PHYSIOGARD MB 910 Gebrauchsanweisung SCHILLER MEDICAL SA 4, Rue Louis Pasteur F-67162 Wissembourg - Cedex Telefon **33 / (0) 3 88 63 36 00 Telefax **33 / (0) 3 88 94 12 82 E-mail [email protected] Art. Nr. U58067 2 Inhalt 1 Verwendungszweck, Funktion 5 2 Sicherheitshinweise 6 3 Anzeige- und Bedienungselemente 10 4 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle 12 5 Erfassen der Meßwerte 17 5.1 EKG und Herzfrequenz 17 5.2 Fibrillationsmodul DG 2002 F 21 5.3 SpO2-Modul DG 2002 S 22 5.4 Blutdruckmodul DG 2002 NI 29 5.5 CO2-Modul DG 2002 C 33 6 Überwachen der Meßwerte 38 7 Trenddarstellung 40 8 Monitoreinstellungen 42 9 Schrittmacher 44 10 Reinigung, Wartung 56 11 Technische Beschreibung 58 12 Lieferübersicht 64 Anhang Stichwortverzeichnis 65 3 Allgemeine Hinweise Allgemeine Hinweise * Das Produkt PHYSIOGARD MB910 / MB910D trägt die CE-Kennzeichnung CE-0301 gemäß der EU-Richtlinie des Rates über Medizinprodukte 93/42/EWG und erfüllt die grundlegenden Anforderungen des Anhangs I dieser Richtlinie. * Die Störfestigkeitsanforderungen der Norm EN 60601-1-2 „Elektromagnetische Verträglichkeit Medizinische elektrische Geräte“ werden voll erfüllt. * Das Gerät ist funkentstört nach EN 55011 Klasse B. * Diese Anweisung beschreibt die SoftwareVersion 1. Sie ist Bestandteil des Gerätes und jederzeit in Gerätenähe bereitzuhalten. Das genaue Beachten dieser Anweisung ist Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Gebrauch und die richtige Bedienung des Gerätes sowie die davon abhängige Sicherheit für Patient und Bedienenden. * Die Sicherheit für den Patienten und den Bedienenden, die Einhaltung der angegebenen Meßgenauigkeit und der störungsfreie Betrieb des Gerätes sind nur gewährleistet bei der Verwendung von Original-SCHILLER-Geräteteilen. Außerdem darf nur das in dieser Gebrauchsanweisung aufgeführte oder von SCHILLER hierfür ausdrücklich freigegebene Zubehör verwendet werden (Garantieverlust). * Geräte, die durch Temperaturwechsel feucht geworden sind, dürfen erst in vollständig trockenem Zustand wieder eingeschaltet werden. * SCHILLER betrachtet sich für die Geräte im Hinblick auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Funktion nur verantwortlich, wenn − Montage, Neueinstellungen, Änderungen, Erweiterungen und Reparaturen durch SCHILLER oder von SCHILLER ermächtigte Stellen ausgeführt werden, − das Gerät in Übereinstimmung mit der Gebrauchsanweisung verwendet wird und − die elektrische Installation des betreffenden Raumes den Anforderungen der IECBestimmungen entspricht. * Auf Anforderung stellt SCHILLER eine ServiceAnleitung mit detaillierten Schaltungsbeschreibungen, Einstellanweisungen und Service-Informationen zur Verfügung. * Diese Druckschrift entspricht der Ausführung des Gerätes und dem Stand der zugrundegelegten sicherheitstechnischen Normen bei Drucklegung. Für angegebene Schaltungen, Verfahren, Namen, Softwareprogramme und Geräte sind alle Schutzrechte vorbehalten. * Das bei SCHILLER angewandte Qualitätssicherungssystem entspricht den internationalen Normen EN ISO 9001 und EN 46001. * Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung von SCHILLER. Hersteller SCHILLER MEDICAL SA 4, Rue Louis Pasteur F-67162 Wissembourg - Cedex Telefon **33 / (0) 3 88 63 36 00 Telefax **33 / (0) 3 88 94 12 82 E-mail [email protected] Versionshistorie Version Datum Kommentar U58067-9804 01.04.1998 Erstausgabe U58067-0206 27.06.2002 2. Auflage 4 Verwendungszweck, Funktion 1 Verwendungszweck, Funktion Verwendungszweck Funktion Die Modulbox PHYSIOGARD MB 910bildet mit dem Tochterbildschirm PHYSIOGARD MB 910D ein Patientenüberwachungssystem speziell für den Einsatz Das EKG wird mit einer 4-poligen Leitung abgenommen. Mit einem Ableitungswähler kann aus sechs Ableitungen jeweils die günstigste ausgewählt werden. − im Rettungswesen und Auf dem 5-Kanal-Bildschirm werden die Verlaufskurven der Vitalwerte und deren Meßwerte dargestellt. − beim Krankentransport. In der Modulbox ist ein EKG-Verstärker integriert. Außerdem können in ihr die folgenden Module der Baureihe DEFIGARD 2002 betrieben werden: DG 2002 S SpO2 DG 2002 C etCO2 DG 2002 NI nichtinvasiver Blutdruck DG 2002 F Flimmererkennung DG 2000 I Interner Schrittmacher DG 2002 EDOS Transkutaner Schrittmacher WARNUNG: Die Gerätekombination unterstützt das Personal bei der Patientenüberwachung. Sie ersetzt nicht die Überwachung der Patienten durch geschultes Personal. Außerdem lassen sich die gespeicherten Trendwerte in einem eingeblendeten Fenster nacheinander entweder als Kurve oder als Tabelle aufrufen. Das SpO2-Modul mißt die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins im arteriellen Blut und liefert ein Plethysmogramm. Es stehen Fingersensoren für mehrmaligen Gebrauch und verschiedene Einmalsensoren zur Verfügung. Das Blutdruckmodul für die nichtinvasive Messung ermittelt die Druckwerte nach der oszillometrischen Methode (Manschette ohne Mikrophon). Das Kapnometrie-Modul (etCO2) mißt den Kohlendioxidanteil in der Atemluft und liefert neben dem Meßwert ein Kapnogramm. Die Herzfrequenz (bzw. Pulsfrequenz) kann wahlweise aus dem EKG oder aus dem Plethysmogramm ermittelt werden. Alle Meßwerte können mit einstellbaren Grenzwerten überwacht werden. Die Stromversorgung erfolgt entweder − aus dem Bordnetz von Rettungsfahrzeugen oder − aus einem steckbaren Akkublock. Der Akkublock wird automatisch geladen, sobald die Modulbox am Bordnetz angeschlossen ist und mit Spannung versorgt wird. Außerdem stehen separate Ladegeräte zur Verfügung. Bild 1-1. Bildschirm mit EKG und HF-Anzeige 5 Sicherheitshinweise 2 Sicherheitshinweise Die folgenden Sicherheitshinweise sind in GEFAHR, WARNUNG und VORSICHT unterteilt. GEFAHR: Macht auf eine unmittelbar drohende Gefahr aufmerksam. Das Nichtbeachten führt zum Tod oder zu schwersten Verletzungen. WARNUNG: Macht auf eine Gefahr aufmerksam. Das Nichtbeachten kann zum Tod oder zu schwersten Verletzungen führen. VORSICHT: Macht auf eine möglicherweise gefährliche Situation aufmerksam. Das Nichtbeachten kann zu leichten Verletzungen und/oder zur Beschädigung des Produkts führen. HINWEIS: Kennzeichnet allgemeine nützliche Informationen für eine optimale Gerätenutzung. HINWEIS: PHYSIOGARD MB910 und PHYSIOGARD MB910Dsind nach IEC 601 / EN 60601 ausgeführt. Es sind Geräte mit interner Stromquelle und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. Die Geräte sind für intrakardiale Anwendung vorgesehen. VORSICHT: Vergleichen Sie vor dem Anschließen des Gerätes an das Bordnetz, ob die auf dem Typenschild angegebene Spannung mit den Werten des Bordnetzes übereinstimmt. VORSICHT: Der Anschluß an das Bordnetz darf nur von einer Fachkraft vorgenommen werden. WARNUNG: Vor jeder Inbetriebnahme sind Anschlußleitungen, Steckvorrichtungen, Elektroden und Meßwertaufnehmer auf Beschädigungen zu prüfen. Beschädigte Teile sind sofort zu ersetzen. VORSICHT: Stellen Sie das Gerät immer so auf, daß das Bedienungsfeld vom Bedienenden gut eingesehen werden kann. WARNUNG: Geräte, die für den Notfalleinsatz vorgesehen sind, dürfen Sie nicht bei zu niedrigen Temperaturen lagern oder transportieren, damit sie am Einsatzort nicht betauen. Andernfalls dürfen Sie diese erst einsetzen, wenn die Feuchtigkeit wieder verdunstet ist. 6 Sicherheitshinweise WARNUNG: Das Gerät ist nicht für den Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen medizinisch genutzter Räume bestimmt. Explosionsgefährdete Bereiche können durch Verwendung von brennbaren Anästhesiemitteln, Hautreinigungs- und Hautdesinfektionsmitteln entstehen. WARNUNG: Magnetische und elektrische Felder können die Funktion der Geräte beeinträchtigen. Achten Sie darauf, daß alle Geräte, die in der Nähe betrieben werden, ihren relevanten EMV-Anforderungen entsprechen. Betreiben Sie das System nicht in der Nähe von Röntgen- oder Diathermiegeräten, Kernspintomographen, Funkanlagen (Handys) usw., weil diese höhere elektromagnetische Störungen abgeben dürfen. WARNUNG: Geräte dürfen nur dann untereinander oder mit Teilen von Anlagen verbunden werden, wenn sichergestellt ist, daß die Sicherheit für den Patienten, den Bedienenden und die Umgebung durch diese Kopplung nicht beeinträchtigt wird. Soweit die gefahrlose Kopplung nicht ohne weiteres aus den Gerätedaten ersichtlich ist, muß der Anwender, z.B. durch Rückfrage bei den beteiligten Herstellern oder durch Befragen eines Sachkundigen, feststellen, daß die notwendige Sicherheit für den Patienten, den Bedienenden und die Umgebung durch die vorgesehene Kopplung nicht beeinträchtigt wird. Es ist in jedem Fall die Norm IEC 601-1-1 / EN 60601-1-1 einzuhalten. VORSICHT: Achten Sie darauf, daß die Luftzirkulation zur Kühlung der Geräte nicht behindert wird. Die in der Technischen Beschreibung angegebenen Umgebungsbedingungen sind einzuhalten. WARNUNG: Es darf keine Flüssigkeit in das Gerät eindringen. Ist Flüssigkeit eingedrungen, darf es erst wieder nach einer Überprüfung durch den Kundendienst in Betrieb genommen werden. gekennzeichneten SiVORSICHT: Die mit gnaleingänge sind gegen Beschädigung durch Defibrillations- und Hochfrequenzspannungen geschützt. Trotzdem ist bei gleichzeitiger Anwendung von Defibrillatoren oder von Hochfrequenzchirurgiegeräten mit anderen Geräten, die mit dem Patienten in Verbindung stehen, Vorsicht geboten. Grundsätzlich ist zwischen EKGAbleitungselektroden und Defibrillations- bzw. HF-Chirurgie-Elektroden ein Abstand von mindestens 15 cm einzuhalten. Im Zweifelsfall sollten Sie während des Einsatzes eines Defibrillators oder eines HF-Gerätes die Patientenleitung vorübergehend vom EKG-Gerät abtrennen. VORSICHT: Der Anwender hat sich vor jeder Anwendung des Gerätes von der Funktionssicherheit und dem ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes zu überzeugen. VORSICHT: Der Bedienende muß mit der Bedienung des Gerätes vertraut sein. VORSICHT: Dieses medizinisch-technische Gerät darf nur von Personen angewendet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung oder ihrer Kenntnisse und praktischen Erfahrungen die Gewähr für eine sachgerechte Handhabung bieten. 7 Sicherheitshinweise WARNUNG: Es darf nur das in der Lieferübersicht aufgeführte Zubehör verwendet werden. Das Verwenden von Fremdzubehör liegt in der vollen Verantwortung des Anwenders. WARNUNG: Bei der Anwendung von medizintechnischen Geräten ist grundsätzlich besondere Vorsicht geboten. Vor allem ist darauf zu achten, daß alle mit dem isolierten Patienteneingang des Gerätes verbundenen leitfähigen Teile (Patient, Stecker, Elektroden, Aufnehmer) keine anderen, geerdeten leitfähigen Teile berühren, da sonst die Isolation des Patienten überbrückt und die Schutzwirkung des isolierten Eingangs aufgehoben werden kann. GEFAHR: Das System verfügt nicht über eine Flimmer- oder Flattererkennung (außer, das Modul DG 2002 F wird verwendet). Dadurch können bei arrhythmischen Ereignissen und morphologischen Veränderungen im EKG falsche Herzfrequenzwerte angezeigt werden. Möglicherweise werden Schläge doppelt gezählt oder nicht als solche erkannt. Das kann zu Alarmausfällen oder Fehlalarmen führen. Risikopatienten dürfen deshalb nicht allein durch das EKG überwacht werden. Es muß in solchen Fällen auch der Puls oder die Sauerstoffsättigung mit überwacht werden. WARNUNG: Bei intrakardialer Anwendung ist unbedingt jeder elektrische Kontakt mit Teilen, die mit dem Herzen verbunden sind, zu vermeiden (Druckaufnehmer, metallische Schlauchanschlüsse und Hähne, Führungsdrähte usw.) Deshalb gilt: - berühren nur mit isolierenden Gummihandschuhen; - mit dem Herzen leitend verbundene Teile gegen das Erdpotential isoliert halten; - Druckaufnehmer, sofern sie nicht voll isoliert sind, isoliert vom Erdpotential befestigen; - möglichst keine Schlaucharmaturen und Hähne aus Metall verwenden. GEFAHR: Bei intrakardialer Anwendung sind die jährlichen Technischen Kontrollen zwingend vorgeschrieben. Druckaufnehmer, sofern sie nicht voll isoliert sind, müssen isoliert vom Erdpotential befestigt werden. GEFAHR: Bei intrakardialer Anwendung sind die „Anwendungsregeln für elektromedizinische Geräte bei intrakardialen Eingriffen“ zu beachten (DIN 57 753 Teil 2/VDE 0753 Teil 2). Bei intrakardialen Eingriffen ist stets ein auf seine Funktion geprüfter Defibrillator bereitzuhalten. Hierfür sind die Anwendungsregeln in DIN 57 753 Teil 3/VDE 0753 Teil 3 zu beachten. Ebenso ist ein funktionsfähiger Schrittmacher bereitzustellen. VORSICHT: Führen Sie in regelmäßigen Abständen (etwa monatlich) eine Funktionskontrolle durch. VORSICHT: In der Bundesrepublik Deutschland darf das Gerät nur in deutscher Sprache betrieben werden. 8 Sicherheitshinweise WARNUNG: Die Alarmeinrichtungen für die Überwachung müssen in regelmäßigen Abständen auf einwandfreie Funktion geprüft werden (Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“). WARNUNG: Chemikalien, die z.B. für die Anwendung und Pflege des Gerätes benötigt werden, dürfen auf keinen Fall in anderen als den dafür vorgesehenen Behältern aufbewahrt, zubereitet und bereitgehalten werden. Ansonsten kann es zu Verwechslungen mit schweren Folgen kommen. VORSICHT: Die Technischen Kontrollen sind einmal im Jahr durchzuführen, die Meßtechnischen Kontrollen alle zwei Jahre (Kapitel 10 "Reinigung, Wartung"). VORSICHT: Die Entsorgung des Gerätes und des Zubehörs muß gemäß der gültigen Elektronik-Schrottverordnung erfolgen. Beachten Sie bei der Entsorgung von Einmalartikeln und Batterien die örtlichen Bestimmungen. WARNUNG: Entsorgen Sie das Verpackungsmaterial ordnungsgemäß und achten Sie darauf, daß es Kindern nicht zugänglich ist. Literatur Medizinproduktegesetz (MPG) vom 2.8.1994. EN 60601-1: 1990 + A 1: 1993 + A 2: 1995 Medizinische elektrische Geräte. Allgemeine Festlegung für die Sicherheit. EN 60601-1-1: 9/1994 + A1: 12/1995 Allgemeine Festlegung für die Sicherheit. Festlegung für die Sicherheit von medizinischen elektrischen Systemen. EN 60601-2-25/1993: Medizinische elektrische Geräte Teil 2. Besondere Festlegung für die Sicherheit von Elektrokardiographen. DIN VDE 0751 Teil 1/10.90: Instandsetzung, Änderung und Prüfung von medizinischen elektrischen Geräten; Teil 1: Allgemeine Festlegungen. DIN VDE 0753 Teil 1/2.83: Anwendungsregeln für Hochfrequenzchirurgie-Geräte. DIN VDE 0753 Teil 2/2.83: Anwendungsregeln für elektromedizinische Geräte bei intrakardialen Eingriffen. DIN VDE 0753 Teil 3/2.83: Anwendungsregeln für Defibrillatoren. IEC-Publication 513/1994: Fundamental aspects of safety standards for medical equipment. DIN VDE 0107/10.94: Starkstromanlagen in Krankenhäusern und medizinisch genutzten Räumen außerhalb von Krankenhäusern. Bezugsquelle: VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 12157 Berlin 9 Anzeige- und Bedienungselemente 3 Anzeige- und Bedienungselemente 6 5 10 9 8 4 4 3 2 1 1 2 3 4 12 5 6 3 7 11 Bild 3-1. Anzeige- und Bedienungselemente des PHYSIOGARD MB910 / MB910D 10 2 Anzeige- und Bedienungselemente Anzeige- und Bedienungselemente Erläuterung der verwendeten Symbole 1 Signaleingang EKG (Typ CF, hochisoliert und defibrillationsfest) Signaleingang Typ CF: Hochisoliert, für intrakardiale Anwendung 2 Zum Anhalten und wieder Freigeben der Verlaufskurven geeignet, defibrillationsfest 3 Zum Ein- und Ausschalten des Systems 4 Zum Ausschalten der Alarmbereitschaft für 3 min und zum Quittieren von Alarmen 5 Dreh-Druckknopf für Menübedienung 6 Einschubfächer 1...6 7 8 Menütasten, deren Funktion sich je nach aufgerufenem Menü ändert 8 Schreiberstart (nur Tabellenausdruck) 9 Leuchtet, wenn das Gerät mit Bordspannung versorgt wird 10 Ohne Funktion 11 Anschluß für Bordnetz (22...28 V DC) 12 Anschluß für Bildschirm TO910 EKG-Signaleingang Gebrauchsanweisung beachten Batterieladung Ein-Ausschalter Batterietest Externe Gleichspannungsquelle (Anzeige) Anhalten/Freigeben der Kurven Schreiberstart Systole Ton Alarm Signalausgang Signaleingang Gleichspannungsquelle (Anschluß) Ausgeschaltet Eingeschaltet 11 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle 4 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Aufstellen und Anschließen WARNUNG: Beachten Sie vor der ersten Inbetriebnahme unbedingt die Sicherheitshinweise in Kapitel 2. Die Gebrauchslage hat keinen Einfluß auf die Funktion der Geräte. * Stellen Sie die Geräte so auf, daß Sie einen günstigen Blickwinkel zum Bildschirm haben und die Geräte leicht bedienen können. Einsetzen der Module Beim Einsetzen der Module ist zu beachten: − der Akkublock kann nur in Fach 1 eingesetzt werden. Bei externer Spannungsversorgung kann in diesem Fach auch ein Modul betrieben werden − das Modul DG 2002 F (Flimmermodul) muß in Fach 2 (über dem Akkublock) eingesetzt werden. 