Prof. Dr. Th. K. Lindhorst Foliensammlung zur Vorlesung Allgemeine Chemie II für Studierende mit Organischer Chemie als Nebenfach …. a growing file….. Organische Chemie ist die Chemie der Kohlenstoffverbindungen Li B C N O Na Mg Al Si P S As Se Sb Te H F Cl Br I Die in organischen Verbindungen am häufigsten vorkommenden Elemente Kohlenwasserstoffe enthalten nur zwei Elemente, Kohlenstoff und Wasserstoff Aliphaten Aromaten Nicht-aromatische Verbindungen werden als aliphatisch bezeichnet. Alkane Alkene Sonderfälle ungesättigter Kohlenwasser- Alkine Cycloaliphaten Gesättigte Verbindungen enthalten nur Einfachbindungen, keine Doppelbindungen und keine Dreifachbindungen. Ungesättigte Verbindungen enthalten Doppel- und/oder Dreifachbindungen. stoffe, z Die homologe Reihe der Alkane Homologe sind strukturell sehr eng verwandte Substanzen. Die Verbindungen der homolgene Reihe der Alkane besitzen die allgemeine Summenformel CnH2n+2 und unterscheiden sich jeweilsdurch eine Methylengruppe (eine CH2-Einheit). Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Octan Nonan Decan Undecan Dodecan Tridecan Tetradecan Pentadecan Hexadecan Heptadecan Octadecan Nonadecan Eicosan CH4 H3C-CH3 H3C-CH2-CH3 H3C-(CH2)2-CH3 H3C-(CH2)3-CH3 H3C-(CH2)4-CH3 H3C-(CH2)5-CH3 H3C-(CH2)6-CH3 H3C-(CH2)7-CH3 H3C-(CH2)8-CH3 H3C-(CH2)9-CH3 H3C-(CH2)10-CH3 H3C-(CH2)11 -CH3 H3C-(CH2)12-CH3 H3C-(CH2)13-CH3 H3C-(CH2)14-CH3 H3C-(CH2)15-CH3 H3C-(CH2)16-CH3 H3C-(CH2)17-CH3 H3C-(CH2)18-CH3 Substituenten und Alkylgruppen Alle Gruppen, die an ein Kohlenstoffatom gebunden sind (mit Ausnahme von Wasserstoff) bezeichnet man als Substituenten. Kohlenwasserstoff-Substituenten werden als Alkylgruppen (allg. "Rest" R) bezeichnet. Alkylreste werden benannt, indem man an den Wortstamm die Endung "-yl" anfügt. Für die kleineren Alkylreste sind Trivialnamen gebräuchlich: IsopropylAlkylVinyl- R CH3 Allyl- Phenyl- Methyl- C6H5 C2H6 Ethyltert-Butyl CH2 Benzyl- Nomenklatur: Benennung von Molekülen nach IUPAC (=International Union of Pure and Applied Chemistry) Einige Trivialnamen bleiben offiziell in Gebrauch PRÄFIX – STAMMNAME – SUFFIX Substituenten (und deren Anzahl und Position) in alphabetischer Reihenfolge entsprechend Stammalkan bezeichnet Hauptfunktion Der Stammname ist meist lateinischen oder griechischen Ursprungs und gibt die Anzahl der Kohlenstoffatome der Kette an. Zur Bennennung einer Verbindung sucht man die längste lineare Kette im Molekül, die Bezeichnung für das entsprechende Stammalkan liegt dann dem Namen der Verbindung zu Grunde. (siehe homologe Reihe der Alkane). Besitzt eine Verbindung mehrere Ketten gleicher Länge, wird diejenige zu Grunde gelegt, welche die meisten Substituenten enthält. Die Namen der einzelnen Substituenten werden bestimmt, mit dem Suffix –yl versehen und in alphabetischer Reihenfolge als Präfixe vor den Namen geordnet [praefigere (lat.) = vorne anheften] Die längste Kette wird von dem Ende her nummeriert, das einem der Substituenten am nächsten ist. Wenn zwei Substituenten vom jeweiligen Kettenende gleich weit entfernt sind, dann ist derjenige für die Nummerierung relevant, dessen Anfangsbuchstabe im Alphabet vorne steht. Der IUPAC-Name der Verbindung ergibt sich nun, indem man zunächst die Namen der Substituenten in alphabetischer Reihenfolge mit der Nummer des C-Atoms, an das er gebunden ist, auflistet und dann den Stammnamen zufügt. Treten Substituenten mehrfach auf, werden die Präfixe Di-, Tri-, Tetra- usw. verwendet. Bei cyclischen Verbindungen wird das Präfix Cyclo- verwendet. Diese Präfixe werden bei der alphabetischen Reihung nicht berücksichtigt. Verzweigte Seitenketten: dort trägt dasjenige C-Atom, die