Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin A. E. W. Hansen, H. Kücherer Die Echokardiographie auf der Intensivstation Unter dieser Rubrik sind bisher erschienen: Endoskopie in der Intensivmedizin ± A. Schaible, Verbrauchskoagulopathie ± disseminierte P. Sauer, P. Kienle intravasale Gerinnung ± R. U. Trappe, H. Riess Intensivmed.up2date 2007; 3: 41 ± 52 Intensivmed.up2date 2006; 2: 217 ± 228 Antimykotische Therapie in der Intensivmedizin ± Rationaler Einsatz von Inotropika ± W. Haverkamp, C. Lichtenstern, H. K. Geiss, B. W. Böttiger, E. Berendes M. A. Weigand Intensivmed.up2date 2006; 2: 205 ± 216 Intensivmed.up2date 2007; 3: 21 ± 40 Neue europäische Leitlinien zur kardiopulmonalen Die Behandlung des schweren akuten Lungen- Reanimation ± H.-R. Arntz, M. Baubin, versagens (ARDS) ± T. Busch, S. Bercker, U. Kaisers B. W. Böttiger, V. Dörges, C. Eich, M. Fischer, Intensivmed.up2date 2007; 3: 9 ± 20 H. W. Gervais, S. Russo, S. Schwab, W. G. Voelckel, Differenzierter Einsatz kardiovaskulär aktiver Substanzen ± B. Ellger, M. Westphal Intensivmed.up2date 2006; 2: 301 ± 316 Langzeitbeatmung und Entwöhnung vom Beatmungsgerät ± B. Schönhofer Intensivmed.up2date 2006; 2: 281 ± 300 Thieme V. Wenzel, H. Winkler, B. Wolcke Intensivmed.up2date 2006; 2: 97 ± 120 Volumenersatztherapie ± Ziele ± D. A. Reuter, V. Eichhorn, A. E. Goetz Intensivmed.up2date 2006; 2: 29 ± 40 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Unter dieser Rubrik sind bisher erschienen: Volumenersatztherapie ± Pharmakotherapie ± Lungenembolie ± S. Oldenburg, B. Pfeiffer, V. Eichhorn, D. A. Reuter, A. E. Goetz T. Hachenberg Intensivmed.up2date 2006; 2: 9 ± 28 Intensivmed.up2date 2005; 1: 189 ± 204 Endokrinologie der Intensivmedizin ± B. Ellger, Nichtinvasive Beatmung ± R. Bensberg, R. Kuhlen Y. Debaveye, G. Van den Berghe Intensivmed.up2date 2005; 1: 133 ± 144 Intensivmed.up2date 2005; 1: 313 ± 328 Ernährungstherapie des kritisch Kranken ± Hirntoddiagnostik ± D. Moskopp C. Goeters Intensivmed.up2date 2005; 1: 285 ± 312 Intensivmed.up2date 2005; 1: 121 ± 132 Der Säure-Basen-Haushalt ± G. Knichwitz Analgosedierung ± H. G. Bone Intensivmed.up2date 2005; 1: 205 ± 224 Intensivmed.up2date 2005; 1: 105 ± 120 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Die Echokardiographie auf der Intensivstation Alexander E. W. Hansen, Helmut Kücherer Übersicht Einleitung Funktionsbeurteilung des linken und des rechten Ventrikels Akutes Koronarsyndrom Herzklappenerkrankungen Einschätzung thrombembolischer Risiken 0 0 0 0 0 Einleitung Die vorliegende Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Die Echokardiographie hat sich zum festen Bestandteil ten der modernen Echokardiographie auf einer Inten- der modernen Intensivmedizin entwickelt. Ausbil- sivstation. Vielmehr ist es Ziel dieses Artikels, die dungscurricula an vielen Kliniken sehen vor, dass auf klinischen Kernprobleme auf einer kardiologisch- der Intensivstation tätige ¾rzte Grundkenntnisse in internistischen Intensivstation anzusprechen, zu der Echokardiographie haben. Ein Echokardiographie- deren Abklärung die Echokardiographie besonders gerät gehört heute auf vielen internistischen Intensiv- beiträgt. Schwerpunkte dieses Beitrages sind die Un- stationen zur vorgehaltenen Ausrüstung. Die unmit- terscheidung zwischen systolischen und diastolischen telbare und rasche Verfügbarkeit der echokardio- Funktionsstörungen sowie die Rolle der Echokardio- graphischen Bildgebung trägt zu einem zielgerichteten graphie bei der Abklärung kardialer Dekompensatio- ungehinderten Arbeitsablauf bei der intensivmedizi- nen, akuter Thoraxschmerzen, der akuten Lungen- nischen Diagnostik und Therapie bei. Zusammen mit embolie, der infektiösen Endokarditis und akuter der klinischen Präsentation der Patienten leistet ischämischer zerebraler Ereignisse. eine vollständige Darstellung der Einsatzmöglichkei- die Echokardiographie einen wichtigen Beitrag zur klinischen Aufarbeitung akuter kardiovaskulärer Neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der Gewebe- Erkrankungen. dopplerverfahren und der Kontrastmittelechokardio- Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 1 graphie befinden sich an der Schwelle zur Anwendung Neuere technische Errungenschaften und eine konti- in der klinischen Routine. Trotz allen technischen nuierliche Verbesserung der Bildqualität haben zur Fortschritts ist die Echokardiographie eine unter- Robustheit der erhobenen Befunde beigetragen. Der sucherabhängige Methode. Dies ist stets bei der Ein- Stellenwert der Echokardiographie auf der Intensiv- ordnung der erhobenen Befunde in den klinischen station ist durchaus vielschichtig und reicht von der Kontext zu berücksichtigen. echokardiographischen Beurteilung und Dokumentation der linksventrikulären Pumpfunktion und des Herzklappenstatus bei kardial überwachungspflichtigen aber stabilen Patienten bis zur differenzialdiagnostischen Abklärung eines hämodynamisch instabilen Patienten. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 ê DOI 10.1055/s-2007-966913 1 2 Die Echokardiographie auf der Intensivstation Funktionsbeurteilung des linken und des rechten Ventrikels Das Ausmaû der linksventrikulären Funktionseinschränkung ist prognostisch relevant. Die Messung der linksventrikulären Auswurffraktion muss in diesen Fällen daher genau, reproduzierbar und anwenderfreundlich durchgeführt werden können. Systolische Ventrikelfunktion. Die Abschätzung der Echokardiographiegeräte sind standardmäûig dazu in linksventrikulären Pumpfunktion ist selbstverständ- der Lage, die linksventrikulären Volumina und die EF licher Teil der Diagnostik kardiovaskulärer Erkrankun- anhand der Scheibchensummationsmethode zu er- gen. Der akute Herzinfarkt und die Herzinsuffizienz mitteln [2] und online planimetrisch zu bestimmen. gehören zu den führenden Todesursachen in Deutsch- Bei geometrisch symmetrischem linken Ventrikel bie- land. Die Prognose dieser Patienten wird beeinflusst tet sich die Planimetrie enddiastolischer und endsys- von Revaskularisierung, Sekundärprävention, einer tolischer Flächen aus dem Vierkammerblick an. Die EF adäquaten Herzinsuffizienztherapie und vom Ausmaû ergibt sich rechnerisch als Anteil des Schlagvolumens der systolischen Funktionseinschränkung. In der am enddiastolischen Ventrikelvolumen. Die Hinzu- Akutdiagnostik genügt die visuelle Abschätzung der nahme der apikalen Zweikammerschnittebene erhöht Auswurffraktion (EF) zur Beurteilung der globalen v. a. bei nicht symmetrischem Ventrikel die Genauig- systolischen Funktion durch den erfahrenen Unter- keit der EF-Bestimmung. sucher [1] und wird angegeben als: n hyperkinetisch, Die EF wird unter Anlotung des linken Ventrikels n normal, aus der apikalen Vier- und Zweikammerschnitt- n leichtgradig reduziert, ebene nach der Scheibchensummationsmethode