Pflanzt mit, damit der Wild-Apfel nicht ausstirbt und in Vergessenheit gerät und auch die Bienen ihre geliebte Nahrung in den Blüten der Wild-Apfelbäume finden. Wie das geht wollt Ihr wissen? Das ist ganz einfach, ich habe Euch das hier mal aufgeschrieben und aufgemalt. 1) Du brauchst ein Bäumchen aus einer Baumschule. 2) Eine Schaufel oder Spaten 3) Eine Gießkanne mit Wasser 4) Drei Schaufeln Blumenerde (sie hat die erste Nahrung für den Wild-Apfelbaum) 5)Verbissschutz 6) Einen Helfer Auf den richtigen Platz kommt es an: Der Wild-Apfel möchte gerne viel Wasser, das heißt sein liebster Platz ist in der Nähe von Seen oder Teichen oder nahe am Fluss oder Bach. Hauptsache, es gibt viel Wasser. Wenn Du Erlen entdeckst, Weiden oder Pappeln, dann ist sicher genug Wasser da. Halte mindestens 10m Abstand von Mauern oder Häusern. Wurzeln haben eine große Kraft, die Stein zerstören können und Dein Baum braucht viele Wurzeln, um groß und standhaft zu werden. Nun schau nach oben. Du kannst den Wild-Apfel gut unter andere Bäume pflanzen, aber am besten an den Rand von Hecken, Gebüschen oder Wälder. Er braucht ein bisschen Schutz von großen Bäumen aber auch Licht von der Sonne. Wann ist ein guter Zeitpunkt zum Pflanzen? Entweder im April oder im Oktober. Dann fällt genug Regen vom Himmel und die Fröste sind nicht mehr oder noch nicht so hart. Der Wild-Apfel hat die besten Chancen anzuwachsen. Wie pflanzt man einen Baum? Grabe ein Pflanzloch, in dem die Wurzeln so viel Platz haben, dass Du sie nicht drücken oder biegen musst. Auch die, die nach unten wachsen darfst Du nicht stauchen. Nun vermischst Du die Erde, die du ausgegraben hast mit der Blumenerde. Für den nächsten Schritt holst Du Dir am besten Hilfe: Setze nun Dein Bäumchen ein und halte es so fest, dass es im Loch schwebt und die untersten Würzelchen den Boden gerade berühren. Dein Helfer beginnt das Pflanzloch um die Wurzeln mit der gemischten Erde aufzufüllen. Wenn das Loch halb zu ist, gießt Du richtig viel Wasser hinein, bis Dein Pflanzloch überläuft. Schließlich füllt Dein Helfer das Pflanzloch ganz mit der Erde auf, die Du vorher ausgehoben hast. Jetzt muss das Bäumchen fest angetreten werden. Es soll dabei gerade stehen. Danach solltest Du das junge Bäumchen vor Wildverbiss schützen. Dazu kannst Du eine VerbissschutzManschette oder engmaschigen Zaun verwenden. In den nächsten vier Wochen musst Du jeden Tag nach dem Bäumchen sehen und es bei sonnigem Wetter jeden Tag gießen. Erzählt mir von Euren Bäumen auf www.baum-des-jahres.de ! <<< das ist die richtige Schreibweise unserer Domain. Ich freue mich drauf. Eure Baumschreiberin Text Daisy Liebau, Niederheimbach Illustrationen Friederike Rave, Wuppertal Layout, Design ipfling artdesign, Wunsiedel Druck Beer Druck Gmbh, Wunsiedel Kontakt/Bestellungen/Informationen Dr. Silvius Wodarz Kneipstr. 