Nummer 1, das mit der Hauptkette verbunden ist. Der Stammname enthält eine Endung [Suffix von suffigere (lat.) = anhängen], die auf die Stoffklasse hinweist um die es sich handelt: -an für Alkane -en für Alkene -in für Alkine -ol für Alkohole usw. NOMENKLATUR Trivialnamen Für einige Verbindungen bzw. Alkylresten sind Trivialnamen gebräuchlich sind. Einge wichtige Beispiele: CH3 H3C C H (CH2)n CH3 ein Isoalkan CH3 H3C C CH3 (CH2)n ein Neoalkan CH3 H3C C CH3 H3C H Isopropyl- C CH3 tert-Butyl- C CH2 H IsobutylCH3 CH3 H3C CH3 H3C C CH3 CH3 Neopentyl- Kekulés (1829-1896) Träumereien bei einer Omnibusfahrt in London, 1854. An einem schönen Sommertage fuhr ich wieder einmal mit dem letzten Omnibus durch die zu dieser Zeit öden Strassen der sonst so belebten Weltstadt: "outside" auf dem Dach des Omnibus, wie immer. Ich versank in Träumereien. Da gaukelten vor meinen Augen die Atome...Heute sah ich, wie vielfach zwei kleinere Atome sich zu Pärchen zusammenfügten; wie größere zwei kleine umfassten, noch grössere drei oder selbst vier der kleinen festhielten, und wie sich alles in wirbelndem Reigen drehte. Ich sah, wie grössere eine Reihe bildeten....ich verbrachte einen Teil der Nacht, um wenigstens Skizzen jener Traumgebilde zu Papier zu bringen. Homologe Reihen der Alkane Alkene Alkine n CnH2n+2 CnH2n (bei einer CnH2n+2 (bei einer Doppelbindung) Dreifachbindung) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Octan Nonan Decan Undecan Dodecan Tridecan Tetradecan Pentadecan Hexadecan Heptadecan Octadecan Nonadecan Eicosan Ethen Propen Buten Penten Hexen Hepten Octen Nonen Decen Undecen Dodecen Tridecen Tetradecen Pentadecen Hexadecen Heptadecen Octadecen Nonadecen Eicosen Ethin Propin Butin Pentin Hexin Heptin Octin Nonin usw. Physikalische Eigenschaften von Alkanen Alkanstrukturen sind regelmäßig gebaut und nehmen unter anderem eine Zickzackanordnung ein. H H H H C C C H H H H C H C C H H H H H Alkanmoleküle sind unpolar (die Elektronen sind gleichmäßig im Molekül verteilt) und werden nur von den schwachen van der WaalsKräften zusammengehalten, deren Energie mit der 6. Potenz des Molekülabstandes abnimmt. Van der Waals-Kräfte wirken zwischen den Moleküloberflächen und sind daher um so stärker, je größer das Molekül ist. Also nehmen die Schmelz- und Siedepunkte und die Dichte der Alkane mit steigender Molmasse aufgrund der zunehmenden Anziehungskräfte zwischen den Molekülen zu. Bei verzweigten Alkanen sind wegen der kleineren Oberfläche die van der Waals-Kräfte geringer als bei geradkettigen Isomeren. Die Höhe der Schmelzpunkte wird auch von der Packungsdichte im kristallinen Zustand beeinflusst. Alkane mit geradzahliger Kohlenstoffzahl sind besser gepackt und schmelzen daher relativ etwas höher als Alkane mit ungerader C-Zahl. Orbitale und chemische Bindung: Zusammenfassung Die Bewegung von Elektronen um den Atomkern wird durch Wellengleichungen (Schrödinger-Gleichungen) beschrieben. Die Lösungen dieser Wellengleichungen (Wellenfunktionen) lassen sich als Atomorbitale auffassen, die sich anschaulich als räumliche Bereiche um den Atomkern darstellen lassen, in denen die Elektronen eine hohe Aufenthaltswahrscheinlichkeit (ψ2) haben. Atomorbital niedrigster Energie: 1s-Orbital: kugelsymmetrisch, keine Knotenebene in Richtung höherer Energie: 2s-Orbital: kugelsymmetrisch, eine Knotenebene, größer als 1s 2p-Orbital: hantelförmig, d.h. zwei Orbitallappen mit einer Knotenebene 3s, 3p: ähnlich, aber diffuser, eine Knotenebene mehr ___________________________________________________________________________ Eine kovalente Bindung kommt durch Überlappung von Atomorbitalen verschiedener Atome, bzw. deren