12 * Achten Sie darauf, daß die Luftzufuhr nicht beeinträchtigt wird (z.B. durch Verkleidungen, Wandnischen, Zusatzgeräte) und daß die in den Technischen Daten angegebenen Umgebungsbedingungen eingehalten werden. 11 Anschließen an externe Gleichstromquelle Die Modulbox PHYSIOGARD MB910 kann von einer Fachkraft an eine externe Gleichstromquelle angeschlossen werden (z.B. Bordnetz von Rettungsfahrzeugen, Anschluß (11) Bild 3-1). Dabei ist zu beachten: − Der Minuspol des Bordnetzes muß mit Masse verbunden sein. Bild 4-1. Anschlüsse am PHYSIOGARD MB910 11 Externe Gleichstromquelle 12 Tochterbildschirm PHYSIOGARD MB910D 9 − Die Anschlußleitungen müssen mindestens einen Querschnitt von 1,5 mm2 haben. − Die Plusleitung ist mit 10 A abzusichern. Der Tochterbildschirm PHYSIOGARD MB910D wird von der Modulbox versorgt und benötigt keinen Stromanschluß. Sobald das Gerät über den externen Anschluß versorgt wird, leuchtet die Lampe (9). Bild 4-2. Anzeigeelemente 9 Leuchtet bei externer Spannungsversorgung (Bordnetz) 12 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Hinweise zum Batteriebetrieb Anzeige des Ladezustands − Ein Akkublock muß immer in Fach 1 eingesetzt Sie können sich den Ladezustand des Akkublocks jederzeit anzeigen lassen: sein (Bild 3-1). − Sobald Sie die Modulbox vom Bordnetz trennen, schaltet sie auf Batteriebetrieb um (und umgekehrt). − Ein voll geladener Akkublock reicht für ca. 1 h netzunabhängigen Betrieb. − Sobald der Akkublock soweit entladen ist, daß er nur noch für eine Betriebsdauer von ca. 3 min reicht, ertönt der Alarmton und das „Batteriezustands-Fenster“ erscheint (Bild 4-3). * Schalten Sie das System ein. * Drücken Sie Taste Menue und anschließend . * Rufen Sie danach mit stands-Fenster auf. das Batteriezu- Im Batteriezustands-Fenster sehen Sie den Ladezustand. Außerdem sehen Sie, ob die Batterie geladen ↑ (↑↑ Schnelladung) oder entladen ↓ wird. − Schließen Sie dann die Modulbox so bald wie möglich an das Bordnetz an. Nach ca. 1 h ist der Akkublock wieder geladen. Ansonsten ertönt weiterhin der Alarmton und das System schaltet sich kurze Zeit später aus. − Lassen Sie die Modulbox immer am Bordnetz angeschlossen, wenn Sie keinen netz- Bild 4-3. Batteriezustands-Fenster unabhängigen Betrieb benötigen. Ein Überladen des Akkublocks ist nicht möglich. − Die internen Batterien der eingesetzten Module werden immer geladen: entweder aus dem Bordnetz oder aus dem Akkublock (Akkublock wird auch bei ausgeschalteter Modulbox entladen, wenn keine Bordspannung anliegt). − Grundsätzlich haben NiCd-Akkublocks eine begrenzte Lebensdauer. Mit zunehmendem Alter verlieren sie an Kapazität. Sinkt die Kapazität auf ca. 50 % (d.h. auch ein vollgeladener Akku- HINWEIS: NiCd-Batterien müssen normalerweise regelmäßig entladen werden, um ihre Lebensdauer zu erhalten. Das geschieht automatisch, wenn Sie die Modulbox häufig netzunabhängig betreiben. Ansonsten empfehlen wir Ihnen unser spezielles Ladegerät BT 01, das diesen „Pflegevorgang“ regelmäßig und automatisch vornimmt. Achten Sie darauf, daß der Akkublock stets voll geladen ist. Das gilt besonders für den Einsatz als Notfallgerät. block reicht nur für eine Betriebszeit von ca. 0,5 h), müssen Sie den Akkublock erneuern. − Die eingebaute Uhr wird aus einer separaten Batterie gespeist. Diese Batterie wird während des Betriebs geladen. Wenn Datum und Uhrzeit nicht mehr korrekt angezeigt werden, muß diese Batterie ebenfalls erneuert werden. HINWEIS: Wenn an der Modulbox keine Bordspannung anliegt, wird der Akkublock (auch bei ausgeschalteter Modulbox) durch das Laden der internen Modulbatterien entladen. 13 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Grundsätzliches zur Bedienung Das System wird im wesentlichen mit den 8 Menütasten unter dem Bildschirm bedient. Die Funktion dieser Tasten ändert sich je nach aufgerufenem Bild (Softkey). Aus diesem Grund werden die Tasten unten im Bildschirm symbolisch dargestellt und dort entsprechend ihrer augenblicklichen Funktion beschriftet. Diese Beschriftungszeile wird auch als Menü bezeichnet. Beim Aufrufen (Taste Menue ) erscheint immer das Hauptmenü. Von diesem Hauptmenü aus können Sie weitere Untermenüs aufrufen. Mit der Taste springt das Programm jeweils um 1 Ebene zurück. Die Menüzeile wird automatisch ausgeblendet, wenn Sie 30 s lang keine Taste betätigen (nicht bei Trend- und Konfigurationsbild). Statt mit den Menütasten können Sie das System auch mit dem Dreh-Druckknopf an der Modulbox bedienen (5, Bild 3-1). Durch Drehen wählen Sie die entsprechende Menütaste aus (rot hinterlegt) und durch Drücken aktivieren Sie die Funktion. Der Dreh-Druckknopf wird deaktiviert, wenn Sie länger als 30 s keine Bedienung vorgenommen haben. Damit wird eine ungewollte Bedienung durch versehentliches Betätigen des DrehDruckknopfes verhindert. Sie aktivieren ihn wieder entweder durch Aufrufen des Hauptmenüs mit Taste Menue oder indem Sie ihn ca. 2 s drücken. In Bild 4-4 ist das Hauptmenü dargestellt. Dabei haben die Tasten F1...F8 folgende Funktionen: F1 Parameter zum Aufrufen der einzelnen Parametermenüs F2 zum Aufrufen der Trendkurven F3 zum Aufrufen der NIBP-Meßwerttabelle F4 zum Aufrufen der aktuellen Grenzwerttabelle F5 zum Aufrufen des Monitoreinstellmenüs F8 zum Bestätigen der Einstellungen und Schließen des Menüs WARNUNG: Beim Einschalten ist die Überwachung für 3 min ausgeschaltet. Hauptmenue Bild 4-4. Hauptmenü eingeblendet 14 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Verändern der Grundeinstellungen Das System bietet Ihnen die Möglichkeit, eine Reihe von Funktionen als Grundeinstellungen nach Ihren Wünschen zu verändern. Diese Einstellungen bleiben gespeichert. Tabelle 1 zeigt, welche Grundeinstellungen Sie verändern können. Wie Sie die Grundeinstellungen verändern, lesen Sie in Kapitel 8.2 „Grundeinstellungen“. HINWEIS: Ist das Gerät nicht auf Ihre Sprache eingestellt, so lesen Sie in Kapitel 9.2 „Grundeinstellungen“, wie Sie die Sprache umschalten. Dort ist auch beschrieben, wie Sie Uhrzeit und Datum eingeben (werden Uhrzeit und Datum nicht mehr korrekt angezeigt, so muß die interne Batterie vom Kundendienst gewechselt werden). VORSICHT: In der Bundesrepublik Deutschland darf das Gerät nur in deutscher Sprache betrieben werden. Taste Parameter Parameter einstellbar Dimensionen Druck mmHg, kPa Filter (Netzfrequenz) 50 Hz, 60 Hz EKG untere Frequenz (Hz) 0.5 / 0,05 Hz Standardgrenzwerte, Alarm-Modus sieheKapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“ Benutzertext ohne Funktion Sprache D, GB, F, I, NL Datum, Uhrzeit Farben Bildschirmfarbe ändern Registrierfeld hell, dunkel Nur ECG? Nur EKG als aktiver Parameter ja, nein (bei „ja“ bleiben alle anderen Module unberücksichtigt) Tabelle 1. Grundeinstellungen 15 Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Einschalten und Funktionskontrolle Das System führt nach dem Einschalten (und während des Betriebs) automatisch Selbsttests durch. Nach bestandenem Selbsttest erscheint gleich darauf das Standardbild. Im Fehlerfall erscheint eine entsprechende Meldung. Sie dürfen die Geräte dann erst nach einer Überprüfung durch den Kundendienst in Betrieb nehmen. Zum Ein- oder Ausschalten drücken Sie die Taste (entweder an der Modulbox oder am Bildschirm). Sys. mmHg dim. mmHg T1 dt °C T2 °C Bild 4-6. Standardbild mit HF-Meßwertfenster SCHILLER MEDICAL SA Bild 4-5. Selbsttestanzeige 16 Die Alarmbereitschaft ist beim Einschalten automatisch für 3 min ausgeschaltet, damit das System nicht unnötig Alarm meldet, solange noch keine Elektroden oder andere Meßaufnehmer angelegt sind. Sie können die Alarmbereitschaft jedoch jederzeit durch Drücken von wieder einschalten oder erneut ausschalten (Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“). Legen Sie jetzt wie im folgenden Abschnitt beschrieben die Elektroden und die anderen Meßaufnehmer an. Erfassen der Meßwerte / EKG und Herzfrequenz 5 Erfassen der Meßwerte HINWEIS: Das EKG-Modul ist in der Modulbox integriert (Signaleingang (1), Bild 3-1). Die anderen Parameter werden automatisch mit dem Einstecken oder mit dem Einschalten des entsprechenden Moduls aktiviert bzw. durch Ausschalten oder Ziehen des Moduls deaktiviert. rot schwarz 5.1 EKG und Herzfrequenz gelb grün Bild 5-1. Anlegen der Elektroden Grundsätzliches Das EKG-Signal wird mit 4 Elektroden abgenommen. Mit einem Ableitungswähler können Sie jeweils die günstigste aus 6 Ableitungen auswählen (große Amplitude, wenig Störungen). Die Elektroden werden überwacht. Sobald eine Elektrode abfällt, erscheint eine Meldung. WARNUNG: Die Elektroden dürfen keine anderen leitfähigen Teile berühren. Insbesondere ist der Kontakt zur Neutralelektrode zu vermeiden. * Verbinden Sie die Überwachungsleitung mit den angelegten Elektroden und mit dem EKGSignaleingang (Bild 5-2). Anlegen der Elektroden HINWEIS: Sorgfältiges Anlegen der Elektroden ist Voraussetzung für ein störungsfreies EKG. HINWEIS: Der Signaleingang ist hochisoliert und defibrillationsfest ( ). Die Patientensicherheit und der Geräteschutz sind bei Defibrillation gewährleistet. Eine Übersicht über die lieferbaren Elektroden und Leitungen finden Sie in Kapitel 12 „Lieferübersicht". * Für die normale Überwachung legen Sie die Elektroden entsprechend Bild 5-1 an. 17 Erfassen der Meßwerte / EKG und Herzfrequenz Einstellen des EKG und wählen der „HF-Quelle“ * Zum Einstellen des EKG rufen Sie das EKGMenü mit Menue → Parameter auf. * Mit aus. Bild 5-2. EKG-Signaleingang Sobald Sie die Überwachungsleitung angeschlossen haben, erscheinen das EKG und der Herzfrequenzwert. In Kanal 2 wird automatisch eine weitere Ableitung dargestellt, solange kein anderer Parameter aktiviert wurde (Bild 5-3). schalten Sie das EKG-Modul ein und * Mit Abl. K1 und Abl. K2 wählen Sie die Ableitungen für Kanal 1 und 2 aus (I, II, III, aVR, aVL, aVF). * Mit stellen Sie die Empfindlichkeit (Amplitude) ein: 0,2 cm/mV, 0,5 cm/mV, 1 cm/mV, 2 cm/mV. * Mit können Sie wählen, ob die HF - aus dem EKG (← EKG (7, Bild 5-4)) oder - aus dem Plethysmogramm (← Pleth (7, Bild 54)) gewonnen wird (sofern SpO2-Modul vorhanden). * Das Menü verlischt automatisch nach 30 s (Sie können es aber auch mit schließen). Sys. mmHg dia. mmHg T1 dt Bild 5-3. Standardbild mit EKG und HF 1 Ableitung Kanal 1 2 Kalibrierimpuls (1 mV) 3 Ableitung Kanal 2 4 Ablenkgeschwindigkeit (Bildschirm) 5 Uhrzeit 6 Alarm ausgeschaltet/eingeschaltet 7 Signalquelle HF (EKG, SpO2) 8 HF-Wert 9 Systolenblinker 10 Zum Aufrufen des Hauptmenüs 18 °C T2 °C HINWEIS: Das Einstellen der Grenzwerte für die HF-Überwachung sowie das Melden und Quittieren von Alarmen ist in Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“ beschrieben. VORSICHT: Wird die Signalqualität so schlecht, daß eine Frequenzermittlung nicht mehr sichergestellt ist, z.B. durch schlechtsitzende oder ganz abgefallene Elektroden oder durch unterbrochene Elektrodenleitungen, so erscheint „Elektroden prüfen!“. Erfassen der Meßwerte / EKG und Herzfrequenz Überwachen von Patienten mit Schrittmachern Beim Überwachen der Herzfrequenz von Patienten mit Schrittmachern ist darauf zu achten, daß nur QRS-Komplexe gezählt werden und keine Stimulationsimpulse des Schrittmachers. Der PHYSIOGARD MB910 hat deshalb eine elektronische Schrittmacherimpulsunterdrückung, die das Zählen solcher Impulse vermeiden soll. Jedoch kann je nach verwendetem Schrittmacher und Lage der Elektroden der Ausgleichsvorgang (Bild 54), der jedem Stimulationsimpuls folgt, einen QRSKomplex vortäuschen. (Jeder Schrittmacher muß nach Abgabe eines Stimulationsimpulses aus physiologischen Gründen zum Stromausgleich einen gegengepolten Strom (Rückstrom) liefern.) In solchen Fällen kann bei ineffektiver Stimulation (Ausbleiben von QRS-Komplexen) eine Fehlinterpretation auftreten, und bei Bradykardie oder Asystolie wird kein Alarm gegeben. Dies kann auch bei einem fehlerhaft arbeitenden Schrittmacher der Fall sein. Ob der Ausgleichsvorgang des Schrittmachers als QRS-Komplex gewertet wird, hängt von den Schrittmacher-Impulsparametern ab. Bild 5-4. EKG ohne Schrittmacherimpuls (links), EKG mit Schrittmacherimpuls (rechts) 1 Schrittmacherimpuls besonders hervorgehoben 2 Amplitude des Ausgleichsvorgangs 3 Amplitude des QRS-Komplexes WARNUNG: Erscheint der im Bild 5-4 mit 1 gekennzeichnete Schrittmacherimpuls nicht, ist die Schrittmacherimpulsamplitude zu klein. Sie müssen dann eine andere Ableitung wählen oder die Elektroden neu anlegen. Ebenso muß die Amplitude des Ausgleichsvorgangs kleiner als 1 mV sein (2, Bild 5-4) und die Amplitude des QRS-Komplexes (3, Bild 5-4) mindestens 1 mV groß. Ob der Ausgleichsvorgang des Schrittmachers als QRS-Komplex gewertet wird, hängt von den Schrittmacher-Impulsparametern ab. Die Grenzwerte für sichere Schrittmacherimpulserkennung sind: − Impulsdauer 1,0...5 ms − Impulsamplitude +- 8...+- 700 mV − Rückstromimpuls < 1 mV GEFAHR: Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß während der Überwachung von Schrittmacherpatienten durch das Zusammentreffen ungünstiger Umstände Schrittmacherimpulse als Kammerkomplexe gewertet und damit gezählt werden. Schrittmacherpatienten müssen deshalb immer zusätzlich visuell kontrolliert werden. Wir empfehlen, Schrittmacherpatienten mit Hilfe des Plethysmogramms zu überwachen (Herzfrequenzermittlung aus Plethysmogramm wählen (Taste im EKG-Menü). 