TOXOPLASMOSE Was verursacht Toxoplasmose ? Toxoplasmose wird durch den von Katzen in Form von (für das bloße Auge unsichtbaren) Oozysten zusammen mit den Fäkalien ausgeschiedenen Erreger Toxoplasma gondii übertragen. Die Oozysten werden erst 2 bis 3 Tage nach ihrer Ausscheidung infektiös. 70% der Katzen in unseren Regionen sind seropositiv aber lediglich 1% der Katzen scheidet Oozysten mit dem Kot aus. Die Oozysten überleben 18 Monate bei 20°C (vergrabener Kot) und bis zu 2 Monaten in gekühltem Fleisch. Wer ist anfällig für Toxoplasmose ? Haustiere und Nutztiere (Schafe, Geflügel, Ziegen, Rinder, Schweine, Katzen…) sowie der Mensch. Verschiedene Berufe bergen eine größere Ansteckungsgefahr : Landwirt, Gärtner und Gartenbauer, in der Fleischverarbeitung tätige Personen, Tierärzte, Laborangestellte und Berufe des Gesundheitswesens, sowie Risikogruppen (siehe Listeriose). Wie kann ich an Toxoplasmose erkranken? Durch den Verzehr von Lebensmitteln die verunreinigt sind mit ansteckenden Oozysten, die man in der Nähe von Ablegungsorten von Katzenkot findet: Katzenklo, Garten, Gemüsebeet, Obstgarten, … (Vorsicht bei unzureichend gewaschenen, erdverschmierten Früchten und Gemüse (Salat, ...)) oder Fleisch von Tieren, die mit Oozysten infiziertes Grünzeug gefressen haben (vorzugsweise Schafe, Freilandhühner, Rinder, Schweine…). Wie macht sich Toxoplasmose bemerkbar? Bei Erwachsenen (mit Ausnahme von Schwangeren) verläuft eine Toxoplasmoseinfektion meistens beschwerdefrei und im allgemeinen treten keinerlei Symptome auf. Vereinzelt (1-3 Wochen nach der Ansteckung) können sich Lymphknotenschwellungen, ein vages Unwohlsein, nervöse Beschwerden (oder ein grippeähnliches Krankheitsbild mit Fieber, Muskelschmerzen, Halsweh, Kopfschmerzen …) bemerkbar machen. Bei Schwangeren kann der Parasit über die Plazenta zum Fötus gelangen und ihn infizieren. Die Schwere der Erkrankung des Ungeboren hängt vom Stadium der Schwangerschaft ab und ist am Anfang der Schwangerschaft am höchsten. • Eine Infektion bei der Empfängnis ist zwar äußerst selten aber dann sehr risikoreich für das Ungeborene. • Die Erkrankung verläuft am schlimmsten bis zur 16. Schwangerschaftswoche, die Gefahr der Übertragung auf den Fötus ist ziemlich begrenzt: es erfolgt entweder eine Fehlgeburt oder eine Schädigung des Ungeboren (vorwiegend im Gehirn). • Nach der 26. Schwangerschaftswoche steigt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung bis zur Geburt, aber die Ernsthaftigkeit der Krankheit nimmt stark ab. Frühgeburten und Augenerkrankungen können auftreten. Auch wenn der Säugling normal geboren wird, kann er anschließend an Herzstörungen oder Hirnerkrankungen leiden, erblinden oder sterben. Wie weiß ich, ob ich infiziert bin? Dazu reicht eine Blutuntersuchung. Frauen, bei denen der vor der Schwangerschaft erfolgte Test positiv verlaufen ist, sind dauerhaft durch eine langfristige Immunität geschützt und es besteht kaum Gefahr. Bei Schwangeren, deren Test negativ verlaufen ist, kann monatlich sichergestellt werden, dass keine Infektion stattgefunden hat. Im Falle einer Erkrankung wird die Mutter mit Medikamenten behandelt und der Fötus wird streng überwacht. Wie kann ich Toxoplasmose vermeiden? Ø Beachtung der Hygieneregeln (siehe Listeriose). Ø Vermeidung jeglichen Kontaktes mit dem Katzenklo und der Gartenarbeit oder dabei zumindest Handschuhe tragen. Ø Gründliches Händewaschen nach jeder Berührung (Streicheln, ...) mit Katzen (und Hunden). Ø Keine Katzen mit rohem Fleisch füttern. Die 2 GRÖSSTEN ÄNGSTE DER SCHWANGEREN Frauen Listeriose und Toxoplasmose LISTERIOSE Was verursacht Listeriose? Listeriose wird durch Listeria monocytogenes, ein überall in der Umwelt (im Erdboden, in der Luft und auf den Pflanzen) nachweisbarer Erreger, ausgelöst. Tiere und Menschen können den Erreger übertragen ohne selbst zu erkranken und somit tierische Produkte (Fleisch, Fisch, Milch,…) infizieren. Menschen stecken sich jedoch meistens