15 09231 Markredwitz Mail: [email protected] www.baum-des-jahres.de Herausgeber Alle Kindergärten pflanzen einen Wild-Apfel ihr auch?? Unseren Anhänger „Wild-Apfel“, das JOJO „Kinder brauchen Natur“ und weitere tolle Sachen, besonders auch für Jugendwaldspiele, könnt ihr online unter: w w w. b a u m - d e s - j a h r e s . d e bestellen. Gedruckt auf LuxoSatin. Die Zellstoffe stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. LuxoSatin istweiterhin ausgezeichnet mit der EU-Blume und dem Zertifikat von EMAS! Deshalb sitze ich hier und schreibe an Euch diesen Brief: Der e f l p A d l Wi 201 3 Kinder brauchen Natur - Natur braucht Kinder Ein Apfeltraum Der Wild-Apfel (Malus sylvestris) – Baum des Jahres 2013 Ich war an einem stillen See unterwegs. Leicht gleitet mein Boot durch das Wasser. Wie lange Tintenfischarme stecken die Erlen ihr Füße ins kühle Nass. Still ist es am See – ganz still. Am Ufer singt eine Wasseramsel, die Mücken sirren über dem Boot und auf einem Stück Apfel lässt sich ein Falter nieder. Ein leiser Wind flüstert mir ins Ohr: „Pass auf, ich nehme Dich mit auf eine Reise.“ Und langsam erhebe ich mich, schwebe über das Wasser, leicht wie eine Feder. Der Wind trägt mich und lässt mich auf eine gelb-grüne Frucht mit roten Backen gleiten. Ein Apfel denke ich, beiße hinein und verziehe das Gesicht, denn er ist sauer und bitter. Ein Zittern geht durch die Zweige des Baumes. „Lacht er mich etwas aus?“ Es wispert in den Blättern: „Die wilden Äpfel sind nicht süß, wie die, die du zu kennen scheinst. Ich heiße Wild-Apfel oder auch Holzapfel und bin Baum des Jahres 2013 – Ein Glücksjahr.“ „Wind“ rufe ich, „erzähl mir die Geschichte vom wilden Apfelbaum.“ Auf dem Rücken des Windes erhebe ich mich wieder in die Luft und lande kurz darauf wieder … auf demselben Baum. Aber jetzt ist es kalt. Es liegt Schnee. Die Knospen haben wollige Mützen auf und die Zweige auf denen sie wohnen sehen aus, als hätte man kleine Becher ineinander gesteckt. Auf einmal beginnt die Sonne sehr schnell über den Horizont zu ziehen und dann auch noch der Mond. In nicht einmal einer Minute sind 14 Tage und Nächte vergangen und die Knospe, auf der ich noch immer sitze, bricht auf. Eine weiße Blüte mit leicht rosafarbenem Hauch streckt ihre fünf makellos schönen Blätter in den Frühlingshimmel. Die ersten geflügelten Besucher kommen, um die Schönen zu bewundern. Jetzt erinnere ich mich, dass auch die wilden Rosen so ähnliche Blüten haben. Mir kommt in den Sinn, dass uns der Professor erzählte, dass Äpfel zu der Familie der Rosen gehören. Nicht lange, da summt der ganze Baum. Die Bienen sind es, die ihren Hunger am Nektar der Wild-Apfelblüten stillen. Die männlichen Pollen bleiben an ihrem Insektenkleid haften. So tragen sie den Pollen von Blütenkelch zu Blütenkelch und befruchten den weiblichen Teil der Blüte. Plumps landet auch so ein Pollen direkt neben mir auf einem weiblichen Blütenstempel. Wieder beginnt die Zeit davonzueilen. Der Frühlingswind saust durch die Blüten des Wild-Apfelbaums und die Blütenblätter wirbeln und tanzen, bis keine mehr da sind. Jetzt kann ich aber die grünen Laubblätter viel besser sehen. Kahl sind sie und glatt und rund wie ein Osterei. Mit ihrem, wie eine Säge gezacktem Rand, sehen sie fast gefährlich aus, als müssten sie die wert- vollen Früchte schützen, die auf dem Baum langsam heran wachsen. Dabei sind die Blätter nur so groß, wie der mittlere Finger meiner Mama. Ich beobachte die Blüte, die nun ohne die weißen Blätter am Baum hängt. Unter den Blütenblättern war noch ein Kranz von fünf schmalen