19 Erfassen der Meßwerte / EKG und Herzfrequenz Überwachen mit dem Fibrillationsmodul DG 2002 F Reinigen und Desinfizieren der Elektroden und Leitungen Mit dem Fibrillationsmodul DG 2002 F können Sie die EKG-Ableitung I auf Flimmern überwachen und im Bedarfsfall eine exakte EKG-Analyse durchführen (Abschnitt 5.2 „Fibrillationsmodul DG 2002 F“). Beachten Sie hierzu auch die Gebrauchsanweisungen zu den Elektroden. * Klebeelektroden für einmaligen Gebrauch entsorgen Sie sofort nach Gebrauch, um ein versehentliches Wiederverwenden zu vermeiden. * Elektroden für mehrmaligen Gebrauch reinigen Sie direkt nach dem Abnehmen vom Patienten. * Ziehen Sie zuerst die Klebefolie des Kleberings ab (Reste des Klebers können Sie mit Reinbenzin entfernen). * Beseitigen Sie Reste der Elektrodencreme mit warmem Wasser und einer Zahnbürste (Elektrode nicht mit scharfen Gegenständen auskratzen). * Zum Desinfizieren der Elektroden verwenden Sie nur nichtalkoholhaltige Lösungen. Lassen Sie dabei Stecker und Anschlußbuchsen außerhalb der Flüssigkeit. * Zum Sterilisieren der Elektroden verwenden Sie nur Gas (beachten Sie aber, daß häufiges Gassterilisieren die Lebensdauer der Kunststoffe beeinträchtigt). Reinigen und Desinfizieren der Patientenleitungen * Lösen Sie die Leitung vom Gerät, bevor Sie mit dem Reinigen und Desinfizieren beginnen. Ziehen Sie zum Trennen der Leitung immer nur am Stecker und nicht an der Leitung. * Zum Reinigen reiben Sie die Leitung mit Seifenwasser ab, zum Desinfizieren mit Desinfektionsmittel. Tauchen Sie die Leitung keinesfalls in die Flüssigkeit. 20 Erfassen der Meßwerte / Fibrillationsmodul DG 2002 F 5.2 Fibrillationsmodul DG 2002 F Verwendung und Funktion Das Fibrillationsmodul DG 2002 F überwacht die EKG-Ableitung I auf Flimmern und führt auf Anforderung eine exakte EKG-Analyse durch. Es wird bei Patienten eingesetzt, bei denen der Herzrhythmus in Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie umschlagen kann. Dabei alarmiert das Modul, sobald der Verdacht auf Kammerflimmern vorliegt und fordert den Anwender zum Durchführen einer exakten EKG-Analyse auf. Bestätigt diese Analyse den Verdacht auf Kammerflimmern, löst das Modul erneut Alarm aus. Erkennt das Modul Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie, so − ertönt der Alarmton − erscheint der Hinweis „VF/VT moeglich!“ (Bild 5-6) − Blinkt die Taste (1) „Analyse“ VF/VT moeglich! Anzeige- und Bedienungselemente Sys. mmHg dia. mmHg T1 °C T2 °C dt Bild 5-6. Hinweis „VF/VT moeglich!“ Bild 5-5. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 F 1 Taste zum Starten der Analyse 2 Taste zum Quittieren des Alarms 3 Fehleranzeige 4 Triggeranzeige Überwachen des EKG mit dem DG 2002 F * Setzen Sie das Modul direkt über dem Akkublock in Fach 2 der Modulbox ein (das Modul arbeitet nur in Fach 2). Nach dem Selbsttest (ca. 3 s) beginnt das Modul mit der Überwachung des EKG. Ist eine Überwachung nicht möglich, da das Modul den Selbsttest nicht bestanden hat oder kein EKG-Signal erhält, leuchtet die Kotrollampe . Um den Verdacht auf Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie zu bestätigen, müssen Sie eine EKG-Analyse durchführen. Die Analyse dauert ca. 10 s. * Achten Sie darauf, daß sich der Patient während der Analyse nicht bewegt. * Starten Sie die Analyse mit Taste (1) „Analyse“. Der Hinweis „Analyse laeuft“ wird während der Analyse eingeblendet und der Alarmton verstummt. Bestätigt sich der Verdacht, so − ertönt der Alarmton erneut − erscheint der Hinweis „VF/VT“ − leuchtet die Taste (2). * Ergreifen Sie umgehend lebenserhaltende Maßnahmen! Bestätigt sich der Verdacht auf VF / VT nicht, so erscheint kein Hinweis. Läßt das EKG keine Analyse zu, so erscheint der Hinweis „Analyse nicht moeglich“. 21 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S 5.3 SpO2-Modul DG 2002 S Grundsätzliches Das SpO2-Modul mißt die Sauerstoffkonzentration des Hämoglobins im arteriellen Blut und liefert ein Plethysmogramm. Außerdem paßt sich die Höhe des QRS-Tones der Sauerstoffkonzentration an. Das Modul hat eine eigene, aufladbare Batterie, die automatisch in der Modulbox geladen wird. Diese Batterie emöglicht es, das Modul auch außerhalb der Modulbox für ca. 40 min zu betreiben. Das Modul ist ein „Gerät mit interner Stromquelle“ und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. Das Modul wird mit dem Einstecken der Sensorleitung (1, Bild 5-8) automatisch eingeschaltet. Ziehen Sie deshalb immer die Sensorleitung, wenn Sie nicht messen möchten. Die arterielle Sauerstoffsättigung wird nach dem Pulsoxymetrie-Verfahren gemessen. Diese Methode beruht auf der Messung der unterschiedlichen spektralen Eigenschaften von oxygeniertem und reduziertem Hämoglobin. Die Sensoren bestehen deshalb aus einer Strahlungsquelle (2 LEDs) und einer Photodiode als Strahlungsempfänger. Die Strahlung der Leuchtdioden im roten und infraroten Bereich trifft nach einer Wechselwirkung mit Blut und Gewebe auf die Photodiode und ruft dort ein elektrisches Signal hervor. Da sauerstoffgesättigtes Blut weniger rotes Licht absorbiert als sauerstoffarmes, kann so die Sauerstoffsättigung bestimmt werden. WARNUNG: Die Pulsoximetrie ist nicht geeignet zur Sauerstoffüberwachung von Föten, weder vor noch während der Geburt. Ebenso darf sie nicht zur Steuerung einer patienten-kontrollierten Analgesie (PCA) eingesetzt werden. WARNUNG: Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß während der Überwachung von Patienten durch das Zusammentreffen ungünstiger Umstände ein gestörtes Signal nicht als solches erkannt wird. Auftretende Artefakte können dann einen plausiblen Meßwert vortäuschen, ohne daß eine Alarmierung erfolgt. Um eine zuverlässige Patientenüberwachung sicherzustellen, muß der richtige Sitz des Aufnehmers und die Signalqualität regelmäßig überprüft werden. VORSICHT: Die Amplitude des dargestellten Plethysmogramms ist kein Maß für die Signalqualität. Kleine Signalamplituden werden automatisch entsprechend verstärkt, so daß das Plethysmogramm immer etwa gleich groß dargestellt wird. Achten Sie also auf den physiologischen Verlauf der Kurve. Unphysiologische Kurven erkennen Sie am kantigen und zackigen Verlauf. VORSICHT: Erhöhtes CO-Hb und Met-Hb können die SpO2-Meßwerte verfälschen. Ebenso können Farbstoffe im Blut (z.B. Cardiogreen) die Meßgenauigkeit beeinträchtigen. Bild 5-7. Meßprinzip 22 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Anlegen der Sensoren VORSICHT: Die folgenden beiden unabhängigen Hinweise sind grundsätzlich bei der Beurteilung der Zuverlässigkeit von Meßwerten zu berücksichtigen: Applikationshinweise zum Anlegen der Sensoren − Es dürfen nur die in Kapitel 12 „Lieferübersicht" aufgeführten Sensoren verwendet werden. Be- - Das Plethysmogramm zeigt keinen unphysio logischen, gestörten Pulsverlauf. achten Sie auch die den Sensoren beigelegten, separaten Gebrauchsanweisungen, vor allem die dort aufgeführten Hinweise und Vorsichts- - Die aus dem Plethysmogramm bestimmte Pulsfrequenz weicht unwesentlich von der unabhängig davon ermittelten Herzfrequenz ab. maßnahmen. − Befestigen Sie den Sensor nicht zu stark, um falsche Meßwerte und Blasenbildung zu vermeiden. Die Blasen entstehen nicht durch Überhitzung, sondern durch mangelnde Luftzufuhr zur Haut. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 S − Achten Sie darauf, daß die Blutzirkulation an der Applikationsstelle nicht beeinträchtigt wird. − Setzen Sie klemmende Sensoren (z.B. Fingersensor) wenigstens einmal stündlich um und Klebesensoren alle 4 Stunden. Damit vermeiden Sie Drucknekrosen. Bei der Überwachung von Säuglingen müssen Sie besonders vorsichtig vorgehen. Halbieren Sie nötigenfalls die Applikationsdauer. Bild 5-8. Anzeige- und Bedienungselemente 1 Anschluß für Sensorleitung 2 Meßwertanzeige 3 Anzeige der Signalstärke 4 Ladekontrolle für eingebaute Batterie − Einfallendes Licht kann die Meßwerte verfälschen. Decken Sie die Meßstelle mit einem Tuch ab, falls erforderlich. − Bei gleichzeitiger HZV-Bestimmung nach der Farbstoff-Verdünnungsmethode können u.U. keine SpO2-Werte ermittelt werden. − Bei beeinträchtigter Blutzirkulation (durch Blutdruckmanschette oder extrem hohen Gefäßwiderstand) können u.U. keine SpO2-Werte und keine Pulsfrequenz ermittelt werden. − Entfernen Sie Nagellack und künstliche Fingernägel, bevor Sie den Sensor applizieren, da diese den Meßwert verfälschen können. − Befestigen Sie den Fingersensor nicht an dem Arm, an dem eine Blutdruckmanschette angelegt ist. 23 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Bei unruhigen Patienten mit Bewegungsartefakten: − Verwenden Sie nur neue Sensoren mit guter Haftfläche. − Legen Sie den Sensor an einer weniger beanspruchten Stelle an. Bei elektrochirurgischen Eingriffen während der SpO2-Überwachung: Fingersensor * Führen Sie den Zeigefinger bis zum Anschlag so in das Sensorgehäuse ein, daß die Fingerbeere das Sensorfenster ganz bedeckt. Dies ist erforderlich, damit kein Fremdlicht auf die Photozelle fällt. Das Sensorkabel sollte an der Handinnenfläche zum Handgelenk geführt werden (Bild 5-9). Hat der Patient besonders lange Fingernägel, verwenden Sie den Y-UniversalSensor. − Achten Sie darauf, daß die Erdungsunterlage möglichst nah beim Operationsfeld liegt. − Achten Sie darauf, daß der SpO2-Sensor möglichst weit entfernt vom Operationsfeld, der Erdungsunterlage und dem Chirurgiegerät angelegt wird. Bild 5-9. Fingersensor Y-Universal-Sensor für Erwachsene - Finger * Applizieren Sie den Sensor so am Finger, daß die Lichtquelle auf dem Fingernagel aufliegt. Richten Sie dann die Photodiode, die das austretende Licht aufnimmt, so aus, daß sie genau gegenüber der Lichtquelle liegt. Fixieren Sie Sensor und Leitung mit Klebeband, wobei das Band nicht zu straff aufgeklebt werden darf. Bild 5-10. Y-Universal-Sensor am Finger 24 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Y-Universal-Sensor für Kleinkinder - Fuß Ohrclip (Option) für Y-Universal-Sensor * Applizieren Sie den Sensor an einem gut durchbluteten Teil des Fußes, wobei die Lichtquelle oben bzw. außen liegen soll, damit kein Fremdlicht auf die Photodiode fällt. Plazieren Sie wieder die Photodiode genau gegenüber der Lichtquelle. Fixieren Sie den Sensor mit Klebeband, wobei das Band nicht zu straff aufgeklebt werden darf. Der Y-Universal-Sensor kann mit Hilfe des Ohrclips am Ohr appliziert werden, wenn Sie die Lichtquelle des Sensors in den schwarzen Teil des Ohrclips schieben und die Photodiode in den gegenüberliegenden Teil. Bild 5-13. Ohrclip für Y-Universal-Sensor Bild 5-11. Y-Universal-Sensor am Fuß Y-Universal-Sensor für Kleinkinder - Hand * Applizieren Sie den Sensor an einem gut durchbluteten Teil der Hand, wobei die Lichtquelle oben bzw. außen liegen soll, damit kein Fremdlicht auf die Photodiode fällt. Plazieren Sie wieder die Photodiode genau gegenüber der Lichtquelle. Fixieren Sie den Sensor mit Klebeband, wobei das Band nicht zu straff aufgeklebt werden darf. Bild 5-12. Y-Universal-Sensor an der Hand * Um die Perfusion zu erhöhen, reiben Sie das Ohrläppchen 1 bis 2 Minuten trocken oder mit 70%igem Isopropyl-Alkohol. Dieselbe Wirkung erreichen Sie auch durch Einreiben mit Vasodilator-Creme. Klemmen Sie den Sensor dann mit der Lichtquelle nach außen an das Ohrläppchen. Bild 5-14. Sensor am Ohr 25 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Wickel-Sensor für Kinder - Zehe Ohr-Sensor für Erwachsene * Applizieren Sie den Wickel-Sensor für Kinder mit der Lichtquelle über dem Nagel, damit kein Fremdlicht auf die Photodiode fällt. Plazieren Sie wieder die Photodiode genau gegenüber der Lichtquelle. Fixieren Sie den Sensor mit Klebeband, wobei das Band nicht zu straff aufgeklebt werden darf. * Um die Perfusion zu erhöhen, reiben Sie das Ohrläppchen 1 bis 2 Minuten trocken oder mit 70%igem Isopropyl-Alkohol. Dieselbe Wirkung erreichen Sie auch durch Einreiben mit Vasodilator-Creme. Befestigen Sie den Sensor mit der Lichtquelle nach außen am Ohrläppchen, wobei Sie den Bügel am Ohr einhängen können. Bild 5-15. Wickel-Sensor für Kinder an der Zehe Wickel-Sensor (Option) für Neugeborene - Fuß * Applizieren Sie den Wickel-Sensor für Neugeborene an einem gut durchbluteten Teil des Fußes, wobei die Lichtquelle oben bzw. außen liegen soll, damit kein Fremdlicht auf die Photodiode fällt. Plazieren Sie wieder die Photodiode genau gegenüber der Lichtquelle. Fixieren Sie den Sensor mit Klebeband, wobei das Band nicht zu straff aufgeklebt werden darf. Bild 5-16. Wickel-Sensor für Neugeborene am Fuß 26 Bild 5-17. Sensor am Ohr Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Messen der Sauerstoffkonzentration Das Modul wird mit dem Einstecken der Sensorleitung ein- und mit dem Ziehen wieder ausgeschaltet (ziehen Sie deshalb die Leitung immer, wenn Sie nicht messen möchten). * Legen Sie den Sensor wie oben beschrieben an. * Stecken Sie den Stecker der Sensorleitung (blau) in den Anschluß (1, Bild 5-18) ein. Das Modul führt einen Selbsttest durch. Sobald auf der Anzeige „+1.8 8“ erscheint, hat es diesen bestanden und arbeitet einwandfrei. VORSICHT: Der Signaleingang ist isoliert, aber nicht defibrillationsfest. Es dürfen nur die in Kapitel 12 „Lieferübersicht“ aufgeführten Sensoren verwendet werden. Mit diesen Sensoren ist die Patientensicherheit und der Geräteschutz bei Defibrillation und HF-Chirurgie gewährleistet. Sys. mmHg dia. mmHg T1 °C T2 °C dt 1 Bild 5-19. Bildschirm mit eingeblendetem SpO2Menü, Plethysmogramm und Anzeigefeld SpO2 1 Plethysmogramm 2 Anzeige der Signalstärke 3 SpO2-Meßwert VORSICHT: Die Amplitude des Plethysmogramms ist kein Maß für die Signalqualität, da kleine Signalamplituden automatisch verstärkt werden. Achten Sie auf die spezielle Anzeige der Signalstärke (2, Bild 5-19) und auf den physiologischen Verlauf der Kurve. Figure 5-18. Anzeige- und Bedienungselemente 1 Anschluß für Sensorleitung 2 Meßwertanzeige 3 Anzeige der Signalstärke 4 Ladekontrolle für eingebaute Batterie Auf dem Bildschirm erscheinen − der SpO2-Meßwert VORSICHT: Bei zu geringer Perfusion erfolgt keine Messung. Die Anzeige geht auf Null, anstelle des Plethysmogramms erscheint eine Nullinie. HINWEIS: Das Einstellen der Grenzwerte für die SpO2-Überwachung sowie das Melden und Quittieren von Alarmen ist in Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“ beschrieben. − eine Anzeige für die Signalstärke (2, Bild 5-19). Die Anzeige sollte sich für einen störungsfreien Betrieb immer im oberen Bereich befinden. − das Plethysmogramm Die Amplitudeneinstellung des Plethysmogramms erfolgt automatisch. 27 Erfassen der Meßwerte / SpO2-Modul DG 2002 S Eingebaute Modulbatterie Reinigen der Sensoren Die eingebaute Modulbatterie ermöglicht einen von der Modulbox unabhängigen Betrieb von ca. 40 min. * Entsorgen Sie Einmalsensorensofort nach Gebrauch, damit sie nicht versehentlich wiederverwendet werden. Ein Pfeil in der Anzeige (2, Bild 5-18) (links oben) zeigt an, wenn die interne Batterie geladen werden muß. Setzen Sie dazu das Modul in die Modulbox. Die Batterie wird bei ausgeschaltetem oder eingeschaltetem Modul geladen. Die Ladedauer beträgt ca. 16 h. * Trennen Sie die Sensoren vor dem Reinigen vom Gerät. * Zum Reinigen reiben Sie die Sensoren und deren Zuleitung mit einem in Seifenlauge getränkten Tuch oder mit einem in 70%igem IsopropylAlkohol getränkten Wattebausch ab. Die Sensoren dürfen nur mit Äthylenoxid-Gas bei maximal 55° C sterilisiert werden. * Tauchen Sie die Sensoren niemals ganz in Flüssigkeiten ein. * Verwenden Sie nur völlig trockene Sensoren. * Achten Sie darauf, daß keine Flüssigkeit in den Verbindungsstecker eindringt. Ansonsten können falsche oder keine Meßwerte angezeigt werden. Reinigen Sie deshalb die Sensoren niemals während der Messung. Ist versehentlich Flüssigkeit in den Stecker gelangt, lösen Sie die Steckverbindung und lassen Sie sie vollständig austrocknen. 