BRG/BORG Feldkirch - Gymnasium Schillerstraße 41. ÖSTERREICHISCHE MATHEMATIK-OLYMPIADE KURSWETTBEWERB FÜR ANFÄNGER QUALIFIKATION FÜR DEN LANDESWETTBEWERB 1 2 . M AI 2 0 1 0 1. Gib die letzten drei Stellen (Hunderter, Zehner und Einer) des größten - nicht durch 67 teilbaren - Teilers von 2010 + 2010 2010 an! 2. Finde alle reellen Zahlen x für die gilt: 2 x − 2 ⋅ x − 8 = 0 20 ⋅ {x} − 21 ⋅ {x} + 4 = 0 Wobei x das größte Ganze von x und 2 {x} der gebrochene Anteil von x ist! 3. Beweise, dass für alle n∈ ℕ 6⋅7 +3 durch 9 teilbar ist! (Hinweis: Eine elegante Beweisführung verwendet Vollständige Induktion) n 4. Sei ABCDEFG die Hälfte eines regelmäßigen Zwölfecks. Sei P der Schnittpunkt der Gerade durch AB und GF und Q der Schnittpunkt der Geraden AC und GE. Zeige, dass Q der Umkreismittelpunkt des Dreiecks AGP ist! 5. Beweise, dass sich alle vier Seitensymmetralen eines Trapezes genau dann in einem Punkt schneiden, wenn es gleichschenklig ist! Arbeitszeit: 180 Minuten Lösungen Aufgabe 1: ( ) 2010 + 2010 2010 = 2 ⋅ 3 ⋅ 5 ⋅ 67 ⋅ 1 + 2010 2009 Der größte Teiler einer Zahl ist die Zahl selbst. Die Primzahl 67 ist aber ein Teiler davon, daher müssen wir den Faktor 67 weglassen. T = 2 ⋅ 3 ⋅ 5 ⋅ 1 + 2010 2009 . Da 67 ein Teiler von 2010 ist, ist 2010 2009 ein Vielfaches von 67. ( ) ( ) Wenn man dazu 1 addiert, ist der Faktor 1 + 2010 2009 sicher nicht durch 67 teilbar und somit ist T nicht durch 67 teilbar. T = 30 + 30 ⋅ 2012009 ⋅ 10 2009 . Der zweite Summand hat den Faktor 10 2009 , und ist somit 0 mod 1000. T ≡ 030 mod 1000 Aufgabe 2: 20 ⋅ {x} − 21 ⋅ {x} + 4 = 0 x − 2 ⋅ x − 8 = 0 x 12 = 1 ± 1 + 8 x 1 = −2 x 2 = 4 2 L= {− 1,75; − 1,2; 4,25; 2 {x}1 = 0,8 {x}2 = 0,25 {x}2 − 21 ⋅ {x} + {x}12 4 =0 20 20 21 441 320 = ± − 40 1600 1600 4,8} Aufgabe 3: Lösung 1) Induktionsanfang: n=0: 6 ⋅ 7 0 + 3 = 9 ist durch 9 teilbar. Induktionsvoraussetzung: 6 ⋅ 7 n + 3 ≡ 0 mod 9 ⇔ 6 ⋅ 7 n ≡ 6 mod 9 Induktionsschritt: 6 ⋅ 7 n +1 + 3 = 6 ⋅ 7 n ⋅ 7 + 3 ≡ 6 ⋅ 7 + 3 ≡ 0 mod 9 □ Lösung 2) 7 0 ≡ 1 mod 9 71 ≡ 7 mod 9 7 2 ≡ 4 mod 9 7 3 ≡ 1 mod 9 6 ⋅ 7 0 + 3 ≡ 9 mod 9 6 ⋅ 71 + 3 ≡ 45 mod 9 6 ⋅ 7 2 + 3 ≡ 27 mod 9 6 ⋅ 7 3 + 3 ≡ 9 mod 9 alle weiteren Potenzen 7 n sind wegen der Periodizität kongruent zu 1, 7 oder 4 mod 9. □ Aufgabe 4: Sei M der Umkreismittelpunkt des regelmäßigen Zwölfecks 360° △ABM ist gleichschenklig mit ∢AMB= = 30° und somit ist ∢MAB=75°=∢GAP 12 analog für △GFM und ∢MGF=75°=∢AGP △APG ist gleichschenklig mit ∢APG=30° 360° △ACM ist gleichschenklig mit ∢AMC= = 60° und somit ist ∢MAC=60°=∢GAQ 6 analog für △GEM und ∢MGE=60°=∢AGQ △AQG ist gleichschenklig mit ∢AQG=60° Mit der Umkehrung des Peripheriewinkelsatzes (Q Kreismittelpunkt, AG Sehne) liegt P auf dem Kreis weil der Peripheriewinkel halb so groß ist wie der Zentriwinkel. □ Aufgabe 5: Sei ABCD ein gleichschenkliges Trapez, s die Seitensymmetrale von der Seite AB. Der Punkt A geht durch Spiegelung an s in den Punkt B über (Seitensymmetrale). Die Seite AD geht durch Spiegelung an s in die Seite BC über (gleichschenklig). Daher geht der Punkt D durch Spiegelung an s in C über. s ist daher auch die Seitensymmetrale von CD. Die Seitensymmetrale von AD geht durch Spiegelung an s in die Seitensymmetrale von BC über. Der Schnittpunkt mit der Spiegelachse ist bei der Spiegelung ein Fixpunkt und daher schneiden sich alle vier Seitensymmetralen in einem Punkt. Wenn ABCD nicht gleichschenklig ist, dann geht zwar A durch Spiegelung an s in B über, AD aber nicht in die Seite BC. Und somit geht D nicht in C über. AB und CD sind parallel, daher sind C und D nicht gleich weit von s entfernt. Der Halbierungspunkt von CD liegt nicht auf s, und weil AB und CD parallel sind, sind auch ihre Seitensymmetralen parallel, jedoch nicht identisch. Da diese zwei Seitensymmetralen keinen gemeinsamen Punkt haben, haben auch alle vier Seitensymmetralen keinen gemeinsamen Punkt. □