist ihrerseits Beute- und Wirtstier einheimischer Arten.
Durch die hohe Blattlausdichte auf dem Kleinen Springkraut profitieren vor allem Blattläuse fressende Arten von diesem Neophyten.
Bekämpfung
Eine Bekämpfung ist mangels
negativer Folgen und wegen
der flächendeckenden Verbreitung weder sinnvoll noch
erfolgversprechend.
Wissenswertes
Das Kleine Springkraut ist der
häufigste Neophyt mitteleuropäischer Wälder.
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