Linearkombination zu Molekülorbitalen zustande. In den bindenden Molekülorbitalen sind die Elektronen stärker delokalisiert als in den Atomorbitalen, aus denen sie hervorgehen, und damit energetisch bevorzugt. Hybridisierung: Die Linearkombination von Atomorbitalen desselben Atoms führt zu Hybridorbitalen. _____________________________________ Hybridisierung des Kohlenstoffatoms in Alkanen, Alkenen und Alkinen Der Kohlenstoff ist vierbindig Alkane Alkene Alkine CnH2n+2 CnH2n CnH2n-2 Ethan Ethen Ethin H3C-CH3 H2C=CH2 HC≡CH sp3- sp2- sp- Hybridisierung Hybridisierung Hybridisierung eine C-C-σ-Bindung eine C-C-σ-Bindung eine C-C-σ-Bindung eine C-C-π-Bindung zwei C-C-π-Bindgen. tetraedrisch trigonal planar linear Bindungswinkel 109°28' 120° Konformations- cis-trans- isomerie Isomerie gesättigte ungesättigte 180° ungesättigte Kohlenwasserstoffe Kohlenwasserstoffe Kohlenwasserstoffe C-C-Bindungslänge: ca. 153 pm ca. 134 pm C-C-Bindungsenergie: ca. 348 kJ/mol ca. 611 kJ/mol ca. 121 pm ca. 873 kJ/mol Molekül- bzw. Formeldarstellungen am Beispiel des Ethans Summenformel: C2H6 ausführliche Formeldarstellungen: H3C-CH3 H H H C C H H H Linienformel: Strichenden (bzw. Ecken) bedeuten C-Atome, die Wasserstoffatome, die für die Absättigung der Kohlenstoffvalenzen erforderlich sind, werden nicht gezeichnet (Heteroatome werden eingetragen). Dreidimensionale Formeldarstellungen: ♦ Keilstrichformel: fette Bindungsstriche weisen aus der Paierebene heraus, gestrichelte weisen hinter die Papierbene H ♦ Sägebockformel: H H H C C H H H H H H H H Fischer-Projektion Newman-Projektion Eine C-C-Bindung wird senkrecht zur Papierbene gelegt, das vordere C-Atom wird als Punkt, das hintere als Kreis dargestellt H H (bzw. das hintere ist vedeckt und der Kreis symbolisiert H die Elektronendichte der σ-Bindung). H → Konformationsanalyse H H Verbindungsklassen Alle Gruppen, die an die Kohlenstoffkette (R) gebunden sind (mit Ausnahme von H), bezeichnet man als Substituenten. Reaktionsfähige Stellen in einem Molekül nennt man funktionelle Gruppen. Funktionelle Gruppen beeinflussen wesentlich die Struktur, die chemischen und die physikalischen Eigenschaften einer Verbindung. Rest–FG (funktion.Gruppe): Funktionelle Verbindungs- Allgemeine Gruppe (an R) klasse Formel IUPAC-Silbe Beispiel Halogen F, Cl, Br, I Fluor-, Chlor-, Fluorethan Brom-, IodH3C CH2 F Halogenalkane R-X DoppelAlkene bindung, C=C CnH2n -en 2-Methylpropen H3C C CH2 H3C DreifachAlkine bindung, C≡C CnH2n-2 Hydroxygruppe, -OH Alkohole R-OH Mercaptogruppe, -SH Thioalkohole -in 2-Butin H3C -ol Ethanol H3C R-SH -thiol R-O-R' -oxy- Thioether R-S-R' -sulfid H3C Carbonylgruppe -C=O Aldehyde -C(O)H CH2 CH2 SH Ethoxyethan (Diethylether) H3C Alkylthiogruppe, -SR' CH2 OH Propanthiol H3C Alkoxygruppe, Ether -OR' C C CH3 CH2 O CH2 CH3 Ethylmethylsulfid CH2 S -al -carbaldehyd CH3 Ethanal (Acetaldehyd) O H3C H Ketone Carboxylgruppe Carbonsäuren -C(O)R' R-COOH -on Propanon (Aceton) O H3C -säure -carbonsäure CH3 Ethansäure (Essigsäure) O -C(X)=O H3C Ester R-COOR' -oat OH Methylethanoat (Essigsäuremethylester) O H3C Amide Säurechloride R-C(O)NH2 R-C(O)NRR' -amid R-C(O)Cl -oylchlorid OCH3 Propanamid O H3C NH2 Ethanoyl-carbonylchlorid chlorid O H3C Säureanhydride R-C(O)-O(O)CR' Cl -säureanhydrid Propansäureanhydrid O O O Aminogruppe Amine R-NH2(RR') Amino- N-Methylamino- ethan H3C Nitrilgruppe -C≡N Nitrile R-CN -nitril -CNO, -CNS (Thio)Cyanate R-CNO, R-CNS -(thio)cyanat CH2 NH(CH3) Propannitril H3C CH2 CH2 CN Phenylisocyanat NCO -NCO, -NCS Iso(thio)cyanate aromatische Arene Verbindungen R-NCO, R-NCS -iso(thio)cyanat Methylbenzol (Toluol) CH3 Elektronegativität ist eine Bezeichnung