Die Wüste Gobi Zweitgrößte Wüste der Erde Geographische Lage

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Die Wüste Gobi
© 1996 Markus Langer, Tobias Bick, Andreas Lanz (Raphael Bick)
Lop ist eine bedeutende Stadt am Rand der großen Wüste, die man die Wüste von Lop (Gobi) nennt. Ihr müßt
wissen, daß in dieser Stadt jene eine Woche langrasten, die dürch die Wüste ziehen wollen. . . Nach dieser
Ruhepause, und nachdem sie sich mit soviel Proviant versorgt haben, daß sie und ihre Tiere einen Monat reicht,
verlassen sie Lop und reiten in die Wüste. Denkt euch, es handelt sich allem Anschein nach um eine so große Wüste,
daß es ein Jahr dauerte, von einem Ende zum anderen zu gelangen. An ihrer schmalsten Stelle nimmt die
Dürchquerung einen Monat in Anspruch. So besteht aus Bergen und Tälern von Sand und Steinen. Und es findet
sich nichts Eßbares dort. . Wilde Tiere gibt es keine, denn sie hätten nichts zu fressen. Diese Schilderung gab vor
rund 700 Jahren Marco Polo, der durch ganz Zentralasien nach Peking reiste. Das erklärte auch die Beberkung es
dauert ein Jahr, von dem einen Ende zum anderenzu gelangen. Das ist im Zeitalter der Flugzeuge und der
Automobile natürlich nicht mehr der Fall.
Zweitgrößte Wüste der Erde
Asien ist der Kontinent der “Rekorde", ob es sich um die Gebirge handelt, die Ebene, Seen oder Flüsse. Es ist also
zu erwarten, daß sich auch Asiens Wüsten diesen Maßstäben anpassen. Die Wüste Gobi ist ihrer Ausdehnung nach
die zweitgrößte der Erde und wird an Größe nur von der Sahara übertroffen.
Geographische Lage
Die Wüste Gobi erstreckt sich von Kirisien und dem Hochland von Pamir im Westen bis zur Mandschurei im Osten.
Im Norden reicht sie bis Sibirien, im Süden fast bis zur Chinesischen Mauer. Sie umfaßt einen großen Teil der
Mongolei. Die Wüste ist rund 2000km lang und erreicht eine größte Breite von über 1000km. Mit einer Fläche von
mehr als zwei Millionen Quadratkilometern ist sie fast zehnmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Kein
Wunder also, daß Marco Polo glaubte, man brauche ein ganzes Jahr, um die Wüste Gobi zu durchqueren.
Ein riesiges Becken
In der mongolischen und mandschurischen Sprache bezeichnet das Wort gobi eine Senke, deren Grund Steine und
Sand bedecken. Die Wüste Gobi ist tatsächlich wie ein gewaltiges Becken geformt. Es liegt im Dürchschnitt 1000m
über dem Meeresspiegel. Den Rand der Senke bilden hohe Gebirge: Im Westen der Pamir, im Norden das ChangaiGebirge und die südlichen Ketten des Transbaikal, im Süden der Nan-schan. Im Westteil der Wüste bilden die
beiden Ketten des Altai und Tienschan drei Einzelbecken: Talal, die Kleine Mongolei, die Dsungarei und
Ostturkestan. Die Wüste Gobi besthet nicht nur, wie wir zu glauben geneigt sind, aus Sand. Es giebt zwar in der
Gobi große Sandflächen, aber auch Gebiete anderen Charakters. Stellen wir uns Ebenen und Becken
aneinandergereiht vor, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ihr Boden ist mit Kies und Salzsümpfen bedeckt. Aus
dieser Öde ragen stark zerklüftete Felsengebilde hervor, die von den Sandstürmen allmählich abgeschliffen werden.
Es sind Übereste ehemaliger Gebirge. Die seher lebhaften Winde häufen den Sand zu langen, abgerundete Dünen
an. Das ist die Wüste Gobi, ein endloses Gebiet von beängstigender Schönheit, vor allem wenn die untergehende
Sonne die Felsen und die Dünen mit rötlichem Licht übergießt, so daß es aussieht, als versinke sie in einem
brennenden Meer.
Klima
Die Wüste Gobi ist, wie wir schon sagten fast völlig von Gebirgen umschlossen. Die feuchten Luftströmungen, die
von außen kommen, laden ihre ganze Feuchtigkeit an der Außenfront der Berge ab, und die Winde im Inneren der
Wüste sind sehr trocken. Da keine Wasserverdunstung stattfindet, ist die Luft klar und durchsichtig: Man hat das
Gefühl, der Horizont sei ganz nahe. Der Reisende reitet Stunde um Stunde, ohne daß er die Unebenheit in Gelände
erreicht, die er schon lange deutlich als ein Hügel erkennt.
Im großen und ganzen ist die Gobi eine kalte Wüste, da sie relativ hoch, im Inneren des Kontienents liegt. Im Winter
sinkt die Temperantur manchmal auf -30° und sogar -40°C, im Sommer steigt sie auf +40°C. Regen fällt sehr selten.
Die Niederschlgsmenge beträgt rund 100mm jährlich in den tiefliegenden Gebieten und 200mm in den
höhergelegennen Randgebieten. Temperatur im Durchschnitt: Winter: -6° bis -15°C; Sommer: +22° bis +26°C.
Tiere
In der Wüste Gobi giebt es fast keine Tiere oder Vegetation. Man ist sehr erstaunt, wenn man in diesem
unwirtlichem Gebiet überhaupt Leben findet.
Bevor sie ihre Zelte aufschlagen, untersuchen die Menschen den Wüstenboden genau. Sie fürchten die
Wüstenschlangen, die durch ihre gelbe Farbe im Sand fast nicht zu sehen sind und sich mit großer Vorliebe in die
Wagenspuren legen. Marco Polo sagte, in der Wüste gebe es keine Tiere. Man findet indessen Antilopen, Ziegen,
Wildesel, Wildschafe und das Prschewalskipferd. Seinen Namen erhielt es nach dem russischem Asienforscher N.
M. Preschewalski, der diesen direkten Nachfahren der ältesten Pferderassen als erster beschrieb. Weiter kommen in
der Gobi Nagetiere und Echsen vor.
Pflanzen
Pflanzen brauchen Wasser, von dem man in der Gobi, nur träumen kann. Die einzigen Pflanzen, die dort überleben,
sind harte und dornentragende Kräuter. Sie bilden die Nahrung der pflanzenfressende Tiere und vor allem der
Kamele, die von den halbnomadischen Mongolenstämmen in Herden gehalten werden.
Quellennachweise
Wissen Band2
Wissen Band7
Geo special
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