Versuch 15 Schiefe Ebene - Physikalisches Institut Heidelberg

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Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I
Versuch 15
Schiefe Ebene
II
Versuch 15 Schiefe Ebene
Literatur
• W. Walcher, Praktikum der Physik, B.G.Teubner Stuttgart,
• Standardwerke der Physik: Gerthsen, Bergmann-Schäfer, Tipler.
• Homepage des Praktikums:
http://www.physi.uni-heidelberg.de/Einrichtungen/AP/.
III
Vorbereitung
Bereiten Sie sich auf die Beantwortung von Fragen zu folgenden Themen vor:
Geschwindigkeit, Beschleunigung, Kraft, Gewichtskraft, Gleitreibung, Rollreibung, Drehmoment, Drehimpuls, Trägheitsmoment, Impuls, Impulserhaltung,
mechanische Energieformen, Energieerhaltung.
Abbildung 1: Aufbau des Versuchs schiefe Ebene.
I
Verständnisfragen:
1. Berechnen Sie das Trägheitsmoment für folgende Körper, die um ihre Symmetrieachse rotieren.
Messaufbau
• Vollzylinder
• höhenverstellbare Rollbahn
• Hohlzylinder
• Verbundzylinder: Mantel und Kern aus unterschiedlichen Materialien
• Lichtschranken mit Steuergerät
Führen Sie die Rechnung durch Integration aus der allgemeinen Definition
des Trägheitsmoments durch.
• Wasserwaage
• Lineal
2. Ein reibungsfreier“ Quader, ein Vollzylinder, ein Hohlzylinder und eine
”
Vollkugel mit jeweils gleichen Radien, gleiten bzw. rollen eine geneigte Ebene hinunter. Vergleichen Sie die Bewegungen miteinander. Welcher Körper
kommt als erstes unten“ an?
”
• Rollkörper
– Vollzylinder (Aluminium, ρ = 2, 70 g/cm3 )
– Hohlzylinder (Messing, ρ = 8, 44 g/cm3 )
3. Ein reibungsbehafteter“ Quader soll durch Oberflächenbehandlung so ge”
trimmt werden, dass seine Beschleunigung an einem um 10◦ gegen die Horizontale geneigten Hang genauso groß ist wie die eines Vollzylinders. Auf
welchen Wert müsste man die Gleitreibungszahl dann einstellen? (Tipp:
neben der Hangabtriebskraft wirkt auf den Quader die Gleitreibungskraft.)
– Verbundzylinder: Mantel aus Aluminium, Kern aus Messing.
• Schieblehre
• Waage
c Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 0.1 Stand 07/2011
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Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I
IV
Aufgaben
Die Gleichungen (3) und (4) erlauben die Eliminierung der Reibungskraft:
• Bestimmung der Beschleunigung auf einer schiefen Ebene für verschiedene
Rollkörper.
mas = mg sin ϕ −
as =
Grundlagen
VI
FH
r
Fr
f
Abbildung 2: Zur Herleitung der Beschleunigung auf der schiefen Ebene.
Die Reibungskraft Fr (Haftreibungskraft) eines Rollkörpers am Hang“bewirkt
”
am Radius r das Drehmoment
M = FR · r = I
dω
.
dt
I dvs
Is
=
· as
r dt
r
mg sin ϕ
.
m + rI2
(6)
Durchführung des Versuchs
Machen Sie sich zunächst mit der Zeit-Messtechnik vertraut. Schließen sie den
am Startmechanismus angebrachten Schalter an den Starteingang der Uhr an.
Die Stopp-Eingänge der Uhr werden durch die vier Lichtschranken geschaltet.
Die Lichtschranken bestehen jeweils aus einem Sender (Infrarot-Leuchtdiode)
und einem Empfänger (Infrarot-Photodiode), die beide jeweils an einen
gemeinsamen Kanal der Lichtschrankenbox anzuschließen sind. Der Ausgang
jedes Kanals wird dann mit dem entsprechenden Stopp-Eingang der Uhr
verbunden. Die Leuchtdioden an der Lichtschrankenbox zeigen jeweils an, ob
die Lichtschranken scharf“ sind, das heißt, ob die Photodiode hinreichend
”
von der gegenüber platzierten Leuchtdiode angestrahlt wird.
1. Skizzieren Sie den Versuchsaufbau
2. Vermessung der schiefen Ebene und der Probekörper
(2)
und somit
I
· as .