für die Fähigkeit der an chemischen Bindungen beteiligten Atome, gemeinsame Elektronen von benachbarten Atomen innerhalb des Moleküls unterschiedlich stark anzuziehen. Die Elektronegativität bestimmt wesentlich den Charakter der Bindung! Der Begriff Elektronegativität geht auf Pauling zurück, der 1932 die erste empirische Elektronegativitäts-Skala aufstellte und später etwas modifizierte. An den verschiedenartigen Definitionen und der willkürlichen Wahl der Skala erkennt man, daß die Elektronegativität keine wohldefinierte physikalische Größe ist. Die Elektronegativität eines Atoms ist um so größer, je höher die Kernladung ist und je stärker sie über die Elektronenhülle hinaus wirken kann. Die Elektronegativität nimmt im Periodensystem von links nach rechts innerhalb der Periode und normalerweise von unten nach oben innerhalb einer Gruppe zu. Also: Im Periodensystem stehen die elektronegativsten Elemente oben und rechts. Von der Elektronegativität ist die Elektronenaffinität zu unterscheiden, die sich auf die Aufnahme eines Elektrons durch ein freies, ungebundenes Atom oder ein Molekül bezieht. Induktive und mesomere Effekte Durch die unterschiedliche Elektronegativität der Elemente sind viele Bindungen polarisiert. Die Bindungspartner tragen dadurch Partialladungen: δ+und δ- ♦ Diese wirken sich auch auf weitere Bindungen polarisierend aus, mit zunehmendem Abstand der betrachteten Bindung von dem/r polarisierenden Atom/Gruppe in immer geringerem Maße: => Induktiver (I-) Effekt Man unterscheidet Substituenten mit +I-Effekt: erhöhen die Elektronendichte am substituierten C-Atom; (gebundenes Atom hat geringere Elektronegativität als C-Atom) -I-Effekt: erniedrigen die Elektronendichte am substituierten C-Atom; (gebundenes Atom hat höhere Elektronegativität als C-Atom) Kohlenstoffreste, die stark elektronegative Elemente tragen, wie eine CCl3- oder eine CF3-Gruppe haben -I-Effekt! Alkylsubstituenten wirken einen +-I-Effekt aus! => Hyperkonjugation ♦ Ein zweiter Effekt kommt bei sp -hybridisierten C-Atomen zum 2 Tragen. Er kommt durch Konjugation zwischen π-Systemen oder πSystemen mit freien Elektronenpaaren zustande und kann durch mesomere Grenzstrukturen (Resonanzstrukturen) beschrieben werden: => Mesomerer (M-) Effekt Je nachdem ob ein Substituent durch Mesomerie Elektronen aufnehmen -M- Effekt oder abgeben kann, spricht man von oder +M-Effekt Auch hier beschreibt das Vorzeichen (+) die Erhöhung, (-) die Erniedrigung der Elektronendichte des Zentrums an dem ein M-Substituent gebunden ist. Substituenten mit freien Elektronenpaaren sind +M-Substituenten, Substituenten mit π-Systemen, vor allem, wenn elektronegative Elemente beteiligt sind, besitzen meist -M-Charakter. I- und M-Effekte wichtiger Substituenten nur induktiv induktiv und mesomer -I-Effekt +I-Effekt -NR3 + -CF3 -CR3 -SiR3 -CO2 -I-, -M-Effekt +I-, +M-Effekt -CN -CO-R, -CO-X -NO2 -SO2R -O -I- < +M-Effekt -I- > +M-Effekt -NR2 -OR -NHCOR -SR -Ph -Hal - Dissoziationsenergien Wenn sich Atome zu Molekülen vereinigen, wird Energie frei. Zur Spaltung eines Moleküls bzw. einer Bindung muß eine äquivalente Menge Energie aufgebracht werden. Die Energie, die verbraucht oder freigesetzt wird, wenn eine Bindung gespalten oder gebildet wird, bezeichnet man als Dissoziationsenergie DH0 Eine Bindung kann homolytisch oder heterolytisch gespalten werden. Dissoziationsenergien beziehen sich auf homolytische Spaltungen! homolytische Spaltung: heterolytische Spaltung: A. + B. A- + :B+ A-B A-B Teilchen mit ungepaarten Elektronen am C: kohlenstoffzentrierte Radikale R. sp2-hybridisiert Teilchen mit positiver Ladung am Kohlenstoff: Carbeniumionen RC+ sp2-hybridisiert Teilchen mit negativer Ladung am Kohlenstoff: Carbanionen RC- (sp2) sp3-hybridisiert Je stabiler ein Radikal, umso kleiner ist seine Dissoziationsenergie. Die Stärke von C-H- und C-C-Bindungen ist von der Molekülstrutur abhängig. Dissoziationsenergien einiger Alkane Verbindung DH0 [kJ/mol] Verbindung DH0 [kJ/mol] H3C-H H5C2-H (H3C)2HC-H (H3C)3C-H 440 410 396 389 H3C-CH3 H5C2-CH3 H5C2-C2H5 (CH3)C-CH3 (CH3)C-C(CH3)3 377 360 343 352 301 Stabilität von Radikalen und Carbeniumionen CH3-Radikal/Kation < primäres < sekundäres < tertiäres STABILITÄT ⇒ ⇐ENERGIEGEHALT ⇐DISSOZIATIONSENERGIE Begründung der Stabilitätsreihung durch HYPERKONJUGATION Hierunter versteht man die Wechselwirkung zwischen einer α-C-HBindung und dem p-Orbital des sp2-C-Atoms (des Radikals oder Carbeniumions), die in bestimmten Konformationen möglich ist. Dadurch wird der Elektronenbedarf des elektronenärmeren sp2-CAtoms ausgeglichen. (⇒ +I -Effekt von Alkylgruppen) Begriffe zur Reaktivität Polarität: ungleiche Verteilung von Elektronendichte Polarisierbarkeit: ein Maß für die Fähigkeit der Elektronenhülle eines Atoms auf die Änderung des elektrischen Feldes zu reagieren. Nucleophile: Elektronendonoren; haben eine negative Ladung oder ein freies Elektronenpaar; elektronenreiche Verbindungen oder Teilchen, die bevorzugt mit elektrophilen Zentren reagieren. Elektrophil: Elektronenpaarakzeptoren; haben Elektronenmangel; elektronenarme Verbindungen oder Teilchen, die bevorzugt mit nucleophilen Zentren reagieren. Ethan und Konformationsanalyse Die Newman-Projektionen ist für Konformationsanalysen sehr hilfreich. Dazu betrachtet man das Molekül entlang der Achse, um die die Rotation erfolgt: θ H H H H ≡ H H H H H H H H NewmanProjektion KeilstrichSchreibweise θ : Diederwinkel: gibt den Winkel der beiden Ebenen an, welche durch die C-C-H-Bindungen verlaufen. Wenn θ = 0° ist, sind die Substituenten verdeckt (oder ekliptisch, engl. eclipsed), wenn θ am grössten ist, sind sie gestaffelt (engl. staggered): H H H H H H gestaffelt H H H H HH verdeckt ekliptisch Die H-Atome sind groß genug, um die gegenseitige Abstoßung ihrer Elektronen zu spüren. Je näher sie sind, desto instabiler ist das System. Die möglichen relativen Anordnungen werden als Konformationen bezeichnet. Die Energieminima eines solchen Diagramms heißen Konformere, die Maxima Übergangszustände. Konformation: Ethan, Cyclohexan Bi- und polycyclische Cycloalkane ♦ Spiroverbindungen (Spirane): C zwei Ringe haben nur ein C-Atom gemeinsam; die Ringebenen stehen senkrecht aufeinander. (axiale Chrialität) ♦ Kondensierte Ringsysteme: zwei Ringe teilen zwei C-Atome miteinander (anellierte Ringe). C C z.B. Decalin (ortho-Kondenstion) -polycyclische Ringsysteme, z.B. Adamantan ♦ Brückenringsysteme: über zwei C-Atome eines Ringes wird eine Bindung geschlagen, die aus einer oder mehreren CH2-(Methylen-) Gruppen bestehen kann. C C z.B. Norbornan (= Bicyclo[2.2.1]heptan) Die Stabilität von Brückensystemen hängt entscheidend von der Ringspannung ab; die Bootform ist hier deshalb gegenüber der Sesselkonformation bevorzugt. Bredt'sche Regel: wegen der Ringspannung kann an einem Brückenkopf-C-Atom keine Doppelbindung autreten. Konstitution, Konformation, Konfiguration ... Summenformel gibt an, welche und wieviele Atome in einem Molekül vorhanden sind. In der Summenformel werden immer zuerst die Kohlenstoffatome, danach die Wasserstoffatome und darauffolgend die anderen enthaltenen Atome in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Konstitutionsformel beschreibt die Konnektivitäten der Atome, d.h. sie gibt an, wie die Atome in einem Molekül miteinander verknüpft sind. Stereochemie