28 Erfassen der Meßwerte / Blutdruckmodul DG 2002 NI 5.4 Blutdruckmodul DG 2002 NI Vorbemerkungen zur nichtinvasiven Blutdruckmessung VORSICHT: Die Meßgenauigkeit des Moduls für nichtinvasiven Blutdruck ist alle 2 Jahre zu überprüfen (Kapitel 10 „Reinigung, Wartung“). Diese Kontrollen dürfen nur durch SCHILLER oder durch SCHILLER ermächtigte Stellen ausgeführt werden. Das Modul hat eine eigene, aufladbare Batterie, die automatisch in der Modulbox geladen wird. Diese Batterie emöglicht mit dem Modul auch außerhalb der Modulbox ca. 40 Messungen durchzuführen. Das Modul ist ein „Gerät mit interner Stromquelle“ und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. Der nichtinvasive Blutdruck wird nach der oszillometrischen Methode gemessen. Hierbei werden die dem Manschettendruck im Rhythmus der Systole überlagerten Druckpulsationen als Kriterium herangezogen und nicht die dadurch verursachten Geräusche (Manschette ohne Mikrophon). Eine am Oberarm angelegte Manschette wird auf einen Druckwert aufgepumpt, der deutlich über dem systolischen Wert liegen sollte. Ein Druckmeßumformer mißt den Manschettendruck sowie die diesem Druck überlagerten Druckimpulse, die während der Manschettendruckverminderung besonders deutlich zwischen systolischem und diastolischem Wert im Rhythmus des Herzschlags auftreten. Bild 5-20. Druckverlauf in der Manschette während einer Messung; 140 mmHg systolischer und 80 mmHg diastolischer Wert Die Messungen können entweder als Einzelmessung durchgeführt werden oder automatisch in einem auswählbaren Zeitintervall. Die Meßwerte werden sowohl am Modul als auch am Bildschirm angezeigt. Bei der Messung müssen Sie darauf achten, daß sich die Manschette stets in Höhe des Herzens befindet. Der hydrostatische Druck der Flüssigkeitssäule in den Blutgefäßen verfälscht ansonsten das Meßergebnis nicht unerheblich. Beim Messen im Sitzen, Stehen und Liegen (Rückenlage) kommen Arm und Manschette automatisch in Herzhöhe. 29 Erfassen der Meßwerte / Blutdruckmodul DG 2002 NI Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 NI VORSICHT: Eine zu straff angelegte Manschette kann zur Venenblockierung führen; ebenso kann sie Quetschungen der Haut oder Blutergüsse verursachen. − Kontrollieren Sie die Blutzirkulation der entsprechenden Gliedmaßen bei häufigen Messungen. − Manschette nicht an Extremitäten anlegen, die zur Infusion oder Katheterisierung verwendet werden. Ebenso müssen Sie berücksichtigen, daß SpO2-Messungen beeinflußt werden. Bild 5-21. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 NI 1 Anschluß für Manschette 2 4stellige Meßwertanzeige 3 Taste zum Starten und Stoppen der Messung sowie zum Auswählen der Intervallzeit (automatische Messung) 4 Taste zum Ein- und Ausschalten des Moduls 5 Ladekontrolle der eingebauten Batterie Anlegen der Manschetten HINWEIS: Es dürfen nur die in Kapitel 12 „Lieferübersicht“ aufgeführten Manschetten verwendet werden. Mit diesen Manschetten sind Patientensicherheit und Geräteschutz bei Defibrillation und HF-Chirurgie gewährleistet. Es darf keine Flüssigkeit in die Manschette eindringen. Die Manschette muß direkt auf der Haut angelegt werden. Hochgeschobene Kleidungsstücke dürfen den Oberarm nicht einschnüren. VORSICHT: Legen Sie die Manschette so stramm an, daß sie das Gewebe zwar fest umschließt, aber keinen Druck auf die Blutgefäße ausübt. − Die Manschette muß sich während der Messung auf Herzhöhe befinden! Ansonsten sind bei höherliegender Manschette etwa 0,75 mmHg pro cm hinzuzurechnen bzw. bei tieferliegender Manschette abzuziehen. − Bei Patienten, die einer thrombolytischen oder antikoagulativen Therapie unterliegen, muß der Bereich unter und distal der Manschette auf die Bildung von Petechien oder Blutergüssen sorgfältig überwacht werden − Achten Sie darauf, daß der Schlauch während der Messung nicht abknickt und nicht angestoßen wird. Der Arm sollte möglichst ruhig liegen. * Wählen Sie zuerst die richtige Manschettengröße aus. Mit zu kleinen Manschetten wird zu hoch und mit zu großen Manschetten zu niedrig gemessen. * Stecken Sie den Manschettenschlauch auf den Anschlußstutzen (1, Bild 5-21) und arretieren Sie ihn mit einer Viertel Rechtsdrehung. * Legen Sie die (luftleere !) Manschette bei Erwachsenen etwa 4 cm oberhalb der Ellenbeuge an (bei Kindern und Säuglingen entsprechend näher). Die Manschette enthält kein Mikrophon und braucht deshalb nicht in einer bestimmten Position angelegt zu werden. * Verbinden Sie die Manschette mit dem anderen Ende des Schlauchs (Luer-Lock-Anschluß). * Achten Sie darauf, daß der Schlauch während der Messung nicht abknickt. 30 Erfassen der Meßwerte / Blutdruckmodul DG 2002 NI Messen des nichtinvasiven Blutdrucks Messen des Blutdrucks Wie bereits erwähnt, können Sie einzelne Messungen manuell starten oder eine Zykluszeit einstellen, nach der das Gerät automatisch immer eine Messung startet. Soll das Gerät nicht automatisch starten, müssen Sie die Zykluszeit 00 min einstellen (siehe unten „Auswählen der Zykluszeit“). * Schalten Sie das Modul mit Taste (4) ein. Nach dem Einschalten führt das Modul für ca. 3 s einen Selbsttest durch. Danach zeigt es für 3 s die eingestellte Zykluszeit an (z.B. T-00 = Zykluszeit 0, keine automatische Messung, T-03 = Zykluszeit 3 min, automatische Messung alle 3 min). Anschließend zeigt ein wandernder Punkt die Meßbereitschaft an. Sie können jetzt jederzeit eine Einzelmessung mit Taste Start/Stop (3) starten. Ist eine Zykluszeit eingestellt, wird im 30-s-Abstand kurz die noch verbleibende Zeit eingeblendet, bis das Modul die nächste Messung automatisch startet. * Sie können auch beim automatischen Betrieb jederzeit während der Meßbereitschaft (wandernder Punkt) eine Messung manuell starten (Taste Start/Stop (3) kurz antippen). Die Zykluszeit wird vom Ende dieser Messung an neu gezählt. * Möchten Sie eine laufende Messung stoppen, tippen Sie Taste Start/Stop (3) kurz an. Nach der Messung werden systolischer, diastolischer und Mitteldruck-Wert für etwa 30 s auf dem Bildschirm eingeblendet. Beachten Sie, daß nach Drücken der Taste (3) das Gerät automatisch 3 s lang eine interne Kalibrierung durchführt (Anzeige „CAL“). Ist eine Zykluszeit eingestellt (z.B. T-03 = Zykluszeit 3 min), startet das Gerät nach Ablauf der Zykluszeit (z.B. 3 min) die Messung automatisch. Nach dem Starten der Messung beginnt das Modul, die Manschette bis zum entsprechenden Startdruck aufzupumpen. Anschließend wird der Manschettendruck langsam abgesenkt. Sind systolischer und diastolischer Wert ermittelt, wird der Restdruck schnell abgelassen. Es werden dann 15 s lang nacheinander zyklisch angezeigt: der systolische Druck, der diastolische Druck und die Herzfrequenz. 121 147 098 Sys. mmHg dia. mmHg T1 dt °C T2 °C Bild 5-22. Meßwerte nichtinvasiver Blutdruck S120 = systolischer Wert 120 mmHg D080 = diastolischer Wert 80 mmHg H078 = Herzfrequenz 78 /min HINWEIS: Während der Pump-Phase wird der Manschettendruck (P) angezeigt. HINWEIS: Das Einstellen der Grenzwerte für sowie das Melden und Quittieren von Alarmen ist in Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“ beschrieben. Nach Ablauf der Anzeigezyklen zeigt der wandernde Punkt wieder die Meßbereitschaft an. 31 Erfassen der Meßwerte / Blutdruckmodul DG 2002 NI Auswählen der Zykluszeit Eingebaute Modulbatterie * Schalten Sie das Modul aus (Taste (4)). Die eingebaute Modulbatterie ermöglicht einen von der Modulbox unabhängigen Betrieb für ca. 40 Messungen. * Halten Sie Taste (3) gedrückt und schalten Sie das Modul wieder mit Taste (4) ein. * Auf der Anzeige erscheint „T - xx“ (xx = min). * Durch weiteres Drücken der Taste (3) rufen Sie nacheinander die einstellbaren Zeiten auf. * Sobald die gewünschte Zykluszeit erscheint, betätigen Sie die Taste (3) nicht mehr. Nach kurzer Zeit zeigt ein wandernder Punkt die Meßbereitschaft an. − Der Hinweis „BATT“ in der Anzeige (2) zeigt an, wenn die interne Batterie geladen werden muß. Dazu muß das Modul in die Modulbox eingesetzt werden. Die Batterie wird in der Modulbox geladen, sobald die Modulbox mit Bordspannung versorgt wird oder wenn ein Akkublock eingesetzt ist (Ladekontrolle (5) leuchtet). Die Ladedauer beträgt ca. 16 h. HINWEIS: Möchten Sie keine automatischen Messungen durchführen, sondern die Messung manuell starten, so müssen Sie, wie oben beschrieben, die Intervallzeit T-00 einstellen. Reinigen und Desinfizieren der Manschetten Fehlermeldungen Erkennt das Modul Fehler, so gibt es eine Fehlermeldung aus und unterbricht die Messung. FehlerUrsache meldung 32 EC 01 Absoluter Grenzwert überschritten (HF 40...200 P/min, PDIA 30...150 mmHg, PSYS 40...270 mmHg) EC 02 Beim Aufpumpen bis 150 mmHg keine Oszillation feststellbar EC 03 Systole/Diastole <12 mmHg EC 04 Bedingungen für Systole nicht erfüllt; Aufpumpdruck zu niedrig EC 05 Zu wenige Pulse während der Aufpump-Phase EC 06 Bedingungen für Diastole nicht erfüllt EC 07 Zu viele Artefakte EC 08 Druckabfall Manschette >16 mmHg/s oder Manschettendruck 70 mmHg nach 20 s nicht erreicht EC 09 Unterschied der Pulsabstände zu groß BATT Batterie muß geladen werden * Entsorgen Sie Einmalmanschetten sofort nach Gebrauch, damit sie nicht versehentlich wiederverwendet werden. * Trennen Sie die Manschetten vor dem Reinigen vom Modul. * Manschetten für mehrmaligen Gebrauch können Sie mit Seifenwasser reinigen. Dabei darf keine Flüssigkeit in die Manschettenblase eindringen. Manschetten, in deren Blase Flüssigkeit gelangt ist, sind nicht mehr verwendbar. * Nach dem Reinigen müssen Sie die Manschetten gründlich mit Wasser spülen und ca. 15 Stunden bei Zimmertemperatur trocknen. * Die Manschetten können mit Desinfektionsmitteln auf Alkohol-Basis, mit quaternären Ammoniumverbindungen und/oder Aldehyden desinfiziert werden. Diese Mittel trocknen schnell und hinterlassen keine klebenden Rückstände. Manschetten nicht aufpumpen, solange sie nicht an einer Extremität angelegt sind! Erfassen der Meßwerte / CO2-Modul DG 2002 C 5.5 CO2-Modul DG 2002 C Grundsätzliches Das CO2-Modul dient zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Messung der CO2-Atemgaskonzentration. Es ermittelt den endexspiratorischen CO2Spitzenwert (etCO2) und liefert ein Kapnogramm als CO2-Verlaufskurve. Außerdem ermittelt es die Atemfrequenz und überwacht das Atemsignal auf Apnoe. Das Modul hat eine eigene, aufladbare Batterie, die automatisch in der Modulbox geladen wird. Diese Batterie emöglicht es, das Modul auch außerhalb der Modulbox für ca. 80 Minuten zu betreiben. Das Modul ist ein „Gerät mit interner Stromquelle“ und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. HINWEIS: Der endtidale CO2-Meßwert (etCO2) liegt meist unter dem durch Blutgasanalyse ermittelten CO2-Partialdruck (paCO2). Als klinische Ursache kommen in Frage (siehe Literatur): - Totraumventilation, Ventilations-/ Perfusionsmißverhältnis - abgefallenes Herzminutenvolumen - alveolare Shunts - unvollständige alveolare Entleerung Ebenso können Meßfehler verursacht werden durch: - undichtes Meßsystem - erhöhte Konzentration von Lachgas (N2O), Sauerstoff und halogenierte Anästhesiegase im Atemgas Funktion Das Modul mißt den Kohlendioxidgehalt im Nebenstromverfahren. Über einen Filter-Meßschlauch (Filterschlauch) wird das Gas mit einem Flow von 50 ml/min angesaugt. Im Filterschlauch erfolgt die Wasserabscheidung und Reinigung des Gases. Danach strömt es durch eine Meßküvette mit infrarotspektroskopischem Sensor zum Gasausgang. Die Messung mit Hilfe der Infrarotspektroskopie beruht darauf, daß verschiedene Gase InfrarotStrahlen bei gasspezifischen Wellenlängen absorbieren. Je höher der CO2-Partialdruck, desto niedriger der IR-Anteil. Die Meßwerte werden unter Einbeziehung der Umgebungstemperatur und des atmosphärischen Drucks als lungenbezogener Partialdruck in mmHg angezeigt (BTPS-Standard, Body Temperature Pressure Saturated). Nach einer Aufwärmzeit von 30 s geht das Gerät in den sogenannten Auto-Wakeup-Betrieb. Hierbei wartet es auf die erste, meßbare Atemaktion. Als Atemaktion wertet das Gerät ein Ansteigen und Abfallen der CO2-Konzentration von mindesten 1% in max. 0,4 s. Als Apnoe wertet das Modul das Fehlen einer Atemaktion über einen Zeitraum von 15 s. Die Atemfrequenz zeigt die Anzahl der Atemaktionen pro Minute an. Ein Signalton ertönt jeweils, Literatur: KRIER,C.; FORSTNER,K.: Kapnographie - Indikationen und Grenzen. In: DOENIKE, A.; KILIAN, J. (Hrsg.): Neue Technologien in der Infusionstherapie und Monitoring, S. 12 - 18, Verl. Braun Melsungen AG (1990) − − − − − wenn das Gerät eingeschaltet wird, wenn eine Apnoe erkannt wird, wenn das Pneumatiksystem blockiert ist, wenn die automatische Kalibrierung aktiv ist, wenn ein Systemfehler erkannt wurde. BHAVANI-SHANKAR, K.; MOSLEY, H.; KUMAR, Y.Y.: Capnometry and anaesthesia (Review Article). Can. J. Anaesth. 39, (617-632) (1992) 33 Erfassen der Meßwerte / CO2-Modul DG 2002 C Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 C Inbetriebnahme und Funktionskontrolle Das Modul wird kalibriert ausgeliefert. Danach muß es alle 6 Monate neu kalibriert werden (siehe Abschitt „Gaskalibrierung“). * Entfernen Sie alle Schutzfolien. * Achten Sie darauf, daß der Schalter (4) auf Stellung steht. Schalten Sie das Modul nur ein, wenn ein Filterschlauch am Eingang (1) angeschlossen ist. Bild 5-23. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2002 C 1 Anschluß für Filterschlauch (Meßgaseingang) 2 Meßgasausgang 3 Digitalanzeige 4 Schalter AUS/EIN/CAL 5 Kontrollampe, gelb, leuchtet während der Batterieladung Erläuterung der verwendeten Symbole Gerät des Typs BF (isolierter Patientenanschluß) Stopp bzw. Aus Start bzw. Ein Eingang, Patientenanschluß Hinweis auf Batteriefunktion 34 * Setzen Sie das Modul in die Modulbox ein. Das Modul ist sofort betriebsbereit. Möchten Sie das Modul außerhalb des Defibrillators betreiben, müssen Sie zuerst die Batterie laden (siehe Abschnitt „Betrieb mit interner Batterie“). * Schließen Sie den Filterschlauch mit dem einen Ende (Female-Luer-Lock) am Anschluß (1) an und mit dem anderen Ende (Male-Luer-Lock) am T-Adapter. Achten Sie auf dichte Verbindungen. VORSICHT: Betreiben Sie das Modul nur mit dem Original-Filterschlauch. Ansonsten können Sie falsche Meßwerte erhalten und das Meßsystem beschädigen (Garantieverlust). Der Filterschlauch ist ein Einmalartikel, der nicht wiederverwendet werden darf. Tauschen Sie den Filterschlauch aus, wenn das Modul „OCC“ meldet, obwohl der Schlauch nirgends geknickt oder geklemmt ist. Erfassen der Meßwerte / CO2-Modul DG 2002 C Messen der Atemgaskonzentration und der Atemfrequenz Starten Nach der Aufwärmphase geht das Modul automatisch in den Auto-Wakeup-Betrieb. Hierbei wartet das Modul auf die erste, meßbare Atemaktion. In dieser Phase erscheinen statt der Meßwerte „0 0“. Bild 5-24. Anschließen des Filterschlauchs * Schalten Sie das Modul mit Schalter (4) ein (Stellung ). Das Modul führt einen Selbsttest durch und es erscheint die Testanzeige (Bild 5-25). Sobald das Modul eine Atemaktion erkennt, zeigt es abwechselnd die beiden Meßwerte an (Bilder 5-27 / 5-28). Bild 5-27. Anzeige des etCO2-Meßwerts (32 mmHg) Bild 5-25. Testanzeige Hat das Modul den Selbsttest bestanden, beginnt für ca. 30 s die Aufwärmphase. In dieser Zeit erscheinen auf dem Display statt der Meßwerte zwei Striche. Die Anzeige wechselt zwischen etCO2Wert (C) (Bild 5-27) und Atemfrequenzwert (A), (Bild 5-28). Den Nullabgleich führt das Modul automatisch durch, sobald er erforderlich wird. Während des Nullabgleichs - der nur wenige Sekunden dauert erscheint auf der Anzeige die Meldung „-0-“. Bild 5-28. Anzeige des Atemfrequenzmeßwerts (10 Resp/min) Im Bildschirm werden − Kapnogramm, − Atemfrequenzwert und − etCO2-Meßwert eingeblendet (Bild 5-29). Erkennt das Modul beim Selbsttest oder beim Nullabgleich Fehler, die vom Anwender nicht korrigiert werden können, erscheint die Meldung „ERR“. In diesem Fall dürfen Sie das Modul erst nach der Instandsetzung durch den Kundendienst wieder in Betrieb nehmen. Bild 5-26. Anzeige während der Aufwärmphase 2 3 4 Bild 5-29. Bildschirm mit 1 Kapnogramm, 2 Lungensymbol (blinkt mit jeder Respiration) 3 etCO2-Meßwert 4 Atemfrequenzwert 35 Erfassen der Meßwerte / CO2-Modul DG 2002 C Apnoe-Überwachung Betrieb mit interner Batterie Die Apnoe-Überwachung wird automatisch mit der ersten Atemaktion in der Auto-Wakeup-Phase aktiviert. Erkennt das Modul während des laufenden Meßvorgangs über einen Zeitraum von mehr als 30 s keine Atemaktion mehr, löst es Apnoe-Alarm aus: Es ertönt ein Alarmton und der Hinweis „ALA“ erscheint. Die Alarmmeldung erlischt, sobald das Modul wieder eine Atemaktion erkennt oder wenn eine neue Messung gestartet wird (Modul neu starten). Die interne Batterie des CO2-Moduls wird automatisch geladen, wenn das Modul in der Modulbox eingesteckt und ausgeschaltet ist. Die Kontrollampe (5) leuchtet während des Ladevorgangs (Bild 5-30). Die Ladezeit beträgt ca. 3 h. Mit der internen Batterie kann das Modul ca. 80 min betrieben werden. Gerätemeldungen Betreiben Sie das Modul in der Modulbox, so wird die interne Batterie des Moduls automatisch abgeschaltet. Die Stromversorgung übernimmt die Modulbox. Meldung Bedeutung ALA Apnoe-Alarm -0 bzw. -0- Automatische Nullpunktkalibrierung läuft CL1 Erster Kalibrierabschnitt (siehe „Gaskalibrierung“) CL2 Zweiter Kalibrierabschnitt (siehe „Gaskalibrierung“) CAL Kalibrierung läuft (siehe „Gaskalibrierung“) ERR Modul erkennt Fehler (Kundendienst benachrichtigen) OCC Pneumatiksystem blockiert (Filterschlauch prüfen (verstopft? geknickt?) oder Filterschlauch tauschen (Filterkapazität erschöpft)) FIL Filterschlauch nicht vorhanden VORSICHT: Achten Sie darauf, daß die LuerLock-Verbindungen stets dicht sind. Schalten Sie das Gerät nur ein, wenn ein Filterschlauch angeschlossen ist. Verwenden Sie nur den Original-Filterschlauch. 36 Bild 5-30. Kontrollampe 5 (leuchtet während der Batterieladung) Batteriepflege und Batteriewechsel Das Modul DG 2002 C wird mit einer externen Gleichspannungsquelle (12 V...24 V) betrieben. Außerdem ist eine interne Spannungsquelle vorhanden, die bei ausgeschaltetem Modul automatisch geladen wird und vor Tiefentladung geschützt ist. Eine spezielle Batteriepflege ist daher nicht erforderlich. Verliert die interne Batterie durch den normalen Alterungsprozeß ihre Kapazität, muß sie von einer autorisierten Servicestelle oder im Werk entsorgt und durch eine neue ersetzt werden. Der Normalbetrieb des Moduls mit der externen Spannungsquelle wird bei Ausfall der internen Batterie nicht beeinträchtigt. Erfassen der Meßwerte / CO2-Modul DG 2002 C Gaskalibrierung Das Modul wird kalibriert ausgeliefert. Danach ist es im Abstand von ca. 6 Monaten neu zu kalibrieren. VORSICHT: Kalibrieren Sie das Gerät nur im betriebswarmen Zustand. Schalten Sie es ca. 1 h vor dem Kalibrieren ein. Verwenden Sie nur die Original-Kalibriergasflasche (Best.-Nr. U50104) und den Original-Filterschlauch (auf das Meßsystem darf kein Überdruck gegeben werden). Bild 5-31. Anschließen der Kalibriergasflasche Reinigen und Desinfizieren * Schließen Sie die Gasflasche mit dem beiliegenden Anschlußschlauch an das Modul an (Bild 5-31). Achten Sie darauf, daß das überschüssige Gas über den T-Abzweig ungehindert entweichen kann. * Schalten Sie Schalter (4) auf Stellung CAL. Auf der Anzeige erscheint „CL 1“. * Schalten Sie den Schalter wieder zurück auf Stellung und nochmals auf Stellung CAL. Auf der Anzeige erscheint „CL 2“. * Schalten Sie den Schalter nochmals zurück auf Stellung und wieder auf Stellung CAL. Jetzt erscheint auf der Anzeige „CAL“ und die Pumpe beginnt forciert zu arbeiten. * Sobald die Pumpe wieder auf die normale Pumpleistung zurückschaltet, öffnen Sie das Flaschenventil. (Bei der Geräteversion 2.0 erscheint der Hinweis „GAS“, wenn das Ventil geöffnet werden muß.) Halten Sie das Ventil so lang geöffnet, bis die Anzeige „CAL“ erscheint. Die Kalibrierung ist beendet, wenn auf der Anzeige „OP“ erscheint. (Konnte die Kalibrierung nicht erfolgreich durchgeführt werden, erscheint auf der Anzeige „ERR“. Wiederholen Sie in diesem Fall die Kalibrierung.) Außer dem Wechseln des Filterschlauchs (Einmalartikel) besteht keine weitere Notwendigkeit zur Reinigung oder Desinfektion. Sollte eine Reinigung trotzdem notwendig sein, so ist darauf zu achten, daß in die Gas-Ein- und -Ausgänge keine Flüssigkeit eindringen darf. (Das Modul darf nicht mit Gas oder im Autoklaven sterilisiert werden.) Wartung Das Modul sollte einmal jährlich durch eine autorisierte Service-Stelle oder im Werk gewartet werden. Umfang der Wartung * Pneumatiksystem reinigen * Auf Beschädigung überprüfen * Überprüfen der internen Kalibrierdaten (ggf. korrigieren) * Überprüfen und Kalibrieren des Druck-FlowMeßsystems * etCO2-Kalibrierung * Schalten Sie nach der Kalibrierung Schalter (4) wieder auf Stellung , um in den normalen Meßbetrieb zu gelangen. 37 Überwachen der Meßwerte 6 Überwachen der Meßwerte Grundsätzliches Alarmmeldungen Für die Überwachung der einzelnen Vitalwerte sind im System werkseitig physiologisch sinnvolle Grenzwerte vorgegeben, die sich beim Einschalten automatisch einstellen. Das System unterscheidet sogenannte „Standardgrenzwerte“ und „aktuelle Grenzwerte“. Beide Grenzwerte können Sie individuell verändern. Die „Standardgrenzwerte“ werden mit den allgemeinen Geräteeigenschaften verändert, die „aktuellen Grenzwerte“ im GrenzwertEinstellfenster. Alle Veränderungen bleiben gespeichert. Bei der ersten Inbetriebnahme entsprechen die aktuellen Grenzwerte auch den werkseitig vorgegebenen „Standardgrenzwerten“. Überschreitet ein Meßwert den eingestellten Grenzwert, so wird nach 5 s Alarm ausgelöst: Zur Erinnerung: Um unnötige Alarmmeldungen während des Anlegens der Meßwertaufnehmer zu vermeiden, können Sie den Alarmton mit Taste für 3 min ausschalten (durch nochmaliges Drücken der Taste können Sie den Alarmton sofort wieder einschalten). 38 − Der Meßwert wird hell hinterlegt und beginnt zu blinken. − Der Alarmton ertönt mit konstanter Lautstärke. * Zum Löschen des Alarmtons drücken Sie Taste . Der Meßwert blinkt jedoch solange weiter, bis er sich wieder normalisiert hat und sich innerhalb der Grenzwerte befindet. Bleibt dieselbe Alarmursache bestehen, ertönt der Alarmton erneut nach Ablauf der 3 min. Überwachen der Meßwerte Verändern der „aktuellen Grenzwerte“ Verändern der „Standardgrenzwerte“ Als „aktuelle Grenzwerte“ übernimmt der Monitor die (werkseitig) vorgegebenen Standardgrenzwerte. Die aktuellen Grenzwerte können Sie wie folgt verändern. Die werkseitig vorgegebenen „Standardgrenzwerte“ verändern Sie wie folgt: * Halten Sie die Taste ten Sie den Monitor ein. * Rufen Sie das Einstellfenster der „aktuellen Grenzwerte“ mit Menue → auf (Bild 61). * Bewegen Sie den Leuchtbalken mit den Tasten , → oder ← auf den ent↓ ↑ sprechenden Wert. * Ändern Sie den markierten Wert mit den Tasten oder − . + * Rufen Sie das Einstellfenster der „Standardauf (Bild 6-1). grenzwerte“ mit * Verändern Sie die „Standardgrenzwerte“ wie die „aktuellen Grenzwerte“. Alle geänderten Werte bleiben gespeichert und stellen sich beim Einschalten des Gerätes automatisch wieder ein. * In der rechten Spalte „Modus“ können Sie mit oder − festlegen, ob der entspre+ chende Alarm quittiert werden muß oder nicht (Bild 6-1). Bei „Alarm“ bleibt die Alarmmeldung solange bestehen, bis sie mit Taste quittiert wird (auch wenn der Meßwert sich zwischenzeitlich wieder normalisiert hat und sich wieder innerhalb der Grenzwerte befindet). Bei „Warnung“ verlöscht die Alarmmeldung automatisch, sobald sich der Meßwert wieder innerhalb der Grenzwerte befindet. * Schließen Sie das Fenster mit gedrückt und schal- Die nachfolgende Tabelle zeigt die Möglichkeiten der Grenzwerteinstellung. . * Möchten Sie als „aktuelle Grenzwerte“ wieder die (werkseitig) eingestellten Standardgrenzwerte einstellen, so drücken Sie , bestätigen mit OK und schließen das Menü mit . Bild 6-1. Einstellfenster der Grenzwerte Parameter HF (EKG) Resp PNIsys PNImit PNIdia SpO2 etCO2 Minimum 30 0 0 0 0 30 15 Default Minimum 40 5 80 60 40 94 30 Maximum Maximum 120 25 160 120 80 99 40 350 200 350 200 150 100 76 39 Trenddarstellung 7 Trenddarstellung Grundsätzliches Mit der sogenannten Trenddarstellung kann der zurückliegende Verlauf eines Vitalwertes über einen bestimmten Zeitraum übersichtlich dargestellt werden. Dies ist entweder als Kurve (Graphische Trenddarstellung) oder in Tabellenform (Tabellarische Trenddarstellung) möglich. Graphische Trenddarstellung Bei der graphischen Trenddarstellung kann die 16 h umfassende Trendkurve stufenweise bis auf 60min-Abschnitte vergrößert werden. Zusätzlich gibt es einen 8-min-Trendzeitraum für die Herzfrequenz aus R zu R und die Atemtiefe. Bei der Atemtiefe werden zusätzlich die Anzahl der aufgetretenen Apnoen und die GesamtApnoedauer angezeigt. * Rufen Sie das Trendfenster mit auf. Menue → * Es erscheint das Fenster mit den Trendkurven HF aus R zu R und Atemtiefe (außerdem werden die Anzahl der Apnoen und die GesamtApnoedauer angezeigt). Bild 7-1. Trendkurven HF/min und Resp/min 40 und rufen Sie die * Mit den Tasten Trendkurven der anderen Parameter auf. * Mit den Tasten → und ← können Sie den roten Markierungsbalken unterhalb der Trendkurven bewegen, und somit ist es möglich, jeden Bereich der 16 h einer Trendverlaufskurve auszuwählen und zu vergrößern. * Mit der Taste können Sie den durch den Markierungsbalken hervorgehobenen Bereich stufenweise bis auf einen 60-min-Trendbereich vergrößern und mit Taste wieder verkleinern. * Zum gemeinsamen Löschen der Trendkurven drücken Sie die Taste loeschen? und bestätigen mit OK . HINWEIS: Die Trendkurven können nicht einzeln, sondern nur gemeinsam gelöscht werden. Trenddarstellung Tabellarische Trenddarstellung Als Basis für die tabellarische Erfassung von Trenddaten dient die nichtinvasive Blutdruckmessung. Immer wenn eine Messung beendet ist, wird dieses Ergebnis zusammen mit anderen Meßwerten in einer Tabelle abgespeichert. Es können bis zu 64 Zeilen gespeichert werden. * Mit den Tasten ↓↓ bzw. ↑↑ gelangen Sie an den ersten bzw. letzten Eintrag der Tabelle. * Mit den Tasten ↓ bzw. ↑ gelangen Sie schrittweise zum ersten bzw. letzten Eintrag der Tabelle. * Zum Löschen der Trendtabelle drücken Sie die Taste loeschen? und bestätigen mit OK . * Rufen Sie die Trendtabelle mit auf. Menue → * Es erscheint die Trendtabelle (Bild 7-2). Ausdrucken der Tabelle Die Tabelle kann durch Drücken von auf ei- nem Printer HP82240B ausgedruckt werden. Voraussetzung dazu ist, daß sich der Printer in Sichtweite zur Modulboxfront befindet. Der Ausdruck beginnt mit dem obersten, angezeigten Tabelleneintrag. Während des Ausdrucks darf die Sichtverbindung zwischen Printer und Modulbox nicht unterbrochen werden. Bild 7-2. Trendtabelle 41 Monitoreinstellungen 8 8.2 Monitoreinstellungen Grundeinstellungen Die Monitoreinstellungen lassen sich über zwei verschiedene Menüs verändern: Um zum Menü mit den Grundeinstellungen zu gelangen, müssen Sie den Monitor ausschalten. Die Grundeinstellungen (wie z.B. Sprache, Datum, Netzfrequenz) werden im Menü „Grundeinstellungen“ vorgenommen, Einstellungen, die während des Betriebs verändert werden können, im sogenannten Monitor-Menü. * Halten Sie die Taste ten Sie den Monitor ein. gedrückt, und schal- Es erscheint das Menü „Einstellungen“. Mit jeder Taste rufen Sie ein separates Einstellmenü auf. Die Einstellungen nehmen Sie immer nach demselben Schema vor: * Mit ↓ , ↑ bzw. ← , → bewegen Sie den Markierungsbalken an die zu verändernde Größe. 8.1 Einstellungen im MonitorMenü Das Monitor-Menü rufen Sie mit auf. bzw. − verändern Sie die Einstel- bestätigen Sie die Einstellung und * Mit schließen das Menü. → Menue * Mit + lung. In diesem Menü können Sie − mit Taste einen Batterietest durchführen. − mit Taste die akustischen Eigenschaften Haben Sie alle Einstellungen vorgenommen, bestätigen Sie dies im Menü „Einstellungen“ mit ↵ . Auf dem Bildschirm erscheint eine Meldung über die Datensicherung. des Monitors verändern. Sie öffnen ein Fenster mit folgenden Einstellmöglichkeiten (mit bzw. ↑ an die zu verändernde Größe, mit − ↓ bewegen Sie den Markierungsbalken + bzw. verändern Sie die Einstellung): - ob bei einem Meßwertabfall von 4 % der Sauerstoffsättigung ein akustisches Signal abgegeben werden soll, - mit welcher Lautstärke das Überschreiten der Grenzwerte alarmiert werden soll - die Lautstärke des Systolentons - die Lautstärke der Tastenquittierung − mit Taste − mit Taste die Bildhelligkeit ändern. 25/50 die Ablenkgeschwindigkeit der Verlaufskurven ändern. 