n mittelgradig reduziert, bestimmt. n hochgradig reduziert. Der Einsatz automatischer Konturerkennungsverfah- Die Feststellung einer reduzierten EF kann richtungs- ren setzt eine exakte Anlotungsebene und eine sehr weisend bei der Abklärung einer unklaren hämodyna- gute Bildqualität voraus, erfordert interaktive Korrek- mischen Instabilität oder einer klinischen Linksherz- turen und erhöht die Genauigkeit der Untersuchung insuffizienz sein (s. Kasten). Eine EF unter 35 % nach nicht [3]. Durch ein verbessertes Signal-Rausch-Ver- optimierter Herzinsuffizienztherapie gilt neben dem hältnis ermöglichen heutige High-end Geräte eine im- klinischen Herzinsuffizienzgrad und der QRS-Breite als mer genauere und einfachere Erkennung der Endo- wesentliches Auswahlkriterium bei der Planung einer kardgrenzen. Dennoch ist in 10 ± 30 % der Fälle eine Resynchronisierungstherapie bei ischämischer oder adäquate Beurteilung der Wandsegmente nicht mög- dilatativer Kardiomyopathie. lich. Die intravenöse Gabe lungenkapillargängiger Ultraschallkontrastmittel (s. u.) ist in solchen Fällen zur Standardmethode geworden, da damit das Endokard Praxistipp deutlich besser abzugrenzen ist (Abb. 1) [4]. Differenzialdiagnose der schweren hämo- Die verbesserte Visualisierung der Endokardgrenze er- dynamischen Instabilität n n leichtert die Wandbewegungsanalyse und steigert die erniedrigte Vorlast: Hypovolämie, septischer Qualität der echokardiographischen Untersuchung auf Schock, Herzbeuteltamponade, HOCM systolische Dysfunktion: Myokardinfarkt, der Intensivstation ± insbesondere bei beatmeten Patienten [5]. Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 2 Myokarditis, schwere Klappenvitien, dilatative n n n Kardiomyopathie diastolische Dysfunktion: restriktive Kardiomyo- Der Einsatz von Linksherzkontrastmitteln zur pathie, hypertrophe Kardiomyopathie schlechten Schallbedingungen ist heute inter- rechtsventrikuläres Versagen: Cor pulmonale, Lungenembolie, rechtsventrikulärer Infarkt biventrikuläres Versagen: dilatative CMP, dekompensierte Klappenvitien Verbesserung der Endokardabgrenzung bei nationaler Standard. Volumenstatus. Die differenzierte intensivmedizinische Therapie orientiert sich nicht nur an der EF, sondern an weiteren Parametern. Die EF ist sehr stark von der Vorlast und der Nachlast des linken Ventrikels Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin abhängig, sodass sie nicht unmittelbar zur Steuerung der Volumentherapie herangezogen werden kann. Vielmehr müssen Volumenstatus und linksventrikuläre Kontraktilität ± wenn man die nichtinvasive Bildgebung hierzu einsetzt ± anderweitig abgeschätzt werden. Schlieût man diastolische Funktionsstörungen und akute ¾nderungen der Nachlast aus, so können ¾nderungen der enddiastolischen Ventrikelfläche den Volumenstatus widerspiegeln. Bei schlecht schallbaren Patienten hat sich die transösophageale Echokardiographie bewährt, um den Ventrikelquerschnitt darzustellen und damit den Volumenstatus zu überwachen [6]. Die Abschätzung des Herzzeitvolumens aus dem Integral der Zeit-Geschwindigkeits-Kurve des Ausflusstraktblutstroms korreliert nur schlecht mit dem Pulmonaliseinschwemmkatheter als klinischem Goldstandard und ist allenfalls zur Trendanalyse sinnvoll Abb. 1 Kontrastanfärbung der linken Herzkammer zur besseren Endokardabgrenzung. Im Vergleich zum Nativbild (obere Reihe) ist nach Kontrastmittelgabe eine bessere Visualisierung der Wandabschnitte möglich (untere Reihe). Gezeigt sind jeweils enddiastolische (links) und endsystolische (rechts) Standbilder. [7]. Hilfreich zur Beurteilung des Volumenstatus sind Veränderungen des Füllungszustandes der V. cava inferior, der mit dem zentralen Venendruck korreliert. Kontraktilität des linken Ventrikels. Eine Abschät- Praxistipp Linksventrikuläre Opazifizierung zung der Kontraktilität des linken Ventrikels ist an- In Deutschland sind derzeit Luminity (Bristol-Myers Squibb hand echokardiographischer Methoden zwar möglich, 2 Ultraschallkontrastmittel der Medical Imaging) wird als Bolus- aber in der Intensivmedizin nicht praktikabel. Unter 2. Generation zur linksventri- injektion von 0,1 ± 0,4 ml gege- verschiedenen Vorlastbedingungen können Beziehun- kulären Opazifizierung zuge- ben, gefolgt von NaCl 0,9 %. Als gen zwischen endsystolischem Druck und Volumen, lassen und erhältlich: n SonoVue (Bracco-Altana Geräteeinstellung wird ein niedri- zwischen Wandspannung und Dehnung sowie zwischen Wandspannung und Verkürzungsgeschwindigkeit zwar prinzipiell konstruiert werden, doch diese Ansätze haben sich aufgrund des hohen Aufwands in n Luminity (Bristol-Myers Squibb Medical Imaging) der klinischen Routine nicht durchsetzen können. Eine Als lnjektionsort ist eine groûe direktere Beurteilung der Myokardkontraktilität ist Unterarmvene geeignet. mit der Gewebe-Doppler-Untersuchung (Deformationsbildgebung, ¹strain und strain rate imagingª) möglich, weil damit kontraktile Gewebeeigenschaften gemessen werden, die eine geringere Abhängigkeit von Vor- und Nachlast aufweisen [8]. Dennoch sind diese aktuellen Ansätze noch nicht in den Leitlinien als zwingend erforderlich diskutiert worden [4] und es mangelt an einer Standardisierung. Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 3 ger mechanischer Index (MI, 0,4 ± 0,6) gewählt, um eine Zer- Pharma GmbH) SonoVue wird in Form langsamer Bolusinjektionen in einer Dosierung von ca. 3 ml pro 15 ± 30 s verabreicht. Mit 2 ± 3 ml NaCl 0,9 % wird langsam in 3 ± 5 s nachgespült, bis das Kontrastmittel im rechten Ventrikel erscheint. störung der Mikrobläschen zu vermeiden. Der Fokus sollte auf Höhe des Mitralrings positioniert werden, um eine möglichst umfassende Visualisierung der Endokardgrenzen zu erreichen. Die Verstärkung (TGC) und die Kompression (mittlerer bis hoher Bereich) werden individuell angepasst. Die Verstärkung im Nahfeld sollte minimal sein, um einer zu starken Zerstörung des Kontrastmittels entgegenzuwirken. Transösophageales Echokardiogramm. Im Einzelfall ist zur Beurteilung der Ventrikelfunktion bei schlech- In einer nicht randomisierten Studie wurde die di- ten Schallbedingungen und hämodynamischer Insta- agnostische Überlegenheit der TEE nachgewiesen. bilität eine transösophageale Echokardiographie (TEE) notwendig. Es gibt jedoch keine prospektive randomi- Bei nahezu einem Drittel der untersuchten Patienten sierte Studie, die den relativen Wert der transthoraka- wurde eine klinisch relevante Diagnose in der trans- len Echokardiographie und der TEE bei hämodyna- thorakalen Echographie übersehen, aber in der TEE misch instabilen Patienten verglichen hätte. nachgewiesen [9]. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 3 4 Die Echokardiographie auf der Intensivstation ¹Hand-heldª-Sonographie. Die Frage nach der Ein- Füllungsdruck bei normaler linksventrikulärer EF und satzmöglichkeit transportabler Sonographiesysteme normalem Ventrikelvolumen. auf der Intensivstation ist aktuell. Technische Fortschritte der ¹Hand-heldª-Systeme mit Farbdoppler, Derzeit gibt es keine einheitlichen Kriterien zur ¹Continuous-waveª-Doppler und transösophagealer sicheren Diagnosestellung einer diastolischen Funk- Echokardiographie erweitern das Spektrum der Diag- tionsstörung. nostik. Die bisherigen Systeme der ersten Generation erlauben es, sich einen raschen Überblick über die Funktion des linken Ventrikels zu verschaffen oder Praxistipp einen Perikarderguss auszuschlieûen. Die Datenlage Beurteilung der diastolischen Funktion zeigt eine klare Überlegenheit der High-end-Standard-Echokardiographiegeräte bei der Abklärung von Klappenvitien und konstriktiven Perikarditiden [10]. Die Mitraleinstromgeschwindigkeit misst man mit der gepulsten Doppler-Sonographie an der Spitze der Mitralsegel. Die isovolumetrische Relaxationszeit kann aus der Aufzeichnung von Aortenklappen- Diastolische Dysfunktion. Klinische Zeichen der Herzinsuffizienz wie Dyspnoe, Lungenstauung, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention sind in etwa 30 ± 50 % der Fälle auf eine gestörte diastolische Funktion zurückzuführen. Klinisch wird die diastolische Herzinsuffizienz überwiegend bei älteren Frauen mit arterieller Hypertonie beobachtet, die sich mit Dyspnoe und evtl. ausgeprägter Lungenstauung bei normaler Ventrikelfunktion präsentieren [11]. schluss- und Mitralklappenöffnungsartefakt erfasst werden. Die Position der Messzelle liegt dabei zwischen Ausstrom- und Einstrombahn des linken Ventrikels. Die abgeleiteten Flussmuster weisen auf eine überwiegende Relaxationsstörung, eine Abnahme der Ventrikel-Compliance oder Mischformen mit pseudonormalem Flussmuster hin (Abb. 2). Pulmonalvenenflussprofile erfasst man gerade proximal der Einmündungsstelle der rechten oberen Lungenvene in den linken Vorhof im Vierkammerblick. Definition Eine Schweregradeinteilung der diastolischen Fül- Diastolische Dysfunktion lungsstörungen gelingt bei Intensivpatienten anhand Die European Study Group definiert die diastolische flussmuster [14] sowie Gewebe-Dopplermessungen Dysfunktion als das Vorliegen von Symptomen oder Zeichen der Herzinsuffizienz bei normaler oder leicht eingeschränkter Ventrikelfunktion (EF ³ 45 %, LVEDD < 32 mm/m 2, EDV < 102 ml/m2) sowie den Nachweis einer gestörten Ventrikelfüllung, abgeleitet aus dem dopplersonographisch gemessenen Mitraleinstromprofil, dem Pulmonalvenenfluss und den diastolischen Zeitintervallen [13]. der Synopse aus Mitraleinstrom- und Pulmonalvenender septalen und lateralen Mitralringgeschwindigkeiten (Tab. 1) [15]. Doppler-Parameter beschreiben jedoch lediglich die Füllungseigenschaften der linken Herzkammer und nicht intrinsische diastolische Myokardeigenschaften. Parameter wie Kammer- und Muskelsteifigkeitskonstanten lassen sich nur aus der Beziehung zwischen invasiv gemessenen Ventrikeldrücken und Wandspannungen erfassen [16] und sind für die klinische Praxis nahezu irrelevant. Die diagnostische Abklärung der klinischen Konstellation ¹Herzinsuffizienz bei normaler Ventrikelfunktionª Die klinische Bedeutung der Registrierung diasto- ist eine klare Domäne der Echokardiographie und lischer Funktionsparameter besteht v. a. in der Dopplersonographie, wenn Lungenerkrankungen, Vo- Erfassung erhöhter Füllungsdrücke. Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 4 lumenbelastung und Herzklappenerkrankung ausgeschlossen wurden. Objektive Parameter wie maximale Der Quotient aus maximaler frühdiastolischer Mitral- Sauerstoffaufnahme (VO2max), Plasmanoradrenalin einstromgeschwindigkeit (E) und dem Mittelwert aus und ¹brain natriuretic peptideª (BNP) erlauben keine der Bewegungsgeschwindigkeit des septalen und late- klare Unterscheidung zwischen systolischen und dia- ralen Mitralrings weist bei einem Wert von über stolischen Funktionsstörungen [12]. Strukturelle und 10 ± 15 auf einen erhöhten linksventrikulären Fül- geometrische Veränderungen der Kammerwand wie lungsdruck hin (Abb. 3) [15]. Myokardfibrose, Narbenbildung und Wandhypertrophie führen zu einem erhöhten linksventrikulären Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Konstriktive Perikarditis und restriktive Kardiomyopathie. Schwere diastolische Funktionsstörungen mit den klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz und evtl. einer hämodynamischen Instabilität kommen bei konstriktiver Perikarditis und restriktiver Kardiomyopathie vor. Die initiale Unterscheidung zwischen konstriktiver Perikarditis und restriktiver Kardiomyopathie in der Akutmedizin ist neben der invasiven Diagnostik eine Domäne der Echokardiographie und der Doppler-Sonographie. Die konstriktive Perikarditis ist durch eine Füllungsstörung aufgrund von Perikardverkalkungen und Peri- Abb. 2 Restriktives Mitraleinstrommuster als Zeichen einer Compliancestörung des linken Ventrikels (links) und zum Vergleich ein normales Flussmuster (rechts). kardadhäsionen gekennzeichnet, während die restrik- Tabelle 1 tive Kardiomyopathie zu einer Füllungsstörung Einteilung der diastolischen Dysfunktion aufgrund einer erhöhten Myokardsteifigkeit führt. Bei beiden Erkrankungen findet man üblicherweise dopp- Normal Relaxationsstörung Pseudonormalisierung Restriktive Störung E/A >1 <1 1 ± 1,5 > 1,5 DT (ms) < 220 > 220 150 ± 200 < 150 IVRT (ms) < 100 > 100 60 ± 100 < 60 lersonographische Zeichen erhöhter linksventrikulärer Füllungsdrücke. Die wichtigsten Hinweise auf eine Perikardkonstriktion sind die atembedingte Variabilität der frühdiastolischen Mitraleinstromgeschwindigkeiten (inspiratorische Abnahme und exspiratorische Zunahme der E-Welle) und die paradoxe Septumbeweglichkeit (¹septal bounceª), während die restriktive Kardiomyopathie als Myokarderkrankung durch ver- Mitraleinstrom minderte systolische, früh- und spätdiastolische Myokardgeschwindigkeiten im Gewebe-Doppler charakterisiert ist. Echokardiographie bei vermuteter Rechtsherzbelastung. In der Intensivmedizin ist die Funktionsbeurteilung des rechten Ventrikels (RV) ein wichtiger Schritt bei der Abklärung einer möglichen Lungenembolie. Bei massiver zentraler Embolie gelingt im transösophagealen Echokardiogramm oft die direkte Darstellung des Embolus. Pulmonalvenenfluss S/D ³1 ³1 <1 <1 PVA (cm/s) < 35 < 35 ³ 35 ³ 35 E/A: Verhältnis früh- zu spätdiastolischer Mitraleinstromgeschwindigkeiten DT: Dezelerationszeit IVRT: isovolumetrische Relaxationszeit S/D: Verhältnis systolischer zu frühdiastolischer Pulmonalvenenflussgeschwindigkeiten PVA: retrograd gerichtete Pulmonalvenenflussgeschwindigkeit bei Vorhofkontraktion Als indirekte Zeichen einer akuten rechtsventrikulären Abb. 3 Ableitung eines GewebeDopplersignals zur Erfassung der Bewegungsgeschwindigkeiten der