befasst sich mit der dreidimensionalen (räumlichen) Struktur von Molekülen. -StrukturisomereKonstitutionsisomere besitzen die gleiche Summenformel, unterscheiden sich aber in Aufeinanderfolge der Atome. Stereoisomere besitzen die gleiche Summenformnel und Konstitution, unterscheiden sich aber in der räumlichen Anordnung der Atome im Molekül. Konformere Enantiomere Diastereomere Konformere lassen sich duch Drehung um Einfachbindungen ineinander umwandeln. Enantiomere verhalten sich wie Bild und Spiegelbild. Enantiomere und Diastereomere sind chiral. Cirale Verbindungen unterscheiden sich von ihrem Spiegelbild. Konstitutionsisomerie: Verbindungen haben gleiche Summenformel, Atome sind aber auf verschiedene Weise miteinander verknüpft Zahl der IUPAC-Namen geradkettigerAlkane Konstitutionsisomere n Summenformel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 15 20 Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Octan Nonan Decan Pentadecan Eicosan CnH2n+2 1 1 1 2 3 5 9 18 35 75 4347 366 319 Chemische Verbindungen gleicher Summenformel unterscheiden sich in ihrer Struktur Isomere unterscheiden sich nach Art der Verknüpfung (Konnektivität) der vorhandenen Atome unterscheiden sich in der Raumanordnung der Atome Konstitutionsisomere Stereoisomere lassen sie sich durch Drehung um Einfachbindungen ineinander überführen Ja Konformere Nein Konfigurationsisomere verhalten sie sich wie Bild und Spiegelbild zueinander Ja Enantiomere Nein Diastereomere (dazu gehören auch cis-, transbzw. Z-, E-Isomere) Cartoon eines Enantiomerenpaares (angedeutet ist ein Molekül mit sp3-hybridisiertem Kohlenstoffatom, das mit 4 verschiedenen Substituenten verbunden ist. Bild und Spiegelbild sind dann nicht identisch). Begriffe zur Stereochemie Chiralität: z.B. Zentrochiralität: ein C-Atom ist ein stereogenes Zentrum, wenn es sp3-hybridisiert und an vier verschiedene Substituenten gebunden ist. Damit ein Molekül chiral ist, darf es keine Drehspiegelachsen als Symmetrieelement besitzen. Konfiguration: verschiedene räumliche Anordnung der Gruppen in einem chirlane Molekül Optische Aktivtität: die Fähigkeit chiraler Moleküle, die Schwingungsebene linear polarisierten Lichtes zu drehen. Drehwert: der Winkel, um den eine optisch aktive Substanz die Ebene linear polarisierten Lichtes dreht; nach rechts => (+), nach links => (-). Inversion der Konfigration: Umkehr der Konfiguration Retention der Konfiguration: deren Erhalt Racemisierung: aus einem enantiomerenreinen Edukt entstehen beide Isomere Racemat: ein 1:1-Gemisch von zwei Enantiomeren Epimerisierung: nur eine einziges von mehreren stereogenen Zentren wird in seiner Konfiguration invertiert. Beispiele für Unterschiede zwischen der links- und rechtsdrehenden Konfiguration von chiralen Substanzen Substanz linksdrehende Form rechtsdrehende Form Aminosäure Asparagin schmeckt bitter schmeckt süß Barbitursäure löst Krampfanfälle aus wirkt narkotisch ein Derivat Schlafmittel Contergan extrem teratogen (fruchtschädigend) ruft keine Missbildungen hervor Naturstoff Limonen riecht nach Zitronen riecht nach Orangen Arzneistoff Ethambutol wirkt gegen Tuberkulose führt zu Blindheit Arzneistoff Penicillamin wirkt gegen Rheuma wirkt extrem toxisch Aminosäure Thyroxin Schilddrüsenhormon senkt den Cholesterinspiegel Arzneistoff Propranolol wirkt gegen Bluthochdruck wirkt empfängnisverhütend CONTERGAN (Thalidomid): O O O O NH N (S) NH O N H O (S)-konfiguriert: teratogen verursacht Missbildungen (R) H O (R)-konfiguriert: mildes Beruhigungsmittel O Welche Milchsäure ist im Joghurt drin? COOH C HO CH3 H D(-)-Milchsäure wird nur langsam abgebaut [(S)-Konfiguration] COOH C H3C OH H