42 VORSICHT: Während diese Meldung angezeigt wird, darf das Gerät nicht ausgeschaltet werden, da sonst die Einstellungen nicht korrekt gespeichert werden. Monitoreinstellungen Parameter Sprache Parameter Mit Parameter können Sie als Maßeinheit für den invasiven und nichtinvasiven Druck wahlweise „mmHg“ oder „kPa“ wählen. Außerdem läßt sich zur Verbesserung der Signalqualität die Filterfrequenz in Abhängigkeit von der Netzfrequenz auf „50Hz“ oder „60Hz“ einstellen. Zum Auswählen der Sprache bewegen Sie den Leuchtbalken mit → oder ← auf das entsprechende Symbol und bestätigen mit . VORSICHT: In der Bundesrepublik Deutschland ist der Betrieb des Gerätes nur in deutscher Sprache zugelassen. Standardgrenzwerte Hiermit können Sie die Standardgrenzwerte verändern (s. Kapitel 6 „Überwachen der Meßwerte“). * Bewegen Sie den Leuchtbalken mit den Tasten , → oder ← auf den ent↓ ↑ sprechenden Wert. Datum und Uhrzeit * Bewegen Sie den Cursor mit → auf den zu korrigierenden Wert. * Korrigieren Sie mit + oder − * Schließen Sie das Fenster mit oder ← . . * Ändern Sie den markierten Wert mit den Tasten oder − . + * In der rechten Spalte „Modus“ können Sie mit oder − festlegen, ob der entspre+ chende Alarm quittiert werden muß oder nicht (Bild 6-1). Bei „Alarm“ bleibt die Alarmmeldung solange bestehen, bis sie mit Taste quittiert wird (auch wenn der Meßwert sich zwischenzeitlich wieder normalisiert hat und sich wieder innerhalb der Grenzwerte befindet). Bei „Warnung“ verlöscht die Alarmmeldung automatisch, sobald sich der Meßwert wieder innerhalb der Grenzwerte befindet. * Schließen Sie das Fenster mit . Farben Sie können die zwischen normaler BildschirmDarstellung (Hintergrund gelb, grau) oder inverser Darstellung (Hintergrund dunkel) wählen. * Wählen Sie die Darstellung mit + * Schließen Sie das Fenster mit oder − . Nur ECG? (Grundeinstellung) Mit dieser Taste können Sie eine sogenannte Grundeinstellung aufrufen, bei der nur das EKGModul eingeschaltet ist. Benutzer-Identifikation VORSICHT: Beim Aufrufen dieser Grundeinstellung werden alle Trendspeicher gelöscht. Ohne Funktion. Wenn Sie „Nur ECG“ einstellen, bleiben alle anderen Module unberücksichtigt. * Drücken Sie OK Nur ECG ? und bestätigen Sie mit . * Schließen Sie das Einstellmenü mit . 43 . Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS 9 9.1 Schrittmacher Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Verwendung und Funktion Anwendungsregeln für externe Schrittmacher Der Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS ist ein Modul für die externe transkutane Herzstimulation in Notfällen. Er wird temporär angewendet bei akuten Herzrhythmusstörungen wie Asystolie oder ADAMS-STOKESschen Anfällen. Grundsätzlich können auch bestimmte Formen von Bradykardie und Tachykardie behandelt werden. Diese Regeln gelten für die Anwendung jedes Schrittmachers, unabhängig von Gerätetyp und Hersteller. Der DG 2000 EDOS arbeitet wahlweise als Demandschrittmacher oder mit starrer Frequenz. Die Overdrive-Funktion kann zur Beseitigung einer Tachykardie eingesetzt werden. Für den Demandbetrieb benötigt der DG 2000 EDOS ein EKGSynchronisiersignal. Deshalb müssen hierfür zusätzlich zu den Schrittmacherelektroden zwei EKGElektroden appliziert werden. Die sichere Anwendung der Geräte liegt in der Hand des Benutzers, das Beachten der Gebrauchsanweisung und der folgenden Regeln ist daher sehr wichtig: Durch eine eingebaute aufladbare Batterie kann der DG 2000 EDOS auch unabhängig von der Modulbox für etwa 0,5...2,5 h betrieben werden. Das Laden der Batterie erfolgt in der Modulbox oder in einem separaten Ladegerät. Die Ladezeit beträgt ca. 20 h. * Während der Stimulation darf der Patient nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Großflächige Klebeelektroden sorgen für guten elektrischen Kontakt mit der Haut. Dies und eine rechteckige Impulsform von 40 ms Dauer vermeiden schmerzhafte Muskelkontraktionen durch zu hohe Stromdichte. * Sichere Anwendung setzt den Einsatz von einwandfreien Geräten in ebensolchen Räumen voraus. Das bedingt fundiertes Wissen, gute Organisation, besondere Sorgfalt bei der Auswahl der technischen Einrichtung und regelmäßige Wartung. Der Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS ist ein „Gerät mit interner Stromquelle“ und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. Alle elektrischen Geräte, die Energie in irgendeiner Form an den Patienten abgeben oder auch nur leitend mit ihm verbunden sind, können eine Gefahrenquelle darstellen. * Schrittmacher dürfen nur unter Aufsicht qualifizierter und dazu berechtigter Personen betrieben werden. * Bei jeder Schrittmachertherapie muß ein Defibrillator bereitgehalten werden, um eventuell eintretende Komplikationen, wie z.B. Herzkammerflimmern, sofort beseitigen zu können. * Medizinisch-technische Geräte dürfen nur von Personen angewendet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung oder ihrer Kenntnisse und praktischen Erfahrung die Gewähr für eine sachgemäße Handhabung bieten. * Der Anwender hat sich vor der Anwendung eines Gerätes von der Funktionssicherheit und dem ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes zu überzeugen. 44 Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS * Es wird vorausgesetzt, daß das EKG des Patienten überwacht wird, so daß auch die Wirkung des Schrittmachers beobachtet werden kann. Ferner muß ein Defibrillator bereitgestellt werden, dessen Anwendung von wenigstens einer der anwesenden Personen beherrscht wird. Folgende Regeln sind im einzelnen zu beachten: Externe Applikation * Funktion des bereitgestellten Defibrillators prüfen. * Bei der Lagerung des Patienten darauf achten, daß keine elektrisch leitenden Verbindungen zwischen Patient und geerdeten Metallteilen zustande kommen (auch durch Wasserpfützen und dgl. möglich). Obwohl der Impulsstromausgang von Schrittmachern erdfrei ausgeführt sein muß, wird damit zusätzlich sichergestellt, daß der Impulsstrom des Schrittmachers nur zwischen den Schrittmacherelektroden fließt. Bei interner Applikation zusätzlich beachten Bei der internen Stimulation werden Elektroden intrakardial appliziert. Dies ist eine besondere Gefahrenquelle. Wenn nicht spezielle Vorkehrungen getroffen werden, können Ableitströme elektrischer Geräte, Potentialausgleichsströme zwischen Metallteilen des Raumes oder Meßkreisströme von anderen Geräten über intrakardiale Katheter fließen. Aufgrund von medizinischen Erfahrungen können dabei bereits Ströme von mehr als 10 µA Kammerflimmern auslösen. Bei der Katheterisierung muß das EKG-Signal über die Katheterelektroden abgenommen werden, um die Lage des Katheters orten zu können. * Sichtprüfung des richtigen Anschlusses der besonderen Potentialausgleichsleitungen zwischen den ortsveränderlichen Geräten der Schutzklasse I und dem Potentialausgleichsanschluß des Raumes. * Funktion des Schrittmachers prüfen (Batteriezustand?). * Sichtprüfung der richtigen Kopplung mehrerer Geräte untereinander. * Alle Schalter auf Stellung 0 bzw. kleinsten Wert stellen. * Sichtprüfung des richtigen Anschlusses von Patientenleitungen und Abnehmern; Schrittmacherelektrodenleitung (Katheter) noch nicht am Schrittmacher angeschlossen. * Stationäre Schrittmacher nahe beim Patienten aufstellen, patientengetragene Geräte sicher am Körper befestigen. * Elektroden anbringen, Elektrodenleitungen verlegen, am Körper befestigen und am Schrittmacher anschließen. Möglichst keine Verlängerungsleitungen und Adapter verwenden - jede elektrische Übergangsstelle bringt Kontaktunsicherheit. * Schrittmacher entsprechend Gebrauchsanweisung in Betrieb nehmen. * Nach einer Defibrillation Funktion und Wirkung des Schrittmachers überprüfen. * Bei möglichen Schäden an patientengetragenen Schrittmachern durch Herabfallen oder Feuchtigkeit Schrittmacher zur Überprüfung entfernen und durch neuen ersetzen. * Funktionsprüfung aller zum Einsatz vorgesehenen Geräte noch ohne den Patienten vornehmen. * Instruktion der Beteiligten, daß jeder leitfähige Kontakt mit den zum Herzen führenden Elektrodenleitungen zu vermeiden ist, daher − Berühren von Katheteranschlüssen mit leitenden Flächen vermeiden − ungeschützte Katheteranschlüsse nicht mit bloßen Händen berühren − - Gummihandschuhe tragen − zeitweilig unbenutzte Anschlüsse eines eingeführten Katheters isolieren und befestigen * Bei batteriebetriebenen Schrittmachern Batterie möglichst nur austauschen, wenn der Schrittmacher nicht in Betrieb ist. * Schrittmacher mit aufladbaren Batterien nach Gebrauch an das Ladegerät anschließen, um die Funktionsbereitschaft zu gewährleisten. 45 Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS WARNUNG: Schrittmacher arbeiten verfahrensbedingt mit hohen Spannungen und haben deshalb besonders berührungssichere Ausgangsstecker. Trotzdem ist darauf zu achten, daß die spannungsführenden Kontakte nicht über leitende Metallgegenstände, z.B. Pinzetten oder dgl. berührt werden, solange der Schrittmacher in Betrieb ist. Ströme von mehr als 10 µA durch das Herz können Kammerflimmern auslösen. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 EDOS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 DG 2000 EDOS BATT 75 60 90 FIX 0 100 DEM 110 120 OD 45 STIM 105 30 90 120 15 135 0 150 130 80 140 70 150 60 mode mA 40 160 P / min QRS P P / min x 3 Bild 9-1. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 EDOS WARNUNG: Der Schrittmacher kann bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Geräten, die elektrische Energie an den Patienten abgeben, in seiner Funktion gestört werden. Insbesondere können bei gleichzeitiger Anwendung von HF-Chirurgiegeräten Störsignale erzeugt werden, die eine korrekte QRS-Erkennung unmöglich machen. In solchen Fällen kann nur eine Stimulation in der Betriebsart FIX erfolgen. Weiter ist zu beachten, daß Fehlströme auf andere Stromkreise übertragen werden können und die Funktion von Geräten, die mit diesen Stromkreisen eine Verbindung haben, stören können. Aus Sicherheitsgründen sollte unter diesen Bedingungen der externe Schrittmacher vom Patienten getrennt werden und die Herzstimulation mit einem Schrittmacher für interne Stimulation erfolgen. 1 Anschluß für Schrittmacherleitung (äußere Kontakte) und EKG-Elektroden (innere Kontakte) 2 Grüne Kontrollampe QRS zur Anzeige der Synchronisierimpulse bei Demandbetrieb (ausgelöst von den R-Zacken des EKG) 3 Gelbe Kontrollampe STIM zur Anzeige der in den Patienten abgegebenen Stimulationsimpulse 4 Rote Kontrollampe BATT blinkt, wenn die Batterie gewechselt werden muß 5 Zum Einstellen der Impulsstromstärke 6 Overdrive-Taste 7 Zum Einstellen der Betriebsarten 0 (Aus) DEM (Demand) - FIX (Starrfrequent) - OD (Overdrive) 8 Kontrollampe P blinkt im Rhythmus der eingestellten Frequenz 9 Zum Einstellen der Impulsfrequenz Erläuterung der verwendeten Symbole VORSICHT: Der Erfolg der Stimulation ist ausschließlich durch das Messen der Pulsfrequenz (nicht Herzfrequenz) zu kontrollieren. HINWEIS: Der Signalausgang ist hochisoliert und defibrillationsfest. Die Patientensicherheit und der Geräteschutz sind bei Defibrillation und HF-Chirurgie gewährleistet. 46 Gebrauchsanweisung beachten Signaleingang Typ CF (hochisoliert, fibrillationsfest) de- Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Funktionskontrolle des DG 2000 EDOS * Führen Sie vor jeder Anwendung eine Funktionskontrolle durch. VORSICHT: Da die Einsatzbereitschaft des Schrittmachers sichergestellt sein muß, ist der Schrittmacher in angemessenen Zeitabständen, z.B. wöchentlich, auf seine Funktion und evtl. auf Schäden zu kontrollieren. Vorbereiten des Patienten, Anlegen der Schrittmacherelektroden * Verwenden Sie nur die großflächigen (80 mm Durchmesser) Einmal-Klebeelektroden. HINWEIS: Die Elektroden enthalten bereits die notwendige Menge Kontaktmittel. Zusätzliche Elektrodencreme kann die Haftfähigkeit verringern. * Führen Sie eine Sichtkontrolle durch: − Sind mechanische Schäden vorhanden? − Ist im Zubehör mindestens ein originalverpacktes Elektrodenpaar vorhanden? * Stellen Sie alle Schalter auf „0“ bzw. auf die niedrigsten Werte. * Stellen Sie mit Schalter (7) die Betriebsart FIX ein und mit Schalter (9) eine Impulsfrequenz von 60 P/min. Die Kontrollampe P (8) muß im Sekundenrhythmus blinken. * Schließen Sie die beiden mittleren Kontakte im Anschluß (1) kurz. * Schalten Sie mit Schalter (7) auf die Betriebsart Demand (DEM). * Die Kontrollampe P muß weiter im Sekundenrhythmus blinken. * Erhöhen Sie mit Schalter (9) die Frequenz stufenweise. * Die Blinkfrequenz der Kontrollampe P muß sich entsprechend erhöhen. VORSICHT: Der DG 2000 EDOS darf nur mit sicherheitsrelevantem Zubehör, Verschleißteilen und Einmalartikeln verwendet werden, deren sicherheitstechnisch unbedenkliche Verwendungsfähigkeit durch eine Prüfstelle nachgewiesen ist. * Lagern Sie den Patienten isoliert gegen Erde und geerdete Metallteile. * Entfetten Sie die Applikationsstellen (Bild 9-2) mit Reinbenzin. Alkohol ist wegen der Austrocknung der Haut weniger geeignet. Äther darf wegen der narkotischen Wirkung und der großen Brennbarkeit nicht mehr verwendet werden. Entfernen Sie evtl. die Behaarung. Applizieren Sie die Deffibrillationselektroden entsprechend Bild 9-2, so daß die Fortführung einer eventuellen Herzmassage nicht beeinträchtigt wird. Die Polarität ist beliebig. Zusätzlich zu den Defibrillationselektroden müssen Sie zwei EKGElektroden anlegen. * Blinkt die rote Kontrollampe BATT (4), so ist die Batterie umgehend zu laden („Laden der Batterie“ am Ende des Abschnitts). * Stellen Sie am Ende der Funktionsprüfung wieder alle Schalter auf „0“ bzw. auf den kleinsten Wert. Bild 9-2. Anlegen der EKG-Elektroden 47 Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Ösophageale Applikation Der Vorteil des Ösophaguskatheters ist die schnelle, ungefährliche Applikation. Die Applikation läßt sich am Unfallort oder im Patientenbett vornehmen und dabei rascher ausführen als die transvenöse Plazierung eines Katheters für die intrakardiale Stimulation. Die mit einer Gefäßsondierung verbundenen Risiken entfallen. Nachteile sind die erforderliche hohe Impulsspannung von etwa 50 bis 150 V und der nicht in allen Fällen erzielbare Reizerfolg bei totalem AV-Block. Zweifellos ist auch das Einführen eines Ösophaguselektrodenkatheters für manche Patienten subjektiv unangenehmer als eine transvenöse Sondierung. Verwenden Sie in Notfällen, insbesondere bei bewußtlosen Patienten, den halbsteifen Elektrodenkatheter, in allen anderen Fällen den flexiblen. * Führen Sie den Katheter mit der konvexen Seite der Krümmung nach oben (kranial) in die Nase ein (Bild 9-3). * Drehen Sie den Katheter axial um 180 o, so daß die Krümmung mit der konkaven Seite nach hinten (dorsal) zeigt (Bild 9-5). Die Schleife erleichtert die Kontrolle der Drehung. Bild 9-5. Drehen des Katheters * Schieben Sie den Katheter behutsam weiter, bis sich die 50-cm-Markierung (ein Strich) 1 bis 5 cm vor dem Naseneingang befindet (Bild 9-6). Bild 9-3. Einführen des Katheters * Schieben Sie den Katheter durch den unteren Nasengang langsam vor, bis er an der Pharynxhinterwand nach unten abgleitet (Bild 9-4). Bild 9-6. Einführen des Katheters Bei sehr großen Patienten sollte die 50-cm-Marke etwa 1 cm in die Nase hineingeschoben werden. Bild 9-4. Einführen des Katheters * Bilden Sie eine nach oben zeigende Schleife (Bild 9-4). 48 Wenden Sie beim Schieben des Katheters niemals Gewalt an, damit ein Abknicken des Katheters vermieden wird. Gelingt das Einführen nicht auf Anhieb, so kann der Katheter bei bewußtlosen Patienten mit einem oder zwei Fingern durch den Mund in den Ösophagus geleitet werden. Noch sicherer ist das Einschieben unter Sicht mit Hilfe eines Laryngoskops und einer Magillzange. Kooperativen Patienten kann zur Erleichterung des Schluckens etwas zu Trinken gegeben werden. Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Betrieb mit Starrfrequenz (FIX) Demandbetrieb In dieser Betriebsart gibt das Gerät Schrittmacherimpulse mit frei gewählter Frequenz und Stromstärke ab. Die gewählte Frequenz bleibt „starr“ erhalten, d.h. sie wird auch nicht von eventuellen Eigenerregungen des Herzens beeinflußt. Diese Betriebsart ist in erster Linie bei Asystolie angezeigt. Im Demandbetrieb wird vom Schrittmacher kein Impuls abgegeben, solange die Eigenerregung des Herzens mit einer Frequenz anhält, die oberhalb der am Schrittmacher eingestellten Frequenz liegt. Sobald die Eigenfrequenz des Herzens niedriger ist als die Schrittmacherfrequenz, gibt das Gerät Stimulationsimpulse ab. Dies erfordert eine ständige elektronische Überwachung des EKG. Das dafür erforderliche EKG-Signal erhält der DG 2000 EDOS über die beiden EKG-Elektroden. Erkennt das Gerät aufgrund schlechter Signalqualität die QRS-Komplexe nicht eindeutig, stimuliert es in der Demand-Betriebsart ständig. * Vergewissern Sie sich, daß alle Schalter auf „0“ bzw. auf dem kleinsten Wert stehen. * Stecken Sie den Stecker der Elektrodenleitung in den Anschluß (1); achten Sie auf das Einrasten der Sicherungsnase. * Stellen Sie mit Schalter (9) die gewünschte Impulsfrequenz ein. * Schalten Sie mit Schalter (7) auf die Betriebsart FIX. Die Kontrollampe P (8) blinkt mit eingestellter Frequenz. * Erhöhen Sie den Impulsstrom langsam mit Schalter (5), bis das Herz sicher auf die Stimulation antwortet (gelbe Kontrollampe STIM (3) blinkt mit der Impulsfrequenz). * Überwachen Sie zur Kontrolle das EKG am Bildschirm. * Stellen Sie den Schalter (5) auf den nächst höheren Stromwert. * Nach beendeter Therapie stellen Sie zuerst alle Schalter auf „0“ bzw. den kleinsten Wert, bevor Sie die Elektroden vorsichtig vom Patienten abziehen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 * Vergewissern Sie sich, daß alle Schalter auf „0“ bzw. auf dem kleinsten Wert stehen. * Stellen Sie entsprechend Kapitel 5.1 das EKG dar. * Stecken Sie den Stecker der Elektrodenleitung in den Anschluß (1); achten Sie auf das Einrasten der Sicherungsnase. HINWEIS: Der Signalausgang ist hochisoliert und defibrillationsfest. Die Patientensicherheit und der Geräteschutz sind bei Defibrillation und HF-Chirurgie gewährleistet. DG 2000 EDOS BATT 60 75 90 FIX 0 100 110 120 DEM OD 45 STIM Der Demandbetrieb ist immer angezeigt, wenn z.B. nach einem kritischen Ereignis Bradykardie oder gar Asystolie des Herzens befürchtet werden muß. Durch die Steuerung des Schrittmachers kann es nicht zu einer schädlichen Konkurrenz zwischen Spontanerregung und Stimulation kommen, die Kammerflimmern auslösen könnte. 105 30 90 120 15 0 150 130 80 135 140 70 150 60 mode mA 40 160 * Schalten Sie mit Schalter (7) die Betriebsart Demand ein (DEM). P / min QRS P P / min x 3 Bild 9-7. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 EDOS Die grüne Kontrollampe QRS (2) blinkt im Rhythmus der Herzfrequenz. * Erhöhen Sie mit Schalter (9) die Impulsfrequenz solange, bis die Kontrollampe P (8) gerade beginnt zu blinken: Die Impulsfrequenz hat jetzt die Eigenfrequenz erreicht oder etwas überschritten. 49 Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS * Erhöhen Sie jetzt mit Schalter (5) den Impulsstrom solange, bis das Herz auf die Stimulation antwortet (auf dem Bildschirm erkennbare QRS-Komplexe). Die Kontrollampe STIM (3) muß im Rhythmus der Stimulationsimpulse blinken. * Stellen Sie jetzt mit Schalter (9) die Impulsfrequenz auf den gewünschten Herzrhythmus. * Nach beendeter Therapie stellen Sie zuerst alle Schalter auf „0“ bzw. auf den kleinsten Wert, bevor Sie die Elektroden vorsichtig vom Patienten abziehen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 DG 2000 EDOS BATT 60 75 90 FIX 0 100 110 120 DEM OD 45 STIM 105 30 90 120 15 135 0 150 130 80 140 70 mode 40 160 P / min P P / min x 3 Bild 9-8. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 EDOS 50 Beim Overdrive-Betrieb wird die eingestellte Schrittmacherfrequenz verdreifacht. Diese Betriebsart ist bei Tachykardie angezeigt. Das Herz wird mit einer höheren Frequenz als der eigenen stimuliert. Nach Abschaltung der Reizung soll das Herz mit normaler Frequenz schlagen. * Nehmen Sie den Schrittmacher wie oben beschrieben in Betrieb. * Schalten Sie Schalter (7) in die Betriebsart OD. * Wählen Sie die Stimulationsfrequenz mit Schalter (9), die beim Drücken der Taste P/min x 3 (6) verdreifacht wird. * Drücken Sie die Taste P/min x 3 (6) und halten Sie diese gedrückt, während Sie mit Schalter (5) den Strom erhöhen, bis das Herz die Frequenz des Schrittmachers erreicht hat. 150 60 mA QRS Overdrive-Betrieb * Lassen Sie jetzt die Taste P/min x 3 (6) los. Das Herz sollte jetzt mit normaler Frequenz weiterschlagen. HINWEIS: Steht Schalter (7) in Stellung OD (Overdrive), so ist keine herkömmliche Stimulation möglich. Schrittmacher / Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Reinigen und Desinfizieren * Die Geräteoberfläche des Schrittmachers reinigen und desinfizieren Sie wie in Kapitel 10 beschrieben. VORSICHT: Die Stimulationselektroden sind nur für einmalige Verwendung bestimmt. Entsorgen Sie die Elektroden sofort nach Gebrauch, um ein versehentliches Wiederverwenden zu vermeiden. Ebenso ist der Elektrodenkatheter ein Einmalartikel und sofort nach Gebrauch zu entsorgen. Ausgetrocknete Kontaktflächen und schlechte Hafteigenschaften vermindern den notwendigen elektrischen Kontakt zur Haut. Damit ist der Erfolg der lebensrettenden Maßnahme in Frage gestellt. Laden der Batterie VORSICHT: Beim Blinken der roten Kontrolllampe BATT (4) ist die Batterie umgehend zu laden. Zum Laden muß der DG 2000 EDOS in die Modulbox oder in ein separates Ladegerät eingesetzt werden. Die Ladedauer beträgt ca. 20 h. 51 Schrittmacher / Interner Schrittmacher DG 2000 I 9.2 Interner Schrittmacher DG 2000 I Verwendung und Funktion Der Schrittmacher DG 2000 I ist ein Modul für die interne Herzstimulation in Notfällen. Hierbei wird der Stimulationsimpuls über einen Einschwemmkatheter intrakardial abgegeben. Man unterscheidet unipolare und bipolare Katheter. Der DG 2000 I arbeitet wahlweise als Demandschrittmacher oder mit starrer Frequenz. Im Demandbetrieb wird das intrakardiale EKG zur Synchronisation des Schrittmachers verwendet. Es können bipolare und unipolare Elektrodenkatheter angeschlossen werden. Bei den unipolaren Kathetern befindet sich an der Spitze die differente (-) Elektrode und ca. 15 mm entfernt die ringförmige indifferente Elektrode (+). Eine eingebaute Batterie ermöglicht den von der Modulbox unabhängigen Betrieb für etwa 90 h. Der Schrittmacher DG 2000 I ist ein „Gerät mit interner Stromquelle“ und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet. 52 Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 I BATT 3 5 7,5 2 STIM ASV 1 100 110 60 15 0,2 90 70 12,5 0,5 80 DEM 10 120 50 20 130 40 140 DETECT. QRS QRS mA 500Ω P / min DG 2000 I Bild 9-9 Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 I 1 Anschluß für Elektrodenkatheter 2 Grüne Kontrollampe QRS zur Anzeige der Synchronisierimpulse bei Demandbetrieb (ausgelöst von den R-Zacken des EKG) 3 Gelbe Kontrollampe STIM zur Anzeige der in den Patienten abgegebenen Stimulationsimpulse 4 Rote Kontrollampe BATT blinkt, wenn die Batterie gewechselt werden muß 5 Zum Einstellen der Impulsstromstärke 6 Zum Einstellen der R-ZackenEmpfindlichkeit beim Demandbetrieb 7 Zum Einstellen der Betriebsarten 0 (Aus) - DEM (Demand) ASY (Starrfrequent) 8 Zum Einstellen der Impulsfrequenz 9 Batterieschublade Schrittmacher / Interner Schrittmacher DG 2000 I Funktionskontrolle des DG 2000 I * Führen Sie vor jeder Anwendung eine Funktionskontrolle durch. WARNUNG: Da die Einsatzbereitschaft des Schrittmachers sichergestellt sein muß, ist der Schrittmacher in angemessenen Zeitabständen, z.B. wöchentlich, auf seine Funktion und evtl. auf Schäden zu kontrollieren. * Führen Sie eine Sichtkontrolle durch: Sind mechanische Schäden vorhanden? Ist im Zubehör mindestens ein originalverpackter Elektrodenkatheter vorhanden? Ist eine Ersatzbatterie vorhanden (nur VARTA, 9 V, Alkaline, IEC 6 LR 61)? * Stellen Sie alle Schalter auf "0" bzw. auf die niedrigsten Werte. * Stellen Sie mit Schalter (7) die Betriebsart ASY ein und mit Schalter (8) eine Impulsfrequenz von 60 P/min. Die gelbe Kontrollampe STIM (3) muß im Sekundenrhythmus blinken. * Schalten Sie mit Schalter (7) auf die Betriebsart Demand (DEM). Die gelbe Kontrollampe STIM (3) muß weiter im Sekundenrhythmus blinken. * Erhöhen Sie mit Schalter (8) die Frequenz stufenweise. * Die Blinkfrequenz der Kontrollampe (3) muß sich entsprechend erhöhen. * Die rote Kontrollampe BATT (4), darf nicht blinken; andernfalls ist die Batterie umgehend zu laden (siehe „Laden der Batterie“ am Ende des Kapitels). * Stellen Sie am Ende der Funktionsprüfung wieder alle Schalter auf "0" bzw. auf den kleinsten Wert. Vorbereiten des Patienten WARNUNG: Das Beachten der in Kapitel 9.1 aufgeführten Anwendungsregeln für Schrittmacher ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die sichere und erfolgreiche Anwendung des Gerätes. Besonders zu beachten sind die Hinweise für die interne Applikation. * Legen Sie den Katheter. Die Ortung des Katheters wird durch simultane Registrierung einer Standardableitung und des intrakardialen EKG erleichtert. Sobald die Katheterspitze in der Kammer liegt, muß zur Zeit der RZacke auch ein "intrakardialer" QRS-Komplex erscheinen. Liegt die Elektrode in der Arteria pulmonalis, dann ist die Amplitude kleiner. Im Vorhof dominiert die "intrakardiale" P-Welle. * Achten Sie darauf, daß alle Schalter am Schrittmacher auf "0" bzw. auf dem kleinsten Wert stehen und der Einsteller (6) am linken Anschlag. * Schließen Sie die Katheterleitung am Anschluß (1) an. Gehen Sie dazu wie folgt vor: * Lösen Sie die Klemmhülsen oben an den Steckern durch Linksdrehen. * Stecken Sie die Anschlußstecker ein. * Achten Sie darauf, daß der schwarze (negative) Anschluß mit dem distalen Ende verbunden ist und der rote Anschluß (positiv) mit dem proximalen Anschluß. Bei bipolaren Kathetern spielt die Polarität keine Rolle. * Arretieren Sie die Anschlußstecker durch Rechtsdrehen der Klemmhülsen. HINWEIS: Der Signalausgang ist hochisoliert und defibrillationsfest. Die Patientensicherheit und der Geräteschutz sind bei Defibrillation und HF-Chirurgie gewährleistet. 53 Schrittmacher / Interner Schrittmacher DG 2000 I Betrieb mit Starrfrequenz (ASY) Demandbetrieb Alle Schalter stehen auf "0" bzw. auf dem kleinsten Wert. Der Einsteller (6) für die R-ZackenEmpfindlichkeit befindet sich am linken Anschlag. * Stellen Sie mit Schalter (8) die gewünschte Stimulationsfrequenz ein. Im Demandbetrieb wird vom Schrittmacher kein Impuls abgegeben, solange die Eigenerregung des Herzens mit einer Frequenz anhält, die oberhalb der am Schrittmacher eingestellten Frequenz liegt. Sobald die Eigenfrequenz des Herzens niedriger ist als die Schrittmacherfrequenz, gibt das Gerät Stimulationsimpulse ab. Dies erfordert eine ständige elektronische Überwachung des EKG. Das dafür erforderlichen EKG-Signal erhält der DG 2000 I über die Elektroden am Einschwemmkatheter. * Erhöhen Sie mit Schalter (5) die Stromstärke, bis eine gleichmäßige und sichere Stimulation erfolgt. Erkennt das Gerät aufgrund schlechter Signalqualität die QRS-Komplexe nicht eindeutig, stimuliert es in der Demand-Betriebsart ständig. * Nach beendeter Therapie schalten Sie erst alle Schalter auf "0" bzw. auf den kleinsten Wert, bevor Sie die Anschlußleitung trennen. * Vergewissern Sie sich, daß alle Schalter auf "0" bzw. auf dem kleinsten Wert stehen und der Einsteller (6) am linken Anschlag. * Schalten Sie mit Schalter (7) die Betriebsart ASY (Fix) ein. Die gelbe Lampe STIM (3) blinkt mit der eingestellten Impulsfrequenz. * Schalten Sie mit Schalter (7) die Betriebsart Demand ein (DEM). BATT 3 5 7,5 2 STIM ASV 70 12,5 0,5 110 60 15 0,2 80 90 100 DEM 10 1 120 50 20 130 40 140 DETECT. QRS QRS mA 500Ω Die gelbe Kontrollampe STIM (3) blinkt im Rhythmus der eingestellten Stimulationsfrequenz (40 Hz). Sie signalisiert die Abgabe von Stimulationsimpulsen. P / min DG 2000 I Bild 9-10. Anzeige- und Bedienungselemente des DG 2000 I * Drehen Sie den Empfindlichkeitseinsteller (6) langsam im Uhrzeigersinn, bis die grüne Kontrollampe QRS (2) beginnt, im herzeigenen Rhythmus zu blinken. * Stellen Sie von diesem Punkt ausgehend den Einsteller noch um ca. 20 % weiter, um eine sichere Triggerung zu erhalten. * Stellen Sie die Stimulationsfrequenz jetzt mit Schalter (8) auf einen Wert oberhalb der Herzfrequenz. * Erhöhen Sie langsam die Impulsstromstärke mit Schalter (5), bis eine gleichmäßige Stimulation erfolgt. * Nach beendeter Therapie schalten Sie erst alle Schalter auf "0" bzw. auf den kleinsten Wert, bevor Sie die Anschlußleitung trennen. 54 Schrittmacher / Interner Schrittmacher DG 2000 I Wechseln der Batterie VORSICHT: Ist ein Batteriewechsel erforderlich, so beginnt die rote Kontrollampe BATT (4) zu blinken. Gleichzeitig ertönt ein Warnton im Rhythmus der Stimulationsfrequenz (gelbe Kontrollampe). Sie können die Batterie auch ohne Unterbrechung der Stimulation wechseln, wenn Sie vor dem Abziehen der Kontaktplatte die neue Batterie entsprechend Bild 9-12 aufstecken und dann erst die alte Batterie abziehen! * Batterieschublade (9) mit dem Daumennagel in Pfeilrichtung etwas anheben und Schublade dann ganz herausziehen (Bild 9-11). Bild 9-12. Wechseln der Batterie ohne Unterbrechung der Stimulation * Batterie wieder sinngemäß einsetzen. Bild 9-11. Herausnehmen der Batterieschublade VORSICHT: Halten Sie stets eine neue Ersatzbatterie bereit! Wird das Gerät längere Zeit nicht gebraucht, nehmen Sie die Batterie heraus, um Oxidationen zu vermeiden. * Batterie durch Anheben an der Kontaktseite aus der Schublade nehmen. * Kontaktplatte abziehen und neue Batterie aufstecken (nur VARTA, 9 V, Alkaline, IEC 6 LR 61). 55 Reinigung, Wartung 10 Reinigung, Wartung Reinigen der Geräteoberfläche WARNUNG: Ziehen Sie unbedingt den Netzstecker, bevor Sie mit dem Reinigen und Desinfizieren der Geräteoberfläche beginnen! * Reiben Sie das Gerät nur feucht ab; es darf keinesfalls Flüssigkeit in das Gerät eindringen. Es eignen sich alle in Kliniken gebräuchliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel. * Ist Flüssigkeit in das Gerät eingedrungen, darf es erst nach einer Überprüfung durch den Kundendienst wieder in Betrieb genommen werden. Desinfektionsmittel auf Phenolbasis und Peroxidverbindungen eignen sich nicht für die Oberflächendesinfektion. Wartung Prüfung vor jeder Anwendung Führen Sie vor jeder Anwendung eine Sichtkontrolle des Gerätes, der Leitungen und der Meßaufnehmer auf mechanische Beschädigungen durch. Funktionsprüfung Das System muß nach Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten auf seine Funktionsfähigkeit geprüft werden. * Nehmen Sie das Gerät entsprechend Kapitel 3 in Betrieb. * Kontrollieren Sie die Gerätefunktionen entsprechend Kapitel 5, 6, 7 und 8. * Schließen Sie dazu, an Stelle des Patienten, einen EKG-Simulator mit hochohmigem Ausgang (ca. 300 kOhm) an. Prüfen Sie zusätzlich: die HF-Anzeige bei verschiedenen Signalamplituden die Triggerfunktion bei verschiedenen Signalamplituden den Einfluß des Amplitudeneinstellers Höhe und Position des Kalibrierimpulses die Funktion des Ableitungswählers den Systolenton die Alarmauslösung die Schrittmacherimpulsunterdrückung entsprechend Kapitel 5.1. * Prüfen Sie die Funktion der Modulfächer. * Prüfen Sie alle zur Überwachung notwendigen Funktionen. * Stellen Sie Schäden oder Funktionsstörungen fest, die die Sicherheit des Patienten oder des Anwenders beeinträchtigen können, dürfen Sie das Gerät erst wieder benützen, nachdem es instand gesetzt wurde. 