an Lebensmitteln an. Wer ist anfällig für Listeriose ? Die meisten Menschen erkranken nicht durch den Genuss von mit Listeria verseuchten Lebensmitteln. Einzelne Gruppen weisen jedoch ein höheres Erkrankungsrisiko auf. Dabei handelt es sich vorwiegend um Schwangere und Neugeborene, jedoch auch um Personen mit einem geschwächten Immunsystem (Krebs-, Diabetesund Transplantationspatienten, AIDS-Kranke, …) oder um ältere Menschen. Warum ist Listeriose so gefährlich ? Bei Schwangeren kann Listeriose als leichter Schnupfen zusammen mit Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen und manchmal mit Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen auftreten. Bei schwerem Krankheitsverlauf kann es zu ernsthaften Lungen- und Herzproblemen kommen. Beim Neugeborenen bewirkt Listeriose Schwierigkeiten beim Trinken und Atmen und kann bei weniger als 60 Tagen alten Säuglingen eine gefährliche Infektion auslösen. Säuglinge können sich ebenfalls in ihrer Umwelt anstecken. Wie weiß ich, ob ich infiziert bin? Listeriose lässt sich durch eine Blutuntersuchung diagnostizieren. Falls die vorstehend erwähnten Symptome auftreten, suchen Sie bitte schnellstmöglichst Ihren Arzt auf. Durch eine Behandlung mit Antibiotika kann die Übertragung auf das Ungeborene vermieden werden. Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen? Der Erreger Listeria ist resistent gegen Temperaturen im 0°CBereich und vermehrt sich demzufolge in den im Kühlschrank gelagerten Lebensmitteln, wenn auch langsam. Durch Verfahren wie Pasteurisieren und Kochen wird der Erreger abgetötet. Die Ansteckung kann zwar ebenfalls nach diesen Verfahren, jedoch vor der Verpackung, stattfinden. Aufgrund der Umstellung ihres Hormonhaushaltes tragen schwangere Frauen ein 20 Mal höheres Risiko, an Listeriose zu erkranken, als ein gesunder Erwachsener. Die Krankheit kann über die Plazenta auf den Fötus übertragen werden ohne dass sich die Mutter krank fühlt. Dadurch können Frühgeburten, Fehlgeburten oder schwerwiegende Gesundheitsprobleme des Neugeboren hervorgerufen werden (z.B. Hirnhautentzündung). Vermeiden Sie den Genuss von : Wie macht sich Listeriose bemerkbar? Ø gekochtem, jedoch kalt serviertem Fleisch (z.B. Vor dem Auftreten von Krankheitszeichen können mehrere Tage oder sogar Wochen vergehen. Eine Person kann also erkrankt sein, ohne dass sie es bemerkt. Aus diesem Grund ist Vorbeugung so wichtig. Ø Rohmilch oder Rohmilchprodukten (Rohmilchkäse), Weichkäse wie Brie, Camembert, Feta, … Ø rohem oder geräucherten Fisch (z.B. Lachs) und Meeresfrüchten Ø rohem Fleisch und rohen Eiern Kaltbraten, Fleischpastete) Ø im voraus zubereiteten und kaltgelagerten Mischsalaten und rohen Sprossen (Soja, Luzerne, …) Hygieneregeln : 1. Reinigen Ø Rohe Früchte und Gemüse gründlich waschen. Ø Hände waschen. Kochgeschirr und -besteck nach Gebrauch sorgfältig reinigen. 2. Trennen Ø Rohe und gekochte Nahrungsmittel trennen. Ø Rohes Fleisch getrennt von Früchten und Gemüse zubereiten. Ø Nicht dieselben Gegenstände für rohe und gekochte Nahrungsmittel benutzen. Ø Haustiere, Fliegen und sonstige Insekten, sowie Nagetiere von Nahrungsmitteln fernhalten. 3. Kochen Ø Rohe tierische Nahrungsmittel durchgaren (Fleisch, Fisch, Eier, Innereien, …). Ø Vorbereitete Gerichte und Reste schnellstmöglichst, vorzugsweise nach dem Kochen, verzehren (über 60°C Innentemperatur). 4. Kühlen Ø Lebensmittel unter 4°C oder über 60°C lagern. Ø Lebensmittel schnell kühlen. Ø Kühlschrank regelmäßig auswaschen. Ø Lebensmittelverfalldatum beachten. Diese Vorsichtsmassnahmen gegen sonstige Krankheiten. schützen gleichermaßen Für ausführlichere Auskünfte wenden Sie sich bitte an: • Ihren Arzt • für die Mitglieder der 'Cellule de Concertation Santé-Agriculture' unter deren Schirmherrschaft die vorliegende Broschüre erstellt wurde, an die folgenden Abteilungen: LNS Contrôle Alimentaire : Adm. Services Vétérinaires : Inspection Sanitaire : 491191-367 478-2542 478-5662