grünen Blättern verborgen, den Kelchblättern. Direkt unter diesem Kranz, da, wo die Kelchblätter am Stiel sitzen wird der Stiel immer dicker und runder. Ich sehe mich um. Überall im dichten Geäst quellen kleine, runde Früchte hervor. Es sieht fast so aus, als wären die Blütenstiele Luftballons und der Wind bläst sie auf. Die Sonne kitzelt mich an der Nase – ich muss niesen und „hatschi“ – ist es wieder Herbst geworden. Die kleinen dicken „Stielluftballons“ sind nun ausgewachsene Äpfelchen. Die sind nicht so groß wie die, die man in den Läden kaufen kann, nicht einmal 4 cm im Durchmesser. Aber genau wie bei den Ladenäpfeln kann man an einem Ende den Stiel und am anderen Ende die vertrockneten Kelchblätter sehen: 1, 2, 3, 4, 5 und wenn man den WildApfel einmal quer aufschneidet, dann sieht man in der Mitte einen fünfzackigen Stern. In jedem Strahl des Sterns schläft ein brauner Samen für einen neuen Wild-Apfelbaum. „Wind!“ rufe ich. Doch der ist schon wieder beschäftigt. Er schüttelt und rüttelt den Baum so, dass der Wild-Apfelbaum lachen muss und alle Blätter und Früchte fliegen davon, sodass er bald nur noch im graubraunen, schuppigen Rindenkleid dasteht. Das sieht aus, wie die runzelige Haut eines uralten Mütterchens mit tiefen langen Furchen. Und uralt ist er, der Wild-Apfel. Altertumsforscher fanden sie schon zu Zeiten der Pfahlbauten vor 11.500 Jahren, als die Menschen anfingen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Diese neuen Bauern nutzten das Holz des Wild-Apfels, um es in den feuchten Untergrund nasser Böden zu rammen und auf diesen Pfählen Häuser zur errichten. Und sie aßen auch Wild-Äpfel. Die konnte man aber nur gedörrt oder gekocht genießen. Man kann sich an ihnen sonst die Zähne ausbeißen, so hart sind sie, eben wie ein „Holz-Apfel“. Seit es unsere „Ladenäpfel“, oder auch Kulturäpfel gibt, will den Wild-Apfel keiner, außer den wilden Tieren, mehr essen. Viele glauben, der heimische Wild-Apfel ist der Ur-ur-ur-Ahn unserer Äpfel, die es im Laden gibt. Wissenschaftler haben nun aber bewiesen, dass deren Vorfahren aus Asien stammen. Trotzdem ist der Wild-Apfel uns lieb und wichtig. Seine Blüten sind wichtige Nahrung für Bienen und andere Insekten und auch sein dunkles, wunderschönes Holz ist selten und teuer. 10 Meter schwebe ich jetzt nach oben in die höchste Spitze des WildApfelbaums und schaue in die Ferne. „Warum habe ich gerade hier am See einen Wild-Apfelbaum gefunden?“ frage ich mich. Wieder denke ich an den Professor. Der WildApfel liebt die Flussauen und nasse Füße. Er versteckt sich gerne in Hecken und Gebüschen an Flussläufen und Seen. Deshalb kamen wohl die Menschen auf die Idee, ihre Häuser auf ihm zu errichten. Bis in die Alpen kann man ihn finden, aber nur so weit oben, wie die Äpfel noch reifen können und der Frost die Blüten nicht zerstört. Der Wind kommt und trägt mich über die Lande. Kaum ein Wild-Apfel ist mehr zu sehen. Die Menschen brauchen ihn nicht mehr und so ist er so selten geworden, dass es wohl bald keine mehr geben wird. „Der Baum des Jahres 2013 muss gerettet werden.“ Summt eine Mücke, die auf meiner Stirn sitzt und gerade genüsslich zu saugen beginnt, als sich mein Tagtraum über dem See auflöst.