56 Reinigung, Wartung Technische Kontrollen Meßtechnische Kontrollen Nur regelmäßig gewartete Geräte sind betriebssicher. Zur Erhaltung der Funktions- und Betriebssicherheit ist an diesem System alle 12 Monate eine Technische Kontrolle durchzuführen. Das Blutdruckmodul DG 2002 NI für den nichtinvasiven Blutdruck ist alle 2 Jahre einer meßtechnischen Kontrolle zu unterziehen. Diese Kontrollen dürfen nur von Personen durchgeführt werden, die aufgrund ihrer Ausbildung, ihrer Kenntnisse und ihrer durch praktische Tätigkeit gewonnenen Erfahrungen solche Kontrollen ordnungsgemäß durchführen können und die hinsichtlich dieser Kontrolltätigkeit keinen Weisungen unterliegen. Bei der Technischen Kontrolle sind durchzuführen: − Sichtkontrolle Diese Kontrollen dürfen nur von Personen durchgeführt werden, die aufgrund ihrer Ausbildung, ihrer Kenntnisse und ihrer durch praktische Tätigkeit gewonnenen Erfahrungen solche Kontrollen ordnungsgemäß durchführen können und die hinsichtlich dieser Kontrolltätigkeit keinen Weisungen unterliegen. Diese Kontrollen können im Rahmen einer ServiceVereinbarung von unserem Kundendienst übernommen werden. − elektrische Kontrollen - Schutzleiterwiderstand - Isolationswiderstand (Netzein- gang/Gehäuse) - Ersatz-Patientenableitstrom - Ersatz-Geräteableitstrom − Funktionskontrolle Diese Kontrollen können im Rahmen einer Servicevereinbarung von unserem Kundendienst übernommen werden. Weitere, regelmäßige Wartungsarbeiten sind nicht erforderlich. 57 Technische Beschreibung 11 Technische Beschreibung 11.1 Gerätesystem Gerätesystem bestehend aus Modulbox MB 910 zum Betreiben der SCHILLER Module DG 2002 F, DG 2000 S, DG 2002 NI, DG 2002 C sowie der Schrittmacher DG 2002 EDOS und DG 2000 I und dem Tochterbildschirm MB 910D als Patientenmonitor und Elektrotherapiegerät * Stromversorgung: Aus dem Bordnetz von Rettungsfahrzeugen 22...28 V = oder aus eingesetztem Akkublock Gerätesystem allgemein * Umgebungsbedingungen: Transport/Lagerung: Temperatur - 30...+ 50 oC Relative Luftfeuchte 10...90 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Alphanumerische Einblendung von Vitalwerten, Alarmgrenzen, Bedienhinweisen, Rasterlinien, Skalierungen, Herzsymbol, Lungensymbol, "BildStopp"-Symbol, Alarmton-Aus-Symbol und physikalischen Einheiten * Bildschirm: 209 mm x155 mm * Kanalzahl: 5 * Ziffernhöhe: 10 mm und 3 mm * Laufbildgeschw.: 25 oder 50 mm/s * Speicherzeit: 2, 4 und 8 s * Bildfrequenz: 50 Hz * Manuelle Laufbildstoppfunktion * Trenddarstellung: für alle Parameter über 16 h * Fehlermeldung: Durch Einblenden von entsprechenden Hinweisen auf dem Bildschirm abhängig von den einzelnen Parametern * Systolenkontrolle: Akustisches Signal mit einstellbarer Lautstärke, optisch durch Einblenden eines Herzsymbols * Respirationskontrolle: optisch durch Einblenden eines Lungensymbols * Alarmanzeige: Akustisches Warnsignal Optische Anzeige durch Blinken des Meßwerts Alarmblockierung 3 min * Signalausgänge: Anschluß für externe Geräte * Steckerbelegung: s. technische Dokumentation 58 * Gebrauchslage: beliebig (Luftzufuhr zur Geräterückwand sicherstellen) * Betrieb: Temperatur + 10...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße, Gewicht (Modulbox): Breite 131 mm Höhe 306 mm Tiefe 158 mm Gewicht 6,5 kg * Maße, Gewicht (Tochterbildschirm): Breite 310 mm Höhe 230 mm Tiefe 50 mm Gewicht 2,5 kg * Technische Beschreibung 11.2 Fibrillationsmodul DG 2002 F * Geräteausführung: Erkennungsmodul für Kammerflimmern/Ventrikuläre Tachykardie Herzfrequenzmodul * Isolierter Signaleingang, Typ CF, defibrillationsfest * Anschluß für 4pol. Patientenleitung * HF-Diathermie-Schutz * Verbrennungsschutz für Patienten * Elektrodenfehler-Meldung optisch und akustisch * Zulässige Spannung gegen Erde: ± 1000 V * Eingangswiderstand: > 10 MOHM * Zul. Polarisationsspannung: ± 800 mV * Betriebsarten: Überwachend * Eingangssignal: Puls-pausen-moduliertes EKG-Signal (0,3 ... 4,5 mV) über IR-LED-Strecke * Ausgangssignal: Bit-serieller Datentransfer über IR-LED-Strecke * Stromversorgung: Extern, 12 V DC, 70 mA * Umgebungsbedingungen: * Zul. Gleichtaktspannung: ± 3,8 V Transport/Lagerung: * Bandbreite: 0,05 (0,5).. 30 Hz (-3 dB) Temperatur - 20...+ 45 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa * EKG-Amplitude (Recorder): 0,2 - 0,5 - 1 2 cm/mV * Netzfrequenzfilter: 50 / 60 Hz umschaltbar * Schrittmacherimpulsunterdrückung bei der Zählung * Dreistellige Anzeige für Frequenz und Alarmgrenzen 0 ... 350 P/min Betrieb Temperatur + 10...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße: Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht: 360 g 59 Technische Beschreibung 11.3 SpO2-Modul DG 2002 S 11.4 Blutdruckmodul DG 2002 NI * Geräteausführung: SpO2-Modul zur kontinuierlichen Messung der arteriellen Sauerstoffsättigung * Geräteausführung: Blutdruckmodul für nichtinvasive Blutdruckmessung * Meßwertanzeige: SpO2: LCD, 9 mm Höhe Pulsstärke: logarithmische Balken-Anzeige * Meßbereich SpO2: 0...99 % Meßfehler: +- 2 % bei 70...99 % +- 3 % bei 50...69 % Mittelwert aus 8 Pulsschlägen * Datenübertragung: IR-Lichtstrecke für Meßwerte und Plethysmogramm * Stromversorgung: 12 VDC...24 VDC, 70 mA Eingebauter 9-V-Akku für 40 min autonomer Betrieb * Umgebungsbedingungen: Transport/Lagerung: Temperatur - 30...+ 70 oC Relative Luftfeuchte 10...90 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Betrieb Temperatur 0...+ 70 oC Relative Luftfeuchte 20...80 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße: Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht: 350 g 60 * Meßmethode: Oszillometrisch * Anwendung: Bei Kindern und Erwachsenen * Meßeingang: Für Druckmanschetten mit speziellem Schlauchanschluß * Manschettenaufpumpdruck: Automatische Anpassung an systolischen Wert * Druckabsenkung: Kontinuierlich, automatisch gesteuert * Druckmeßumformer: Piezoresistiver Druckumformer * Meßdauer: Etwa 25 s * Nullabgleich: Automatisch vor jeder Messung * Fehlererkennung: Bei unkorrekten Meßbedingungen, Meßwiederholung nach Pausenzeit * Fehleranzeige: ERR bei Fehlern; BATT bei erforderlicher Batterieladung * Meßbeginn: Manuell gestartete Einzelmessung; automatische Messung nach einstellbaren Intervallzeiten * Intervallzeiten: 0 - 3 - 5 - 10 - 15 - 20 - 25 oder 30 min * Meßbereiche: Systole 45...270 mmHg Diastole 30...170 mmHg Pulsfrequenz 40...180 Pulse/min * Meßwertanzeige: Zyklisch am Ende der Messung * Datenausgang: Über IR-Lichtstrecke * Stromversorgung: 12 V DC...20 V DC / 40 mA...150 mA; Integrierter NiCd-Akku für ca. 40 Messungen Technische Beschreibung 11.5 CO2-Modul DG 2002 C * Umgebungsbedingungen Transport/Lagerung: Temperatur - 30...+ 50 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Betrieb: Temperatur 0...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht 400 g * Geräteausführung: CO2-Modul des Typs BF zur kontinuierlichen Messung der CO2-Atemgaskonzentration * Meßwertanzeige: LCD, 9 mm Höhe CO2-Meßbereich: 0...76 mmHg 0...10 Vol % 0...10 kPa * Meßfehler: ± 10 % * Reaktionszeit: 250 ms * Atemfrequenzmeßbereich: 0...100 Resp/min * Apnoe-Alarm: Alarmierung optisch und akustisch, wenn 30 s keine Atemaktion erkannt wurde * Betriebsbereitschaft: Nach 30 s (normal) * Flow-Rate: 50 ml/min * Stromversorgung: Aus eingebauter, 9-VBatterie für min. 1 h autonomer Betrieb oder aus Defibrillatorversorgung * Umgebungsbedingungen Transport/Lagerung: Temperatur - 20...+ 70 oC Relative Luftfeuchte 10...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Betrieb Temperatur 0...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 10...95 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht 450 g 61 Technische Beschreibung 11.6 Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS * Geräteausführung: Schrittmachermodul für externe Stimulation * Betriebsarten: Demand, starrfrequent, Overdrive (Impulsfrequenz x 3) * Stimulationsimpuls: Form: Rechteck Dauer: ca. 20 ms Impulsanstiegszeit: ca. 50 µs Impulsabfallzeit: ca. 50 µs Impulsfrequenz: einstellbar in Stufen von 40...160 P/min Impulsstrom: einstellbar in Stufen von 0...150 mA, eingeprägt * Signalanschluß: Typ CF, defibrillationsfest, Pin 1 und 4: Stimulationsimpuls Pin 2 und 3: EKG-Signal für Demandbetrieb * EKG-Verstärker: Eingangsimpedanz 20 MOhm Gleichtaktunterdrückung 80 dB Gleichspannungsbereich am Eingang +- 0,6 V Dynamischer Bereich am Eingang +- 3 mV Frequenzbereich 0,3 ... 25 Hz (- 3 dB) Automatische QRS-Erkennung zwischen 0,25... 3 mV Refraktärzeit 240 ms * Ausgangssignal: Anschluß für EKG-Leitung auf Rückseite (R, L, F) QRS 1 mV Eingang entspricht 1 mV Ausgang 75 ms Sperrzeit für Stimulationsimpuls * Stromversorgung: Aus eingebautem NiCd-Akku, 0,11 Ah, Ladezeit ca. 20 h Betriebsdauer: bei 160 P/min und 160 mA ca. 0,5 h bei 75 P/min und 60 mA ca. 2,5 h * Betriebsbereitschaft: Sofort 62 * Umgebungsbedingungen Transport/Lagerung: Temperatur - 20...+ 45 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Betrieb Temperatur + 10...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht 360 g Technische Beschreibung 11.7 Interner Schrittmacher DG 2000 I * Geräteausführung: Schrittmachermodul für interne Stimulation * Betriebsarten: Demand, starrfrequent * Stimulationsimpuls: Form: Rechteck Dauer: ca 1,5 ms Impulsanstiegszeit: ca. 50 µs Impulsabfallzeit: ca. 50 µs Impulsfrequenz: einstellbar in Stufen von 40...140 P/min Impulsstrom: einstellbar in Stufen von 0,2...20 mA, an 500 Ohm-Abschlußwiderstand * Signalanschluß: Typ CF, defibrillationsfest * Stromversorgung: Aus eingebauter, auswechselbarer Trockenbatterie: Alkaline, 9 V, IEC 6 LR 61 (z.B. VARTA 4022) Betriebsdauer: mindestens 90 h * Betriebsbereitschaft: Sofort * Umgebungsbedingungen: Transport/Lagerung: Temperatur - 20...+ 45 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 500...1060 hPa Betrieb Temperatur + 10...+ 40 oC Relative Luftfeuchte 30...75 %, ohne Kondensation Luftdruck 700...1060 hPa * Maße: Breite 105 mm Höhe 38 mm Tiefe 135 mm * Gewicht: 360 g 63 Lieferübersicht 12 Lieferübersicht Bestell-Nr. Benennung Gerätekomponenten U88265 Modulbox PHYSIOGARD MB910 U88278 Tochterbildschirm PHYSIOGARD MB910D W1411320 Fibrillationsmodul DG 2002 F U88055 SpO2-Modul DG 2002 S U88048 Blutdruckmodul DG 2002 NI U88133 CO2-Modul DG 2002 C U88059 Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS W1410825 Interner Schrittmacher DG2000 I SpO2-Messung W1409522 Fingersensor W1409523 Klebesensor (Y-Sensor) W1409520 Anschlußleitung für SpO2Sensor W1409525 Ohrclip für Sensor U50072 Verlängerungsleitung 2,5 m etCO2-Messung U50101 Filterschlauch U50102 Adapter-T-Stück U50104 Kalibriergasflasche Zubehör Allgemein U58067 Blutdruckmessung, nichtinvasiv Gebrauchsanweisung (Deutsch) W1409612 Verlängerungsschlauch 1,5 m für alle Manschetten, LUERAnschluß Verbindungsleitung PHYSIOGARD MB910 → MB910D (nach Kundenangaben) W1409501 Verlängerungsschlauch 3,5 m für alle Manschetten, LUERAnschluß Akkublock, NiCd 12 V 1,9 Ah U50128 Arm-Manschette, Erwachsene U50129 Arm-Manschette, kleine Kinder U50130 Manschette, Neonaten Anschlußleitung, Bordnetz (nach Kundenangaben) U16005 EKG 35131 Elektroden-Gel U50063 Patientenleitung, 4polig, Clip W1402262 Patientenleitung, 4polig, 4-mmStecker U50014 EKG-Einmal-Elekrktrode für Erwachsene, 30 Stück U50042 EKG-Einmal-Elekrktrode für Kinder, 30 Stück EKG-Einmal-Elekrktrode für Säuglinge, 30 Stück 64 Schrittmacher W1402911 Anschlußleitung EDOS W1410241 Schrittmacherelektrode, extern (1 Paar) Stichwortverzeichnis Stichwortverzeichnis —A— —F— Ableitungswähler aktuelle Grenzwerte Aktuelle Grenzwerte verändern Alarmmeldungen Allgemeine Hinweise Anlegen der Manschetten Anlegen der Sensoren Anschließen des Gerätes Anwendungsregeln für Schrittmacher Anzeige des Ladezustands Anzeigeelemente Apnoe Apnoe-Überwachung Applikationshinweise (SpO2-Sensoren) Atemaktion Atemfrequenz Aufstellen des Gerätes 17 38 39 38 4 30 23 12 44 13 10 33 36 23 33 33 12 —B— Batteriebetrieb Bedienungselemente Benutzer-Identifikation Bestellinformationen Blutdruck messen Blutdruckmodul Blutdruckmodul DG 2002 NI BTPS-Standard 13; 28; 32; 36; 51; 55 10 43 64 31 29 29 33 —C— CE-Kennzeichnung CO2-Atemgaskonzentration CO2-Modul DG 2002 C 4 33 33 —D— Datum und Uhrzeit Demandbetrieb Dreh-Druckknopf 43 49; 54 14 —E— Einschalten Einsetzen der Module Einstellen des EKG EKG einstellen EKG und Herzfrequenz EKG-Signaleingang Elektroden anlegen Elektroden reinigen, desinfizieren Entsorgung des Gerätes Erfassen der Meßwerte explosionsgefährdete Bereiche Externe Gleichstromquelle 16 12 18 18 17 17 17 20 9 17 7 12 Farben Fehlermeldung, Blutdruckmessung Fibrillationsmodul Filterschlauch Fingersensor Flimmer-Flatter-Erkennung Funktionskontrolle Funktionsprüfung 43 32 20; 21 33 24 8 16 56 —G— Garantieverlust Gaskalibrierung Gefahr Gerätemeldungen Gerätemeldungen (CO2) Graphische Trenddarstellung Grundeinstellungen Grundsätzliches zur Bedienung 4 37 6 56 36 40 15; 42 14 —H— Hauptmenü HF-Quelle 14 18 —I— Inbetriebnahme Interner Schrittmacher intrakardiale Anwendung 12 52 8 —K— Kalibrierung, CO2-Modul Kapnogramm Kopplung 37 33 7 —L— Ladezustand anzeigen Lieferübersicht Literatur 13 64 9 —M— Manschetten anlegen Messen des Blutdrucks Messen des nichtinvasiven Blutdrucks Meßtechnische Kontrollen Meßwerte überwachen Module einsetzen Monitoreinstellungen 30 31 31 57 38 12 42 65 Stichwortverzeichnis —N— Nachdruck 4 —O— Ohrclip Ohr-Sensor 25 26 —Ö— Ösophaguskatheter 48 —O— Oszillometrische Methode Overdrive-Betrieb 29 50 Standardgrenzwerte verändern Starrfrequent Starrfrequenz Stromversorgung Symbole, Erläuterung —T— Tabellarische Trenddarstellung Technische Beschreibung Technische Daten Technische Kontrollen Tip Transkutanschrittmacher DG 2000 EDOS Trenddarstellung Trenddarstellung, tabellarisch —P— Patientenleitungen, reinigen, desinfizieren Perfusion Pulsoxymetrie 20 25 22 66 Überwachen der Meßwerte 28 20 20 56 27 44 47 19 19 19 6 23 28 6 4 22 22 43 38 43 38 —U— Untermenüs —S— Sauerstoffkonzentration Schrittmacher Schrittmacherelektroden Schrittmacherimpulserkennung Schrittmacherimpulsunterdrückung Schrittmacherpatienten Schutzklasse Sensoren anlegen Sensoren reinigen Sicherheitshinweise Software-Version SpO2-Messung SpO2-Modul DG 2002 S Sprache Standardgrenzwerte Standardgrenzwerte einstellen 41 58 58 57 6 44 40 41 —Ü— —R— Reinigen der SpO2-Sensoren Reinigen und Desinfizieren der Elektroden Reinigen und Desinfizieren der Patientenleitungen Reinigung 39 54 49 5 11 14 —V— Verändern der aktuellen Grenzwerte Verändern der Grundeinstellungen Verändern der Standardgrenzwerte Verbinden von Geräten (Kopplung) Verwendungszweck Vorsicht 39 15 39 7 5 6 —W— Warnung Wartung Wechseln des Filterschlauchs Wickel-Sensor 6 56 37 26 —Y— Y-Universal-Sensor 24 —Z— Zubehör Zykluszeit 64 31