Mitralringebene. Systolische (S), früh- (e') und spätdiastolische (a') Geschwindigkeiten sind klar abgrenzbar. Druckbelastung gelten: n enddiastolischer RV-Durchmesser von über 30 mm Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 5 in der parasternalen Längsachse, n paradoxe Septumbewegung, n Stauung der V. cava inferior, n dopplersonographisch geschätzte erhöhte Pulmonalarteriendrücke. Die maximale Flussgeschwindigkeit des Trikuspidalinsuffizienzjets im CW-Doppler wird über die modifizierte Bernoulli-Gleichung (DP = 4v2) in den Druckgradienten umgerechnet. Zusammen mit einer Trikuspidalregurgitationsgeschwindigkeit von über 2,5 m/s sowie einer entsprechenden Klinik ist ein RV/ LV-Durchmesserverhältnis von über 0,5 mit ca. 90 % Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 5 6 Die Echokardiographie auf der Intensivstation sensitiv und ca. 80 % spezifisch für eine akute Lungenembolie [17]. Bei kleineren Lungenembolien ist die Echokardiographie meist normal. Die Frage nach klaren Kriterien zur Indikationsstellung einer Thrombolyse ist derzeit nicht abschlieûend in Tabelle 2 Differenzialdiagnose akuter Thoraxschmerz bei kardiovaskulären Erkrankungen n der Literatur diskutiert. Es besteht jedoch Einigkeit darüber, dass die Indikation zur Thrombolyse bei aku- Wandbewegungsstörungen bei frischer oder kurz zurückliegender Ischämie n Wandbewegungsstörung bei altem Infarkt (Infarktnarbe) n Aortendissektion n Lungenembolie n Myokarditis n Perikarditis ter Lungenembolie aufgrund des Blutungsrisikos (ca. 1 ± 2 %) streng gestellt werden muss. Als Kriterien sind hämodynamische Instabilität und Rechtsherzbelastung akzeptiert [18]. Ein positives Troponin T zeigt eine nachteilige Prognose an [19]. Im Einzelfall ist die Unterscheidung zwischen akuter und chronischer rezidivierender Lungenembolie nur schwierig möglich. Eine rechtsventrikuläre Wanddicke von unter 5 mm und ein systolischer Pulmo- intramurale Hämatome nachweisbar (Abb. 4). Erst vor nalarteriendruck von unter 55 mm Hg sprechen kurzem konnten Kriterien identifiziert werden, die mit eher für eine akute Lungenembolie. einer schlechten Prognose einhergehen (Tab. 3) [21]. Akutes Koronarsyndrom Ischämiediagnostik Die zweidimensionale Echokardiographie wird zur Ischämiebefunde. Klinische Präsentation und EKG er- Differenzialdiagnose des akuten Thoraxschmerzes in lauben beim Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom der Notambulanz bzw. auf der Intensivstation einge- mitunter keine sichere Abgrenzung. Die Unterbre- setzt. Neben der Beurteilung der regionalen und glo- chung der Myokarddurchblutung führt innerhalb von balen Pumpfunktion können in der echokardiographi- wenigen Sekunden zur Herabsetzung der regionalen schen Untersuchung Hinweise zum Ausschluss Kontraktion. Bei ausgeprägter Ischämie bildet sich anderer, nicht koronar bedingter Ursachen des Tho- rasch eine echokardiographisch erfassbare regionale raxschmerzes gewonnen werden (Tab. 2) [20]. Kontraktionsstörung. Hierbei wird die regionale Pumpfunktion durch eine visuelle Abschätzung der Bei dringendem Verdacht auf Aortendissektion ist die Wanddickenzunahme und der Endokardexkursion TEE eine wertvolle Alternative zur CT oder MRT. Dabei beurteilt. Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 6 sind mit der TEE auch Vorformen einer Dissektion als Abb. 4 Intramurales Hämatom im transösophagealen Echokardiogramm (links) und entsprechendes CT (rechts). Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Tabelle 3 Prognostische Faktoren bei aortalem intramuralem Hämatom n Typ-A-Lokalisation n Durchmesser über 50 mm n echoarme Bereiche n mediastinales Hämatom n Pleuraerguss n periaortale Blutung Abb. 5 Myokardkontrastechokardiogramm bei akutem Myokardinfarkt vor (a) und 1 Tag nach (b) koronarer Revaskularisierung sowie nach 4 Wochen (c). verändern die Mikrobläschen ihren Radius und damit ihre Streuoberfläche. Zur Quantifizierung dieses EfDie Wanddicke des ischämischen Areals ist im fekts dient der ¹mechanische Indexª, welcher der Akutstadium noch erhalten, bei fortschreitender Quotient aus dem Schalldruck und der Quadratwurzel Ischämie jedoch im Infarktareal ausgedünnt. der Frequenz ist. Kontrastspezifische Bildgebungsverfahren beruhen auf der Selektion harmonischer Fre- Bei Reperfusion im Akutstadium kann eine intramura- quenzen, während vom Gewebe stammende funda- le Ödembildung beobachtet werden. Zur raschen ob- mentale Frequenzen unterdrückt werden. Aktuelle jektiven Beurteilung der Wandexkursionen dienen frei Echtzeitverfahren erlauben den Einsatz niedriger innerhalb des zweidimensionalen Bildsektors aus- Schallenergien (mechanischer Index < 0,2) und ver- richtbare M-Mode-Ableitungen (anatomischer M-Mo- meiden weitgehend eine Zerstörung der Mikrobläs- de). Quantitative Marker im Gewebe-Dopplerverfah- chen. Damit ist eine simultane Beurteilung von Myo- ren (¹tissue Dopplerª, ¹strain imagingª, ¹strain rate kardperfusion und regionaler Wandbewegung imagingª, ¹radial imagingª) und automatische Kontur- möglich. erkennungsverfahren (¹color kinesisª) sind objektiver, aber kaum standardisiert, und werden in der Leitlinie Neben der raschen Erkennung eines akuten Koro- der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als optio- narsyndroms [22] hat sich die Myokardkontrast- nale Verfahren diskutiert [4]. echokardiographie in klinischen Studien als sensitives Verfahren zur Erkennung einer belas- Myokardkontrastechokardiographie. Über die Erfas- tungsinduzierten Ischämie erwiesen, ist aber noch sung der regionalen Wandbewegungsstörung hinaus nicht ausreichend standardisiert. werden in Zukunft kontrastechokardiographische Verfahren zur Erkennung regionaler Perfusionsstörungen beim akuten Infarkt einsetzbar sein (Abb. 5). Aktuelle Infarktkomplikationen Daten belegen den diagnostischen Gewinn durch die kontrastechokardiographische Erfassung von Perfu- Die Echokardiographie erlaubt die rasche Erfassung sionsstörungen. Die Myokardkontrastechokardiogra- von Infarktkomplikationen (Tab. 4). Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 7 phie ist derzeit jedoch noch nicht klinisch zugelassen, wenngleich die intravenöse Applikation von Links- Mitralinsuffizienz. Eine prognostisch ungünstige herzkontrastmitteln zur besseren Endokardabgren- Komplikation des Myokardinfarkts ist die ischämische zung bereits zugelassen ist und zur zusätzlichen Per- Mitralinsuffizienz [23]. Sie entsteht durch einen Funk- fusionsinformation lediglich die Geräteeinstellung tionsverlust des Papillarmuskels oder aufgrund einer geändert werden muss. veränderten Geometrie des Klappenhalteapparats mit lateraler und posteriorer Verlagerung des Papillar- Linksherzkontrastmittel. Linksherzkontrastmittel muskels und folglich gestörter Schlussfunktion der bestehen aus gasgefüllten Mikrobläschen, die von Klappensegel. Bei ausgedehnter Nekrose der Papillar- einer stabilisierenden Hülle umgeben sind. In Abhän- muskelspitze kann es zum Abriss des Papillarmuskel- gigkeit von Schalldruckamplitude und Schallfrequenz köpfchens kommen mit der Folge einer akuten hoch- Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 7 8 Die Echokardiographie auf der Intensivstation Dopplersonographisch findet man entsprechend einer Tabelle 4 Echokardiographisch erfassbare Infarktkomplikationen n linksventrikuläre Thromben n Papillarmuskeldysfunktion (ischämische Mitralinsuffizienz) n ischämischer Ventrikelseptumdefekt n gedeckte Myokardruptur n Perikarderguss konstriktiven Hämodynamik eine erhöhte Atemvariabilität des Mitral- und Trikuspidalklappenflusses. Thromben. Linksventrikuläre Thromben können bei inadäquater Antikoagulation insbesondere in der Frühphase nach Vorderwandinfarkt beobachtet werden. Die Mobilität der v. a. apikal und anterior zu findenden muralen thrombotischen Auflagerungen korreliert mit der Emboliegefahr. Folgende Maûnahmen erleichtern die Beurteilung der Apexregion und die Differenzierung von Reverberationsartefakten: n gradigen Mitralinsuffizienz, einem kardiogenen Schnittebeneneinstellungen im apikalen Vier- und Zweikammerblick mit anteriorer und posteriorer Schock und einem Lungenödem. Bei eingeschränkter Angulation, transthorakaler Darstellung können solche strukturel- n Erhöhung der Sendefrequenz, len Veränderungen besser mit der TEE beurteilt wer- n Bildvergröûerung, den. n Gabe lungengängiger Kontrastmittel (Abb. 6). Perikarderguss. Ein Perikarderguss entsteht im Rahmen einer gedeckten Perforation der freien Wand oder im Postinfarktstadium infolge einer entzündlichen Pe- Herzklappenerkrankungen rikardreaktion (Dressler-Syndrom). Ein Perikarderguss Endokarditis. Die nichtinvasive Diagnostik bei klini- ist auch vom wenig geübten Untersucher rasch zu er- schem Verdacht auf eine Endokarditis stellt ausge- kennen. Die Beurteilung der Gröûe und der hämody- sprochen hohe Anforderungen an die Echokardiogra- namischen Relevanz eines Perikardergusses und die phie und den behandelnden Kliniker: Zum einen darf Indikationsstellung zur Perikardpunktion sollte in der der fehlende Nachweis von flottierenden Vegetationen Notfallmedizin in der Hand des Erfahrenen liegen. Mit nicht als ¹Ausschluss einer Endokarditisª gewertet zunehmender Flüssigkeitsmenge im Perikardspalt werden, zum anderen gibt es keine hochspezifischen steigt der intraperikardiale Druck, was zu einer Ein- echokardiographischen Kriterien, die es erlauben, eine flussbehinderung in den rechten Vorhof und die rechte Vegetation von thrombotischem Material, Fadenstruk- Kammer führt. turen oder ggf. Anomalien (z. B. Lambls Exkreszenzen) sicher genug zu unterscheiden. Ein diastolischer Kollaps des rechten Vorhofs und Ventrikels mit Stauung der V. cava inferior deuten Für den Nachweis einer Endokarditis genügt nach auf eine Perikardtamponade hin. den neuen europäischen Leitlinien das Vorliegen einer anderweitig nicht erklärten systemischen In- Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 8 fektion und der echokardiographische Nachweis Abb. 6 Thrombusnachweis im Kontrastechokardiogramm. Der apikale Thrombus ist deutlich als Kontrastmittelaussparung zu erkennen. von Befunden, die sich mit einer Endokarditis vereinbaren lassen [24]. Bei begründetem klinischem Verdacht wird die transthorakale Echokardiographie durch eine TEE ergänzt, mit der ein sensitiverer Nachweis pathologischer Strukturen gelingt. Zielkriterien sind die Lage von Klappenvegetationen, die Darstellung begleitender Klappeninsuffizienzen und der Nachweis von Abszessen, rupturierten Sehnenfäden, neuen Dehiszenzen von Herzklappenprothesen oder Klappenteildestruktionen. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Aortenstenose. Die klinische Unterscheidung einer akuten kardialen Dekompensation infolge hochgradiger Klappenvitien von einer Linksherzdekompensation bei akuter Ischämie und dekompensierter Kardiomyopathie ist in der Notfallaufnahme bzw. auf der Intensivstation gelegentlich schwierig zu führen, da Lungenödem, Agitation der Patienten und Nebengeräusche die klinische Auskultation beeinträchtigen. Tabelle 5 Zeichen der relevanten Mitralinsuffizienz n dilatierter linker Vorhof n akzentuierte Expansion des linken Vorhofs n Linksdeviation des Vorhofseptums n vergröûerter linker Ventrikel n hyperdynamer linker Ventrikel n kein Spontankontrast im linken Vorhof n Spontankontrast in der Aorta n Klappenmorphologie n Vergröûerung des rechten Ventrikels n pulmonale Hypertonie n Stauung der V. cava inferior n Jet-Gröûe relativ zum linken Vorhof n ¹wall huggingª n Jet im Vorhofohr sichtbar n Jet in der V. pulmonalis sichtbar n Jet zirkuliert im linken Vorhof n multidirektionaler Fluss im linken Vorhof n prominente PISA (¹proximal isovelocity surface areaª) n Jetbreite auf Klappenebene n Umkehrfluss in der V. pulmonalis (PW-Doppler) n akzelerierter Mitraleinstrom n verminderter Aortenklappenfluss n hohe Dichte des CW-Jets Dies ist eine klassische Domäne der Echokardiographie [25]. Die häufigsten Klappenvitien sind in diesem Zusammenhang die degenerative Aortenstenose und die Mitralinsuffizienz. Bei Verdacht auf Aortenklappenstenose wird der Schweregrad anhand der Klappenöffnungsfläche und des Druckgradienten quantitativ bestimmt (s. Kasten). Praxistipp Bestimmung der Aortenklappenöffnungsfläche Die Klappenöffnungsfläche wird entweder planimetrisch in der parasternal kurzen Achse oder anhand der Kontinuitätsgleichung bestimmt. Die dopplersonographisch geschätzte effektive Öffnungsfläche berechnet sich wie folgt: effektive Öffnungsfläche = LVOT-Fläche VTIcw-Doppler LVOT/VTIcw-Doppler Stenosejet Bei deutlich reduzierter systolischer LV-Funktion wird ein geringer Druckgradient gemessen und damit der Schweregrad des Vitiums unterschätzt. Eine berechnete Klappenöffnungsfläche von unter 0,75 cm2 deutet auf eine eine hochgradige Aortenstenose hin. Hochgradige Mitralinsuffizienz. Die sichere Erfassung einer hochgradigen Mitralinsuffizienz ist in der Praxis mitunter schwierig. Keines der mehr als 20 Zeichen, die zur Schweregradbeurteilung angeführt werden, ist hochsensitiv und spezifisch (Tab. 5). Eine erste orientierende Schweregradbeurteilung wird in der Akutmedizin anhand der Jetgröûe und der Gröûe des linken Vorhofs vorgenommen [26]. Die Jetgröûe Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 9 wird allerdings von der Geräteeinstellung und dem arteriellen Blutdruck beeinflusst, was bei der Interpretation berücksichtigt werden muss. n Insuffizienzjets im CW-Doppler ähnlich wie Aortenfluss (¹V-wave cut-offª) Die beste Farbsensitivität erreicht man, indem man die Farbverstärkung so einstellt, dass eben gerade keine Farbartefakte auftreten. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 9 10 Die Echokardiographie auf der Intensivstation Bei hohem arteriellem Blutdruck (hoher Druckgradient zwischen linkem Ventrikel und linkem Vorhof) überschätzt die Jetgröûe den Schweregrad der Mitralinsuffizienz. In der TEE gilt ein systolischer Rückfluss in die Pulmonalvenen im Farb-Doppler oder SpektralDoppler als spezifisches Kriterium für eine hochgradige Insuffizienz. Einschätzung thrombembolischer Risiken Tabelle 6 Kardiale Emboliequellen Emboliequelle Häufigkeit Vorhofthrombus 3 ± 17 % offenes Foramen ovale 8 ± 47 % Mitralklappenprolaps 2±9% aortale Plaques 4 ± 44 % Echokardiographie vor Elektrokonversion. Vor einer elektiven elektrischen oder medikamentösen Kardio- Tabelle 7 version ist bei Vorhofflimmern und Vorhofflattern Klassifizierung des thrombogenen Aortenbogens über mehr als 48 Stunden eine TEE zum Ausschluss eines linksatrialen Thrombus notwendig. Bei akut auf- Schweregrad Plaquedicke I8 unter 3 mm II8 3 mm, aber unter 5 mm III8 5 mm und mehr getretenem und sicher unter 48 Stunden bestehendem Vorhofflimmern ist eine TEE nicht erforderlich, ebensowenig bei sicher nachweisbarer effektiver Antikoagulation in einem INR-Zielbereich zwischen 2,0 ± 3,0 über mindestens 4 Wochen [27]. Bei einer relevanten Mitralstenose oder einer hypertrophen Kardiomyopathie wird ein Thrombusausschluss allerdings auch bei bestehender Langzeit-Antikoagulation empfohlen. Hinweise auf ein erhöhtes Embolierisiko bei Vorhofflimmern sind: Zusatz ¹bª bei Kriterien der Plaqueinstabilität: mobile Anteile n Plaqueruptur, Exulzeration n echoarmer und inhomogener (spongiformer) Plaque n spontaner Echokontrast in Aorta (nur wenn kein spontaner Echokontrast in LV und LA) n n linksventrikuläre Hypertrophie, n eingeschränkte LV-Funktion, n Spontanechokontrast im linken Vorhof, Unabhängig von den Nebenerkrankungen sollten alle n Vorhofohrgeschwindigkeit unter 25 cm/s. Patienten, bei denen in einer vorangegangenen Untersuchung ein linksatrialer Thrombus dokumentiert worden ist, vor einer elektiven Kardioversion erneut Praxistipp mit TEE untersucht werden. Untersuchung der Aorta Die aszendierende Aorta wird zunächst vom Kurzachsenabschnitt auf Höhe der Aortenklappe ausgehend durch langsamen Rückzug der TEE-Sonde dargestellt. Im Längsschnitt wird die Einsehbarkeit vom Klappenring angegeben. Die deszendierende Aorta wird aus der transgastriInup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 10 schen Schnittebene im Querschnitt dargestellt Kardiale Emboliequelle. Die Echokardiographie spielt bei der Diagnostik kardialer Emboliequellen eine zentrale Rolle. Ein neurologisches Ereignis infolge einer kardiogenen Embolie muss angenommen werden, wenn ein nicht-lakunärer Infarkt in Gegenwart einer potenziellen kardialen Emboliequelle nachgewiesen werden kann und eine zerebrovaskuläre Erkrankung (Sektor 08) und durch Rückzug bis zum Aortenbogen nachverfolgt. Der Aortenbogen wird durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn in seiner Längsausdehnung getroffen. Durch Optimierung der Sondenflexion und Position sind Plaques der Aortenbogenwand darstellbar. Video 1 Video 2 Video 3 Video 4 Video 5 reduzierte LV-Funktion Amyloidose apikale Ischämie LV Thrombus Normale Perfusion n ((Lieber Autor, bitte nummerieren Sie die Videos durch ± hier willkürliche Reihenfolge ± und ergänzen Sie jeweils Hinweise im den Text. Danke.)) Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin Kernaussagen Die Echokardiographie ist das zentrale ³ 45 %, LVEDD < 32 mm/m2, 0,5 mit ca. 90 % sensitiv und ca. 80 % spe- und am häufigsten angewendete nicht- EDV < 102 ml/m2), gestörte Ventrikelfüllung, abgeleitet zifisch für eine akute Lungenembolie. Bei sung struktureller und funktioneller kardialer Erkrankungen auf der Intensiv- aus dem dopplersonographisch ge- kardiographie meist normal. messenen Mitraleinstromprofil, dem station. Die Abschätzung der linksventri- Pulmonalvenenfluss und den diasto- Die zweidimensionale Echokardiographie wird zur Differenzialdiagnose des akuten kulären Pumpfunktion basiert auf der lischen Zeitintervallen. Thoraxschmerzes in der Notambulanz invasive bildgebende Verfahren zur Erfas- n Messung der Ejektionsfraktion nach der kleineren Lungenembolien ist die Echo- bzw. auf der Intensivstation eingesetzt. Scheibchensummationsmethode aus Der Quotient aus maximaler frühdiasto- Neben regionalen Wandbewegungsstö- apikalem Vier- und Zweikammerblick. Die lischer Mitraleinstromgeschwindigkeit rungen weisen Perfusionsdefekte im Kon- intravenöse Gabe von lungenkapillar- (E) und dem Mittelwert aus der Bewe- trastechokardiogramm auf ein akutes gängigen Ultraschallkontrastmitteln ist bei eingeschränkten Schallbedingun- gungsgeschwindigkeit des septalen und Koronarsyndrom hin. lateralen Mitralannulus weist zuverlässig gen ± insbesondere beim beatmeten einen erhöhten linksventrikulären Fül- Für den Nachweis einer Endokarditis genügt nach den neuen europäischen Leit- Patienten ± hilfreich zur Verbesserung der lungsdruck nach. Indirekte Zeichen einer akuten rechts- linien das Vorliegen einer anderweitig ventrikulären Druckbelastung sind: n enddiastolischer RV-Durchmesser von und der echokardiographische Nachweis Endokardabgrenzung. Die Ejektionsfraktion ist stark lastabhängig, sodass Gewebe-Dopplerverfahren in Zukunft eine nicht erklärten systemischen Infektion von Befunden, die sich mit einer Endo- direktere Beurteilung von Myokardeigen- über 30 mm in der parasternalen karditis vereinbaren lassen. schaften erlauben. Zeichen der Herzinsuffizienz wie Dyspnoe Längsachse, paradoxe Septumbewegung, Stauung der V. cava inferior, dopplersonographisch geschätzte Die klinische Unterscheidung einer aku- erhöhte Pulmonalarteriendrücke. Ischämie und dekompensierter Kardio- n und Lungenstauung trotz normaler Ejek- n tionsfraktion beruhen auf einer diastoli- n schen Funktionsstörung. Zeichen der diastolischen Dysfunktion sind: n Symptome oder Zeichen der Herzinsuffizienz bei normaler oder leicht eingeschränkter Ventrikelfunktion (EF ten kardialen Dekompensation infolge hochgradiger Klappenvitien von einer Linksherzdekompensation bei akuter myopathie ist in der Notfallaufnahme Zusammen mit einer Trikuspidalregurgi- bzw. auf der Intensivstation gelegentlich tationsgeschwindigkeit von über 2,5 m/s schwierig. Aortenstenose und Mitralin- sowie einer entsprechenden Klinik ist ein suffizienz sollten echokardiographisch RV/LV-Durchmesserverhältnis von über ausgeschlossen werden. ausgeschlossen ist [28]. Die echokardiographische Di- Aortenbogen. Erst in jüngerer Zeit findet die Charak- agnostik mit der Fragestellung nach einer kardiogenen terisierung von atherosklerotischen Veränderungen Emboliequelle ist bei allen Patienten mit vermuteten des Aortenbogens Beachtung als mögliche Embolie- Embolien indiziert und ist Teil der Erstdiagnostik, ins- quelle (Tab. 7) [30]. Diese Untersuchung der Aorta besondere in Schlaganfalleinheiten. Die Prävalenz (s. Kasten) sollte standardmäûiger Teil der TEE bei der möglicher Emboliequellen kann über 40 % betragen Suche nach kardialen Emboliequellen sein. (Tab. 6). Bei der Suche nach Emboliequellen muss auf atheDas primäre Schlaganfallrisiko bei Patienten mit offe- rosklerotische Veränderungen des Aortenbogens nem Foramen ovale ist nicht bekannt. Bei jüngeren Pa- geachtet werden. tienten mit unklarer Schlaganfallursache wird in bis zu 50 % der Fälle ein offenes Foramen ovale nachgewiesen Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 11 [29]. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 11 12 Die Echokardiographie auf der Intensivstation Über die Autoren Korrespondenzadresse Alexander E. W. Hansen Kliniken im Naturpark Altmühltal PD Dr. med. Jahrgang 1969. 1988 ± 1995 Studium der Humanmedizin in Homburg/Saar und Freiburg. 1994 ± 1995 Praktisches Jahr am Baragwanath Hospital, Johannesburg, Prof. Dr. Helmut Kücherer Innere Medizin II Ostenstraûe 31 85072 Eichstätt Telefon: 08421/601-331 Telefax: 08421/n E-mail: [email protected] Südafrika. 1996 ± 1997 AiP und Assistenzarzt in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie der Universität Heidelberg. 2000 Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie am Karolinska Krankenhaus, Stockholm, Schweden. 2002 Facharzt für Innere Medizin. 2003 Schwerpunktsbezeichnung Kardiologie. 2003 Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. 2005 Habilitation und Funktionsoberarzt in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie der Universität Heidelberg. 2006 Schwerpunktsbezeichnung Angiologie. Seit Juni 2007 leitender Oberarzt an der Abteilung Innere Medizin II der Kliniken im Naturpark Altmühltal Kösching und Eichstätt. 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Positionspapier zu Qualitätsstandards in der Echokardiographie. Z Kardiol 2004; 93: 975 ± 986 5 Kornbluth M, Liang DH, Brown P, Gessford E, Schnittger I. Contrast echocardiography is superior to tissue harmonics for assessment of left ventricular function in mechnically ventilated patients. Am Heart J 2000; 140: 291 ± 296 6 Smith JS, Cahalan MK, Benefiel DJ et al. Intraoperative de- Klinik der Universität Heidelberg. tection of myocardial ischemia in high-risk patients: electro- 1988 ± 1990 DFG-Forschungs- und cardiography versus two-dimensional transesophageal echo- Ausbildungsstipendium an der University of California, San Francisco, Cardiovascular Research Institute. 1990±1995 Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg. 1994 Facharzt für Innere Medizin. 1995 ± 2002 Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin III der Universität Heidelberg. 1996 Habilitation. 1998 Teilgebietsbezeichnung Kardiologie. Fakultative Weiterbildung ¹Internistische Intensivmedizinª. 1999 ± 2000 Visiting Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 12 4 Hoffmann R, Buck T, Lambertz H et al. [Arbeitsgruppe kar- cardiography. Circulation 1985; 72: 1015 ± 1021 7 Muhiudeen IA, Kuecherer HF, Lee E et al. Intraoperative estimation of cardiac output by transesophageal pulsed Doppler echocardiography. Anesthesiology 1991; 74: 9 ± 14 8 Gorcsan J 3rd, Strum DP, Mandarino WA et al. Quantitative assessment of alterations in regional left ventricular contractility with color-coded tisue Doppler echocardiography. Comparison with sonomicrometry and pressure-volume relations. Circulation 1997; 95: 2423 ± 2433 9 Heidenreich PA, Stainback RF, Redberg RF, Schiller NB, Cohen Scholarship, UC San Francisco. 2002 ± 2004 geschäfts- NH, Foster E. Transesophageal echocardiography predicts führender Oberarzt. 2004 ± 2007 leitender Oberarzt und mortality in critically ill patients with unexplained hypotensi- stellvertretender ¾rztlicher Direktor. Seit 2002 auûerplanmäûige Professur. Seit Feb. 2007 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin II der Kliniken im Naturparkt Altmühltal. on. J Am Coll Cardiol 1995; 26: 152 ± 158 10 Goodkin GM, Spevack DM, Tunick PA, Kronzon I. How useful is hand-carried bedside echocardiography in critically ill patients? J Am Coll Cardiol 2001; 37: 2019 ± 2022 11 Yusuf S, Pfeffer MA, Swedberg K et al. Effects of candesartan in patients with chronic heart failure and preserved left-ventricular ejection fraction: the CHARM-preserved trial. Lancet 2003; 362: 777 ± 781 Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin 12 Kitzman DW, Little WC, Brubaker PH. Pathophysiological 22 Korosoglou G, Labadze N, Hansen A, Selter C, Giannitsis E, characterization of isolated diastolic heart failure in compa- Katus H, Kuecherer H. Usefulness of real-time myocardial rison to systolic heart failure. JAMA 2002; 288: 2144 ± 2150 perfusion imaging in the evaluation of patients with first time 13 European study group on Diastolic heart failure. How to diagnose diastolic heart failure. European Heart J 1998; 19: 990 ± 1003 14 Kuecherer HF, Muhiudeen IA, Kusumoto FM et al. Estimation of mean left atrial pressure from transesophageal pulsed Doppler echocardiography of pulmonary venous flow. Circulation 1990; 82: 1127 ± 1139 15 Dokainish H, Zoghbi WA, Lakkis NM, Al-Bakshy F, Dhir M, Quinones MA, Nagueh SF. Optimal noninvasive assessment of tissue Doppler echocardiography and B-natriuretic peptide in patients with pulmonary artery catheters. Circulation 2004; 109: 2432 ± 2439 16 Nikolic SN, Yellin EL, Tmura K et al. Passive properties of canine left ventricle: diastolic stiffness and restoring forces. Circ Res 1988; 62: 1210 ± 1222 17 Nazeyrollas P, Metz D, Jolly D et al. Use of transthoracic chest pain. Am J Cardiol 2004; 94(10): 1225 ± 1231 23 Grigioni F, Enriquez-Sarano M, Zehr KJ, Bailey KR, Tajik AJ. Ischemic mitral regurgitation: long-term outcome and prognostic implications with quantitative Doppler assessment. Circulation 2001; 103: 1759 ± 1764 24 Horstkotte D, Follath F, Gutschick E et al. [The task force on infective endocarditis of the European Society of Cardiology]. Guidelines on prevention, diagnosis and treatment of infective endocarditis. Executive summary. Eur Heart Journal 2004; 25: 267 ± 276 25 Zoghbi WA, Enriquez-Sarano M, Foster E et al. Recommendations for evaluation of the severity of native valvular regurgitation with two-dimensional and Doppler echocardiography. J Am Soc Echocardiogr 2003; 16: 777 ± 802 26 Dujardin KS, Enriquez-Sarano M, Bailey KR, Nishimura RA, Seward JB, Tajik AJ. Grading of mitral regurgitation by quan- Doppler echocardiography combined with clinical and elec- titative Doppler echocardiography: calibration by left trocardiographic data to predict acute pulmonary embolism. ventricular angiography in routine clinical practice. Circula- Eur Heart J 1996; 