L(+)-Milchsäure besonders gut verträglich [(R)-Konfiguration] Klassicher Joghurt: Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus bilden L(+)- und D(-)-Milchsäure zu gleichen Teilen „Milder“ Joghurt: Lactobacillus bulgaricus bilden fast nur L(+)-Milchsäure Sauerstoffhaltige organische Verbindungen R-OH R-O-R Alkohole Ether z.B. Diethylether Tetrahydrofuran Oxiran Oxetan Verbindungen mit C(sp2)=O-Doppelbindung (Carbonylgruppe) O O R H Aldehyd Keton Carbonylverbindungen Carbonylkohlenstoff Carbonylsauerstoff O O Het1 Het Carbonsäuren Carbonsäurederivate Het2 Kohlensäurederivate Carboxylverbindungen Carboxylkohlenstoff Carboxylsauerstoff O Carbonsäuren R C OH O Carbonsäure ester R C OR' O Carbonsäure amide R C Carbonsäure chloride R Carbonsäure anhydride NR'2 (NH2) O C Cl O R C O R C O Die wichtigsten Trivialnamen von Carbon- und Dicarbonsäuren sollte man nicht vergessen: Monocarbonsäuren Dicarbonsäuren R-COOH HOOC-(CH2)n-COOH Ameisensäure C-1 Essigsäure C-2 Oxalsäure (n = 0) Propionsäure C-3 Malonsäure Buttersäure C-4 Bernsteinsäure Valeriansäure C-5 Glutarsäure Capronsäure C-6 Adipinsäure Oenanthsäure C-7 Pimelinsäure Caprylsäure C-8 Korksäure Pelargonsäure C-9 Azelainsäure Caprinsäure C-10 Sebacinsäure Geradkettige, langkettige Carbonsäuren werden auch als „Fettsäuren“ bezeichnet (sie sind Bestandteile natürlicher Fette). Hybridisierung und Bindungswinkel: sp2 H 124.1° 111.0° C O O 106.3° H 124.9° H 109.7 C O 134.3 120.2 pm O 97.2 H sp2 Ameisensäure Acidität: Carbonsäuren sind mittelstarke Säuren wegen der guten Mesomeriestabilisierung von Carboxylat-Anionen: die negative Ladung ist gleichmäßig auf zwei Sauerstoffatome verteilt (während sie bei Alkoxid-Anionen, die durch Deprotonierung von Alkoholen entstehen, nur an einem einzigen Sauerstoffatom konzentriert ist). R R C O O O O R C C O O beide C-O-Bindungen sind gleichlang Elektronenziehende Substituenten in Nachbarschaft zur Carboxylgruppe erhöhen die Acidität der entsprechenden Verbindung (und erniedrigen folglich ihren pKa-Wert). Je weiter die jeweiligen Substituenten von der Carboxylgruppe entfernt sind, um so schwächer wirkt sich ihr induktiver Effekt auf die Acidität aus. Beispiele: Essigsäure: pKa = 4.74 Trifluoressigsäure: pKa = 0.23 Salzbildung: COOH Dodecansäure (Laurinsäure) NaOH, H 2O - COO Na + Natriumdodecanoat Carbonsäuren bilden mit starken Basen, z.B. Natronlauge, Salze, die als „Alkanoat e“ bezeichnet werden. Die Natrium- und Kaliumsalze langkettiger Carbonsäuren („Fettsäuren“) nennt man Seifen. Diese Verbindungen sind amphiphil und bilden in Wasser Micellen; Tenside Prinzipielle Reaktionsmöglichkeit: Additions-Eliminierungsreaktion (säure- oder basekatalysiert) Nu O R O Addition R C Eliminierung C Nu O R +L C Nu L L tetraedrisches Zwischenprodukt Im Fall einer Carbonsäure (RCOOH) ist dieser Reaktionsverlauf erschwert, weil (a) OH- keine gute Abgabgsgruppe ist und (b) das saure Hydroxy-Proton vom angreifenden Nucleophil abstrahiert werden kann: Nu Nu O R C Nu (a):ungünstig für den folgenden Eliminierungsschritt: OH - : schlechte Abgangsgruppe R C O OH O O R H (b): acides O-H C O Micelle in Wasser Micelle in Wasser Lipid-Doppelschicht H2C + N = z.B. z.B. Lecithine O O P CH3 CH3 CH2 - CH3 O KOHLENHYDRATE sind cylische Halbacetale und Acetale R' C H2 R' OH O C R + O intermolecular H versus OH O HO H open-chain hemiacetal: unstable OH intramolecular reaction OH OH H C R HO HO CH2 HO HO O OH OH H cyclic hemiacetal: stable Glycosid-Synthese: OH HO HO OH H O O HO HO OH OH2 OH OH cyclic hemiacetal OH HO HO O H2 O OH OH HO HO OH OH OH OH HO HO H O OH OH HO HO oxocarbenium ion ROH and other stereoisomeric glycosides O OH H OR