(3)
r2
Auf den Schwerpunkt des rollenden Körpers wirken Hangabtriebskraft FH und
Reibungskraft in entgegen gesetzte Richtung:
FR =
mas = mg sin ϕ − FR
(5)
(1)
Dabei ist ω die Winkelgeschwindigkeit und I das Trägheitsmoment des rollenden Körpers. Mit der Rollbedingung vs = rω, wobei der Index s“ auf den
”
Schwerpunkt verweist, lässt sich diese Gleichung wie folgt umformen:
M = FR · r =
I
· as
r2
und man erhält für die Beschleunigung des Schwerpunkts:
• Untersuchungen zum Energieerhaltungssatz
V
Versuch 15 Schiefe Ebene
(4)
c Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 0.1 Stand 07/2011
Für die folgenden Untersuchungen an der geneigten Ebene müssen die
Versuchskörper genau vermessen werden. Verwenden sie zur Bestimmung
des Durchmessers einen Messschieber. Ermitteln Sie auch die Masse der
Versuchskörper.
Überprüfen Sie mit der Wasserwaage ob die geneigte Ebene über die gesamte
Breite die gleiche Neigung aufweist. Falls dies nicht der Fall ist, müssen Sie
die Ebene nachjustieren, indem Sie die Höhe einer der Füße“ nachstellen. Die
”
Platte ist sehr schwer. Führen Sie dies daher am besten zu zweit durch. Einer
stützt die Platte, der andere löst die beiden seitlichen Schrauben und variiert
die Länge der Stahlstange.
Überlegen Sie sich genau, welche Länge und Höhe Sie messen müssen, um den
Neigungswinkel der Ebene ausrechnen zu können (Abbildung (3)).
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Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I
Rollkörper
s
Rollkörper
h
Lichtschranke
Versuch 15 Schiefe Ebene
gepunkt des Rollkörpers am Startmechanismus gemessen werden. Die Anlagelinie des Rollkörpers am Startmechanismus ist auf der Edelstahlfläche seitlich
neben dem Startmechanismus markiert.
Erläutern sie ohne Rechnung, warum die verschiedenen Probekörper unterschiedlich lange brauchen, um unten anzukommen.
4. Genaue quantitative Untersuchung der Beschleunigung
Bestimmen Sie für die drei Probekörper die Beschleunigung. Messen Sie
die Abstände s der Lichtschranken vom Startmechanismus (siehe Abbildung (3)). Stoppen Sie jeweils 5-mal die Zeiten, die die Rollkörper benötigen,
um die einzelnen Lichtschranken zu passieren.
5. Untersuchungen zum Energieerhaltungssatz
Die zu Beginn vorhandene potentielle Energie der Rollkörper wird im
Verlauf der Beschleunigung in kinetische Energie umgewandelt. Die kinetische
Energie lässt sich in einen Rotations- und einen Translationsanteil zerlegen, so
dass sich die Gesamtenergie durch folgende Gleichung ergibt:
Wges =
Abbildung 3: Skizze des Versuchsaubaus.
3. Untersuchung der Bewegungsart für das Rollen an der geneigten Ebene
Überprüfen Sie zunächst, ob sich für das Rollen an der geneigten Ebene
gleichmäßig beschleunigte Bewegungen ergeben. Hierzu sollten Sie die Lichtschranken
in sinnvollen Abständen auf der schiefen Ebene positionieren
√
(t ∝ s).
Verwenden Sie alle drei Zylinder und eine beliebige Neigung der Ebene. Die
Abstände vom Rollkörper bis zu den einzelnen Lichtschranken, müssen vom
Mittelpunkt der Lichteintrittsöffnungen an den Lichtschranken bis zum Anlac Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 0.1 Stand 07/2011
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mv 2 + Iω 2 + mgh,
2
2
(7)
wobei v die Translationsgeschwindigkeit, I das Trägheitsmoment und ω die
Winkelgeschwindigkeit des Rollkörpers darstellen. In diesem Versuchsteil soll
am Fuß der geneigten Ebene auf einem horizontalen Teilstück die Translationsgeschwindigkeit der verschiedenen Rollkörper mit Hilfe von zwei Lichtschranken
bestimmt werden. Führen Sie die Messungen jeweils 5-mal durch. Die daraus
ermittelte kinetische Gesamtenergie wird mit der anfangs vorhandenen potentiellen Energie verglichen. Um die potentielle Energie zu berechnen benötigen
Sie Höhendifferenz zwischen Start- und Endposition der Rollörper. Qualitativ:
Beim Versuch befindet sich ein weiterer Rollkörper der mit einer Flüssigkeit
gefüllt ist. Wie verhält sich dieser Körper im Vergleich zu den anderen und
warum?
VII
Auswertung
zu 4: Tragen Sie in einem Diagramm die Strecken s über t2 auf und berechnen
Sie aus der Steigung die Beschleunigung. Vergleichen Sie diese mit dem Wert,
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Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I
der sich aus der Masse und der Geometrie des Rollkörpers sowie aus dem
Neigungswinkel der schiefen Ebene ergibt.
zu 5: Berechnen Sie die kinetische Energie (Translation- und Rotationsenergie)
und vergleichen Sie diese mir der potentiellen Energie. Sind die Ergebnisse
innerhalb der statistischen Messfehler verträglich? Welche systematischen
Fehler könnte es geben?
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