17: 779 ± 786 18 European Society of Cardiology [Task Force Group]. Guidelines on diagnosis and management of acute pulmonary embolism. Task Force on Pulmonary embolism. Eur Heart J 2000; 21: 1301 ± 00 19 Binder L, Pieske B, Olschewski M, Geibel A, Klostermann B, Reiner C, Konstantinides S. N-terminal pro-brain natriuretic peptide or troponin testing followed by echocardiography for risk stratification of acute pulmonary embolism. Circulation 2005; 112: 1573 ± 1579 20 Hamm CW, Arntz HR, Bode C et al. Leitlinien: Akutes Koronarsyndrom (ACS); Teil 1: ACS ohne persistierende ST-Hebung. Z Kardiol 2004; 93: 72 ± 90 21 Evangelista A, Dominguez R, Sebastia C et al. Prognostic value of clinical and morphologic findings in short term evolu- tion 1997; 96: 3409 ± 3415 27 Klein AL, Grimm RA, Murray RD et al. Use of transesophageal echocardiography to guide cardioversion in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med 2001; 344: 1411 ± 1420 28 Cabanes L, Mas JL, Cohen A et al. Atrial septal aneurysm and patent foramen ovale as risk factors for cryptogenic stroke in patients less than 55 years of age ± a study using transesophageal echocardiography. Stroke 1993; 24: 1865 ± 1873 29 Homma S, DiTullio MR, Sacco RL, Mihalatos D, LiMandri G, Mohr JP. Characteristics of patent foramen ovale associated with cryptogenic stroke. A biplane transesophageal echocardiographic study. Stroke 1994; 25: 582 ± 586 30 Sheikhzadeh A, Ehlermann P. 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Es wäre aber schön, wenn Sie auch von den anderen bessere Daten schicken könnten. Intensivmedizin up2date 3 ê 2007 13 14 Die Echokardiographie auf der Intensivstation CME-Fragen Die folgenden Fragen beziehen sich auf den vorangehenden Beitrag. Sie können uns die entsprechenden Antworten entweder online unter http://cme.thieme.de oder durch das CME-Teilnahmeheft hinten in dieser Zeitschrift zukommen lassen. Jeweils eine Antwort ist richtig. Die Vergabe von CME-Punkten ist an die korrekte Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen gebunden. 1 Welche Aussage zur Beurteilung der A Die Ejektionsfraktion wird planimetrisch bestimmt linksventrikulären Pumpfunktion ist B Der erfahrene Untersucher kann die Ejektionsfraktion visuell abschätzen falsch? C Die Ejektionsfraktion ist weitgehend unabhängig von Vor- und Nachlast D Linksherzkontrastmittel verbessern die Endokardabgrenzung E Die Ejektionsfraktion ist ein prognostisch wichtiger Parameter Welche Aussage zur Beurteilung der A Gewebe-Dopplerverfahren messen die Ejektionsfraktion linksventrikulären Pumpfunktion ist B Gewebe-Dopplerverfahren geben Einblick in Myokardeigenschaften richtig? C Laterale und septale Mitralannulusgeschwindigkeiten geben keine Auskunft über die 2 diastolische Ventrikelfunktion D Gewebe-Dopplerverfahren gelten in Leitlinien als unverzichtbare Methode E Mit dem Gewebe-Doppler wird die Deformation der Thoraxwand gemessen A Anhand des Musters des transmitralen Blutflusses kann man Relaxations- und Compliance- 3 Welche Aussage zur Beurteilung der diastolischen Funktion ist falsch? störungen des linken Ventrikels erkennen B Zur Beurteilung des linksventrikulären Füllungsdrucks nach E/E ist der Sinusrhythmus eine notwendige Voraussetzung C Pulmonalvenenflussmuster korrelieren mit dem linksatrialen Druck D Herzinsuffizienzsymptome können bei normaler systolischer Funktion beobachtet werden E BNP-Spiegel erlauben keine saubere Trennung zwischen systolischer und diastolischer Funktionsstörung 4 Welche Aussage zum Thorax- A Zur Abklärung von Thoraxschmerzen ist die Echokardiographie nicht notwendig schmerz ist richtig? B Jeder Patient mit akuten Thoraxschmerzen benötigt eine transösophageale Echokardiographie C Die Myokardkontrastechokardiographie ist ein zugelassenes modernes Verfahren zur Erkennung von Perfusionsstörungen D Die Erfassung regionaler Kontraktionsstörungen ist richtungsweisend bei der Abklärung akuter Thoraxschmerzen E Das EKG erfasst mindestens 80 % aller akuten Koronarsyndrome Welche Aussage zur pulmonalen A Die Abschätzung des systolischen Pulmonalarteriendrucks ist nicht möglich Hypertonie ist richtig? B Der rechtsatriale Druck geht nicht in die Berechnung des PA-Drucks ein C Die Septumbewegung ist bei pulmonaler Hypertonie weitgehend unverändert D Eine akute Lungenembolie ist bei normalem Echokardiogramm ausgeschlossen E Bei hämodynamischer Instabilität bei akuter Lungenembolie ist eine Thrombolyse sinnvoll Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 14 5 CME 4/2007 | | Intensivmedizin up2date CME-Fragen Die Echokardiographie in der Intensivstation 6 Welche Aussage zu Infarkt- A Die Mitralinsuffizienz kann ischämiebedingt auftreten komplikationen ist falsch? B Die hochgradige Mitralinsuffizienz tritt bei Vorderwandinfarkt häufiger auf als bei Hinterwandinfarkt C Ein apikaler Thrombus ist im Kontrastecho gut abgrenzbar D Die Jetgröûe bei der Mitralinsuffizienz variiert mit dem arteriellen Blutdruck E Das Dressler-Syndrom tritt typischerweise 1 ± 2 Wochen nach Infarkt auf A Die Endokarditis ist erst nach positiver Blutkultur gesichert B Die TEE ist sensitiver als die transthorakale Echokardiographie C Bei fehlenden Vegetationen im TEE ist eine Endokarditis ausgeschlossen D Bei Dehiszenzen prothetischer Herzklappen ist keine Endokarditis möglich E Die partielle Destruktion von Herzklappen ist keine Endokarditisfolge A Die kardiale Emboliequellensuche ist bei Schlaganfall nicht notwendig B Der Aortenbogen ist typischerweise keine Emboliequelle C Der Aortenbogen ist im TEE sowohl im Querschnitt als auch im Längsschnitt beurteilbar D Ein Gradient unter 50 mm Hg schlieût eine dekompensierte Aortenstenose aus E Eine Untersuchung der Aorta ist nur dann erforderlich, wenn alle anderen Emboliequellen 7 Welche Aussage ist richtig? 8 Welche Aussage ist richtig? ausgeschlossen worden sind 9 1. Die Beurteilung der diastolischen A beide Aussagen und die Verknüpfung sind richtig Dysfunktion im Dopplerechokardio- B beide Aussagen sind richtig, die Verknüpfung ist falsch gramm erlaubt die Erfassung C nur Aussage 1 ist richtig erhöhter linksventrikulärer D nur Aussage 2 ist richtig Füllungsdrücke E beide Aussagen sind falsch Welche Aussage zum hämo- A Die Indentation des Septums in Richtung linken Ventrikel ist kein typisches Tamponadezeichen dynamisch relevanten Perikard- B Bei hämodynamisch wirksamem Perikarderguss ist die V. cava inferior kollabiert erguss ist falsch? C Der partielle Kollaps von rechtem Ventrikel und rechtem Vorhof gehört zu den weil 2. Gewebe-Dopplerverfahren aktuell zur Verfügung stehen. 10 Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 15 Tamponadezeichen D Perikarderguss und Restriktion haben unterschiedliche Dopplerbefunde E Perikarderguss und Konstriktion zeigen ähnliche Dopplerbefunde CME 15