cyclic acetal - a glycoside - Mechanism of the Fischer glycosylation of alcohols. The reducing sugar (a hemiacetal) is thereby converted to a glycoside (an acetal) via an oxocarbenium ion intermediate. O 1 OH 2 OH HO 3 OH 4 OH 1 HO HO HO O 5 6 HO H HO open-chain form of D-glucose OH 2 3 HO 6 O 1 as zig-zag representation 4 OH 5 OH 6 OH as Fischer projection D-Glucose in der offenkettigen Form O OH OH HO OH HO O OH O OH HO Fischer projection HO HO HO OH OH OH OH HO Mills depiction Wieder: D-Glucose OH O OH HO OH Haworth representation chair conformation O OH OH (+)-D-Glyceraldehyde O O OH HO OH OH OH OH (-)-D-Erythrose (-)-D-Threose O OH O O O OH HO OH HO OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH (+)-D-Altrose HO OH (+)-D-Glucose OH (+)-D-Xylose O HO OH OH OH (-)-D-Arabinose O (+)-D-Allose HO OH OH (-)-D-Ribose HO HO OH OH OH O OH HO OH OH O O (+)-D-Mannose (-)-D-Lyxose OH HO OH OH OH OH (+)-D-Gulose (-)-D-Idose (+)-D-Galactose Zucker-Stammbaum: Stammbaum der ALdosen 1 1 HO O HO 1 OH OH 2 OH HO HO 3 HO O 4 OH OH D-Glucofuranose O 4 1 tetrahydrofurane OH 4 OH 5 OH 6 OH 5 O OH D-Glucose open chain form HO HO HO D-Glucopyranose 5 O 1 tetrahydropyrane Cyclische Formen -> Furanosen und Pyranosen HO HO HO OH HO O O O OH OH (+)-D-Talose Milchzucker (Lactose) OH OH OH O O O HO HO OH OH OH Ein Oligosaccharid aus Humanmilch: HO OH CH3 O OH O OH OH HO OH O O NH O O HO O OH OH O O O HO H3C OH CH3 OH OH O HO O OH OH Proteinogene α-Aminosäuren Aminosäure -Rest (R) DreibuchstabenKürzel EinbuchstabenKürzel Alanin Arginin Asparagin Asparaginsäure Cystein Glutamin Glutaminsäure Glycin Histidin Isoleucin Leucin Lysin Methionin Phenylalanin Serin Threonin Tryptophan Tyrosin Valin Prolin -CH3 -(CH2)3NHC(=NH)NH2 -CH2-CONH2 -CH2-COOH -CH2-SH -(CH2)2-CONH2 -(CH2)2-COOH -H -CH2(4-imidazolyl) -CH(CH3)CH2CH3 -CH2CH(CH3)2 -(CH2)4NH2 -(CH2)2SCH3 -CH2-Ph -CH2-OH -CH(CH3)OH -CH2(3-indolyl) -CH2(4-hydroxyphenyl) -CH(CH3)2 α-Iminosäure (5-Ring) Ala Arg Asn Asp Cys Gln Glu Gly His Ile Leu Lys Met Phe Ser Thr Trp Tyr Val Pro A R N D C Q E G H I L K M F S T W Y V P Aminosäuren -> Peptide -> Proteine Monomere Oligomere Polymere Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur Wichtige Sekundärstrukturen: ß-Faltblatt α-Helix Beispiele für Proteinstrukturen Man kann eine Proteinstruktur mit Hilfe von Computern z.B. auch so deutlich machen, dass man hydrophile von hydrophoben Bereichen unterscheiden kann. In der folgenden Abbildung eines Proteins bedeutet auf der verwendeten Farbskala die Farbe Braun „besonders hydrophob“ und die Farbe Blau „besonders hydrophil“. Phosphorsäureester -Beispiele MH2 N HO O P HO O P O P O N N N O HO O HO O HO OH Adenosintriphosphat (ATP) ________________________________________ Oligonukleotide (DNA und RNA): Ausschnitt aus dem polymeren Strang: O O O P eine von VIER Nukleobasen O O O Monomere Bausteine, die die drei wichtigen Biopolymerklassen aufbauen: Nukleotide Proteine Kohlenhydrate O HO P HO OH O R NB O OH HO HO H2N * * OH O * * O OH HO Bedenke an Hand dieser Fälle die Bedeutung von Konstitution, Konformation und Konfiguration! 2- R1 NBase O3PO H N O O - (OH) O2 PO NBase H2 N O O R3 O N H R2 OH O - (OH) O2 PO OH O OH OH NBase O O HO OH (OH) O HO OH Molekulare Diversität, ein Rechenexempel: vgl. die Zahl möglicher Oligomerer für Peptide und Oligonukleotide einerseits und Oligosaccharide andererseits: Oligomer Zusammensetzung Peptide Oligonukleotide Oligosaccharide Dimer AA / AB 1/2 11 / 20 Trimer AAA / ABC 1/6 120 / 720 Tetramer AAAA / ABCD 1 / 24 1424 / 34560 O OH OH O DNA-Doppelhelix: HO O P O Nukleobase O O O O P O Nukleobase O O O O P O Nukleobase O O O O P O O O Nukleobase